[Völker, Reiche und Imperien] Das Persische Reich

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    • [Völker, Reiche und Imperien] Das Persische Reich

      Die Urspr?nge der Perser lassen sich erstmals auf die Zeit zwischen 1500 und 1000 v.Chr. datieren. Damals gab es eine Reihe herumziehender indoeurop?ischer St?mme, die sich selbst als ?Arier? bezeichneten. Aus Richtung Nordosten kommend drangen sie ?ber den Kaukasus in das iranische Hochplateau vor. Dort ?bernahmen sie die Herrschaft und nannten das Land Iran, was ?bersetzt ?Land der Arier? bedeutet.
      Zwei der wichtigsten St?mme dieser Volksgruppe waren die Perser und die Meder. Sie wurden erstmals im 9.Jahrhundert vor Christus von den benachbarten Assyrern erw?hnt. W?hrend die Meder in ihrer neuen Heimat blieben, zogen die Perser weiter in Richtung Nordosten in das Gebiet des K?nigreiches Elam. Dieses Gebiet war nach einer Auseinandersetzung Elams mit den Syrern sozusagen ?herrenlos? und wurde von ihnen in Besitz genommen. Dies geschah zu Beginn des siebenten vorchristlichen Jahrhunderts. Die erste persische Herrscherdynastie wurde von Ach?menes gegr?ndet und nach ihm die Ach?meniden genannt. Schon sein Sohn Teispes (675 ? 600 v. Chr.) nannte sich K?nig.
      So existierten in der Zeit von 640 ? 600 eigentlich zwei persische Reiche: das des Volkes der Perser und das der Meder.



      Das Reich der Ach?meniden

      Aus dem Geschlecht der Ach?meniden ging schlie?lich K?nig Kyros II. hervor. Er st?rzte den medischen Oberherren um 550 vor Christus und gr?ndete das ach?menidische Gro?reich, indem er das Gebiet der Perser und das der Meder unter seiner Herrschaft vereinte. Ab dem Jahre 547 v.Chr. eroberte er auch das lydische Reich, die kleinasiatischen Griechenst?dte, die Karier und Lykien. Im Jahre 539 v.Chr. nahm er Babylon ein, und vor dort aus Syrien, Pal?stina, Mesopotamien und Ph?nikien. Das Geheimnis seiner erfolgreichen Herrschaft war, da? er die unterworfenen Reiche in ihrer bisherigen Form weiter bestehen lie?. Er lie? ihnen ihre Sprache, ihre Kultur und ihre Religion, jedoch unter einem persischen Verwaltungssystem.
      Der Sohn Kyros des II., Kambysis, besetzte kurzzeitig sogar ?gypten. Da er jedoch innerhalb seines Reiches viel auf Reisen war, konnte ihm in seiner Abwesenheit der Thron von dem Magier Gaumata geraubt werden.
      Aber Gaumata konnte sich nicht dauerhaft auf dem Thron halten. Schon Kambysis Sohn Darius I. holte ihn zur?ck. Er verschwor sich mit sechs Adelsfamilien und st?rzte den Magier wieder. Aber Darius war nicht nur daf?r bekannt, sondern auch f?r das hochentwickelte Verwaltungssystem, das er einf?hrte. Er unterteilte das Land in 20 Verwaltungsbezirke, die er Satrapien nannte. Weiterhin erhielten alle von ihm regierten Gebiete eine einheitliche W?hrung, den Dareikos und er baute Post- und Verkehrswege. Unter Darius und Xerxes I. erreichte das Persische Reich seine gr??te Ausdehnung.
      Ab dem Jahre 500 v.Chr. wurde das Reich jedoch wieder Schw?cher. Von den Griechen wurden ihnen Niederlagen beigebracht (so zum Beispiel 490 v.Chr. in der Schlacht bei Marathon). In ?gypten und Babylon kam es zu Aufst?nden. Auch Thronstreitigkeiten trugen zur Schw?chung der Ach?menidendynastie bei. Ihr Niedergang setzte sich mit Unterbrechungen fort, bis sie schlie?lich im Jahre 331 v.Chr. Alexander dem Gro?en unterlagen.



      Die Seleukiden und Parther

      Mit der Eroberung Persiens durch Alexander den Gro?en wurde es in das griechische Weltreich eingegliedert. Alexander tat es jedoch Kyros II gleich und belie? in dem von ihm eroberten Gebiet alles beim alten. Er ?bernahm das Verwaltungs- und Herrschaftssystem der Perser, lie? ihnen ihre Sprache und Kultur, verursachte aber auch einen hellenistischen Einflu?.
      Im Namen Alexanders ?bernahm sein General Seleukos zun?chst in Babylon die Herrschaft. Nach Alexanders Tod schwang er sich jedoch selbst zum K?nig Persiens auf. Er nannte sich von nun an Seleukos I., K?nig von Persien und Begr?nder der Dynastie der Seleukiden. Seleukos schaffte es die Herrschaft ?ber Gesamtpersien an sich zu rei?en und herrschte schlie?lich ?ber ein Gebiet, das sich vom Iran ?ber Mesopotamien bis nach Syrien erstreckte. Hauptst?dte waren zu jener Zeit Babylon, Seleukia und Antiochia.
      Doch die Seleukiden konnten das riesige unter Alexander noch vereinte Reich nicht halten. Die st?ndigen Auseinandersetzungen schw?chten das persische Reich, und innenpolitische Schwierigkeiten l?hmten den Regierungsapparat. Einzelne Provinzen, wie zum Beispiel Baktrien (das heutige Afghanistan), versuchten erfolgreich sich abzuspalten.
      Schlie?lich drangen von Nordwesten her Nomadenst?mme in das Land ein. Einer ihner Anf?hrer, Arsakes, nahm 247 v.Chr. den K?nigstitel an und gr?ndete eine eigene Dynastie. Sein Stammland war Partien, also nannte man seine Dynastie die Parther.
      Im Verlaufe der n?chsten 150 Jahre dr?ngten die Parther die Seleukiden und das von ihnen regierte Gebiet immer weiter nach Westen in Richtung Syrien ab. Dort gerieten sie mit den R?mern aneinander. Im Jahre 64/63 v.Chr. wurden die Seleukiden vom r?mischen Feldherrn Pompeijus abgesetzt und Syrien r?mische Provinz.
      Im Persischen Reich fand unter den Parthern unterdessen ein Aufschwung statt, der um das Jahr 140 v.Chr. maximal war. Es gelang ihnen einen Teil der alten Provinzen zur?ck zu gewinnen. Sie kontrollierten die Karawanenstra?en nach Osten, was ihnen politisches und finanzielles Gewicht verlieh.
      Doch auch sie hatten es im Westen ab dem Jahre 64 v.Chr. immer wieder mit den R?mern zu tun. Es kam zu zahlreichen Auseinandersetzungen, die aber beiden Seiten nur eines klar machten: da? keiner von ihnen gewinnen konnte. Schlie?lich gab der r?mische Kaiser Augustus nach, und erkannte den Flu? Euphrat als endg?ltige Grenze zwischen dem r?mischen und dem persischen Reich an.
      Trotzdem kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen mit dem r?mischen Imperium und den V?lkern im Osten. Das f?hrte, neben inneren Zwistigkeiten, zu einer Schw?chung des Reiches und schlie?lich zu einer offenen Rebellion. Die Arsakidenherrschaft endete im Jahre 224 n.Chr.



      Die Sassaniden

      Im Jahre 224 gr?ndete Ardaschir I. eine eigene Dynastie: die Sassaniden. Sie verstanden sich selbst als Nachfolger des ersten gro?en persischen Herrschergeschlechtes, der Ach?meniden. Es gelang ihnen einen gro?en Teil des ehemaligen Weltreiches zur?ck zu erobern (bis auf Syrien und Kleinasien). Den Rest forderten sie von Rom als Teil ihres ?alten persischen Erbes?.
      Ardaschir I. brachte das Reich wieder unter eine zentrale Kontrolle und organisiertes es, was besonders f?r die Verwaltung galt. Aber es gelang ihm nicht mehr das Land auf Dauer zu stabilisieren. Unter seinen Nachfolgern kam es immer wieder zu inneren Unruhen, K?mpfen und Revolten, woran Adel und Magier beteiligt waren.
      Der letzte gro?e Herrscher Persiens war Chosrau I. Anoscharwan (531 ? 578 n.Chr.). Unter seiner Regentschaft erlebte Persien noch einmal eine Bl?tezeit. Er schaffte es das Land zu einen und es bis an das Gebiet des heutigen Jemen auszudehnen. Es kam zu anhaltenden K?mpfen mit dem ostr?mischen Reich (Byzanz), das jedoch unter Chosrau I. nach Westen abgedr?ngt werden konnte.
      Wenige Jahre sp?ter (nach Chosraus Tod) herrschten wieder innere Zwistigkeiten, was es den Arabern von 636 ? 642 erm?glichte, Persien zu erobern und in ein muslimisches Kalifat umzuwandeln.

      Welche Mythen, G?tter und Legenden haben die oder hatten die Perser? ...
      Die Vollkommenheit ist unerreichbar. Gewiß ist die Vollkommenheit unerreichbar. Sie hat nur den Sinn, deinen Weg wie ein Stern zu leiten. Sie ist Richtung und Streben auf etwas hin.
      - Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste