Piraten entern Berlin

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • nanabozho schrieb:

      Warum? Warum ist es Irrsinn?


      nun - LERNEN muss man WOLLEN ...
      - auch ohne Geld dafür zu bekommen -

      dann funktioniert es auch. Geld dafür zu bekommen, dass ich im Klassenzimmer anwesend bin - halte ich für ausgemachten blöd-sinn.

      Kostenlose Lehrmittel und Kostenloses Studium dagegen erachte ich für sinn-voll, der sog. chancen-gleich-heit willen ...

      Wenn mir jemand "Geld" dafür geben würde, dass ich das was ich höre, vorgelesen bekomme
      als unabänderliches Weltbild glauben soll -
      würde ich am wahrheits-gehalt des gelernten zweifeln.

      ich schlag mal vor, die Piraten sollen am Kindergeld mal ´nen hunderter (kann auch mehr sein) im Monat draufpacken, dann tu ich mich leichter die vielen Lehrmittel, und die Kosten für die Schulausbildung meiner drei kinder zu bezahlen - das wäre inso-weit auch nützlich und hilfreich, zudem wie du festgestellt hast die Kosten für eine solide Kindes-Erziehung enorm hoch sind.
    • Ich bin´s schrieb:



      nun - LERNEN muss man WOLLEN ...
      - auch ohne Geld dafür zu bekommen -

      dann funktioniert es auch. Geld dafür zu bekommen, dass ich im Klassenzimmer anwesend bin - halte ich für ausgemachten blöd-sinn.


      Klar, ich bin's,

      aber nicht nur Lernen. (Übrigens: Solange es den Versuch nicht gibt, weiß niemand wirklich, wie er ausgehen würde.) WOLLEN heißt aber insgesamt: Ich will etwas, weil ich es will, weil es mir Freude macht, es mich begeistert. Dieses WOLLEN soll in der gesamten Gesellschaft gefördert werden. Das Arbeiten-Wollen z. B., das heutzutage die Hauptrolle spielt, entsteht durch Druck, durch den Gedanken "Ich muss ja, weil ich sonst nichts zu essen haben, kein Dach über dem Kopf o.ä.". Das ist kein echtes WOLLEN, und so ist die daraus entspringende Arbeit kaum mehr wert als ein Geständnis, das unter Folter erpresst wird.
      So wie es ein soziales Bedürfnis ist, das, was ich gut kann und was mir Freude macht, in die Welt einzubringen, den Menschen damit zu dienen, so ist es für einen heranwachsenden Menschen ein existenzielles Bedürfnis zu LERNEN, wie die Welt überhaupt funktioniert. Da wir es lange Zeit zu einer PFLICHT (Pflicht ist fast immer ungeliebt) gemacht haben, wurde ein starke Unwille dem Lernen gegenüber hervorgerufen und es wird eine Weile dauern, bis der wieder verschwindet. Kinder in Ländern der Dritten Welt sind heilfroh, wenn sie lernen DÜRFEN.
      Das Grundeinkommen soll nur zeigen, dass jeder, wie er eben ist - und nicht, weil er etwas leistet -, seinen Wert hat und Respekt verdient.
      (Mir kam es ja nur auf Beispiele an, die zeigen sollten, dass wir bisher Leistung einseitig bewertet haben, und Lernen ist in meinen Augen durchaus eine Leistung.)

      Herzliche Grüße,
      nanabozho
      Ich wünsche mir Chancen, nicht Sicherheiten.
      Albert Schweitzer
    • nanabozho schrieb:

      Ich wuchs im Osten auf und habe deshalb vielleicht nicht alles miterlebt, was im Westen unter "68er" verstanden wird. So ist mir der Name Cohn-Bendit nur theoretisch ein Begriff, d. h., ich weiß nicht mal, wer dieser Mensch war und wer er jetzt ist. Vielleicht hat er ein Buch geschrieben, das ich niemals gelesen habe. Nicht mal vom Fernsehen her kenne ich ihn.


      [IMG:http://www.heise.de/tp/artikel/21/21608/21608_1.jpg]
      So sieht er heute aus und er ist seit 2001 im Europaparlament (Gruene)

      Ja und er hat ein Buch geschrieben „Der Bazar“, welches nicht mehr erhaeltlich ist und ueber das man das Tuch des Vergessens gebreitet hat.

      Spoiler anzeigen
      1998 schrieb er: "Ich bin als Bastard aufgewachsen. Ich habe eine Teil deutsche (= Vater, Berliner Trotzkist), einen Teil französische Identität,
      und der Nationalsozialismus hat mich als Juden definiert. ( Anm.: In der Realität wohl eher nicht (mehr) - in Frankreich im Frühjahr 1945 )
      Gleichzeitig habe ich überhaupt keine jüdische Lebenspraxis, meine Frau ist keine Jüdin, mein Sohn ist nicht beschnitten. ( Anm.: Und ?)
      Trotzdem würde niemand auf die Idee kommen zu sagen, ich wäre eine Jude." ( Als Kind jüdischer Elternteile - warum eigentlich nicht ?)

      Cohn-Bendit wurde am 4. April 1945 im südwestfranzösischen Montauban geboren. Seine Eltern waren aus Deutschland emigriert (= 1933).
      Sein Vater, berichtet er, sei nicht gläubiger Jude gewesen. ( Anm.: Dafür Maquis?) Als Halbwüchsiger (= 1958 ) kam Cohn-Bendit nach Deutschland.

      1965 wandert er mit einem deutschen Wiedergutmachungs-Stipendium wieder nach Frankreich.
      Dort war er der Einpeitscher der Mai-Unruhen 1968, die das Land fast in einen Bürgerkrieg stürzten
      Von den französischen Behörden ausgewiesen, avancierte er in Deutschland zu einem Anführer der APO-Linksextremisten.

      In seinem 1973 erschienen Buch "Der große Basar" schildert er, wie er als "fortschrittlicher" Pädagoge am Kindergarten
      der Universität Frankfurt am Main "ständigen Flirt mit allen Kindern, der bald erotische Züge annahm" hatte.
      Weiter: "Ich konnte richtig fühlen, wie die kleinen Mädchen von fünf Jahren schon gelernt hatten, mich anzumachen."
      Es sei ihm "mehrmals passiert, dass einige Kinder meinen Hosenlatz geöffnet und angefangen haben, mich zu streicheln".
      Er habe den Kleinen gesagt, sie mögen doch andere Kinder streicheln. "Aber wenn sie darauf bestanden, habe ich sie gestreichelt."

      Auch schildert er im bewussten Buch genüsslich sein, wie er selber schrieb, "parasitäres Leben"

      1976 gründete Cohn-Bendit das extrem linke Blatt "Pflasterstrand" mi Joschka Fischer.

      1984 stieß er zu den Grünen, deren ( ehrenamtlicher!) "Stadtrat für multikuturelle Angelegenheiten" er in Frankfurt von 1989 bis 1997 war.

      Er trat als Hauptrepräsentant der "Realos" auf und plädierte 1999 energisch für das grüne JA zur deutschen Beteiligung am NATO-Krieg gegen Serbien.


      1994 gelang Cohn-Bendit für die Grünen der Bundesrepublik, 1999 für die Grünen Frankreichs ins Europaparlament. ( Dort sitzt er noch heute! )



      nanabozho schrieb:

      Für mich bedeutet "Wert der 68er" z. B.: "Stell dir vor, es ist Krieg und niemand geht hin!"


      Dann ist das ein sehr stark reduziertes Bild der 68er, macht nix, man kann ja auch nicht alles wissen.

      [IMG:http://www.dhm.de/lemo/objekte/pict/p62-23/200.jpg]

      Diese Grafik wurde von Käthe Kollwitzschon vor dem 2. WK geschaffen. Sie ist fast 100 Jahre alt, und?

      Nach dem 2. WK schwor das deutsche Volk und deren "Politiker" NIE WIEDER KRIEG" und das weit vor den 68ern.

      Das ohne W.B. der kalte Krieg nie entschaerft worden waere, wage ich stark zu bezweifeln. Und des weiteren, ein Volk das am Boden liegt, das nichts mehr hat, glaubst Du wirklich, dass man denen die Lustlosigkeit am Krieg anerziehen muesste?
      Nein zum Glueck ist der Mensch noch nicht komplett planbar, aber sie arbeiten daran.

      Es wurden auch andere Lieder gesungen, froehliche Lieder, aber es ist ja praktisch sich immer die Rosinen rauszupicken und vor allen Dingen auch die Geschichte des Deutschen Volkes auf 2 WK zu reduzieren.

      nanabozho schrieb:

      Nach 68 undenkbar! Da galt es als Irrsinn, den "Heldentod" sterben zu wollen. (Ein extremer innerer Wandel einer gesellschaftlichen Wertvorstellung, und nie zuvor gab es so viele Wehrdienstverweiger (auch im Osten!) wie in den 70er und 80er Jahren!


      Das mag von Deinem Kenntnisstand gesehen zutreffen. Aber das stimmt nicht so, den Heldentod wollte niemand nach diesem Krieg mehr sterben und dass schon viel frueher, naemlich direkt danach. Es war nur schwieriger den Kriegsdienst bzw. BW zu verweigern, man brauchte Zeugen, die bestaetigten, dass derjenige von seiner Gesinnung her nicht dazu in der Lage war. Ich selbst war bei so einer Anhoerung auch dabei, als Zeuge.

      Ich denke, die Geschichte der 68er muesste erst mal geschrieben werden.

      Aber ganz nebenbei: mit dem Zurueckgehen und Erkennen war mehr gemeint. Wir koennen es aber so belassen, da es auch nichts bringen wuerde.

      Nun Fridjof Capra steht auch in meinem Buecherregal, wobei ich das Tao der Physik mehr schaetze, weil es fuer mich mehr Neues enthielt. Ueber die Musik huelle ich mich in Schweigen, denn auch das gehoert zu dem weiteren Zurueckgehen.
      Aber Deine Begeisterung dafuer und wie du es siehst und fuehlst und fuer Dich erklaerst, beruehrt mich.

      Um mit Herrmann Hesse zu sprechen:

      Ehe ich in dieses Erdenleben kam
      Ward mir gezeigt, wie ich es leben würde.
      Da war die Kümmernis, da war der Gram,
      Da war das Elend und die Leidensbürde.
      Da war das Laster, das mich packen sollte,
      Da war der Irrtum, der gefangen nahm.
      Da war der schnelle Zorn, in dem ich grollte,
      Da waren Haß und Hochmut, Stolz und Scham.

      Doch da waren auch die Freuden jener Tage,
      Die voller Licht und schöner Träume sind,
      Wo Klage nicht mehr ist und nicht mehr Plage,
      Und überall der Quell der Gaben rinnt.
      Wo Liebe dem, der noch im Erdenkleid gebunden,
      Die Seligkeit des Losgelösten schenkt,
      Wo sich der Mensch der Menschenpein entwunden
      Als Auserwählter hoher Geister denkt.

      Mir ward gezeigt das Schlechte und das Gute,
      Mir ward gezeigt die Fülle meiner Mängel.
      Mir ward gezeigt die Wunde draus ich blute,
      Mir ward gezeigt die Helfertat der Engel.
      Und als ich so mein künftig Leben schaute,
      Da hört ein Wesen ich die Frage tun,
      Ob ich dies zu leben mich getraute,
      Denn der Entscheidung Stunde schlüge nun.

      Und ich ermaß noch einmal alles Schlimme —
      »Dies ist das Leben, das ich leben will!«
      — Gab ich zur Antwort mit entschloßner Stimme.
      So wars als ich ins neue Leben trat
      Und nahm auf mich mein neues Schicksal still.
      So ward ich geboren in diese Welt.
      Ich klage nicht, wenns oft mir nicht gefällt,
      Denn ungeboren hab ich es bejaht.

      Jeder hat seine sich selbst gestellte Aufgabe in diesem Leben (denke ich) und um auf die Piraten zurueckzukommen, ich hoffe; sie wissen was sie tun und bleiben sich selber treu,

      LG Jo

      PS

      nanabozho schrieb:

      (Mir kam es ja nur auf Beispiele an, die zeigen sollten, dass wir bisher Leistung einseitig bewertet haben, und Lernen ist in meinen Augen durchaus eine Leistung.)


      Lernen ist in meinen Augen der Wille zum Ueberleben. Vereinfacht ausgedrueckt: Selbstzweck.
      "Nehmt Eure Sprache ernst! Wer es hier nicht zu dem Gefühl einer heiligen Pflicht bringt, in dem ist nicht einmal der Keim für eine höhere Bildung vorhanden."
      "Es wurde bisher grundsätzlich immer nur die Wahrheit verboten."

      Friedrich Nietzsche
    • Jo schrieb:


      Nach dem 2. WK schwor das deutsche Volk und deren "Politiker" NIE WIEDER KRIEG" und das weit vor den 68ern.

      Das ohne W.B. der kalte Krieg nie entschaerft worden waere, wage ich stark zu bezweifeln. Und des weiteren, ein Volk das am Boden liegt, das nichts mehr hat, glaubst Du wirklich, dass man denen die Lustlosigkeit am Krieg anerziehen muesste?
      Nein zum Glueck ist der Mensch noch nicht komplett planbar, aber sie arbeiten daran.

      Es wurden auch andere Lieder gesungen, froehliche Lieder, aber es ist ja praktisch sich immer die Rosinen rauszupicken und vor allen Dingen auch die Geschichte des Deutschen Volkes auf 2 WK zu reduzieren.
      ......

      Das mag von Deinem Kenntnisstand gesehen zutreffen. Aber das stimmt nicht so, den Heldentod wollte niemand nach diesem Krieg mehr sterben und dass schon viel frueher, naemlich direkt danach. Es war nur schwieriger den Kriegsdienst bzw. BW zu verweigern, man brauchte Zeugen, die bestaetigten, dass derjenige von seiner Gesinnung her nicht dazu in der Lage war. Ich selbst war bei so einer Anhoerung auch dabei, als Zeuge.


      Na ja, ein wenig will ich mal noch darauf eingehen, um zu erklären,
      weshalb ich vermutlich einen anderen Blickwinkel habe.
      1. Cohn-Bendit: Der Lebenslauf, den ich nun zur Kenntnis nahm, ist mir genau so unbekannt wie der Mann selbst, obwohl mir das Gesicht auf dem Foto etwas bekannter vorkommt. Der Ausschnitt aus dem Buch klingt so, als hätte ich es, nachdem ich die ersten Zeilen gelesen hätte, nicht weitergelesen. Es gibt tausende ähnlicher Schilderungen, die mir wie Effekthascherei vorkommen (also provozieren, um besser, verkaufen zu können - schließlich erklärt einem das jeder größere Verlagschef so). Will sagen: Ich empfinde es nicht als Literatur, die mich angesprochen oder vom Hocker gerissen hätte. Vermutlich kam es raus, als ich noch tief in der DDR saß und zuwenig Westfernsehen sah.
      Fazit: Ich verbinde ihn nicht mit dem Begriff "68er".
      2. Die Sache mit dem Krieg oder Nicht-Krieg: Die Bewegung, die mir bewusst ist, begann eher in den USA und hatte mit dem Vietnamkrieg zu tun. Das hat viele von uns begeistert, obwohl wir glaubten, die sozialistische Propaganda wolle nur die USA verunglimpfen. Also: Nach unserem Empfinden kam zuerst die Musik, danach das Beiwerk, die Aussagen. - Wir hörten dann von den Studentenrevolten in Berlin und anderswo, und Namen fielen wie Benno Ohnesorg oder Rudi Dutschke. Von der BRD-Linken hielten wir nichts, weil ja die DDR schon links regiert wurde, und die Revolten interessierten uns nicht, wir verstanden Bahnhof davon. Wenn sie ideologische Hintergründe hatten, kannten wir sie bestenfalls vom Hörensagen und Bücher darüber gab es - bei uns - sowieso nicht. Vielleicht deshalb meine Grob-Wahrnehmung, es habe sich in erster Linie um eine Anti-Kriegs-Bewegung gehandelt. In der DDR erschien etwas später das Buch der Mitscherlichs DIE UNFÄHIGKEIT ZU TRAUERN, das mich durchaus beeindruckte.
      Die DDR-Propaganda erlebte ich insgesamt eher so, als ob man da nur auf den nächsten Krieg wartete, der angeblich vom Westen ausgehen würde. Also eher Kriegslust. Da meine Eltern offen über ihre Erfahrungen mit mir redeten, hasste ich alles, was mit dem Militär zu tun hatte und habe es bis heute nicht wieder schätzen gelernt. Die Kriegsunlust oder -verweigerung, die ich im Westen sah, sah ich auch zuerst in den USA und in vielen Liedern (UNIVERSAL SOLDIER von Donovan dürfte mal eine Art Kult-Song gewesen sein. Auch der Reggae-Titel VIETNAM von Jimmy Cliff.) Es kann sein, dass ich die Hippie-Bewegung und die 68er (Europas?) in einen Topf geworfen habe und daher zugeben muss, dass ich zuwenig Details weiß.
      3. Ich würde nie die Geschichte Deutschlands auf den 2. Weltkrieg reduzieren, habe auch in meinen Texten meistens weiter ausgeholt. Aber um eine bestimmte Entwicklung zu begründen, habe ich diesen Zusammenhang gesehen.
      4. Willy Brandt habe ich unbedingt positiv wahrgenommen. Ich glaube schon, dass ohne ihn das Tauwetter in Richtung Osten kaum möglich gewesen wäre, denn sein Kniefall in Warschau - ich war noch ziemlich jung und grün damals, aber nach allem, was ich so mitgekriegt habe, wäre eine solche Geste wohl keinem anderen und erst recht keinem CDU-Politiker zuzutrauen gewesen - hat Eindruck gemacht. Und zwar richtig auf die regierenden Kreise. Und noch viel mehr auf die Bevölkerungen. - Wie er in der BRD konkret "regiert" hat, war uns hinter dem Zaun eher gleichgültig und kaum zugänglich. Wir maßen alles an den Auswirkungen bei uns. Und während seiner Kanzlerzeit durften mehr Rentner reisen als je zuvor und einige der Älteren begannen davon zu träumen, dass die Mauer fallen könnte. (Ich selber aber glaubte es bis zuletzt nicht.)

      Und noch etwas, schließlich ging es ja ursprünglich um "Sexualisierung": Aus der Zeit der sogenannten "sexuellen Revolution" (die eigentlich keine war) habe ich nur Oswald Kolle wahrgenommen. Die allgemeine Porno-Industrie (wir kannten eigentlich nur die Zeitschriften) sahen wir damals als "westliche Geschäftemacherei" an, die direkt aus der Prüderie resultiert (also als Ventil). In der DDR wurde bereits vor den 60er Jahren an vielen Seen und erst recht an den Ostseestränden nackt gebadet. Ich selbst begann damit als Jugendlicher und tue es heute noch, wenn irgend möglich, und habe nie ein dummes Gefühl dabei. Wer häufig und viel mit Nacktheit in natura konfrontiert wird, hat für derartige Zeitschriften eher ein mitleidiges Lächeln übrig, mit Verlaub... Deshalb vielleicht verstehe ich auch den Wirbel, der bis heute um derartige Themen gemacht wird, nur schwer. Und wenn jemand fragt "cui bono?", dann gibt es im Kapitalismus eben doch nur eine Antwort: "Dem, der daran verdient!" Wenn niemand daran verdient, handelt es sich entweder um eine ernst zu nehmende Vision oder um weltfremde Fantasie.
      Tut mir leid, dass es wieder so ein langer Text geworden ist, aber wenn man mich einmal loslässt...

      Herzliche Grüße,
      nanabozho
      Ich wünsche mir Chancen, nicht Sicherheiten.
      Albert Schweitzer
    • @Ich bin`s

      Deine Bedenken zu einem BGE sind inhaltlich leider nicht richtig.
      Man sollte nur wissen, dass es verschiedene Modelle gibt.

      Auf eines mache ich hier mal erneut aufmerksam, da Lösungsmodelle leider oftmals nicht die Beachtung finden,
      wie wilde Diskussionen um Probleme.

      Das Bandbreitenmodell - Eine gute Lösung

      Man sollte es nur im komplett ganzen lesen und vor allem auch die Tragweite verstehen.
      Weiter kommt, dass um die heutigen Probleme ernsthaft anzugehen, man die Gesellschaft neu strukturieren muss.

      Denn wir befinden uns bereits in der Digitalen Revolution. Mit allen ihren Konsequenzen.

      Willy Brandt habe ich unbedingt positiv wahrgenommen. Ich glaube schon, dass ohne ihn das Tauwetter in Richtung Osten kaum möglich gewesen wäre, denn sein Kniefall in Warschau - ich war noch ziemlich jung und grün damals, aber nach allem, was ich so mitgekriegt habe, wäre eine solche Geste wohl keinem anderen und erst recht keinem CDU-Politiker zuzutrauen gewesen - hat Eindruck gemacht. Und zwar richtig auf die regierenden Kreise. Und noch viel mehr auf die Bevölkerungen.


      Wird verstanden, wenn es nicht jemand ist, der Polen die Alleinschuld gibt für den Krieg.
      Naja heute haben die Polen lange Bärte und nen Turban.
      Und wie in jeder Gesellschaft auch ausreichend viele wilde Radikalinskis.

      Hmm die Grünen,
      ich finde es gut, dass durch sie Tier- und Umweltschutz so thematisiert wurden, dass dieser auch nach und nach mehr umgesetzt wird.
      (finde es toll wieder Dachs und Bieber in Dortmund lebend zu wissen)

      Aber ansonsten ist die Partei voll von Ideologie, Arroganz und großbürgerlichem Gehabe.
      (ohne die komplette Basis über einen Kamm zu scheren)

      Joschka Fischer hat mich vor kurzem zum lachen gebracht.
      Ein Grüner der der FDP vorwirft zu pazifistisch zu sein. *lol*

      Aber da zeigt sich halt einer der Gründe, warum viele Menschen angewidert von dieser Partei sind.

      Die 68er hatten schon ein paar ganz gute Dinge mit dabei.
      Leider wurde auch alles was vorher gut war mit über den Haufen geworfen,
      so das ein Vakuum entstand, welches stellenweise einer Mischung aus absurd und ätzend gleicht.

      LG
      Die Vollkommenheit ist unerreichbar. Gewiß ist die Vollkommenheit unerreichbar. Sie hat nur den Sinn, deinen Weg wie ein Stern zu leiten. Sie ist Richtung und Streben auf etwas hin.
      - Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
    • Abraxas schrieb:

      Das Bandbreitenmodell - Eine gute Lösung
      Man sollte es nur im komplett ganzen lesen und vor allem auch die Tragweite verstehen.
      Weiter kommt, dass um die heutigen Probleme ernsthaft anzugehen, man die Gesellschaft neu strukturieren muss.


      Ja, sie zeigt vor allen Dingen auch die Crux auf, die Schizophrenie, die herrscht. Ob es umsetzbar waere? Man muesste mal ein Experiment wagen, also ein Bundesland nehmen, z.B. Baden Wuertemberg- oder ein anderes (also erst einmal in einer kleinen Einheit) und dieses durchexerzieren, um zu pruefen, ob die Theorie in der Praxis Bestand hat.

      Dass das den Machthabern nicht gefallen wird, liegt m.E. auf der Hand. Auf der anderen Seite ist es so, dass das Volk vielleicht gerade noch die Moeglichkeit hat, seinen Willen bei denen, die seinen Willen respektieren sollten, auch durchzudruecken. Man muss es also publik machen, das Volk mehr als 50% hinter sich bringen, um es ueberhaupt erst mal in Angriff nehmen zu koennen. Das waere in meinen Augen der erste Schritt, bevor man beginnt eine Gesellschaft umzustrukturieren. Ansonsten bleibt es meiner Meinuing nach nur eine graue Theorie.


      Abraxas schrieb:

      Wird verstanden, wenn es nicht jemand ist, der Polen die Alleinschuld gibt für den Krieg.


      ???????
      Manches ist einfach nur ein Schmierentheater auf dieser Weltbuehne und wird eben von der Masse sehr geschaetzt und beklatscht - was auch ok ist fuer die; die es so moegen. Ich sehe manche Dinge eben anders und die Vereinigung mit Mitteldeutschland waere so oder so gekommen - lapidar ausgedrueckt, die DDR war von ihrem Besatzer ausgesaugt und insofern nicht mehr von Nutzen. (Vielleicht war dies sogar eine abgesprochene Handlung, um das Gesicht zu wahren)
      Ich entschuldige mich bei allen ehemaligen DDR-Buergern fuer diese drastische Ausdrucksweise.

      Das hat absolut nichts mit einer Schuldfrage zu tun!


      Abraxas schrieb:

      Aber da zeigt sich halt einer der Gründe, warum viele Menschen angewidert von dieser Partei sind.


      Abraxas lieben Dank, dass Du meinen Gefuehlen das richtige Adjektiv zugeordnet hast :thumbsup:
      Angewidert, ja das ist es.

      LG Jo
      "Nehmt Eure Sprache ernst! Wer es hier nicht zu dem Gefühl einer heiligen Pflicht bringt, in dem ist nicht einmal der Keim für eine höhere Bildung vorhanden."
      "Es wurde bisher grundsätzlich immer nur die Wahrheit verboten."

      Friedrich Nietzsche

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Jo ()

    • Um mal endlich wieder die Kurve zu kriegen und zu den Piraten zurückzukommen (denn über die Vergangenheiten kann ich als einstiger Ossi vielleicht wirklich nicht kompetent genug mitreden):
      Ich nehme sie bisher so wahr, dass sie beweglich sein und sich nicht auf eine ideologische Schiene festnageln lassen wollen. Das vor allem macht sie für mich sympathisch außer dem Ziel, das Bedingungslose Grundeinkommen einzuführen oder vorzubereiten oder wie auch immer.
      In meinen Augen ist es die Crux sämtlicher Parteien bisher, dass sie glauben, sie müssten einer bestimmten Ideologie dienen, um gemeinsam handlungsfähig zu sein.
      In meinem eigenen Wahlverhalten bin ich seit 1989 ständig hin und her gesprungen. Ich glaubte, ich müsse dankbar sein, überhaupt wählen zu dürfen, was ich zu Anfang auch war. Aber keine Partei vertrat irgendwie das, was ich mir selbst vorstellte. Und so hieß es für mich immer "das kleinere Übel", was ich wählen konnte.
      Bei den Piraten habe ich zum ersten Mal nicht das Gefühl des "Übels", und das will schon etwas heißen.

      Herzliche Grüße,
      nanabozho
      Ich wünsche mir Chancen, nicht Sicherheiten.
      Albert Schweitzer
    • Um mal endlich wieder die Kurve zu kriegen und zu den Piraten zurückzukommen (denn über die Vergangenheiten kann ich als einstiger Ossi vielleicht wirklich nicht kompetent genug mitreden):


      Kompetent mit Sicherheit, nur eben aus einer anderen Sichtweise durch das jeweilige Erlebte.

      Ich nehme sie bisher so wahr, dass sie beweglich sein und sich nicht auf eine ideologische Schiene festnageln lassen wollen. Das vor allem macht sie für mich sympathisch außer dem Ziel, das Bedingungslose Grundeinkommen einzuführen oder vorzubereiten oder wie auch immer.


      Das sind sie definitiv und deshalb kommt es auch schonmal öfters zu sehr langen Sitzungen.
      Aber das ist halt der Preis von wirklicher Basisdemokratie.
      Man könnte natürlich auch alle Macht und Verantwortung einer Person geben und hoffen das diese dies weder missbraucht noch daran zerbricht.

      In meinen Augen ist es die Crux sämtlicher Parteien bisher, dass sie glauben, sie müssten einer bestimmten Ideologie dienen, um gemeinsam handlungsfähig zu sein.

      Ideologie ist das passende Wort. Man könnte natürlich jetzt mit NWO Gedanken kommen.
      Hauptsächlich ist eines dort der Fall: Sie halten sich selbst für das Größte, unersetzbar und das einzig wahre und sind beleidigt, wenn der gemeine Bürger dies nicht anständig zu würdigen weiß. Die Grünen sind da besonders gut drin, beleidigte Leberwurst zu spielen, wenn sie nicht als das einzig wahre wahrgenommen werden.
      Hochmut kommt vor dem Fall sag ich da.

      In meinem eigenen Wahlverhalten bin ich seit 1989 ständig hin und her gesprungen. Ich glaubte, ich müsse dankbar sein, überhaupt wählen zu dürfen, was ich zu Anfang auch war. Aber keine Partei vertrat irgendwie das, was ich mir selbst vorstellte. Und so hieß es für mich immer "das kleinere Übel", was ich wählen konnte.
      Bei den Piraten habe ich zum ersten Mal nicht das Gefühl des "Übels", und das will schon etwas heißen.


      Ich habe auch verschiedenes gewählt, bis ich letztlich gar nicht mehr gewählt hatte, weil mich die etablierte Politik nur noch angewidert hat.
      Bei den Piraten sind einige Dinge anders, was mich damals auch zum Beitritt bewogen hat.
      Nicht nur das man sehr schnell sehr sympatisch aufgenommen wird, sondern direkt auch an Inhalten arbeiten, eigene einbringen und diese selbst ins Bundesprogramm mit aufnehmen lassen kann. Bei den Etablierten wie auch sämtlichen anderen, muss man erst Jahre den Bückling spielen um vielleicht mal einen angenehmen Listenplatz zu bekommen,
      mit dem man evtl. etwas bewirken kann.

      Für mich gab es eigentlich nur zwei wirklich konsequente Entscheidungen.
      Entweder einen Parteiunabhängigen fähigen Kaiser, welcher zudem auch in Weisheit und Vernunft bewandert ist und nicht der Korruption verfällt,
      oder eine Basisdemokratie sprich Echte Demokratie.
      Da sich ersteres auch bei allergrößter Suche in Ermangelung geeigneter Kandidaten quasi erledigt hat, setze ich mich für letzteres ein. :-p

      Jedenfalls ist mir direkte bzw Basisdemokratie weit lieber als repräsentative Demokratie, denn diese öffnet der Korruption Tür und Tor.

      Gruß ABRAXAS
      Die Vollkommenheit ist unerreichbar. Gewiß ist die Vollkommenheit unerreichbar. Sie hat nur den Sinn, deinen Weg wie ein Stern zu leiten. Sie ist Richtung und Streben auf etwas hin.
      - Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
    • Abraxas schrieb:

      @Ich bin`s

      Deine Bedenken zu einem BGE sind inhaltlich leider nicht richtig.
      Man sollte nur wissen, dass es verschiedene Modelle gibt.


      hmm ... es gibt immer "verschiedene" Modelle und Möglichkeiten
      .... mit stets unterschiedlichen Konsequenzen (also Folgen)

      dem kann ich nur zu 100% zu-stimmen :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:

      doch hier nun das versprochene Essay:

      Nie wieder Krieg ....

      Es gäbe genug Geld, genug Arbeit, genug zu essen, wenn wir die Reichtümer der Welt richtig verteilen würden, statt uns zu Sklaven starrer Wirtschaftsdoktrinen oder - traditionen zu machen. Vor allem aber dürfen wir nicht zulassen, dass unsere Gedanken und Bemühungen von konstruktiver arbeit abgehalten und für die Vorbereitung eines neuen Krieges missbraucht werden. Ich bin der gleichen Meinung wie der große Amerikaner Benjamin Franklin, der sagte: Es hat niemals einen guten Krieg und niemals einen schlechten Frieden gegeben.

      Ich bin nicht nur Pazifist, ich bin militanter Pazifist. Ich will für den Frieden kämpfen. Nichts wird Kriege abschaffen, wenn nicht die Menschen selbst den Kriegsdienst verweigern (auch eine Identdifikation der 68èr- Generation - Anm. von mir...). Um große Ideale wird zunächst von einer agressiven Minderheit gekämpft. Ist es nicht besser, für eine Sache zu sterben, an die man glaubt, wie an den Fireden, als für eine Sache zu leiden, an die man nicht glaubt, wie an den Krieg?

      Jeder Krieg fügt ein weiteres Glied an die Kette des Übels, die den Fortschritt der Menschlichkeit verhindert. Doch eine Handvoll Wehrdienstverweigerer kann den allgemeinen Protest gegen den Krieg dramatisieren.

      Die Massen sind niemals kriegslüstern, solange sie nicht durch Propaganda vergiftet werden. Wir müssen sie gegen Propaganda immunisieren. Wir müssen unsere Kinder gegen Militarismus impfen, in dem wir sie im Geiste des Pazifismus erziehen. Der Jammer mit Europa ist, dass die Völker mit falschen Zielen erzogen worden sind. Unsere Schulbücher verherrlichen den Krieg und unterschlagen seine Greuel. Sie indoktrinieren die Kinder mit Hass.

      Ich will lieber Frieden lehren als Hass, lieber Liebe als Krieg.

      Die Schulbücher müssen neu geschrieben werden.

      Statt uralter Konflikte und Vorurteile zu verewigen soll ein neuer Geist unser Erziehungssystem verewigen, soll ein neuer Geist unser Erziehungssystem erfüllen. Unsere Erziehung beginnt in der Wiege: die Mütter der ganzen Welt haben die Verantwortung, ihre Kinder im Sinn der Friedenserhaltung zu erziehen.

      Es wird nicht möglich sein, die kriegerischen Instinkte einer einzigen Generation auszurotten. Es wäre nicht einmal wünschenswert, sie gänzlich auszurotten. Die Menschen mpssen weiterhin kämpfen, aber nur wofür zu kämpfen lohnt: und das sind nicht imaginäte Grenzen, Rassenvorurteile oder Bereicherungsgelüste, die sich die Fahne des Patriotismus umhängen. Unsere Waffen seien Waffen des Geistes, nicht Panzer und Geschosse.

      Was für eine Welt könnten wir bauen, wenn wir die Kräfte, die ein Krieg entfesselt, für den Aufbau einsetzen.

      Ein Zehntel der Energien, die die kriegführenden Nationen im Weltkrieg verbraucht, ein Bruchteil des Geldes, das sie mit Handgranaten und Giftgasen verpulvert haben, wäre hinreichend, um den Menschen aller Länder zu einem menschenwürdigen Leben zu verhelfen sowie die Katastrophe der Arbeitslosigkeit (des Verlustes vieler Arbeitsplätze - Anm. von mir ...) in der Welt zu verhindern.

      Wir müssen uns stellen, für die Sache des Friedens die gleichen Opfer zu bringen, die wir widerstandslos für die Sache des Krieges gebracht haben. Es gibt nichts, das mir wichtiger ist und mir mehr am Herzen liegt. :love:

      Was ich sonst mache oder sage, kann die Struktur des Universums nicht ändern. Aber vielleicht kann meine Stimme der größeren Sache dienen:

      Eintracht unter den Menschen und Friede auf Erden.

      Albert Einstein


      "Die Welt ist zu klein für jenen Patriotismus, der zu Kriegen führt. Patriotismus ist nicht einmal mehr in Friedenszeiten nützlich. Die Probleme unserer Welt sind planetarisch. Keine Nation ist ihnen allein gewachsen."

      Isaak Asimov


      Spoiler anzeigen
      ... diese Worte wurden bereits vor mehr als vierzig Jahren veröffentlicht. >>>Dies kleine Büchlein - (ISBN 978-3-257-20028-7) gehört eigentlich zur Grundausstattung jeden Haushalts. Weltweit.<<< ... schreibt die Basler Zeitung als Rezension. Veröffentlicht wurden die Korrespondenz zwischen dem Mathematiker und Physiker Albert einstein mit dem Psychologen und Gelehrtem Sigmund Freud ....

      meine absolute Kauf-Empfehlung, 7*******, empfehlenswert.

      hermann

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Ich bin´s ()

    • "Nehmt Eure Sprache ernst! Wer es hier nicht zu dem Gefühl einer heiligen Pflicht bringt, in dem ist nicht einmal der Keim für eine höhere Bildung vorhanden."
      "Es wurde bisher grundsätzlich immer nur die Wahrheit verboten."

      Friedrich Nietzsche