Vergängliche Architekten des Planeten
Die Ozeane der Welt sind fast so alt wie die Erde selbst. Schaut
man auf das Meer, kann man einen Blick genießen, der sich seit
Milliarden Jahren nicht verändert hat. Doch die Ozeane sind viel mehr
als ein uraltes Wasserreservoir. Sie formen und verändern den Planeten.
Infobox
Sendedaten
Sehen Sie die Doku am Montag, den 25. April um 16.35 Uhr in ZDFneo.
An den Küstenlinien der Erde
kann man sehen, wie ihre enormen Kräfte das Land abtragen und so die
Form eines jeden Kontinents bestimmen. Die Weltmeere sind für das Klima
verantwortlich und in ihren Tiefen soll sogar das Leben entstanden
sein.
Verzweigte Strömungssysteme
Die Reise von Thomas Reiter beginnt auf dem offenen Ozean. Dort verfolgt er
den Weg der Wellen, die sich weit draußen auf den Meeren bilden, die Energie des
Windes einfangen und weitertragen bis sie schließlich auf Land treffen.
Der uralte Kampf zwischen Ozeanen und Kontinenten wird mit
Zeitrafferaufnahmen eindrucksvoll veranschaulicht.
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ZDF
Quietscheentchen veranschaulichen die Meeresströmung
Eine weitere uralte Kraft,
durch die die Ozeane die Welt beeinflussen, sind die vielfach
vernetzten und verzweigten Strömungssysteme. Thomas Reiter erklärt die
neueste Forschungsrichtung, die einen kuriosen Ursprung hat:
Gummientchen.
Gummienten revolutionieren Forschung
Die schwimmfesten Tiere waren bei einem Schiffsunglück in den Pazifik
gefallen und hatten von dort aus eine unglaubliche Reise um die Erde
angetreten. Sie lenkten die Aufmerksamkeit der Wissenschaftler auf ein
weltumfassendes Strömungssystem, das heute als "Globales Förderband"
bezeichnet wird. Diese gewaltige Strömung ist für den Wärmeaustausch auf
der gesamten Erde von enormer Bedeutung.
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ZDF
Hinter Tim Wright wird ein neuer Ozean entstehen
Dass die Ozeane genauso wie die
Kontinente einem ständigen Wandel unterliegen, zeigt die Forschung von
Tim Wright. Der Geologe untersucht Erdspalten in Äthiopien, die erst
vor kurzem entstanden sind. Diese ständig wachsenden Risse in der
Oberfläche Ostafrikas interpretiert der Wissenschaftler als erste
Prozesse, die zur Bildung eines Meeres führen. "Das ist der einzige Ort
der Welt, an dem man die Geburt eines neuen Ozeans beobachten kann",
kommentiert Wright den Befund.
Das Mittelmeer wird sterben
Neue Meere entstehen, andere sterben. Das Mittelmeer verliert schon jetzt
durch Verdunstung mehr Wasser als Regen und die großen Fluss-Systeme
wieder auffüllen können. Glücklicherweise wird es einige Millionen Jahre
dauern bis sich dort, wo sich heute Wassermassen ausdehnen, eine
Salzwüste bildet.
Die Entstehung einer solchen Salzwüste ist zwar kein schönes Ereignis, aber
Dr. Lee Kump von der Pennsylvania State University berichtet von weit gefährlicheren
Szenarien bei der Austrocknung eines Meeres. Am Ende des Perms sollen
beinahe alle Lebewesen des Planeten ausgelöscht worden sein, weil
giftige Chemikalien vom Meeresboden in die Atmosphäre verdunsteten. Wie
es wahrscheinlich damals am Grund von Gewässern ausgesehen hat, zeigt er
bei einem Tauchgang im Greenlake im Staat New York/USA.
Temperaturanstieg = Artensterben
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ZDF
Jetzt gibt es wieder Millionen von ihnen: Goldquallen
Doch bevor die Meere austrocknen, droht ihnen vor allem noch die Gefahr der
Erwärmung. Für viele Arten ist ein Anstieg der Wassertemperatur von nur wenigen
Grad Celsius bereits existenzbedrohend. So hat der Forscher Dr. Patrick Colin
über Jahre die sogenannte Goldqualle beobachtet, die nur in einem
abgeschotteten Salzwassersee auf einer Insel des pazifischen
Inselstaates Palau lebt. Abermillionen von Quallen bevölkerten den See.
Als in einem Jahr die Temperatur schließlich stieg, verschwanden die
Nesseltiere fast völlig. Erst ein Temperatursturz des Seewassers ließ
die Tiere zurückkehren.
Was also passiert, wenn sich unsere Ozeane dauerhaft erwärmen und ihr Gleichgewicht
aus den Fugen gerät, ist kaum abzusehen. Thomas Reiter und das Team von Expedition
Erde sind auch im dieser Folge wieder den Urkräften der Erde auf der
Spur.
Mit Material von ZDF
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