Herr von und zu Guttenberg

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Herr von und zu Guttenberg

      Zehn Seiten kopiert
      Guttenberg bekommt Ärger mit Bundestag

      Verteidigungsminister zu Guttenberg (CSU) weist Plagiatsvorwüfe, seine Doktorarbeit betreffend, scharf zurück. Doch immer neue Details kommen ans Licht. Nun schaltet sich der Bundestag ein.

      Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hat laut "Spiegel" eine zehnseitige Ausarbeitung des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages beinahe unverändert in seine Doktorarbeit übernommen. Das Papier hatte er dem Bericht zufolge in seiner Funktion als CSU-Abgeordneter selbst in Auftrag gegeben.

      Nach "Spiegel"-Informationen verfasste der Ministerialrat Dr. Dr. Ulrich Tammler 2004 für Guttenberg die Ausarbeitung «Die Frage nach einem Gottesbezug in der US-Verfassung und die Rechtsprechung des Supreme Court zur Trennung von Staat und Religion». Tammler habe seine Arbeit an dem zehnseitigen Papier am 13. Mai 2004 beendet und dann an das Abgeordnetenbüro Guttenbergs weitergeleitet, heißt es in dem Bericht.

      Obwohl Abgeordnete des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages nur im Rahmen ihrer mandatsbezogenen Arbeit nutzen dürfen, habe Guttenberg den Text nahezu vollständig in seine Dissertation eingefügt. Änderungen Guttenbergs an dem Text fänden sich kaum. Tammler selbst werde namentlich in keiner von Guttenbergs Quellenangaben zitiert. Lediglich die Arbeit des Wissenschaftlichen Dienstes erwähnt Guttenberg auf Seite 391 seiner Promotionsschrift.

      Die Opposition hat bereits Auskunft darüber verlangt, inwieweit Guttenberg für seine Doktorarbeit den Wissenschaftlichen Dienst eingespannt hat. Der SPD-Abgeordnete Burkhard Lischka richtete an Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) in einem Brief die Frage, wie oft und zu welchen Themen Guttenberg als CSU-Parlamentarier zwischen 2002 und 2007 dort juristische Ausarbeitungen und Literaturlisten bestellt habe.

      Guttenberg hatte in seiner Promotionsarbeit den Wissenschaftlichen Dienst als Sekundärquelle für eigene Vorträge zitiert, an einer Stelle auch als Primärquelle. In einer Fußnote Guttenbergs heißt es laut Medienberichten, die Ausarbeitung des Dienstes sei in seinem Auftrag erfolgt. Noch am Mittwoch hatte er betont: "Sollte jemand auf die Idee kommen zu behaupten, Mitarbeiter meines Büros hätten an der wissenschaftlichen Erarbeitung meiner Dissertation mitgewirkt, stelle ich fest: Dies trifft nicht zu."

      Der Wissenschaftliche Dienst recherchiert für Abgeordnete in Ausübung ihres Mandats. "Der Deutsche Bundestag behält sich sämtliche Rechte an Arbeiten des Wissenschaftlichen Dienstes vor. Veröffentlichung und Verbreitung bedürfen grundsätzlich der Zustimmung der Abteilungsleitung", heißt es in den Nutzungsrichtlinien.

      (dpa, N24 - 19.02.2011)

      Wie ein schlechter Witz mutet da das Motto von Herrn Guttenberg auf seiner HP an: "Verantwortung verpflichtet"...

      An dem Motto konnte man schon vor den Plagiatsvorwürfen zweifeln:
      Die Fehler des Herrn Guttenberg - ein Kommentar bei zeit.de

      Im Internet hat sich "GuttenPlag" formiert und scannt das Internet nach weiteren Textabschriften:
      www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,746560,00.html

      [IMG:http://www.spiegel.de/images/image-182320-panoV9free-lmly.jpg]

      Interesante Hintergründe nachzulesen bei zeitgeist-online.de:
      Das Guttenberg-Dossier
      Teil 1: Der Zögling
      Teil 2: Guttenberg, der „junge Führer“ – die Atlantikbrücke und ihr Young-Leaders-Programm
      "Der demnächst erscheinende Teil 3 wird sich mit den Zielen und dem Treiben des Aspen-Instituts beschäftigen,
      in dessen Young-Leaders-Programm unser [ehem.] Wirtschaftsminister [und jetziger Kriegsminister] ebenfalls aufgenommen wurde."



      "Think Tanks" - "Denkfabriken"
      Das Aspen-Institut ist in der Tat auch einen genaueren, kritischen Blick wert.

      Ich zitiere mal selektiv Wikipedia:
      Nach eigener Darstellung ist das Institut eine "überparteiliche, private, nichtkommerzielle Denkfabrik, die die schwierigsten Fragen der aktuellen Politik untersucht" und sich dabei an Entscheidungsträger sowohl aus der Wirtschaft, Politik, als auch aus der Wissenschaft wendet. Aspen rekrutiert seine Mitarbeiter aus allen akademischen und diplomatischen Bereichen.
      Das deutsche Aspen Institute hat circa 15 Mitarbeiter und befindet sich heute noch auf der Havelinsel Schwanenwerder auf dem Grundstück Inselstraße 10 in Berlin. Der Verein der Freunde des Aspen Instituts e. V. (der aus ungefähr 70 Privat- und 20 Firmenmitglieder besteht) und die Shepard Stone Stiftung sind die Hauptquellen von den "unzweckbezogenen" Einkünften des Instituts. Außerdem erhält das Institut "zweckbezogene“ Zuwendungen von einer Reihe von deutschen Firmen, von dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie und von dem US Department of State. Die letzteren Ressourcen finanzieren eine Reihe von Konferenzen und Tagungen für Führungskräfte zu aktuellen Themen der Wirtschaft, Politik und Kultur.
      Aspen organisiert eine Reihe von privaten Programmen, die der Entwicklung einer Politik in bestimmten Sachgebieten gewidmet sind. Letztere sind nur auf Einladung zugänglich und erfolgen auf Anregung verschiedener Sponsoren. Im wesentlichen handelt es sich hier um die Organisation eines strategischen Dialogs über die wichtigsten Fragen der aktuellen Politik und um die Förderung des Dialogs zwischen Spitzenführungskräften und der Zivilgesellschaft in verschiedenen Ländern des Nahen Ostens.

      Wie auch wir das u.a. mitfinanzieren: 2008 hat der Berliner Senat nach langem Hickhack um weitere Landesmittel/Zuschüsse dem Aspen-Institut z.B. für 3 Jahre die Miete erlassen. Augenfällig in diesem Zusammenhang ist auch die Standortwahl vom Aspen-Institut Deutschland: Schwanenwerder in Berlin auf dem Grundstück der ehemaligen Goebbels-Villa.

      Auch an der Ausbildung der nächsten Generation Gleichgesinnter wird gearbeitet:
      Aspen Institute Center for Business Education (CBE)

      "Mission des Aspen Institute Center for Business Education (CBE) ist es, Führungspersönlichkeiten durch einen Dialog über die Werte und Ideale, welche zur erfolgreichen Bewältigung der politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen notwendig sind, zu fördern und dabei zu unterstützen. Das Institut stellt eine Informationsplattform zur Verfügung, auf der sich Führungskräfte weltweit austauschen können. Zur Umsetzung veranstaltet das CBE Seminare, die das Verständnis der modernen Manager über grundlegende Ideen und Werte von Führungsverantwortung und -aufgaben fördert. Unterstützt wird das CBE zum Beispiel von der Citigroup Foundation, Deloitte, Ernst & Young sowie Microsoft. Executive Director ist Judith Samuelson." (Textquelle)

      Allg. Informationen:

      Think Tanks in Deutschland - Berater der Politik?
      Martin Thunert, Bundeszentrale für politische Bildung

      Kritische Artikel:

      Marktradikale Pressure Groups - Die Macher hinter den Kulissen
      Hermann Ploppa
      Aspen-Institut (mit Kuratoriumsliste), im Parteibuch Lexikon
      dem parteiischen Wiki mit wertenden Informationen in deutlicher Sprache

      Homepage des Aspen-Instituts Berlin: www.aspeninstitute.de

      Friends of of the Aspen Institute
      Adam Opel AG
      Baker & McKenzie
      Boeing International Corporation
      Booz & Company, Inc.
      Coca-Cola GmbH
      Commerzbank AG
      Daimler AG
      Deutsche Börse AG
      Deutsche Telekom AG
      Dr. KADE Pharmazeutische Fabrik GmbH
      Gillette Deutschland GmbH & Co. oHG
      Knick Elektronische Messgeräte GmbH & Co. KG
      Landesbank Berlin AG
      Mayer Brown LLP
      MSA Auer GmbH
      Piepenbrock Service GmbH + Co. KG
      Robert Bosch GmbH
      Siemens AG

      Entnommen dem "Annual Report 2009", S. 22, aspeninstitute.de/publication
      [IMG:http://farm1.static.flickr.com/215/474707547_4c2bcfa71f_b.jpg]
      Bild von geldoderleben, Flickr

      Alles Wissen ist vergeblich ohne die Arbeit, und alle Arbeit ist sinnlos ohne die Liebe. ♥ [Khalil Gibran]

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von sooma () aus folgendem Grund: Anfügung, Link korrigiert

    • Zwei lustige Anekdoten zu Herrn Guttenberg:

      Auf seinem Facebook Profil steht bei Lieblingsliteratur:
      "Zuviele um sie angeben zu können"

      aber das Witzigste:
      Guttenbergs Opa hat ein Buch vor paar Jahrzehnten verfasst mit dem Titel:
      "Fußnoten". :)

      Tja wer den Schaden hat braucht für den Spott nicht sorgen.
      Was mich aber interessiert ist, was waren die Beweggründe zur Recherche
      des Professors der das ganze zum Laufen gebracht hat.

      Da bei jeder Kleinigkeit von der Opposition die Rufe nach Rücktritt, des in Umfragen
      beliebtesten Politikers, laut werden könnte man da schon was vermuten.
      Wer sich aber die undurchsichtige und sehr fragwürdige Finanzpolitik von
      "Innocence in Danger" dem Verein seiner Frau ansieht, kann schon zu der Vermutung kommen,
      dass im Hause Guttenberg Mauscheleien und Doppelmoral aus Eigennutz keine kleine Nummer spielt.
      Die Vollkommenheit ist unerreichbar. Gewiß ist die Vollkommenheit unerreichbar. Sie hat nur den Sinn, deinen Weg wie ein Stern zu leiten. Sie ist Richtung und Streben auf etwas hin.
      - Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
    • Abraxas schrieb:

      Was mich aber interessiert ist, was waren die Beweggründe zur Recherche
      des Professors der das ganze zum Laufen gebracht hat.
      Cherchez la femme.

      Beliebtester Politiker? mag sein - in meinen Augen zu everybody's darling hochgepuscht wordem wie Obama - Nur meine subjektive Meinung. Bei mir war er jedenfalls noch nie beliebt.

      Jo
      "Nehmt Eure Sprache ernst! Wer es hier nicht zu dem Gefühl einer heiligen Pflicht bringt, in dem ist nicht einmal der Keim für eine höhere Bildung vorhanden."
      "Es wurde bisher grundsätzlich immer nur die Wahrheit verboten."

      Friedrich Nietzsche
    • Liebe Jo,
      ich glaube die Zahl der von uns beliebten Politiker ist sehr klein gehalten. ;)
      Zweidrittel der deutschen Bevölkerung fand bzw. findet ihn jedoch sehr gut.

      Als Verteidigungsminister hat er sich zumindest als fähiger als die der letzten zwanzig Jahre.
      (auch wenn das nach Scharping, Jung und Co nicht wirklich schwierig war)

      Jedenfalls ist die Opposition eine Bande doppelmoralischer heuchlerischer Ignoranten
      und korrupter Primaten. Die Regierung ist da keinen Deut besser.
      Eher streiten sich insgeheim alle wer der bessere Gauner ist.

      Solche Medienschlachten sind es, wo mir die Demokratie ziemlich unsympathisch
      erscheint. Aber eine Regierungsform kann nichts für die Menschen die diese missbrauchen.
      Egal ob Demokratie, Technokratie, Monarchie, Diktatur, Theokratie, Thing, Häuptlingswahl ...etc. -
      völlig wurscht- ist/sind der oder diejenigen die an der Spitze Vollidioten, Tyrannen oder Diletanten,
      ist der Bürger immer der Dumme.
      Bei einer Demokratie ist dies besonders tragisch, besteht der Großteil der Masse und ihrer Vertreter
      aus einen oder mehreren der oben genannten "Eigenschaften".
      Das wird dann nicht nur ärgerlich sondern auch noch verflucht teuer.

      Aber wir haben nicht nur letzteren Fall, sondern auch noch ein tolles kapitalistisches
      Wirtschaftssystem was dem Ganzen das I-Tüpfelchen aufsetzt.

      Aber wie heißt es so schön:
      Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte.
      Also lehnen wir uns zurück und genießen die Show.

      :)
      Die Vollkommenheit ist unerreichbar. Gewiß ist die Vollkommenheit unerreichbar. Sie hat nur den Sinn, deinen Weg wie ein Stern zu leiten. Sie ist Richtung und Streben auf etwas hin.
      - Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
    • einfach mal nachdenken ....

      ich garantiere euch:

      ein plagiatsvorwurf ist bei "logischen" texten nicht zu vermeiden, stellen sie doch eine schlüssige und meist allgemeinverständliche zusammenfassung dar, wie sie beispielsweise "auch" in wikipedia-definitionen zu finden sind.

      alles was "sinnvolles" gesagt oder geschrieben ist, findet sich in vielen texten wieder - weil es ebent so ist ....

      "prognosen sind schwierig - vor allem, wenn sie die zukunft betreffen"

      :whistling: vom wem stammt dieses zitat wohl?


      [IMG:http://www.spiegel.de/images/image-182320-panoV9free-lmly.jpg]
      "In der Natur sind Schwarze Löcher kaum zu finden. Nur in unseren Köpfen wimmelt es davon"
      Zitat: George Greenstein
    • Abraxas schrieb:

      ich glaube die Zahl der von uns beliebten Politiker ist sehr klein gehalten. ;)

      Ich glaube die Zahl der über eine längere Zeit, wirklich breit beliebten Politiker, der noch lebt beschränkt sich aktuell auf genau einen. ;)

      Abraxas schrieb:

      Solche Medienschlachten sind es, wo mir die Demokratie ziemlich unsympathisch erscheint.

      Ein unvermeindlicher Geburtsfehler jeder Demokratie.

      Es geht darum gewählt zu werden und dafür braucht man Masse. Folglich ist argumentum ad populum das wichtigste, das zentrale und das schlagkräftigste Argument. Dumm nur, das es ein falsches Argument ist.

      Gruß
      "Wir sind alle Sternenstaub, daher teilen wir alle dieselben Vorfahren, wir sind die Sterne. Und wir sind die Brüder der wilden Tiere und die Lilien auf dem Felde sind unsere Vettern." Trinh Xuan Thuan
    • Ich bin´s schrieb:

      ein plagiatsvorwurf ist bei "logischen" texten nicht zu vermeiden,

      Es ist kein Vorwurf, es ist unlängst ein Fakt. Nichts ist leichter nachzuprüfen wie derlei Plagiate, wenn sie erstmal aufgedeckt sind. Übrigens auch ganz einfach zu vermeiden: "Bla bla bla" Quellenangabe. Anständig zitieren, statt zu plagieren. Ganz einfach und das wird von jedem Studenten verlangt. Wikipedia ist übrigens in solchen Arbeiten nicht zitabel, es sei denn es ginge um wiki selbst.

      Problematisch ist, dass sich zwei Dinge mischen: Polititisches und Akademisches. Politisch kann man realistisch sein, gemessen was da sonst so läuft ist es eine Bagatelle.

      Akademisch ist der Fall klar und eine bodenlose Unverschämtheit, die nicht toleriert werden kann und wird schon bei einem Studenten nicht toleriert. Nicht erst bei einer Promotion. Ich bin da gerade ehrlich gesagt opportunistisch gestimmt, denn der akademischen Landschaft in Deutschland kommt es zu Gute wenn man hohen Herren (egal aus welchen Lager) die sich sowas leisten damit die Karriere deutlich ankratzen kann. Noch ein paar mal und man üblerlegt sich zweimal ob man so eine Mogelei riskiert (und/oder toleriert).

      Gruß
      "Wir sind alle Sternenstaub, daher teilen wir alle dieselben Vorfahren, wir sind die Sterne. Und wir sind die Brüder der wilden Tiere und die Lilien auf dem Felde sind unsere Vettern." Trinh Xuan Thuan
    • Naja,es ist zudem auch kein Geheimnis ,das diverse Doktorarbeiten von "Ghostwritern" gegen fürstliches Honorar verfasst werden .
      Ein Doktortitel ,ansich schon nicht sehr preiswert,je nach Fachgebiet.
      Aber da der Sippe der auf und von zu Guttenbergs eh halb Manhattan gehört,fällt dies ja nicht so ins Gewicht.
      Er hätte vllt etwas mehr für den Ghostwriter ausgeben sollen,dann wäre das nicht passiert . :D
      Aber vllt hat dieser "fähige Spitzenpolitker" ,der aus dem nichts auftauchte ,ja tätsächlich selber abgeschrieben,bzw Quellenangaben vergessen,kann ja schon mal vorkommen.

      Cherub
      Deutscher mit fehlendem Migrationshintergrund .
    • Cherub schrieb:

      Naja,es ist zudem auch kein Geheimnis ,das diverse Doktorarbeiten von "Ghostwritern" gegen fürstliches Honorar verfasst werden.

      Deswegen mein Opportunismus. Wie man sieht taugt das auffliegen als hervorragende politische Waffe. Wenn das Schule macht wird es irgendwann lohnenswerter einfach auf sein 'Dr.' zu verzichten, schaut doch realistisch eh keiner beim Wahlvieh drauf und es gab schon viele hohe Politiker ohne 'Dr.'. Und Schule machen kann das ohne Probleme, denn die Arbeiten sind öffentlich und die Uni die sowas übersieht bekommt noch ganz von selbst eines vor den Bug.

      Cherub schrieb:

      ja tätsächlich selber abgeschrieben,bzw Quellenangaben vergessen,kann ja schon mal vorkommen.

      Wenn du dir die Plagiate anschaust, wirst du schnell feststellen das es weit über ein Versehen rausgeht. Da wurde hübsch noch ein bißchen umformuliert und angepasst. Und ein 'mal' wars auch nicht.

      Gruß
      "Wir sind alle Sternenstaub, daher teilen wir alle dieselben Vorfahren, wir sind die Sterne. Und wir sind die Brüder der wilden Tiere und die Lilien auf dem Felde sind unsere Vettern." Trinh Xuan Thuan
    • plagiat oder essenz?

      hmm.... ist es möglich eine arbeit zu liefern, bei der auf 100% aller seiten plagiate enthalten sind? wenn ja -

      was würde dies dann über die qualität des inhalts aussagen?

      Ich bin´s schrieb:

      alles was "sinnvolles" gesagt oder geschrieben ist, findet sich in vielen texten wieder - weil es ebent so ist ....

      "prognosen sind schwierig - vor allem, wenn sie die zukunft betreffen"

      :whistling: vom wem stammt dieses zitat wohl?
      [IMG:http://www.spiegel.de/images/image-182320-panoV9free-lmly.jpg] :thumbup:

      Da wurde hübsch noch ein bißchen umformuliert und angepasst. Und ein 'mal' wars auch nicht.

      hmmm.... umformulieren, abstrahieren, wesentliches zusammenfassen, weil es eben logisch ist, heisst auch texte massiv zu kürzen und auf die essenz hinformulieren. Ist es nicht so, oder :whistling:

      @ sonnenblume - was meinst du?
      "In der Natur sind Schwarze Löcher kaum zu finden. Nur in unseren Köpfen wimmelt es davon"
      Zitat: George Greenstein

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Ich bin´s () aus folgendem Grund: frage

    • Phasenverschobener schrieb:

      Ich glaube die Zahl der über eine längere Zeit, wirklich breit beliebten Politiker, der noch lebt beschränkt sich aktuell auf genau einen. ;)

      Ich weiß zwar nicht, ob wir den gleichen meinen - aber für mich gibt es auch nur einen :) mit scharfen Verstand und Charisma,

      Phasenverschobener schrieb:

      Wenn du dir die Plagiate anschaust, wirst du schnell feststellen das es weit über ein Versehen rausgeht. Da wurde hübsch noch ein bißchen umformuliert und angepasst. Und ein 'mal' wars auch nicht.
      So wie ich Cherub kenne :D - trieft seine Bemerkung vor Ironie;

      Gruß Jo
      "Nehmt Eure Sprache ernst! Wer es hier nicht zu dem Gefühl einer heiligen Pflicht bringt, in dem ist nicht einmal der Keim für eine höhere Bildung vorhanden."
      "Es wurde bisher grundsätzlich immer nur die Wahrheit verboten."

      Friedrich Nietzsche
    • @Ich bin's
      Ja wenn man aus komplexen Themen die Essenzen herauszieht,
      kann es vorkommen, dass sich die Inhalte gleichen.
      Vorausgesetzt es handelt sich um eine ähnliche Thematik.
      Habe ich selbst auch mehrmals erlebt, dass ich etwas zusammengeschrieben habe
      und dann später bei anderen Autoren identische Gedanken und Texte gefunden habe.

      Ich denke für eine gute Doktorarbeit macht es Sinn,
      dass man möglichst alles bisher zu genau das Thema betreffende heraussucht
      und kombiniert mit eigenen Gedanken analysiert und ggf. erweitert.
      Zitate einfügen ist ja eigentlich nicht sonderlich schwer.
      Eine gute Arbeit wächst auf ein reichliches Literatur und Quellenverzeichnis.

      Bei der Doktorarbeit kann man aber schon böse Absicht unterstellen sich selbst
      besser darzustellen als es die eigene Arbeit verdient hätte.
      Entweder hat er es selbst gemacht und im Zeitstress reichlich Angaben vergessen,
      er hat es absichtlich getan um sich toller ins Licht zu stellen oder er hatte keine Ahnung woher
      so manche Inhalte stammten, die dort zusammengetragen wurden.

      Was auch letztendlich der Fakt ist: Akademisch gesehen ist das nicht "summa cum laude"

      @Jo
      Meinst du den Helmut Schmidt den alten Fuchs und Bilderberger? ;)
      Die Vollkommenheit ist unerreichbar. Gewiß ist die Vollkommenheit unerreichbar. Sie hat nur den Sinn, deinen Weg wie ein Stern zu leiten. Sie ist Richtung und Streben auf etwas hin.
      - Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
    • @Jo
      Wie du es schon erwähntest:
      Die Auswahl war nicht wirklich sonderlich groß. ;)

      Der Schmidt ist der einzige dem ich das Prädikat "weltmännisch"
      zusprechen würde.

      Es gab und gibt zwar noch andere, die nach außen dominant auftreten oder auftraten,
      doch an die Ausstrahlung reichen sie nicht heran.
      Schröder hätte es werden können, doch war er wie die Dortmunder SPD käuflich.
      (auch wenn ich mir manchmal die Frage stelle ob einfach seine Möglichkeiten durch Lobbys und
      dubiose Organisationen einfach zu eingeschränkt und der Druck zu groß war)
      Wie dem auch sei. Er hat's nicht gebracht.

      Aber da fällt mir wieder ein, dass man mal den Verein "Atlantikbrücke" hier genauer
      unter die Lupe nehmen sollte. Der ist mehr als interessant.

      Nun ansonsten wüsste ich keinen Politiker von dem ich sagen würde
      "jau der nimmt das Ruder in die Hand, ist ein Macher, standfest und sowohl nach
      Innen als auch nach Außen präsent.
      Die Vollkommenheit ist unerreichbar. Gewiß ist die Vollkommenheit unerreichbar. Sie hat nur den Sinn, deinen Weg wie ein Stern zu leiten. Sie ist Richtung und Streben auf etwas hin.
      - Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
    • Atlantik-Brücke: Helmut Schmidt und Karl-Theodor zu Guttenberg

      Eigentlich hast Du Helmut Schnidt ja gar nicht in seinem Wirken erlebt :) - Die Atlantik-Brücke wurde doch schon Anfang der 50-er gegründet.

      Was Schröder betrifft, hatte ich das anfangs auch für möglich gehalten aber naja, kein Vergleich. Und was heute da ist, ist von allem weit entfernt und Charisma? nicht existent - zumindest sehe ich das so.

      LG Jo
      "Nehmt Eure Sprache ernst! Wer es hier nicht zu dem Gefühl einer heiligen Pflicht bringt, in dem ist nicht einmal der Keim für eine höhere Bildung vorhanden."
      "Es wurde bisher grundsätzlich immer nur die Wahrheit verboten."

      Friedrich Nietzsche
    • Abraxas schrieb:

      Was auch letztendlich der Fakt ist: Akademisch gesehen ist das nicht "summa cum laude"

      Allerhöchstens "rite", wenn überhaupt... ;)

      Dazu kommt, dass der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages für Abgeordnete "in Ausübung ihres Mandats" gedacht ist -
      nicht als Quelle für Doktorarbeiten, also private Zwecke - denn der Wissenschaftliche Dienst wird vom Steuerzahler finanziert.

      Aktuelle Meldungen:
      tagesschau.de/inland/guttenplag100.html
      spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,746518,00.html
      orf.at/stories/2043176/2043177/

      guttenplag.wikia.com/Herausragende_Fundstellen
      Das hat für meine Begriffe wirklich nichts mit "zufälligen Ähnlichkeiten" zu tun.

      Für Gliederung, Zitate anderer Arbeiten und den formalen Nachweis der Selbständigkeit sind gewisse Formen üblich oder in der Promotionsordnung der Fakultät bzw. des Fachbereichs vorgeschrieben. Betrug (etwa durch Hinzuziehung eines Ghostwriters), ein nachgewiesenes Plagiat oder die auszugsweise Übernahme fremder Texte ohne Quellenangabe kann auch noch im Nachhinein zur Aberkennung des Doktorgrades und ggf. zu strafrechtlichen Konsequenzen führen. (wiki-Eintrag: "Dissertation")

      Und das gilt doch wohl für alle.

      Alles Wissen ist vergeblich ohne die Arbeit, und alle Arbeit ist sinnlos ohne die Liebe. ♥ [Khalil Gibran]

    • spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/0,1518,314588,00.html


      Guttenberg wurde erst als makelloser Minister in den Himmel gelobt, dann ins beim Volk unbeliebte und durch Schäuble vorgeprägte Amt des Verteidigungsministers eingesetzt und plötzlich fand man diese ungekennzeichnete Kopie. Ich glaube, dass die Sache mit der Doktorarbeit schon länger bekannt war und jemand nur auf den rechten Zeitpunkt gewartet hat, um Guttenberg hochgehen zu lassen.
      Wo wir sind, da ist immer auch Ägypten.
      ~☤~
    • Illuminatus schrieb:

      Ich glaube, dass die Sache mit der Doktorarbeit schon länger bekannt war und jemand nur auf den rechten Zeitpunkt gewartet hat, um Guttenberg hochgehen zu lassen.

      Ja glaube ich auch, das würde auch Sinn machen - Das AS im Ärmel = die Leiche des Anderen im Keller. Ich frage mich nur warum auf einmal und warum gerade jetzt.Wegen des Gesprächs, das im Januar stattgefunden hat?

      Jo
      "Nehmt Eure Sprache ernst! Wer es hier nicht zu dem Gefühl einer heiligen Pflicht bringt, in dem ist nicht einmal der Keim für eine höhere Bildung vorhanden."
      "Es wurde bisher grundsätzlich immer nur die Wahrheit verboten."

      Friedrich Nietzsche
    • Illuminatus schrieb:

      Ich glaube, dass die Sache mit der Doktorarbeit schon länger bekannt war und jemand nur auf den rechten Zeitpunkt gewartet hat, um Guttenberg hochgehen zu lassen.

      Dieser "Jemand" ist in der offiziellen Darstellung Andreas Fischer-Lescano:
      Guttenberg war von dem Bremer Juraprofessor Andreas Fischer-Lescano vorgeworfen worden, bei der Formulierung seiner Doktorarbeit "systematisch" bei anderen Wissenschaftlern "abgekupfert" zu haben, ohne dies hinreichend kenntlich gemacht zu haben. 23 Stellen belegte er - ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Fischer-Lescano hatte die Doktorarbeit Guttenbergs aus dem Jahr 2007 über "Konstitutionelle Entwicklungsstufen in den USA und der EU" für eine Rezension in der Zeitschrift "Kritische Justiz" untersucht. (Textquelle: tagesschau.de/inland/guttenberg586.html)

      Hier ein Interview mit Fischer-Lescano:
      freitag.de/politik/1107-nur-ei…rkennung-des-doktortitels

      Möglicherweise ein "Kampf der Denkfabriken"?
      sueddeutsche.de/politik/linker…tische-befruchter-1.70099
      faz.net/-00mvg8m

      Alles Wissen ist vergeblich ohne die Arbeit, und alle Arbeit ist sinnlos ohne die Liebe. ♥ [Khalil Gibran]
    • Jo schrieb:

      [...]Ja glaube ich auch, das würde auch Sinn machen - Das AS im Ärmel = die Leiche des Anderen im Keller. Ich frage mich nur warum auf einmal und warum gerade jetzt.Wegen des Gesprächs, das im Januar stattgefunden hat?[...]

      Ein solches AS, macht nur Sinn, wenn man es gut timen kann. Das heißt, zum richtigen Zeitpunkt ausspielen und das impliziert das nur eine möglichst kleine Gruppe 'die Leiche im Keller' in Erfahrung bringen kann. Das ist vorliegenden Fall nicht gegeben, es ist eine öffentliche Dissertation die innerhalb der Fachwelt (wo solche Arbeiten nun mal gelesen werden und wenns ausgerechnet ein bekannter Politiker ist, sogar um so eher) ständig irgendwann zu früh ausgespielt wird. Außerdem ist die Affäre denkbar schlecht getiment. Bis zur wirklich heißen Wahlphase ist die Affäre längst wieder vergessen.

      ...diese Leiche ist deswegen dermaßen schlagkräftig und hat einen solchen Reiz, weil sich wirklich jeder bis ins kleinste Detail höchspersönlich nachprüfen kann, wenn man nur Bock zu hat. Es animiert zum mitmachen, selber ermitteln. Eine solche reizvolle Affäre gibt es sehr selten. Deswegen macht es bei weniger wichtigen Landtagswahlen wenig Sinn, das wäre pure Verschwendung.

      Ansonst: Ja Helmut Schmidt ist der Einzige Politiker den ich kenne, der sich im deutschen Volk breiter Beliebtheit erfreut, die sich über eine längere Zeit erstreckt. Sonst kenn ich einfach keinen. ?(

      Gruß
      "Wir sind alle Sternenstaub, daher teilen wir alle dieselben Vorfahren, wir sind die Sterne. Und wir sind die Brüder der wilden Tiere und die Lilien auf dem Felde sind unsere Vettern." Trinh Xuan Thuan