Unsere Weltbilder

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    • Unsere Weltbilder

      In früheren Zeiten haben die Kirchen aller Religionen die Weltbilder der Menschen geprägt. Man hat den Menschen gesagt, was sie tun und lassen sollen und was für die Gesellschaft, in der man lebt, vorteilhaft ist.

      Seit der Industrialisierung im 18. Jahrhundert haben sich die Menschen ihr eigenes Bild von der Welt geschaffen. Die Kirchen verloren ihren Einfluss, weil das Weltbild, das den Menschen dort vermittelt wurde, oftmal im krassen Gegensatz zu dem stand, was der Mensch täglich am eingenen Leib erfuhr. Diese persönlichen Erfahrungen der Menschen sind es, die das persönliche (eigene) Weltbild prägen.

      Das fängt als Kind an und geht das ganze Leben lang weiter. Gute Erfahrungen, schlechte Erfahrungen und sogar Angst-, und Panikreaktionen werden so geprägt. Damit ist klar, dass es keine zwei Menschen auf dieser Welt gibt, die das gleiche Weltbild haben.

      So entstehen auch die verschiedenen Moralvorstellungen unterschiedlicher Kulturen. Kulturen sind Gesellschaften unterschiedlicher Weltbilder, Vorstellungen und Erfahrungen. Einfach nur im Großen, während jede einzelne Person dieser Kulturen ihre eigenen Erfahrungen mit einbringt.

      Unterschiedliche Auffassungen resultieren aus unterschiedlichen Erfahrungen. Das ist in allen Lebensbereichen so. Ob es das Gespräch mit dem Nachbarn ist oder die Politik im Allgemeinen - grundsätzlich gehen die Meinungsverschiedenheiten auf unterschiedliche Erfahrungen zurück.

      Jeder Mensch entwickelt damit seine persönliche Wahrheit. Das, was er erlernt hat ist wahr. Einen Kompromiss zu schließen ist einfach nur das Abrücken von einer festen Meinung, um zu sehen, ob es anders nicht auch funktionieren könnte.

      Jeder Mensch schließt immer wieder Kompromisse. Das geht auch gar nicht anders, weil andere eben auch andere Erfahrungen haben. Wer stolz darauf ist, kompromisslos zu sein, ist ein ziemlich einsamer Mensch. Denn niemand will mit ihm reden, weil er seine Meinung durchzusetzen versucht, ohne darüber nachzudenken, dass andere Menschen andere Erfahrungen haben könnten. Erfahrungen, die möglicherweise sogar wertvoller sind als seine eigenen. Und dieser Mensch beraubt sich selbst der Chance, aus den Erfahrungen anderer zu lernen und diese Erfahrungen für sich nutzbringend einzusetzen.

      geschrieben von Dieter Wanner, Piribebuy, Paraguay
      veröffentlicht im Paraguay-Boten (Januar 2011)
      "In der Natur sind Schwarze Löcher kaum zu finden. Nur in unseren Köpfen wimmelt es davon"
      Zitat: George Greenstein
    • Ich bin´s schrieb:

      In früheren Zeiten haben die Kirchen aller Religionen die Weltbilder der Menschen geprägt. Man hat den Menschen gesagt, was sie tun und lassen sollen und was für die Gesellschaft, in der man lebt, vorteilhaft ist.

      Da stimme ich durchaus überein.

      Seit der Industrialisierung im 18. Jahrhundert haben sich die Menschen ihr eigenes Bild von der Welt geschaffen. Die Kirchen verloren ihren Einfluss, weil das Weltbild, das den Menschen dort vermittelt wurde, oftmal im krassen Gegensatz zu dem stand, was der Mensch täglich am eingenen Leib erfuhr. Diese persönlichen Erfahrungen der Menschen sind es, die das persönliche (eigene) Weltbild prägen.

      Hier allerdings spielt der Wunsch die oberste Geige ;)
      Es ist eher Fakt das die gebildete Oberschicht die Gottes-Autorität durch die Wissenschafts-Autorität austauschen mußte und diese fortan bestimmte was die Menschen zu denken hätten. Natürlich nicht eine wertfreie Wissenschaft sondern eine politisch und vor allem technisch geprägte Wissenschaft.

      Das fängt als Kind an und geht das ganze Leben lang weiter. Gute Erfahrungen, schlechte Erfahrungen und sogar Angst-, und Panikreaktionen werden so geprägt. Damit ist klar, dass es keine zwei Menschen auf dieser Welt gibt, die das gleiche Weltbild haben.

      Hier stimme ich wieder überein, aber muß bemerken, das das Umfeld entscheidend den Werdegang bestimmt.
      schmeisse ich wie bei einem beobachteten indigenen Stamm auf Papua-Neuginea das Kind gleich nach der Geburt in einen Weidenkorb und das Kind überlebt, dann wird es ein guter Krieger, dementsprechend auch eine kriegerische Kultur. Lasse ich das Kind in den ersten zwei Jahren nichtmal den Boden berühren und beschäftige mich mit dem Kind wie in Bali, dann wird auch ein friedliebender Mensch und eine entsprechende Kultur daraus. Und lasse ich es zu, das gleich nach der Geburt, wie hier in unserem Land in den 50ern bis 80ern, die Kinder von den Müttern getrennt und in sogenannte Schreisäle verfrachtet werden, dann muß ich mich nicht wundern das diese Kinder kein Urvertrauen haben und eine Borderline-Syndrom-Gesellschaft entsteht,
      Wie Bruce Lipton sagt: "Die Umwelt machst Dummkopf!"

      So entstehen auch die verschiedenen Moralvorstellungen unterschiedlicher Kulturen. Kulturen sind Gesellschaften unterschiedlicher Weltbilder, Vorstellungen und Erfahrungen. Einfach nur im Großen, während jede einzelne Person dieser Kulturen ihre eigenen Erfahrungen mit einbringt.

      So einfach ist es eben nicht, sondern es sind gezielte Manipulationen im Spiel.
      Heute können wir beobachten wie schon immer das diejenigen die es sich leisten können ihre Kinder in Privatschulen aufwachsen lassen und dort werden die Kenntnisse der Wissenschaft angewendet die zur entfaltung der Persönlichkeit dienen und ein bestimmtes Weltbild wird zusätzlich indoktriniert damit "Führungspersönlichkeiten herauskommen um den Machterhalt zu sichern. Während in den normalen Schulen Gewalt und das sich gegenseitig fertigmachen mangels der chronischen Unterversorgung der Schulen die Macht übernommen hat.
      Kulturen entstehen nicht einfach so sie werden gemacht!

      Unterschiedliche Auffassungen resultieren aus unterschiedlichen Erfahrungen. Das ist in allen Lebensbereichen so. Ob es das Gespräch mit dem Nachbarn ist oder die Politik im Allgemeinen - grundsätzlich gehen die Meinungsverschiedenheiten auf unterschiedliche Erfahrungen zurück.

      Natürlich aber was will der Autor damit sagen oder was bereitet er vor?

      Jeder Mensch entwickelt damit seine persönliche Wahrheit. Das, was er erlernt hat ist wahr. Einen Kompromiss zu schließen ist einfach nur das Abrücken von einer festen Meinung, um zu sehen, ob es anders nicht auch funktionieren könnte.

      Ah der Anschein soll entstehen das es ein unveränderliches Element der Entwicklung gäbe und nur ein einziges weiteres Element die Sache selbst auflockern könnte - oder sehe ich das falsch?

      Jeder Mensch schließt immer wieder Kompromisse.

      Komprommisse stinken und ich möchte lieber in klarer Luft leben. Selbst wenn diese Behauptung stimmen würde, würde ich Kompromisse meiden wie der Teufel das Weihwasser.

      Das geht auch gar nicht anders, weil andere eben auch andere Erfahrungen haben. Wer stolz darauf ist, kompromisslos zu sein, ist ein ziemlich einsamer Mensch.

      Wie kommt der Autor auf derartige Schlußfolgerungen?
      Fehlt ihm der Respekt eine andere Meinung einen anderen Standpunkt als solchen stehen zu lassen? Ist die Welt nicht groß genug um verschiedene Leben leben zu können ohne das ein Kompromiss geschlossen werden muß?

      Denn niemand will mit ihm reden, weil er seine Meinung durchzusetzen versucht, ohne darüber nachzudenken, dass andere Menschen andere Erfahrungen haben könnten.

      Warum soll das so sein? Auch wenn ich einen bestimmten Standpunkt einnehme und mich dadurch überhaupt erst angreifbar mache muß ich eine andere Art zu leben nicht verurteilen, solange der andere nicht von mir verlangt meine Lebensweise aufgeben zu müssen.

      Erfahrungen, die möglicherweise sogar wertvoller sind als seine eigenen.

      Ja aber auch die Erfahrung eine Sache kompromisslos für sich zu leben kann wertvoller sein als ein Kompromiss, kann mehr Erfüllung geben als eine Halbherzigkeit.

      Und dieser Mensch beraubt sich selbst der Chance, aus den Erfahrungen anderer zu lernen und diese Erfahrungen für sich nutzbringend einzusetzen.

      Ganz im Gegenteil nur wer sich seines Standpunktes bewußt ist, kann auch einen anderen Standpunkt als solchen erkennen und von seinem unterscheiden. Derjenige der ständig Kompromisse macht, der es allen Recht machen will und der ständig versucht das Leben der anderen im Grunde zu leben, verliert seine Persönlichkeit und wird zu einer gesichtlosen Massenfigur, die leicht zu handhaben ist über gewohnte Gedankenstrukturen, die keine Ecken und Kanten hat.
    • freierMilan schrieb:

      Und lasse ich es zu, das gleich nach der Geburt, wie hier in unserem Land in den 50ern bis 80ern, die Kinder von den Müttern getrennt und in sogenannte Schreisäle verfrachtet werden, dann muß ich mich nicht wundern das diese Kinder kein Urvertrauen haben und eine Borderline-Syndrom-Gesellschaft entsteht,
      Wie Bruce Lipton sagt: "Die Umwelt machst Dummkopf!"

      Hallo Milan, wo bist Du denn aufgewachsen? Davon habe ich ja noch nie etwas gehört "Schreisäle" Sowas ist ja geradezu erschreckend. Also das kenne ich entschieden anders, und muß hier ein Veto einlegen. In dieser Zeit war es vielmehr so, dass viele Mütter ihre Kinder noch zuhause betreuten und ihnen Werte vermittelten, da ein Verdienst des Partners ausreichte, um die Familie zu ernähren. Es gab weder so viele Alleinerziehende noch Kinder die Kinder bekamen. Ab den 90-igern wurde dann der Spruch geprägt "Früher hatten Kinder Rotznasen, heute haben Rotznasen kinder". Gehe ich richtig in der Annahme, dass Du in der ehemaligen DDR aufgewachsen bist?


      Ich bin´s schrieb:

      Unterschiedliche Auffassungen resultieren aus unterschiedlichen Erfahrungen. Das ist in allen Lebensbereichen so. Ob es das Gespräch mit dem Nachbarn ist oder die Politik im Allgemeinen - grundsätzlich gehen die Meinungsverschiedenheiten auf unterschiedliche Erfahrungen zurück.

      Jeder Mensch entwickelt damit seine persönliche Wahrheit. Das, was er erlernt hat ist wahr. Einen Kompromiss zu schließen ist einfach nur das Abrücken von einer festen Meinung, um zu sehen, ob es anders nicht auch funktionieren könnte.


      Eine persönliche Wahrheit gründet sich nicht notwendigerweise auf das, was ein Mensch erlernt hat, sondern meiner Meinung nach aufgrund seiner Erfahrungen und seines eigenen Erlebens. Wenn dies dann noch mit "Gelernten" übereinstimmt, bildet sich daraus mit der Zeit eine "feste Meinung". Diese feste Meinung wird nur ins Wanken geraten, wenn gegenteiliges Erleben oder Erfahrung eintritt. Aber nicht aufgrund dessen, dass XY eine andere Meinung vertritt, die man durchaus als Meinung des Anderen akzeptieren kann, ohne sie zur eigenen machen zu wollen.


      Ich bin´s schrieb:

      Jeder Mensch schließt immer wieder Kompromisse. Das geht auch gar nicht anders, weil andere eben auch andere Erfahrungen haben. Wer stolz darauf ist, kompromisslos zu sein, ist ein ziemlich einsamer Mensch. Denn niemand will mit ihm reden, weil er seine Meinung durchzusetzen versucht, ohne darüber nachzudenken, dass andere Menschen andere Erfahrungen haben könnten. Erfahrungen, die möglicherweise sogar wertvoller sind als seine eigenen. Und dieser Mensch beraubt sich selbst der Chance, aus den Erfahrungen anderer zu lernen und diese Erfahrungen für sich nutzbringend einzusetzen.


      Das bezweifle ich stark. Ein Mensch der in sich ruht, wird keinen Kompromiss eingehen. Ein Kompromiss ist eine Sache bei der keiner zufrieden und glücklich sein kann. Und dass niemand mit demjenigen reden will, ist genauso nicht richtig. Hinzu kommt, dass Erfahrungen und Erleben eines anderen, nichts mit einem selbst zu tun hat, es sind Erfahrungen und Erleben eines anderen Menschen. Wie ich oben schon schrieb; "es bedeutet durchaus nicht, dem anderen seine Meinung nehmen zu wollen, oder seine eigene Meinung aufzuzwingen - man akzeptiert sie als Meinung des anderen, eben weil andere Erfahrung und Erleben dahinter stehen (hoffe ich) auf der anderen Seite gibt es ja auch genügend "Mitläufer" die irgendwo etwas gehört haben, was sie toll finden und es dann als "ihre Meinung ausgeben" und wenn man tiefer gräbt, kommt nur hohle Luft, weder Wissen, noch Erfahrung, noch Erleben!

      Gruß Jo
      "Nehmt Eure Sprache ernst! Wer es hier nicht zu dem Gefühl einer heiligen Pflicht bringt, in dem ist nicht einmal der Keim für eine höhere Bildung vorhanden."
      "Es wurde bisher grundsätzlich immer nur die Wahrheit verboten."

      Friedrich Nietzsche
    • Jo schrieb:

      Davon habe ich ja noch nie etwas gehört "Schreisäle" Sowas ist ja geradezu erschreckend.

      Schreisaal = Kreißsaal, von mittelhd.: krizen/kreißen = kreischen, schreien (= Wehen haben)

      Deshalb stimmt das so auch nicht ganz, dort wurde und wird "ent-bunden". Es ist aber tatsächlich so, dass es in einem Krankenhaus auf einer Neugeborenenstation einen "Babyschlafsaal" gibt und die Mutter entscheiden kann, ob das Baby bei ihr im Zimmer oder dort schläft... und schreit.
      (Wenn die Erfahrung vom freienMilan aus der DDR herrührt, war das sicher eine Art gewollte "frühe Entfremdung", denn die Mütter sollten/mussten ja nach einem Jahr Babypause wieder arbeiten » "Gleichstellung"; dann lebten die Kinder letzendlich vorwiegend in Krippen, Kindergärten und Schulen.)

      Alles Wissen ist vergeblich ohne die Arbeit, und alle Arbeit ist sinnlos ohne die Liebe. ♥ [Khalil Gibran]
    • Jo schrieb:

      Das bezweifle ich stark. Ein Mensch der in sich ruht, wird keinen Kompromiss eingehen. Ein Kompromiss ist eine Sache bei der keiner zufrieden und glücklich sein kann.



      Gerechtigkeit
      = Tugend, die das Recht eines jeden achtet und jedem das Seine gewährt. Gerechtigkeit braucht und ermöglicht zugleich inneren und äußeren Frieden. Gerechtigkeit ist nicht naturgegeben. Die Ungerechtigkeit beginnt gewissermaßen bereits mit der Geburt. Niemand wurde gefragt, ob er auf die Welt kommen wollte. Niemand wurde gefragt, welchem Geschlecht er angehören will, welcher Hautfarbe, welchen Eltern, welcher Gesellschaftsschicht, welcher Nationalität. Auch in der Natur begegnet uns immer wieder - vom menschlichen Maßstab aus gesehen - Ungerechtigkeit, das Stärkere besiegt das Schwächere. Gerechtigkeit ist somit ein Ideal, ein Leitbild. Menschlichkeit im positiven Sinne ist ohne ein Streben nach Gerechtigkeit nicht möglich, es ist eine der wesentlichen ständigen Aufgaben des mündigen Menschen. Wirkliche Gerechtigkeit kann sich nicht an Gewohnheitsrechten, sondern nur an einem humanistischen Ideal orientieren und mit einer demokratischen Ordnung annähernd verwirklichen.

      Gefunden bei: www.humanistische-aktion.de

      Deshalb
      kann ich mir auch nicht vorstellen, dass jemand, der niemals und in keiner Lebenslage Kompromisse macht, nicht einsam ist. ;)






      "Ein in sich ruhender Mensch wir nie einen Kompromiss eingehen" - hier hätte ich vielleicht das Wörtchen "freiwillig" einfügen müssen.

      Ixh werde versuchen meine Sicht der Dinge darzulegen. Zuerst einmal, ist wichtig zu verstehen, was ein Kompromiss ist, Kompromiss ist nicht zu verwechseln mit einem Konsens und auf gar keinen Fall eine Gleichstellung. Das das hier geschieht, diesen Eindruck habe ich gewonnen.


      Zur Erklärung, wenn ein Mensch einen Kompromiss eingeht, widerspricht dies seiner Natur, stark ausgedrückt: er vergewaltigt sich (nicht im sexistischen Sinne sondern im geistigen), deswegen: bei einem Kompromiss kann keiner glücklich sein. Kompromiss unterliegt einem Zwang.

      Um das noch näher zu erklären: jeder Mensch hat naturgegebene Eigenschaften, die man (zur Erläuterung) in der Computersprache als Hardware bezeichnen würde, das ist nicht änderbar. das bedeutet, wenn ein Angriff darauf erfolgt, hat er eine Blockade, er kann diesen Eigenschaften normalerweise nicht zuwider handeln Z.B. dass er naturgegeben nicht in der Lage ist zu töten, oder zu lügen, oder was auch immer. Wird er durch die Umstände dazu gezwungen, vergewaltigt er sich selbst oder wird vergewaltigt. Der Lernbereich dagegen wäre dann die Software, sie ist änderbar, sie entwickelt sich, unterliegt aber immer der Hardware in ihrer naturgegeben ethischen und moralischen Grenzen.
      ein Kompromiss ist ein Zwang. Das erklärt auch, warum Soldaten mit Traumata aus einem Krieg zurückkehren z.B.

      Bei einem Konsens liegen die Dinge anders, zu einem Konsens kommt man gemeinsam, ein Konsens entwickelt sich, man nähert sich an und trifft gemeinsam eine Entscheidung mit der jeder einverstanden ist bzw. sein kann.

      Jo

      Unklarheit der Begriffe ist von größter Schädlichkeit.
      Johann Wolfgang von Goethe

      "Nehmt Eure Sprache ernst! Wer es hier nicht zu dem Gefühl einer heiligen Pflicht bringt, in dem ist nicht einmal der Keim für eine höhere Bildung vorhanden."
      "Es wurde bisher grundsätzlich immer nur die Wahrheit verboten."

      Friedrich Nietzsche

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Jo ()

    • Gerechtigkeit ist somit ein Ideal, ein Leitbild.

      Für mich kann ein Kompromiss eben nur immer ein freiwilliger Abstrich an solchen und anderen Idealvorstellungen sein.
      "Geben & Nehmen". Dabei kann man sich dennoch treu bleiben - dazu gehört auch Konfliktfähigkeit, Integrität - Mut zu sich selbst.
      Alles, was nicht freiwillig, selbst-verständlich, ausgewogen und nach der Natur ist, kann man wohl einen "faulen Kompromiss" nennen.

      Die "wahre" Liebe z.B. ist eine der hoch gestecktesten Idealvorstellungen, jeder erlebt das selbst in seinen Beziehungen zu Familie,
      Freunden und Partnern: Wenn hier das Entgegenkommen nicht freiwillig und von Herzen geschieht, wird es zu einer ungerechten Sache.
      (Und ich meine hier nicht die Extremsituationen, sondern wirklich die kleinen und kleinsten Dinge des alltäglichen Miteinanders.)
      Un-gerecht in seiner ursprünglichen Wortbedeutung: nicht mehr gerade, nicht mehr "aufrecht" - nicht mehr "aufrichtig"... un(r)echt.

      Man muss nicht nur dem anderen/den anderen entgegenkommen, sondern vor allem sich selbst, das ist wohl der eigentliche Konflikt.

      Alles Wissen ist vergeblich ohne die Arbeit, und alle Arbeit ist sinnlos ohne die Liebe. ♥ [Khalil Gibran]

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von sooma ()

    • Weltbilder und Konfliktlösung(en)

      Bkid schrieb:

      Hallo Jo,
      zuerst dachte ich das Du das obere geschrieben hast. ihr habt mit freierMilan was gemeinsammes-klarheit und schärfe. es ist immer erquickend Dich zu lesen.
      Auch ein dank an freierMilan.
      Ich bin`s , ich binmit anderen einverstanden. vielleicht formulierst Du dein gedanke anders.

      hallo bkid,

      zunächst die klarstellung, dass dieser text von jemand anderem geschrieben, und von mir hier zur diskussion eingestellt wurde. sicherlich sind die formulierungen eher "einfach" und allgemein formuliert, so dass in bestimmten einzelfällen dies nicht "immer" zu 100% treffend ist - jedoch im kern wird das zustandekommen der unterschiedlichen "weltbilder" zu-treffend beschrieben.

      es fällt auf, dass der begriff "Kompromiss" hier heftig diskutiert wird, wobei nach wikipedia "Definition" hier auf den Konsens oder die win-win-Lösung hingewiesen wird.

      Ein Kompromiss ist die Lösung eines Konfliktes durch gegenseitige freiwillige Übereinkunft, meist unter beiderseitigem Verzicht auf Teile der gestellten Forderungen.
      Eine spezielle Form des Kompromisses ist die Win-Win-Lösung oder der Konsens,
      bei der beide Konflikt-Parteien bekommen, was sie wollen und bei der
      für beide ein gemeinsames Ziel und die gegenseitige Akzeptanz,
      Anerkennung und Wertschätzung in der Beziehung zueinander im Vordergrund
      stehen.

      dank auch an jo, sooma und dem freien milan, die hier im Zusammenhang mit den verschiedenen "WELTBILDERN" auf die bewusste manipulation und die diskrepanz zwischen religion und wissenschaft, sowie auf die "Gerechtigkeit" als Ideal hingewiesen haben.

      lg
      hermann
      "In der Natur sind Schwarze Löcher kaum zu finden. Nur in unseren Köpfen wimmelt es davon"
      Zitat: George Greenstein
    • Ein Konsens liegt da, wo die Positionen übereinstimmen. Die Ursache für Konflikte liegen aber nicht im Konsens, per se nicht, sondern im Dissens, dort wo die Positionen nicht übereinstimmen. Und nicht alles kann man einfach so stehen lassen. Einfach, weil eine Position nicht einfach so da steht, als Gedankenkonstrukt, sondern auch Handlungen zur Konsequenz haben. Handlungsbefreite Weltbilder - leeres Gerede - sind freilich ausgenommen. Außerdem, will man andere nicht in offene Messer laufen lassen. Gerade Kindern erlaubt man nicht alles, was sie für richtig halten.

      So kommt es überall wo Menschen zusammenleben kommt es so zu Konflikten. Ob im engen Kreis oder zur breiteren Gesellschaft. Ob im Alltag oder in der Weltpolitik. Zu glauben, man könne stumpf aneinander vorbeileben halte ich für illusorisch. Und im engsten Kreis würde ich es als schreckliche Vorstellung. Stupides aneinander vorbeileben.

      Ich möchte daher nicht über handlungsbefreite Weltbilder reden und auch nicht um solche, die eine stumpfes aneinander vorbeileben implizieren. Auch nicht um Heuchelei. Ein Weltbild zwar haben, aber nicht verfolgen. Sondern nur um solche, wo es zu echten Reibereien kommen kann. Wer dann nicht bereit ist Kompromisse zu machen, erzwingt einen Machtkampf, wo meist alle verlieren. Wenn keiner zu Kompromissen bereit ist enden solche Machtkämpfe erst dann, wenn einer niedergemacht wurde oder er endet nie. Im engen Kreis endet es in Zerstrittenheit und Bitterkeit. Im großen Rahmen, wären bei den heute verfügbaren Mitteln einen kompromisslosen Machtkampf zu führen, eine fatale Katastrophe die alles bisher dagewesene übertrifft. Nur beide Parteien am Ende sagen zu können: Ich hab keine faulen Kompromisse gemacht ?!

      Gruß
      "Wir sind alle Sternenstaub, daher teilen wir alle dieselben Vorfahren, wir sind die Sterne. Und wir sind die Brüder der wilden Tiere und die Lilien auf dem Felde sind unsere Vettern." Trinh Xuan Thuan

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Phasenverschobener ()

    • Ich schätze, wir brauchen Weltbilder, solange wir nach Sicherheit suchen. Ein Weltbild vermittelt u. U. i n n e r e Sicherheit. Daher müssen wir einräumen, dass noch viele Menschen ihre Gründe haben, bestimmte Weltbilder eben lieber n i c h t allzusehr zu hinterfragen. Sie würden sonst akzeptieren müssen, dass man ihnen den Boden unter den Füßen wegzieht, zumindest gefühlsmäßig.
      Es erfordert eben Fingerspitzengefühl, ein Miteinander zu schaffen, dass andere Weltbilder akzeptieren kann, ohne selbst zu sehr auf einem eigenen zu beharren. Entweder ich bin schon dermaßen ego-los, dass für mich gar kein Weltbild mehr eine Rolle spielt - also auch meine eigenen Konstrukte nur wenige Stunden lang halten -, oder ich muss mich auf Kompromisse einigen, was ebenfalls eine beträchtliche Kunst ist.

      Zu starre Weltbilder aber sind gerade heutzutage eine nicht zu übersehende Gefahr.

      Herzliche Grüße,
      nanabozho
      Ich wünsche mir Chancen, nicht Sicherheiten.
      Albert Schweitzer
    • nanabozho schrieb:

      Ich schätze, wir brauchen Weltbilder, solange wir nach Sicherheit suchen
      ... also praktisch IMMER?

      wobei die flexibilität immer gewährleistet ist ^^
      du hast dein weltbild, ich hab mein´s - es gibt ein objektives, ein subjektives, unnd noch viele andere weltbilder ....
      jedem das, was ihm beliebt, oder?
      "In der Natur sind Schwarze Löcher kaum zu finden. Nur in unseren Köpfen wimmelt es davon"
      Zitat: George Greenstein
    • Ich bin´s schrieb:

      nanabozho schrieb:

      nnd noch viele andere weltbilder ....
      jedem das, was ihm beliebt, oder?


      Im Grunde schon, ich bin's,
      aber: Wenn Du mir irgendwann Dein Weltbild entgegenhältst oder es in einer besonderen Situation herauskehrst, fühle ich mich u. U. verunsichert, weil meines ein Anderes ist. Und wenn ich diese Verunsicherung vermeiden und abwehren will, kommt es zum Streit. Im Ernstfall zum Schlagabtausch. Oder: Willst du nicht mein Bruder sein, schlag ich dir den Schädel ein.
      Wenn wir darüber hinaus sind und das andere, den anderen, respektieren können, haben wir wirklich schon was geschafft. Das ist nämlich auch heute noch nicht vielen gegeben.

      Herzliche Grüße,
      nanabozho
      Ich wünsche mir Chancen, nicht Sicherheiten.
      Albert Schweitzer
    • nanabozho schrieb:

      aber: Wenn Du mir irgendwann Dein Weltbild entgegenhältst oder es in einer besonderen Situation herauskehrst, fühle ich mich u. U. verunsichert, weil meines ein Anderes ist
      es wird immer ein andres sein, die frage ist nur, worin und wie "viel" sie sich unterscheiden.

      ich denke, so verschieden sind unsere nicht, dass daraus konflikte erwachsen ^^
      "In der Natur sind Schwarze Löcher kaum zu finden. Nur in unseren Köpfen wimmelt es davon"
      Zitat: George Greenstein
    • Ich bin´s schrieb:

      nanabozho schrieb:

      aber: Wenn Du mir irgendwann Dein Weltbild entgegenhältst oder es in einer besonderen Situation herauskehrst, fühle ich mich u. U. verunsichert, weil meines ein Anderes ist
      es wird immer ein andres sein, die frage ist nur, worin und wie "viel" sie sich unterscheiden.

      ich denke, so verschieden sind unsere nicht, dass daraus konflikte erwachsen ^^

      Es ist ja erst einmal so, dass wir zum Einen in ein bestimmtes Weltbild hinein geboren werden und zudem Eltern, Schule und Umgebung unsere Weltsicht in frühen Jahren stark beeinflussen. Wir nehmen also erst einmal ein Weltbild an, was uns durch äußere Einflüsse vermittelt wird.
      Ein wirklich eigenes Weltbild kann erst dann entsstehen, wenn eigene Erfahrungen zu eigenen Erkenntnissen führen und man das vorgegebene Weltbild hinterfragt.Damit entwickelt man eine eigene Sicht auf die Dinge. Das unterliegt aber keiner Wissenschaft, da gemachte Erfahrungen und die daraus gewonnenen Érkenntnis nicht reproduzierbar sind und sich zudem auch von den Erfahrungen und Erkenntnissen anderer Menschen durchaus unterscheiden können und es auch aller Wahrscheinlichkeit nach tun.
      Wir besitzen also im Großen und Ganzen mehr oder minder gemeinsame KENNTNISSE - EERKENNTNISSE dagegen liegen nur in einem selbt. Daher sind Kenntnisse übertragbar, Erkenntnisse jedoch nicht. Natürlich kann auch jeder ohne Erfahrungen zu machen zu Erkenntnissen gelangen, es sind aber immer seine eigenen. Durch die Summe der Erkenntnisse jedes Einzelnen unterscheiden sich die Weltbilder oder anders ausgedrückt: seine Sicht auf die Dinge.

      Ich kann also meine Sicht, oder mein Weltbild darlegen, bin mir aber bewußt, dass es in einem, nämlich Kenntnisse betreffend, sehr wohl mit dem Weltbild eines anderen übereinstimmen kann - aber im besonderen - Erkenntnisse betreffend - eben nicht. Unter dieser Erkenntnis bedeutet es absolut keine Schwierigkeit, dass Weltbild eines anderen Menschen zu respektieren, auch könnte man in machen Dingen zu einem Konsens gelangen, jedoch in wirklich für sich selber essentiellen Dingen nicht. Was aber nicht bedeutet, dass ich das Weltbild eines anderen für falsch halte, sondern eben nur für ANDERS und als eines nicht mir, meinen Erkenntnissen und meinem Denken entsprechendes (ich lasse hier mit Absicht das Wort "Bewußtsein" außen vor).

      Aber sehr wohl kann mich das Weltbild, das ein anderer Mensch hat und darlegt zum Nachdenken und Hinterfragen anregen - in Verwirrung dagegen könnte es mich nicht stürzen.

      Jo
      "Nehmt Eure Sprache ernst! Wer es hier nicht zu dem Gefühl einer heiligen Pflicht bringt, in dem ist nicht einmal der Keim für eine höhere Bildung vorhanden."
      "Es wurde bisher grundsätzlich immer nur die Wahrheit verboten."

      Friedrich Nietzsche