Gedichte

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    • Ehe ich in dieses Erdenleben kam
      Ward mir gezeigt, wie ich es leben würde.
      Da war die Kümmernis, da war der Gram,
      Da war das Elend und die Leidensbürde.
      Da war das Laster, das mich packen sollte,
      Da war der Irrtum, der gefangen nahm.
      Da war der schnelle Zorn, in dem ich grollte,
      Da waren Haß und Hochmut, Stolz und Scham.

      Doch da waren auch die Freuden jener Tage,
      Die voller Licht und schöner Träume sind,
      Wo Klage nicht mehr ist und nicht mehr Plage,
      Und überall der Quell der Gaben rinnt.
      Wo Liebe dem, der noch im Erdenkleid gebunden,
      Die Seligkeit des Losgelösten schenkt,
      Wo sich der Mensch der Menschenpein entwunden
      Als Auserwählter hoher Geister denkt.

      Mir ward gezeigt das Schlechte und das Gute,
      Mir ward gezeigt die Fülle meiner Mängel.
      Mir ward gezeigt die Wunde draus ich blute,
      Mir ward gezeigt die Helfertat der Engel.
      Und als ich so mein künftig Leben schaute,
      Da hört ein Wesen ich die Frage tun,
      Ob ich dies zu leben mich getraute,
      Denn der Entscheidung Stunde schlüge nun.

      Und ich ermaß noch einmal alles Schlimme —
      »Dies ist das Leben, das ich leben will!«
      — Gab ich zur Antwort mit entschloßner Stimme.
      So wars als ich ins neue Leben trat
      Und nahm auf mich mein neues Schicksal still.
      So ward ich geboren in diese Welt.
      Ich klage nicht, wenns oft mir nicht gefällt,
      Denn ungeboren hab ich es bejaht.

      Herrmann Hesse

      [IMG:http://www.colorfolio.de/images/product_images/info_images/312_1.jpg]
      "Nehmt Eure Sprache ernst! Wer es hier nicht zu dem Gefühl einer heiligen Pflicht bringt, in dem ist nicht einmal der Keim für eine höhere Bildung vorhanden."
      "Es wurde bisher grundsätzlich immer nur die Wahrheit verboten."

      Friedrich Nietzsche
    • Mein Kind, es sind allhier die Dinge,
      gleichviel ob große, ob geringe,
      im Wesentlichen so verpackt,
      dass man sie nicht wie Nüsse knackt.

      Wie wolltest du dich unterwinden,
      kurzweg die Menschen zu ergründen?
      Du kennst sie nur von außenwärts,
      du siehst die Weste nicht das Herz.
      Wilhelm Busch


      [IMG:http://www.klaus-ender.com/bilder/dichter_denker/dd_16.jpg]
      "Nehmt Eure Sprache ernst! Wer es hier nicht zu dem Gefühl einer heiligen Pflicht bringt, in dem ist nicht einmal der Keim für eine höhere Bildung vorhanden."
      "Es wurde bisher grundsätzlich immer nur die Wahrheit verboten."

      Friedrich Nietzsche
    • An Die Gleichgeschalteten



      (1935)

      Um sein Brot nicht zu verlieren
      In den Zeiten zunehmender Unterdrückung
      Beschließt mancher, die Wahrheit
      Über die Verbrechen des Regimes bei der Aufrechterhaltung der Ausbeutung
      Nicht mehr zu sagen, aber
      Aber auch die Lügen des Regimes nicht zu verbreiten, also
      Zwar nicht zu enthüllen, aber
      Auch nichts zu beschönigen. Der so Vorgehende
      Scheint nur von neuem zu bekräftigen, daß er entschlossen ist
      Auch in den Zeiten zunehmender Unterdrückung
      Sein Gesicht nicht zu verlieren, aber in Wirklichkeit
      Ist er doch nur entschlossen
      Sein Brot nicht zu verlieren. Ja, dieser sein Entschluß
      Keine Unwahrheit zu sagen, dient ihm dazu, von nun an
      Die Wahrheit zu verschweigen. Das kann freilich
      Nur eine kleine Zeit durchgeführt werden. Aber auch zu dieser Zeit
      Während sie noch einhergehen in den Ämtern und Redaktionen
      In den Laboratorien und auf den Fabrikhöfen als Leute
      Aus deren Mund keine Unwahrheit kommt
      Beginnt schon ihre Schädlichkeit. Wer mit keiner Wimper zuckt
      Beim Anblick blutiger Verbrechen, verleiht ihnen nämlich
      Den Anschein des Natürlichen. Er bezeichnet
      Die furchtbare Untat als etwas so Unauffälliges wie Regen
      Auch so unhinderbar wie Regen.
      So unterstützt er schon durch sein Schweigen
      Die Verbrecher, aber bald
      Wird er bemerken, daß er, um sein Brot nicht zu verlieren
      Nicht nur die Wahrheit verschweigen, sondern
      Die Lüge sagen muß. Nicht ungnädig
      Nehmen die Unterdrücker ihn auf, der da bereit ist
      Sein Brot nicht zu verlieren.
      Er geht nicht einher wie ein Bestochener
      Da man ihm ja nichts gegeben, sondern
      Nur nichts genommen hat.
      Wenn der Lobredner
      Aufstehend vom Tisch der Machthaber, sein Maul aufreißt
      Und man zwischen seinen Zähnen
      Die Reste der Mahlzeit sieht, hört man
      Seine Lobrede mit Zweifeln an.
      Aber die Lobrede dessen
      Der gestern noch geschmäht hat und zum Siegesmahl nicht geladen war
      Ist mehr wert. Er
      Ist doch der Freund der Unterdrückten. Sie kennen ihn.
      Was er sagt, das ist
      Und was er nicht sagt, ist nicht.
      Und nun sagt er, es ist
      Keine Unterdrückung.
      Am besten schickt der Mörder
      Den Bruder des Ermordeten
      Den er gekauft hat, zu bestätigen
      Daß ihm den Bruder
      Ein Dachziegel erschlagen hat. Die einfache Lüge freilich
      Hilft ihm, der sein Brot nicht verlieren will
      Auch nicht lange weiter. Da gibt es zu viele
      Seiner Art. Schnell
      Gerät er in den unerbittlichen Wettkampf aller derer
      Die ihr Brot nicht verlieren wollen: es genügt nicht mehr der Wille zu lügen.
      Das Können ist nötig und die Leidenschaft wird verlangt.
      Der Wunsch, das Brot nicht zu verlieren, mischt sich
      Mit dem Wunsch, durch besondere Kunst dem ungereimtesten Gewäsch
      Einen Sinn zu verleihen, das Unsagbare
      Dennoch zu sagen.
      Dazu kommt, daß er den Unterdrückern
      Mehr Lob herbeischleppen muß als jeder andere, denn er
      Steht unter dem Verdacht, früher einmal
      Die Unterdrückung beleidigt zu haben. So
      Werden die Kenner der Wahrheit die wildesten Lügner.
      Und das alles geht nur
      Bis einer daherkommt und sie doch überführt
      Früherer Ehrlichkeit, einstigen Anstands, und dann
      Verlieren sie ihr Brot.

      Berthold Brecht
      "Nehmt Eure Sprache ernst! Wer es hier nicht zu dem Gefühl einer heiligen Pflicht bringt, in dem ist nicht einmal der Keim für eine höhere Bildung vorhanden."
      "Es wurde bisher grundsätzlich immer nur die Wahrheit verboten."

      Friedrich Nietzsche
    • Hab herzlichen Dank, Jo! Da uns Bertolt Brecht in der Schule vergällt wurde ("Lob des Kommunismus" z. B.), habe ich ihn nie sonderlich gemocht, aber wenn ich das lese, was Du hier eingestellt hast, sieht es schon ganz anders aus...

      (Tut mir leid, dass ich mich hier rar gemacht habe, aber mein Leben fließt stark, bin viel unterwegs und nur noch selten in Foren. Im "Gesichtsbuch" gerade mal, doch das hat Werbecharakter für mich...)

      Herzliche Grüße,
      nanabozho
      Ich wünsche mir Chancen, nicht Sicherheiten.
      Albert Schweitzer
    • An die Nachgeborenen

      nanabozho schrieb:

      und nur noch selten in Foren....................


      nanabozho, ich vermisse Dich :)

      Falls Du noch einmal hier reinschaust, habe ich noch etwas fuer Dich:



      An die Nachgeborenen Vortrag

      I
      Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten!
      Das arglose Wort ist töricht. Eine glatte Stirn
      Deutet auf Unempfindlichkeit hin. Der Lachende
      Hat die furchtbare Nachricht
      Nur noch nicht empfangen.

      Was sind das für Zeiten, wo
      Ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist
      Weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließt!
      Der dort ruhig über die Straße geht
      Ist wohl nicht mehr erreichbar für seine Freunde
      Die in Not sind?

      Es ist wahr: Ich verdiene nur noch meinen Unterhalt
      Aber glaubt mir: das ist nur ein Zufall. Nichts
      Von dem, was ich tue, berechtigt mich dazu, mich sattzuessen.
      Zufällig bin ich verschont. (Wenn mein Glück aussetzt, bin ich verloren.)

      Man sagt mir: Iss und trink du! Sei froh, dass du hast!
      Aber wie kann ich essen und trinken, wenn
      Ich dem Hungernden entreiße, was ich esse, und
      Mein Glas Wasser einem Verdursteten fehlt?
      Und doch esse und trinke ich.

      Ich wäre gerne auch weise.
      In den alten Büchern steht, was weise ist:
      Sich aus dem Streit der Welt halten und die kurze Zeit
      Ohne Furcht verbringen
      Auch ohne Gewalt auskommen
      Böses mit Gutem vergelten
      Seine Wünsche nicht erfüllen, sondern vergessen
      Gilt für weise.
      Alles das kann ich nicht:
      Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten!


      II

      In die Städte kam ich zur Zeit der Unordnung
      Als da Hunger herrschte.
      Unter die Menschen kam ich zu der Zeit des Aufruhrs
      Und ich empörte mich mit ihnen.
      So verging meine Zeit
      Die auf Erden mir gegeben war.

      Mein Essen aß ich zwischen den Schlachten
      Schlafen legte ich mich unter die Mörder
      Der Liebe pflegte ich achtlos
      Und die Natur sah ich ohne Geduld.
      So verging meine Zeit
      Die auf Erden mir gegeben war.

      Die Straßen führten in den Sumpf zu meiner Zeit.
      Die Sprache verriet mich dem Schlächter.
      Ich vermochte nur wenig. Aber die Herrschenden
      Saßen ohne mich sicherer, das hoffte ich.
      So verging meine Zeit
      Die auf Erden mir gegeben war.

      Die Kräfte waren gering. Das Ziel
      Lag in großer Ferne
      Es war deutlich sichtbar, wenn auch für mich
      Kaum zu erreichen.
      So verging meine Zeit
      Die auf Erden mir gegeben war.


      III

      Ihr, die ihr auftauchen werdet aus der Flut
      In der wir untergegangen sind
      Gedenkt
      Wenn ihr von unseren Schwächen sprecht
      Auch der finsteren Zeit
      Der ihr entronnen seid.

      Gingen wir doch, öfter als die Schuhe die Länder wechselnd
      Durch die Kriege der Klassen, verzweifelt
      Wenn da nur Unrecht war und keine Empörung.

      Dabei wissen wir doch:
      Auch der Hass gegen die Niedrigkeit
      Verzerrt die Züge.
      Auch der Zorn über das Unrecht
      Macht die Stimme heiser. Ach, wir
      Die wir den Boden bereiten wollten für Freundlichkeit
      Konnten selber nicht freundlich sein.

      Ihr aber, wenn es soweit sein wird
      Dass der Mensch dem Menschen ein Helfer ist
      Gedenkt unsrer
      Mit Nachsicht.

      [IMG:http://users.skynet.be/lit/brecht_mit_zigarre.jpg]
      Berthold Brecht
      "Nehmt Eure Sprache ernst! Wer es hier nicht zu dem Gefühl einer heiligen Pflicht bringt, in dem ist nicht einmal der Keim für eine höhere Bildung vorhanden."
      "Es wurde bisher grundsätzlich immer nur die Wahrheit verboten."

      Friedrich Nietzsche
    • Ich bin ja fassungslos.
      Als guter ,politisch korrekter BRD Bürger,bin ich der Meinung dieser Brecht gehört auf den Index der Zensurliste. ;)
      Aber nach reiflicher Überlegung verwerfe ich den Plan der Meldung an die Indexbehörde.
      Die meisten kennen Brecht eh nur noch vom Namen her,geschweige denn seine Literatur.



      eVPBFZbcXR4
      Deutscher mit fehlendem Migrationshintergrund .
    • Cherub schrieb:

      Ich bin ja fassungslos.


      Ooch, das ist aber ne spaete Reaktion, das ist doch schon fast 80 Jahre alt und Stenkelfeldf???? Ob der hier ne Anleihe getaetigt hat ?(
      Wie dem auch sei:

      ...Die Zeiten der Vergangenheit
      sind uns ein Buch mit sieben Siegeln
      Was ihr den Geist der Zeiten heisst,
      Das ist im Grund der Herren eigner Geist,
      Zu dem die Zeiten sich bespiegeln.

      Ja, was man so erkennen heisst!
      Wer darf das Kind beim rechten Namen nennen?
      Die Wenigen, die was davon erkannt,
      Die toericht gnug ihr volles Herz nicht wahrten,
      Dem Poebel ihr Gefuehl, ihr Schauen offenbarten,
      Hat man seit je gekreuzigt und verbrannt.
      J.W.v. Goethe (Zitat aus Faust)





      Gruss Jo
      "Nehmt Eure Sprache ernst! Wer es hier nicht zu dem Gefühl einer heiligen Pflicht bringt, in dem ist nicht einmal der Keim für eine höhere Bildung vorhanden."
      "Es wurde bisher grundsätzlich immer nur die Wahrheit verboten."

      Friedrich Nietzsche
    • Ich moechte hier eine Anleihe von einem unserer Miglieder machen, Michi 65. Er schreibt eigene Gedichte, die mich persoenlich sehr beruehren:

      Wieviel?

      wieviel kann ein mensch ertragen,
      wieviel hält ein mensch wohl aus?
      trau mich fast nicht es zu fragen
      doch ich kann aus meiner haut nicht raus

      wieviel schläge auf die seele kann man
      ertragen,ohne das man zu grunde geht?
      wieviel kraft braucht man wenn der wind
      scheinbar nur von vorne weht?

      wieviel tränen können fließen bis die
      seele trocken liegt?
      wieviel kann ein mensch ertragen
      ohne das die verbitterung siegt?

      gegen wieviel mauern muss man rennen
      bis endlich eine mal umfällt?
      wieviel kannst du wohl noch ertragen
      bevor du mit der meute bellst?

      wieviel kann man wohl ertragen
      bevor die seele flügel kriegt?
      erst wenn du dich zum letzten schritt
      entschließt,hat die verbitterung die
      hoffnung besiegt.


      copyright by

      michi65
      wieviel?



      "Nehmt Eure Sprache ernst! Wer es hier nicht zu dem Gefühl einer heiligen Pflicht bringt, in dem ist nicht einmal der Keim für eine höhere Bildung vorhanden."
      "Es wurde bisher grundsätzlich immer nur die Wahrheit verboten."

      Friedrich Nietzsche
    • Ballade von der Unzulänglichkeit des menschlichen Planens

      Der Mensch lebt durch den Kopf.
      Sein Kopf reicht ihm nicht aus.
      Versuch es nur, von deinem Kopf
      Lebt höchstens eine Laus.
      Denn für dieses Leben
      Ist der Mensch nicht schlau genug.
      Niemals merkt er eben
      Diesen Lug und Trug.

      Ja, mach nur einen Plan!
      Sei nur ein großes Licht!
      Und mach dann noch ‘nen zweiten Plan
      Gehn tun sie beide nicht.
      Denn für dieses Leben
      Ist der Mensch nicht schlecht genug.
      Doch sein höhres Streben
      Ist ein schöner Zug.

      Ja, renn nur nach dem Glück
      Doch renne nicht zu sehr
      Denn alle rennen nach dem Glück
      Das Glück rennt hinterher.
      Denn für dieses Leben
      Ist der Mensch nicht anspruchslos genug.
      Drum ist all sein Streben
      Nur ein Selbstbetrug.

      Der Mensch ist gar nicht gut
      Drum hau ihm auf den Hut.
      Hast du ihm auf den Hut gehaun
      Dann wird er vielleicht gut.
      Denn für dieses Leben
      Ist der Mensch nicht gut genug
      Darum haut ihm eben
      Ruhig auf den Hut!
      Berthold Brecht


      [IMG:http://www.derflash.de/website/uploads/denker.gif]
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      "Es wurde bisher grundsätzlich immer nur die Wahrheit verboten."

      Friedrich Nietzsche
    • Auf das Nibelungenlied



      Taubstumm scheinst du mir zwar, du redest öfter durch Zeichen
      Oder Gebärden, als durch unser geschmeidiges Wort,
      Ja, du bedienst dich auch dann noch des schlichtesten, das du nur findest,
      Aber ich nenne dich doch unser unsterblichstes Lied.
      Kommen werden die Zeiten, wo Asiens grimmige Horden
      Uns aufs neue den Kampf bieten am goldenen Horn,
      Und, wie die Väter gesiegt, so können die Enkel erliegen,
      Denen der gläubige Mut fehlt, wie das riesige Mark.
      Dann ergießt sich der Schwarm, geführt von Attilas Schatten,
      Über den Stolz der Kultur ohne Erbarmen daher,
      Bilder werden zerfetzt, und Statuen werden zerbrochen,
      Bücher in Bänden verbrannt oder von Pferden zerstampft.
      Selbst die Sprachen zerschellen und schmelzen am Ende zusammen,
      Aber, wenn diese geschieht, ist auch die Brücke gebaut,
      Die den ersten Mongolen verlockt, sich hinüber zu wagen
      In die verschüttete Welt, welche noch stammelt für ihn.
      Trifft er unter den Trümmern den Faust dann oder den Tasso,
      Wirft er sie lachend zurück in das durchstöberte Grab,
      Denn was hätt’ ihm der Doktor im schwarzen Talare zu sagen,
      Oder der weiche Poet, welcher den Kränzen erliegt?
      Aber die Helden Burgunds versteht er, den grimmigen Hagen
      Und das rächende Weib, wenn auch das liebende nicht,
      Und so schlagen die Recken, die unsre ältesten Schlachten
      Durchgefochten, dereinst auch noch die jüngste für uns.

      Friedrich Hebbel
      "Nehmt Eure Sprache ernst! Wer es hier nicht zu dem Gefühl einer heiligen Pflicht bringt, in dem ist nicht einmal der Keim für eine höhere Bildung vorhanden."
      "Es wurde bisher grundsätzlich immer nur die Wahrheit verboten."

      Friedrich Nietzsche
    • Gestern war Wintersonnenwende und jetzt werden die Tage wieder länger :thumbsup:


      Weihnacht um an Muggenschritt,

      Neujahr um an Hahnenritt,

      Dreikönig um an Hirschensprung,

      Lichtmeß um a ganze Stund.

      [IMG:http://www.reiten-in-lappland.de/typo3temp/pics/6e45231978.jpg]
      "Nehmt Eure Sprache ernst! Wer es hier nicht zu dem Gefühl einer heiligen Pflicht bringt, in dem ist nicht einmal der Keim für eine höhere Bildung vorhanden."
      "Es wurde bisher grundsätzlich immer nur die Wahrheit verboten."

      Friedrich Nietzsche
    • Gesang der Geister über den Wassern

      So schnell vergeht die Zeit :)

      Wert der Zeit


      Nie stille steht die Zeit, der Augenblick entschwebt,
      und den du nicht benutzt, den hast du nicht gelebt.
      Und du auch stehst nie still, der gleiche bleibst du nimmer,
      und wer nicht besser wird, ist schon geworden schlimmer.
      Wer einen Tag der Welt nicht nutzt, hat ihr geschadet,
      weil er versäumt, wozu ihn Gott mit Kraft begnadet.
      Friedrich Rückert (1788 - 1866)

      Gesang der Geister über den Wassern
      Des Menschen Seele
      Gleicht dem Wasser:
      Vom Himmel kommt es,
      Zum Himmel steigt es,
      Und wieder nieder
      Zur Erde muß es,
      Ewig wechselnd.

      Strömt von der hohen,
      Steilen Felswand
      Der reine Strahl,
      Dann stäubt er lieblich
      In Wolkenwellen
      Zum glatten Fels,
      Und leicht empfangen
      Wallt er verschleiernd,
      Leisrauschend
      Zur Tiefe nieder.

      Ragen Klippen
      Dem Sturz entgegen,
      Schäumt er unmutig
      Stufenweise
      Zum Abgrund.

      Im flachen Bette
      Schleicht er das Wiesental hin,
      Und in dem glatten See
      Weiden ihr Antlitz
      Alle Gestirne.

      Wind ist der Welle
      Lieblicher Buhler;
      Wind mischt vom Grund aus
      Schäumende Wogen.

      Seele des Menschen,
      Wie gleichst du dem Wasser!
      Schicksal des Menschen,
      Wie gleichst du dem Wind!
      Johann Wolfgang v. Goethe (1779)

      [IMG:http://www.bizipic.de/gb-pics/Herzen/wasser-herz.jpg]
      "Nehmt Eure Sprache ernst! Wer es hier nicht zu dem Gefühl einer heiligen Pflicht bringt, in dem ist nicht einmal der Keim für eine höhere Bildung vorhanden."
      "Es wurde bisher grundsätzlich immer nur die Wahrheit verboten."

      Friedrich Nietzsche
    • Deutscher Brüder, deutsche Schwestern

      Deutsche Brüder, deutsche Schwestern hört die gute Botschaft
      gleich:

      Schimpf und Schande waren gestern, es gibt noch das Deutsche Reich!

      Deshalb laßt euch nicht mehr knebeln, gebt vertraulich uns die Hand,

      laßt euch nicht den Geist vernebeln, habt Vertrau'n zum Vaterland



      Antideutsche sollen spüren, wir beenden Lug und Trug,

      laßt euch länger nicht verführen, kämpf für Wahrheit Zug und Trug.

      Uns'rem Feind darf nicht gelingen, daß man seine Lügen glaubt,

      daß wir fremde Lieder singen, wenn er unser Land beraubt!



      Die Geschöpfe an der Spitze in der bunten Republik,

      machen ihre schlimmen Witze, führen gegen Deutschland Krieg!

      Euer Geld ist schon verschwunden, keine Arbeit mehr in Sicht,

      spürt ihr wirklich nicht die Wunder? Fühlt ihr, wie der Feind euch sticht?



      Wollt ihr ewig es ertragen, fremd zu sein im eignen Land`

      Wollt ihr euren Kindern sagen, daß man nie die Wahrheit fandt?

      Unser Deutschland darf nicht sterben, es wird Zeit, daß ihr erwacht,

      deshalb denkt an eure Erben, über die der Feind sonst Lacht!



      Deutsche Brüder, deutsche Schwestern, ist euch wirklich alles gleich?

      Laßt den Feind doch weiter lästern, haltet treu zum Deutschen Reich



      .........................................................................................

      Karl Karl Lachmann wurde am 4. März 1793 in Braunschweig geboren und
      wirkte als Professor an der Berliner Universität. Eine enge Freundschaft
      verband ihn mit den Gebrüdern Grimm. Sie gelten gemeinsam mit Georg Friedrich
      Benecke als Gründunsväter der Deutschen Philologie bzw Germanistik.
      Deutscher mit fehlendem Migrationshintergrund .