Jo schrieb:
Punkt 11 unterstützt »den Geist des freien Forschens und des Lehrens von Wissenschaft«, fügt aber sogleich hinzu, dass das »freie Forschen« keinerlei religiöse, esoterische oder spirituelle Sichtweise mit einbeziehen dürfe, denn dies wäre eine »Einmischung«. Sie sind »gegen jede religiöse oder anderweitige Indoktrination« – und fördern gleichzeitig eine materialistische Indoktrination, die aus ihrer Sicht jedoch keine Indoktrination ist, sondern »Wissenschaft«, wobei sie fälschlicherweise Wissenschaft mit materialistischer Interpretation gleichsetzen und vom Dogma ausgehen, Wissenschaft dürfe nur materialistisch sein. So drehen sie sich in einem Zirkelschluss und behindern das freie Forschen, denn die wahrhaft freidenkenden Menschen, die sich nicht auf einen Materialismus bzw. Atheismus beschränken, haben in den Bereichen der alternativen Forschung (Metaphysik, Parapsychologie, multidimensionale Physik, Psychosomatik, Geistheilung, Informationsmedizin usw.) seit über 100 Jahren und erst recht in den letzten Jahren und Jahrzehnten Erkenntnisse gewonnen, die der Menschheit vollkommen neue Bereiche von Wissenschaft und Selbsterkenntnis eröffnet hätten – wenn die materialistisch-intellektuelle Elite diese Forschung nicht von vornherein abgelehnt und diskreditiert hätte (und nicht selten sogar bekämpft). Würde diese Forschung – gemäß dem Prinzip der Gleichbehandlung und der gleichen Rechte – genauso gefördert wie jene Forschung, die materialistischen und atheistischen Weltbildern entspringt, hätten Begriffe wie Wissenschaft, Objektivität und Humanität längst eine neue Bedeutung und Dimension gewonnen.
info.kopp-verlag.de/neue-weltbild…eklaration.html
Es war ja auch irgendwie klar, dass der Kopp-Verlag so etwas schreiben würde.
Mich würde dabei aber interessieren, was für Forschung es denn in den Bereichen "Metaphysik, Parapsychologie, multidimensionale Physik, Psychosomatik, Geistheilung, Informationsmedizin usw." denn geben könnte. Anders gelesen schreibt der Kopp-Verlag hier, dass sich die Wissenschaft jede Art von Pseudowissenschaft einverleiben sollte.
In der Realität aber ist es selbstverstständlich so, dass wenn entsprechende Phänomene nachgewiesen werden, deren Erforschung in die Wissenschaft aufgenommen wird. Beispiel (Psychosomatik). Stattdessen scheitern diese ganzen "übernatürlichen" Methoden regelmäßig, wenn sie einmal unter kontrollierten Bedingungen beispielsweise von der GWUP untersucht werden, Kinder, die nach Hamers Empfehlungen behandelt werden sterben, etc.
Wenn man mal Videos von Kent Hovind mit einem Saal voll Kinder gesehen hat, dann weiß man, wogegen man ist:
Achtung, Disturbing Content!
youtube.com/watch?v=p0cLk0CpdxY
Das muss unsere Aufgabe sein, dafür zu sorgen, dass man öffentlichen Schulen Fakten lehrt.
Die Erkenntniss, dass es für keine Religion ausreichend Belege gibt, um zu glauben, dass eine spezielle Religion richtiger ist als eine andere oder dass es überhaupt einen Gott gibt, ist nur der nächste Schritt.
Wir könnten ein Spiel daraus machen:
Jeder Gläubige beschreibt den Gott oder die Götter, an die er glaubt, und schreibt eine Liste von Gründen auf, warum sein Glauben plausibler ist als der seines Vorredners.
Ich denke, man kann sich ziemlich sicher sein, was da herauskommt.
Es gibt im Endeffekt nur die Alternativen: Man glaubt "in's Blaue hinein" irgendetwas oder man glaubt nur, was wirklich gesichert wahr ist.
Ich glaube aber auch nicht, dass ich wegen dieser Haltung irgendwie engstirnig oder nicht offen für Neues wäre.
Freie-Energie-Maschinen fände ich toll. Davon abgesehen sind ja viele dieser Entwürfe gar nicht mal sooo abwegig. Zum Beispiel aus dem Erdgravitationsfeld Energie abzuziehen könnte durchaus funktionieren. Auch eine bisher unbekannte Energieform umzuwandeln wäre möglich. Aber: Das wäre dann gleichzeitig der Beweis für deren Existenz und würde sofort wissenschaftlich untersucht werden.
Wenn jetzt Leute wie Mino737 mit seinem Felix-Generator ankommen, soll ich ihm dann einfach Glauben?
Ich erinnere mal an diese Threads:
Unsere wissenschaftlich begründete Weltanschauung im Biosystem3000 (Oh weh, wie habe ich damals nur geschrieben…)
Biosystem3000 und Felix-Generatoren
Nichts ist dabei herausgekommen und er ist wieder dahin verschwunden, wo er herkam. Seine Webseiten werden auch nicht mehr aktualisiert. So ein großer Erfolg kann sein Biosystem 3000 ja nicht sein.
Und so sehe ich das bei vielen Themen. Wenn jemand etwas behauptet, sei es, ob er eine Freie-Energie-Maschine hat, ob er etwas über einen Gott weiß oder ob er die Verschwörung hinter 9/11 kennt: Oft fehlen einfach die Belege. Da ist man doch deutlich besser dran, wenn man offen sagt: "Ich weiß es nicht". Dann ist es nur noch der kleine Schritt, dass man es auch noch für unplausibel hält, und schon ist man im Falle eines Gottes ein Atheist.
Was genau dieser "militante" Atheismus sein soll, habe ich jetzt aber immer noch nicht verstanden. Ist man ein militanter Atheist, wenn man sich dafür einsetzt, dass in Schulen nicht Pseudowissenschaft wie Kreationismus gelehrt wird? Ist man ein militanter Atheist, wenn man sich dafür einsetzt, dass Staat und Kirche getrennt werden? (Wäre man dann schon militant, wenn man die Scharia nicht als als offizielles Recht will?)