Ein Potentat erklärte ein stückchen Metall - meist edler Natur - zum Zahlungsmittel. Das Metall beschaffte er sich durch Beutezüge, prägte Münzen daraus und bezahlte die Leistungen die er sich von seinen Untertanen liefern liess. War das Geld alle, wurde eine Steuer erhoben für allen möglichen Firlefanz und dem Volk das Geld wieder abgenommen. Dann ging das Spiel von vorne los.
Heute heißt der Potentat Staat, leiht sich sein Geld bei der Bundesbank und sonstwo und muss Zinsen dafür zahlen. Das ging schon los, als die ersten 40,- DM nach der Währungsreform an jeden Deutschen ausbezahlt wurden. Schon dieses erste Geld der Republik, die bis heute übrigens noch keine vom Volk in freier Entscheidung erstellte Verfassung hat, dieses erste Geld war schon “Schuldengeld”. Ein paar Milliönchen, na und? Diese paar Milliönchen haben sich mittlerweile zum zweitgrößten Haushaltstitel gemausert. Über 450 Milliarden sind das! Geld, das ohne Gegenleistung auf dem Kapitalmarkt verschwindet und sogleich weitere Zinszahler sucht. Denn Geld muss ja arbeiten, wie man in den dummen Anzeigen von Banken lesen kann.
Dümmer noch sind wir Bürger, die wir so dumm gehalten werden und mit unserer Arbeit dafür sorgen, dass dieses System solange funktionieren konnte. Dumm genug um zu glauben, daß ein grenzenloses Wachstum auf einem begrenzten Globus möglich ist. Aber alles Strampeln hilft nicht, die Situation wird immer ernster. Da sich das Geld auf dem Kapitalmarkt wesentlich wohler fühlt als in der Wirtschaft fehlt es dort. Also muss gespart werden. Leute werden entlassen, die sogenannten Lohnnebenkosten werden gesenkt, und Abgaben werden erhöht. Dazu verteuern sich durch hemmungslose Raffsucht der Konzerne die Primärenergiekosten und alle Politiker wundern sich, daß die Leute zu wenig Geld im Konsum lassen.
Naiv oder Vorsatz ? Egal, beide Eigenschaften führen uns nicht aus der Sackgasse heraus. Die Lösung der etablierten Politik und deren Berater heißt “Wachstum”! Auf dessen zerstörerische Wirkung weise ich im Bereich “Unsere Umwelt” hin. Wer oder was soll aber wachsen? Legten wir gleichen Maßstab an das Wachstum unserer Kinder an, müssten die heute 3,50 Meter groß werden. Seit der Währungsreform ist das Wirtschaftsgefüge im Schnitt jährlich um 2 % gewachsen. Es hätte uns rein theoretisch also jedes Jahr 2 % besser gehen müssen. Das Gegenteil ist der Fall. Nehmen Sie sich einen normalen Taschenrechner, geben Sie 1 Million ein und rechnen Sie kontinuirlich 2% drauf. Merken Sie was? Kennen Sie die Geschichte vom Reiskorn auf dem Schachbrett? Verdoppelung auf jedem Feld, das nennt man Exponentialfunktion - unmöglich! “Wirtschfatsexperten” schaffen das! Wachstum, Wachstum!
Sie kennen doch auch die Lachnummer der Institute, die unserer Bundesregierung die grandiosen Vorhersagen zum Jahresbeginn machen. Von Quartal zu Quartal werden dann die Revidierungen in die Presse gestellt, auf den großen Erfolg des Exports verwiesen und die Schuld der Binnennachfrage in die Schuhe geschoben. Welche Binnennachfrage bitteschön, wenn Binnen systematisch geplündert wird?
Dabei wäre alles so einfach. Der Staat wird wieder Herr über sein Geld und ist die meisten der heutigen Probleme schlagartig los. An dieser Lösung hat aber eine kleine verschworene Gruppe Strippenzieher absolut kein Interesse. An deren Strippen hängt aber auch wirklich alles.
Sollen wir uns wirklich diesem perfiden Treiben unterordnen?
WIR SIND DAS VOLK!
Die Vollkommenheit ist unerreichbar. Gewiß ist die Vollkommenheit unerreichbar. Sie hat nur den Sinn, deinen Weg wie ein Stern zu leiten. Sie ist Richtung und Streben auf etwas hin.
- Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
- Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste