Petition Gleichstellung Naturheilverfahren

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    • Petition Gleichstellung Naturheilverfahren

      Petition: Gesetzliche Krankenversicherung - Leistungen - - Gleichstellung von Naturheilverfahren und Schulmedizin vom 07.10.2010
      Ende der Mitzeichnung: 15.12.2010

      Link zur Petition:
      epetitionen.bundestag.de/index…sa=details;petition=14388




      Text der Petition
      Der Deutsche Bundestag möge beschließen...
      * Naturheilverfahren und Schulmedizin werden gleichgestellt
      * ALLE wirksamen Verfahren werden von den Kassen erstattet
      * Neben dem bisherigen Medizinstudium werden vergleichbare Studiengänge in Homöopathie, Ayurveda, TCM, Naturheilkunde usw. n Universitäten eingerichtet und die Abschlüsse staatlich anerkannt
      * naturheilkundliche Forschung erhält öffentliche Geldern in derselben Höhe wie schulmedizinische Forschung

      Begründung
      Trotz überdurchschnittlich hoher Heilerfolge, gerade bei chronischen Erkrankungen, werden Naturheilverfahren nicht oder nicht in ausreichender Weise von den Krankenkassen erstattet. Während die gesetzlich Versicherten - bedingt durch die Pflichtversicherung, monatliche Beiträge zu entrichten haben, dürfen sie nicht frei wählen, für welche Therapierichtung diese Beiträge verwendet werden sollen, also z.B. für eine Behandlungen durch einen Doktor der Osteopathie, der Ayurveda-Medizin oder der TCM. Dies ist ein willkürlicher Eingriff in die Wahlfreiheit des Versicherten und außerdem eine protektionistische Maßnahme, die einseitig den Ärzten der Schulmedizin zugute kommt.

      Zur Frage der Wirksamkeit und Kosten naturheilkundlicher Fragen:

      Bei einer sechsjährigen Langzeitstudie an der Uni-Klinik Essen (1992-1998 ) unter Leitung von Prof. Schlebusch erwies sich ein breites Spektrum von Naturheilverfahren als überdurchschnittlich erfolgreich. Bei 500 chronisch kranken Patienten (Asthma, Allergien, Rheuma und Wirbelsäulen-Problemen, Autoimmun- und Schmerzerkrankungen, chronischer Erschöpfung, Infektanfälligkeit usw.) wurde in durchschnittlich 18 Monaten eine Ausheilungsquote von 65 Prozent erreicht. Bei den Krankenhauskosten und bei den Arbeitsausfallkosten ergaben sich Einsparungsvolumina von ca. 40 Prozent. Prof. Kaucher vom Institut für angewandte Mathematik der Univ. Karlsruhe errechnete, dass durch bundesweit flächendeckende Anwendung dieses Modells Einsparungen in Höhe von € 100-150 Mrd möglich wären. Das entspreche einer Kostensenkung um fast 50 Prozent. Unter anderem SO liesse sich also die Krise im Gesundheitswesen in den Griff bekommen.

      In der Datenbank des US Gesundheitsministerium PubMed befinden sich mittlerweile zehntausende anerkannte Studien über den erfolgreichen Einsatz alternativer Verfahren. Es ist deshalb höchste Zeit, zu reagieren! Angesichts explodierender Kosten der Schulmedizin, der Wirksamkeit und Kosteneffizienz alternativer Verfahren, ihren nachhaltigen Heilerfolgen und ihrer geringen Nebenwirkungen - können wir uns nicht länger leisten, alles beim Alten zu lassen - sondern müssen jetzt eine radikale Umstellung im oben genannten Sinne vornehmen.
      "Nehmt Eure Sprache ernst! Wer es hier nicht zu dem Gefühl einer heiligen Pflicht bringt, in dem ist nicht einmal der Keim für eine höhere Bildung vorhanden."
      "Es wurde bisher grundsätzlich immer nur die Wahrheit verboten."

      Friedrich Nietzsche

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Jo ()

    • Nun ich wäre gespannt was dann nach dieser Petition mit
      all den Heilpraktikern und Geistheilern passieren würde.
      Hieße dann ja auch, ohne Abi und Studium nix mehr mit Heilkunde.
      Was würde dann mit den ganzen Fachschulen z.B. für Ostheopathie passieren?
      Und die Abrechnungen sind von der Höhe her ein Witz.
      (Massage 9€)

      Generell Naturheilverfahren anzuerkennen finde ich gut und viele Krankenkassen
      übernehmen diese mittlerweile. Meine bei der Conti sogar Bioresonanz und neue erfolgsversprechende
      Verfahren. (die es könnten)

      Derzeit haben Ärzte in kurzen Fortbildungen ihren Zusatz "für Naturheilverfahren" bekommen,
      Während diese bei den Spezialschulen zwischen 2 und 6 Jahre gehen.

      Also die Intention der Petition ist sicher gut,
      könnte in der Praxis aber ins Gegenteil schlagen.
      Vor allem wenn der Therapeut durch die niedrigen Erstattungen gezwungen ist
      Patienten wie Schweine durch die Praxis zu jagen um zu überleben und so kaum noch
      Zeit für eine ordentliche Anamnese hat.

      Liebe Grüße

      ABRAXAs
      Die Vollkommenheit ist unerreichbar. Gewiß ist die Vollkommenheit unerreichbar. Sie hat nur den Sinn, deinen Weg wie ein Stern zu leiten. Sie ist Richtung und Streben auf etwas hin.
      - Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
    • Jo schrieb:

      * Naturheilverfahren und Schulmedizin werden gleichgestellt

      Wann hat jemand hier zum letzten mal den Begriff "Schulmedizin" in einem nicht abwertenden Sinne gehört?
      Ist es eine gute Idee, die erste Forderung schon mit solch einem Begriff zu beginnen?
      Natürlich gibt es noch eine größere Frage. Was ist überhaupt alles "Schulmedizin" und was sind alles "Naturheilverfahren"?

      Jo schrieb:

      * ALLE wirksamen Verfahren werden von den Kassen erstattet

      Das ist natürlich eine gute Idee, aber auch hier ist wieder nicht beantwortet, wer entscheidet, ob ein Verfahren "wirksam" ist. Die Praktizierenden werden natürlich alle von sich selbst behaupten, dass sie "wirksame Verfahren" einsetzen. Ein paar Anhänger wird es auch immer geben, die das bestätigen werden. Aber wer wird es offiziell feststellen?

      Jo schrieb:

      * Neben dem bisherigen Medizinstudium werden vergleichbare Studiengänge in Homöopathie, Ayurveda, TCM, Naturheilkunde usw. n Universitäten eingerichtet und die Abschlüsse staatlich anerkannt

      Mit anderen Worten: Pseudowissenschaften und alte Verfahren, deren wirksamkeit nicht so richtig nachgewiesen kann.
      Wie üblich bleibt es hier schwammig: Welche Inhalte sollen gelehrt werden?

      Jo schrieb:

      * naturheilkundliche Forschung erhält öffentliche Geldern in derselben Höhe wie schulmedizinische Forschung

      Klingt gut, aber ich frage mich, warum nicht Schulmediziner naturheilkundlich forschen können. Oder warum Naturheilkunde-Forscher keine schulmedizinische Ausbildung absolvieren und im Zuge dessen naturheilkundlich forschen. Ich habe jetzt keinen allzugroßen Einblick in das Medizinstudium, aber wenn das nicht möglich sein sollte, dann fände ich es deutlich sinnvoller, ebendies zu fordern.

      Jo schrieb:

      Trotz überdurchschnittlich hoher Heilerfolge, gerade bei chronischen Erkrankungen, werden Naturheilverfahren nicht oder nicht in ausreichender Weise von den Krankenkassen erstattet

      Wie man es sich denkt, ist das natürlich wieder schwammig formuliert. Um welche Naturheilverfahren geht es hier? Es scheint hier um alle zu gehen, aber sind "alle" auch wirksam?

      Jo schrieb:

      Während die gesetzlich Versicherten - bedingt durch die Pflichtversicherung, monatliche Beiträge zu entrichten haben, dürfen sie nicht frei wählen, für welche Therapierichtung diese Beiträge verwendet werden sollen, also z.B. für eine Behandlungen durch einen Doktor der Osteopathie, der Ayurveda-Medizin oder der TCM. Dies ist ein willkürlicher Eingriff in die Wahlfreiheit des Versicherten und außerdem eine protektionistische Maßnahme, die einseitig den Ärzten der Schulmedizin zugute kommt.

      Diese Formulierung ist gar nicht so leicht zu entschlüssen. Wird hier ein Recht auf die Wahl von unwirksamen Verfahren verlangt? Immerhin kosten Behandlungen ja nicht selten deutlich mehr, als man an Beitrag zahlt, also ist unter Umständen ja auch das Geld von anderen Beitragszahlern betroffen, das man unter Umständen einem Quacksalber gibt.

      Jo schrieb:

      Bei einer sechsjährigen Langzeitstudie an der Uni-Klinik Essen (1992-1998 ) unter Leitung von Prof. Schlebusch erwies sich ein breites Spektrum von Naturheilverfahren als überdurchschnittlich erfolgreich. Bei 500 chronisch kranken Patienten (Asthma, Allergien, Rheuma und Wirbelsäulen-Problemen, Autoimmun- und Schmerzerkrankungen, chronischer Erschöpfung, Infektanfälligkeit usw.) wurde in durchschnittlich 18 Monaten eine Ausheilungsquote von 65 Prozent erreicht. Bei den Krankenhauskosten und bei den Arbeitsausfallkosten ergaben sich Einsparungsvolumina von ca. 40 Prozent. Prof. Kaucher vom Institut für angewandte Mathematik der Univ. Karlsruhe errechnete, dass durch bundesweit flächendeckende Anwendung dieses Modells Einsparungen in Höhe von € 100-150 Mrd möglich wären. Das entspreche einer Kostensenkung um fast 50 Prozent. Unter anderem SO liesse sich also die Krise im Gesundheitswesen in den Griff bekommen.
      In der Datenbank des US Gesundheitsministerium PubMed befinden sich mittlerweile zehntausende anerkannte Studien über den erfolgreichen Einsatz alternativer Verfahren. Es ist deshalb höchste Zeit, zu reagieren! Angesichts explodierender Kosten der Schulmedizin, der Wirksamkeit und Kosteneffizienz alternativer Verfahren, ihren nachhaltigen Heilerfolgen und ihrer geringen Nebenwirkungen - können wir uns nicht länger leisten, alles beim Alten zu lassen - sondern müssen jetzt eine radikale Umstellung im oben genannten Sinne vornehmen.

      Ich habe versucht, diese Studie zu finden, war aber auf die Schnelle nicht erfolgreich. Macht aber nichts, denn meine abschließende Frage kann ich trotzdem stellen:

      Was genau ist an der verhassten "Schulmedizin" dran, das so völlig auszuschließen scheint, dass sie auch bewiesenermaßen wirksame Naturheilkunde anwenden könnte?
      Auf Wikipedia gibt es eine schöne Kritik am Begriff der Schulmedizin:
      Johannes Köbberling, Professor für Innere Medizin an der Universität Witten/Herdecke, kritisiert die Verwendung des Begriffs „Schulmedizin“ als abwertend: Fälschlicherweise suggeriere „Schule“ eine Lehrmeinung, die in festen Denkstrukturen verhaftet und unfähig zu Innovationen sei. Auch werde die Wortwahl benutzt, um bloßes Wiedergeben von nicht eigenständig erforschten Inhalten (Lehren) zu suggerieren, und die universitäre „Lehre und Forschung“ begrifflich nicht zu berücksichtigen. Der Begriff Schulmedizin sei somit negativ belastet und missverständlich und werde dem Wesen der modernen Medizin nicht gerecht. Stattdessen sollten die wertfreien und präziseren Bezeichnungen „Hochschulmedizin“, „Evidenzbasierte Medizin“ oder „Wissenschaftsmedizin“ verwendet werden.

      Und genau das verstehe ich auch nicht: Warum um alles in der Welt wird hier eine "radikale Umstellung" gefordert, wenn man auch einfach fordern könnte, dass die "Schulmedizin" bewiesernermaßen wirksame Naturheilkundeverfahren anwendet und erforscht?
      Ich als Laie habe jedenfalls nur wenige Zweifel, dass genau das auch passiert.

      Andererseits scheint diese "Gleichstellung" der "Naturheilkunde" mit der "Schulmedizin" zu bedeuten, dass man eben diese kritische Erforschung durch die "Schulmedizin" nicht will, sondern dass eben allerlei bunt gemischte Verfahren "einfach so" gleichgestellt werden soll.
    • Chris_XY schrieb:


      Und genau das verstehe ich auch nicht: Warum um alles in der Welt wird hier eine "radikale Umstellung" gefordert, wenn man auch einfach fordern könnte, dass die "Schulmedizin" bewiesernermaßen wirksame Naturheilkundeverfahren anwendet und erforscht?
      Ich als Laie habe jedenfalls nur wenige Zweifel, dass genau das auch passiert.

      Andererseits scheint diese "Gleichstellung" der "Naturheilkunde" mit der "Schulmedizin" zu bedeuten, dass man eben diese kritische Erforschung durch die "Schulmedizin" nicht will, sondern dass eben allerlei bunt gemischte Verfahren "einfach so" gleichgestellt werden soll.


      Nun, Chris_XY,
      die Schulmedizin hat einfach zuviel auf dem Kerbholz. Und alles ist zu leicht durchschaubar. Die Macht der Pharmaindustrie eben. Sie ist bereits so groß, dass sie in einem sogenannten "demokratischen" Land durchsetzen kann, dass jeder einzelne eine Krankenversicherung haben m u s s. In der DDR, in der ich aufgewachsen bin, wäre so etwas verständlich gewesen, aber in der angeblichen "Freiheit" des Westens?
      Die Schulmedizin setzt derartige Gesetze durch, während es noch immer nicht mal möglich ist, dass die Heilpflanze Cannabis in einem gewöhnlichen Garten angebaut werden darf!!! Von wegen Drogen und so? Alkohol ist schließlich schon immer legal gewesen... Und die zahlreichen Tabletten, die nahezu alle für sich genommen Gift sind, sind auch legal, nur hin und wieder rezeptpflichtig.
      Warum soll Schulmedizin kritisch die Alternativmedizin erforschen dürfen? Sie selbst lässt sich ja auch nicht "kritisch erforschen".
      Naturheilmedizin und Schulmedizin sind noch lange nicht auf Augenhöhe, und erst wenn ein solcher Zustand eingetreten wäre, könnte man gleichartig und entspannt verhandeln und Vereinbarungen treffen. Noch aber werden lauter solche Idiotien abgelassen wie die Mär von der "Schweinegrippe" - als nächstes wird vielleicht irgendeine "Hasenseuche" kommen -, damit die Leute brav zum Impfen gehen. Hat beim letzten Mal nicht ganz so gut geklappt. Glücklicherweise...

      Erst wenn der Riese Goliath gefallen ist, kann man mit ihm locker verhandeln, vorher muss man zusehen, dass man ihn zu Fall bringt, bevor er selbst alles kaputtschlägt!!!

      Herzliche Grüße,
      nanabozho
      Ich wünsche mir Chancen, nicht Sicherheiten.
      Albert Schweitzer
    • Chris_XY schrieb:

      Das ist natürlich eine gute Idee, aber auch hier ist wieder nicht beantwortet, wer entscheidet, ob ein Verfahren "wirksam" ist.

      Noch viel wichtiger: Wie wird nachgewiesen. Das ist der wirklich springende Punkt, wo man sich bei der Petition in Schweigen hüllt, aber genau hier besteht die größte Kluft mit der Schulmedizien.

      Gruß
      "Wir sind alle Sternenstaub, daher teilen wir alle dieselben Vorfahren, wir sind die Sterne. Und wir sind die Brüder der wilden Tiere und die Lilien auf dem Felde sind unsere Vettern." Trinh Xuan Thuan
    • Spätestens bei Homöopathie wird's schwierig.
      Ich kann aus Erfahrung sagen, dass die Wirkung bei
      Patienten über den placeboeffekt hinausgeht,
      das warum kann ich aber nicht erklären.
      Die Vollkommenheit ist unerreichbar. Gewiß ist die Vollkommenheit unerreichbar. Sie hat nur den Sinn, deinen Weg wie ein Stern zu leiten. Sie ist Richtung und Streben auf etwas hin.
      - Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste