Aktion Staatsziel

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    • Aktion Staatsziel

      Hallo,

      ich möchte an dieser Stelle auf die großartige Aktion Staatsziel von Egon W. Kreutzer hinweisen:

      "Um Absichten, Entscheidungen und Handlungen als sinnvoll, positiv und legal oder als unsinnig, negativ und illegal einstufen zu können, braucht es einen allgemein akzeptierten Maßstab.
      Bei Entscheidungen, die einen gesamten Staat, seine Bevölkerung, seine Wirtschaft und seine Außenbeziehungen betreffen, kann dieser Maßstab nur in langfristig angelegten, allgemein akzeptierten und von der breiten Mehrheit der Bevölkerung unterstützten Staatszielen bestehen.
      Ein solches Staatsziel, bzw. ein Bündel von insgesamt konsistenten Staatszielen fehlt den Bürgern der Bundesrepublik Deutschland.
      Stattdessen treffen Absichten, Entscheidungen und Handlungen von Politikern, Wirtschafts- und Gewerkschaftsführern stets auf eine Vielzahl unterschiedlicher Einzelinteressen und Egoismen, so dass in fast jeder wichtigen Frage kein Ruck, sondern ein Riss durch die Gesellschaft geht, der die Akteure einerseits als Wohltäter, andererseits als Verbrecher erscheinen lässt, je nach persönlichem Standpunkt.

      Die Staatszielformulierung hat begonnen."

      Mehr Infos - auch dazu, wie man mitmachen kann - unter http://www.egon-w-kreutzer.de/0PaD2010/32.html
    • RE: Aktion Staatsziel

      trailrunner schrieb:



      Ein solches Staatsziel, bzw. ein Bündel von insgesamt konsistenten Staatszielen fehlt den Bürgern der Bundesrepublik Deutschland.



      Das wäre nur durch eine vom Volk gewählte Verfassung zu erreichen. Stattdessen haben wir ein Grundgesetz, dass je nach dem, was man gerade braucht oder durchsetzen möchte, geändert wird. Eine Verfassuing ist nicht so leicht nach Gutdünken auswechselbar.

      Jo
      "Nehmt Eure Sprache ernst! Wer es hier nicht zu dem Gefühl einer heiligen Pflicht bringt, in dem ist nicht einmal der Keim für eine höhere Bildung vorhanden."
      "Es wurde bisher grundsätzlich immer nur die Wahrheit verboten."

      Friedrich Nietzsche
    • RE: Aktion Staatsziel

      Naja das ist nur die halbe Wahrheit Jo.
      Auch für das Grundgesetz brauch man um es zu ändern bestimmte Mehrheiten.
      Das würde sich auch mit einer Verfassung bei einer parlamentarischen Demokratie nicht ändern.

      Das Problem ist eher das sich an vieles einfach nur nicht gehalten wird und
      das fängt schon beim Bürger an.

      Letztlich ersetzt auch eine neue Verfassung nicht die Verantwortung und Reife die es bedarf, damit wir
      in einer friedlichen gemeinsamen Gesellschaft leben.
    • RE: Aktion Staatsziel

      @ Abraxas, nein das tut es nicht - aber es festigt die Gemeinschaft.

      Um das Grundgesetz zu ändern, braucht man den "Stimmberechtigten" nur ihren Profit aufzuzeigen und schon funktioniert die Änderung, für das Wohl einiger weniger.

      Jo

      Muß dem noch was hinzufügen:

      Abraxas schrieb:



      Das Problem ist eher das sich an vieles einfach nur nicht gehalten wird und
      das fängt schon beim Bürger an.


      Nein, das fängt bei denen an, die es vorleben sollten und sehr oft mit schlechtem Beispiel vorangehen.
      "Nehmt Eure Sprache ernst! Wer es hier nicht zu dem Gefühl einer heiligen Pflicht bringt, in dem ist nicht einmal der Keim für eine höhere Bildung vorhanden."
      "Es wurde bisher grundsätzlich immer nur die Wahrheit verboten."

      Friedrich Nietzsche
    • RE: Aktion Staatsziel

      Nun ja, Freunde,
      ich bin beispielsweise mit der DDR-Verfassung aufgewachsen, die in ihrer letztgültigen Form so gedreht worden war, dass es nicht mal mehr einen deutschen Staat darin gab, sondern nur einen sozialistischen. Und es gab hundert weitere Blödsinnigkeiten, die eben eine Diktatur so drauf hat. Der Menschen durften, wenn sie wollten, sich dagegen aussprechen, und manche hatten den Mut gehabt, bei der Stimmabgabe zur Verfassung mit NEIN zu voten. Da die Kabine nur als Alibi im hinstersten Winkel des Wahllokales stand, war es jedem Beobachter leicht, sich den Übeltäter, der dorthin ging, zu notieren. (Es musste ja vorher der Ausweis kurz abgegeben werden.)
      Das war zwar keine "freie Wahl", wie man das in der sogenannten "Demokratie" nennt, aber es war die Möglichkeit, trotz allem zu diesem Dokument NEIN zu sagen.
      Was in der heutigen Pseudo-Demokratie eben fehlt - die wir damals nichtsahnend bestaunt haben -, ist die Chance zum Volksentscheid. Eine Grundgesetz- oder Verfassungsänderung dürfte nur so durchgehen.
      Ich bin auch sehr gespannt, was bei der Kernkraftwerk-Frage jetzt herauskommt. Lassen die Politiker sich durch die "vier Großen" erpressen, wie es ja ziemlich wahrscheinlich ist, oder treffen sie Entscheidungen, die halbwegs souverän rüberkommen könnten? Man wird wahrscheinlich sehen können, wie sehr sie Marionetten sind. Das Volk selber darf da sowieso nicht mitreden. Nichtsdestoweniger wäre es wahrlich interessant, wie die Mehrheit der Deutschen das sieht.
      Ach so, warum der Bürger sich an irgendetwas halten sollte? Ich zweifle, ob er das sollte. Da die Kleinkriminalität schon immer verfolgt wurde, die große aber fast nie, sind Gesetze allemal irgendwo zweifelhaft bis lächerlich. Eine Gesellschaft, die gut drauf ist, könnte eine gewisse Balance halten, auch ohne Polizei (wie gesagt: eine, die richtig gut drauf ist). Aber soll der kleine Mann sich weiterhin einbilden, dass Stehlen von Übel ist, während Banken das schon immer im großen Stil betrieben haben und dafür von Staats wegen sogar vor dem Untergang bewahrt werden?
      Eine schwierige Sache, findet
      nanabosho
      [size=x-large]Leben ist das, was passiert, während wir ständig dabei sind, andere Pläne zu machen.
      John Lennon[/size]
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    • RE: Aktion Staatsziel

      Nein, das fängt bei denen an, die es vorleben sollten und sehr oft mit schlechtem Beispiel vorangehen.


      Und genau das kann und sollte jeder oder jede Einzelne(r) von uns,
      denn Demokratie funktioniert nur bei Aktivität der Bürger.

      Kein Blatt Papier ersetzt jemals das Handeln von Menschen.

      Generell stellt eine Verfassung soetwas wie einen Gesellschaftsvertrag dar,
      auf dessen Basis sich die Menschen eines Landes/Volkes/Gesellschaft einigen,
      um darauf das gemeinsame Zusammenleben zu organisieren.
      Letztlich ist Politik nur die Organisation und Verwaltung dessen.

      Das wurde wiederum vergessen und so ist Politik vieler Parteien nur noch
      Klientel- und Interessenvertretung. Aus diesem Grund muss man sich zurückbesinnen zu dem Ursprung des Ganzen und quasi die Politik als solches reformieren. Bei den Piraten z.B. nennt sich das Demokratie 2.0.

      Solange sich im Gesamtkonstrukt nichts ändert, wäre auch eine Verfassung nur eine weitere Ausrede für die Abgabe von Verantwortung und zum gemeinsamen Zusammenleben können wir, jeder von uns, schon eine ganze Menge beitragen.
      Daher alleine sich eine neue Verfassung geben würde nicht reichen.
    • RE: Aktion Staatsziel

      Abraxas schrieb:



      Kein Blatt Papier ersetzt jemals das Handeln von Menschen.

      Generell stellt eine Verfassung soetwas wie einen Gesellschaftsvertrag dar,
      auf dessen Basis sich die Menschen eines Landes/Volkes/Gesellschaft einigen,
      um darauf das gemeinsame Zusammenleben zu organisieren.


      Wie wahr, Abraxas!

      Nur scheint mir zuweilen allzusehr, dass eine Verfassung nur so etwas wie ein Alibi nach außen hin bedeutet. Als spezielles Beispiel fällt mir da die amerikanische ein.
      "Wir halten diese Wahrheiten, dass alle Menschen frei und gleich usw. usw."
      Dieser Schriftsatz wurde erstellt zu einer Zeit, während der die Sklaverei innerhalb der südlichen Neuengland-Staaten zunehmend um sich griff und während der ständig irgendwo Indianer von ihren Heimstätten vertrieben oder gleich niedergemetzelt wurden...
      Man wollte also der Welt draußen zeigen: Sehr her, wir sind das erste Land, dass sich nennenswert demokratisch formiert, wir sind das freieste Land der Erde! Wer seid ihr dagegen?
      Für das Innere hatte diese Verfassung keinerlei Bedeutung, höchstens für ein paar abgedrehte Idealisten wie etwa Harriet Beecher-Stowe oder Martin Luther King oder die Träumer der Woodstock-Generation.
      Und wenn ich sonst in die Welt blicke, verstärkt sich mein Verdacht, dass eine Verfassung nichts weiter als die Maske ist, die sich ein Staatswesen aufsetzt, besonders um Wirkung nach außen hin zu erzielen...
      Herzliche Grüße,
      nanabosho
      [size=x-large]Leben ist das, was passiert, während wir ständig dabei sind, andere Pläne zu machen.
      John Lennon[/size]
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    • RE: Aktion Staatsziel

      Hallo Nanabosho,

      das was du beschreibst könnte man auch Doppelmoral nennen,
      welche sich in noch viel zu vielen Köpfen fest verankert schlummert und auf
      das Wirken der Menschen seinen Einfluss hat.
      Ich schätze es ist Teil der menschlichen Natur im Rahmen des jeweiligen
      Charakters Dinge als nützlich und unnütz zu bewerten, was sich bei
      Menschen fatal auswirken kann. Eigentlich bräuchten wir keine Verfassung,
      wr bräuchten aktive Menschenrechte und deren Schutz, als eben auch einen
      Gesellschaftsvertrag auf dessen Basis wir uns organisieren und das Gemeinwesen
      verwalten. Ich denke Staatsziele sind relativ schnell erklärt, da im Grunde jeder
      in Frieden und in Freiheit sich frei entfalten möchte, gesund und sorgenfrei
      ohne Angst vor der Zukunft. Glücklich und zufrieden "lebend".

      Kompliziert wird es erst, wenn man daran geht, wie dieser Idealzustand
      in die Realität umgesetzt wird. Und dafür muss es neben dem Ich auch das WIR geben.
      Eines alleine kann zu fatalen Folgen für eine Gesellschaft führen.
      Aus diesem Grund halte ich Kapitalismus und Kommunismus für zwei Seiten der gleichen Medaille.
      Das erste favorisiert das Individuum, das zweite die Masse.
      Wirklichfunktionieren kann aber nur beides in Symbiose zueinander und das muss erstmal
      erlernt werden. Was für Familien gilt, das gilt auch für Gesellschaften.

      Demokratie ist ein schöner Gedanke, doch wird sie zu einer Herrschaft der Aktiven, wenn man selbst
      seine Verantwortung abgibt und sich nicht darum kümmert wie die Entwicklung fortschreitet.
      Es ist leicht gegen etwas zu sein. Aber für etwas zu sein und aktiv sich beteiligen daran mitzuwirken damit dies
      "lebendig" ist. Man muss nicht gleich die höchsten Berge besteigen, aber vorwärts gehen, das sollte man.
    • RE: Aktion Staatsziel

      Abraxas schrieb:


      Eigentlich bräuchten wir keine Verfassung,
      wr bräuchten aktive Menschenrechte und deren Schutz, als eben auch einen
      Gesellschaftsvertrag auf dessen Basis wir uns organisieren und das Gemeinwesen
      verwalten. Ich denke Staatsziele sind relativ schnell erklärt, da im Grunde jeder
      in Frieden und in Freiheit sich frei entfalten möchte, gesund und sorgenfrei
      ohne Angst vor der Zukunft. Glücklich und zufrieden "lebend".



      Nun, Abraxas,
      ich weiß nicht, ob man bei einem relativ eng gefassten Thema so weit ausholen darf, aber man muss es eigentlich. Das Zusammenleben der Menschen in Gesellschaften beruht auf dem "Zusammenleben des Menschen mit sich selbst". Und deshalb liegt es im Argen.
      Eine gute - vielleicht nicht vollkommene, aber einigermaßen befriedigende - Demokratie ist hier und da auf der Welt schon möglich geworden, manchmal nur kurz, manchmal länger, aber unter bestimmten Grundbedingungen. Manche dieser Systeme sind mitten in der Entwicklung, aber trotzdem reifer als andere. (Ich denke vor allem an Norwegen, Schweden, Island, z. T. auch Finnland, auch Kanada, Neuseeland, zu einem gewissen Grad Australien und sogar Brasilien könnte man da nennen. Relativ leicht ist es auf einigen Inseln, solange sie eben richtig Inseln bleiben, Tristan da Cunha z. B. oder die Galápagos, auch die Azoren stehen da gut da.)
      Und der Begriff REIF sagt schon das, was gesagt werden müsste. Für eine funktionierende Demokratie muss man REIF sein, und zwar wenigstens die knappe Mehrheit der entsprechenden Gesellschaft. Und REIF bedeutet im konkreten (Einzel-)Fall:
      Nicht mehr nur von Angst getrieben!
      (Existenzangst, Angst, das Gesicht zu verlieren, Angst, unterlegen zu sein, Angst, nicht genügen zu können usw. usw.) Daher überhaupt erst friedensfähig und einigermaßen tolerant (Toleranz: Akzeptanz des Anderen, des mich u. U. Herausfordernden; nicht: Übernahme oder Nachahmen des Anderen!). Mit Gelassenheit entscheiden, Abwägen, Balance finden. Dem HIER UND JETZT mehr Gewicht einräumen als etwa irgendeiner belastenden Vergangenheit oder einer zu befürchtenden Zukunft.
      Jeder nämlich, der noch mitten in seinen Ängsten steckt - was übrigens legitim ist -, kann nicht voll demokratiefähig handeln.
      Die meisten bisherigen Staatssysteme - und auch die meisten der Wähler - aber verachten die Kräfte, die Weisheit und Gelassenheit ausstrahlen und ins Spiel bringen wollen, geben ihnen oft keinerlei Chance. Zugunsten der Kräfte, die den Kampf jeder gegen jeden noch immer forcieren. Deshalb funktionieren sie nicht demokratisch, sondern nur manipulierend.
      Und deshalb helfen Verfassungen nur sehr wenig.
      Außerdem kann niemand von heute auf morgen plötzlich REIF sein. Es gibt eben nur Wachstum, weshalb alle Umsturzversuche immer nur in größerer Zerstörung endeten.
      Herzliche Grüße,
      nanabosho
      [size=x-large]Leben ist das, was passiert, während wir ständig dabei sind, andere Pläne zu machen.
      John Lennon[/size]
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    • RE: Aktion Staatsziel

      Nun, Abraxas,
      ich weiß nicht, ob man bei einem relativ eng gefassten Thema so weit ausholen darf, aber man muss es eigentlich.


      Nun hätte ich es nicht, hättest du vielleicht nicht deinen wunderbar ergänzenden Beitrag geschrieben.

      Worum es mir ging war deutlich zu machen, dass es gut ist Staatsziele als eine Form der Basis zu haben, unmittelbar danach aber die Umsetzung erfolgen muss, damit Wachstum in diese Richtung entstehen kann.

      Als "back to the roots" kann man es sehr positiv sehen.
      Weiteres sollte folgen.
    • RE: Aktion Staatsziel

      Abraxas schrieb:


      dass es gut ist Staatsziele als eine Form der Basis zu haben, unmittelbar danach aber die Umsetzung erfolgen muss, damit Wachstum in diese Richtung entstehen kann.



      Nun, eine Hilfe - sozusagen eine "Krücke" kann eine Verfassung allemal sein. Gerade für die noch nicht so recht "reifen" Geister, da hast du völlig recht, Abraxas.
      Nur ist es verhängnisvoll, zuviel von ihr zu erwarten.

      nanabosho
      [size=x-large]Leben ist das, was passiert, während wir ständig dabei sind, andere Pläne zu machen.
      John Lennon[/size]
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    • RE: Aktion Staatsziel

      Abraxas schrieb:


      Nein, das fängt bei denen an, die es vorleben sollten und sehr oft mit schlechtem Beispiel vorangehen.


      Und genau das kann und sollte jeder oder jede Einzelne(r) von uns,
      denn Demokratie funktioniert nur bei Aktivität der Bürger.

      Kein Blatt Papier ersetzt jemals das Handeln von Menschen.



      Das stimmt schon Abraxas - nur ich wollte nicht vergessen lassen "der Fisch fängt vom Kopf her an zu stinken"


      Abraxas schrieb:


      Generell stellt eine Verfassung soetwas wie einen Gesellschaftsvertrag dar,
      auf dessen Basis sich die Menschen eines Landes/Volkes/Gesellschaft einigen,
      um darauf das gemeinsame Zusammenleben zu organisieren.
      Letztlich ist Politik nur die Organisation und Verwaltung dessen.

      Das wurde wiederum vergessen und so ist Politik vieler Parteien nur noch
      Klientel- und Interessenvertretung. Aus diesem Grund muss man sich zurückbesinnen zu dem Ursprung des Ganzen und quasi die Politik als solches reformieren. Bei den Piraten z.B. nennt sich das Demokratie 2.0.

      Solange sich im Gesamtkonstrukt nichts ändert, wäre auch eine Verfassung nur eine weitere Ausrede für die Abgabe von Verantwortung und zum gemeinsamen Zusammenleben können wir, jeder von uns, schon eine ganze Menge beitragen.
      Daher alleine sich eine neue Verfassung geben würde nicht reichen.



      Sehe ich durchaus auch so - die Piratenpartei lasse ich mal außen vor.
      Nur es wäre trotzdem der erste Schritt - wir sprechen hier von der besonderen Situation Deutschlands - auch wenn das unerwünscht ist. Eine vom Volk gewählte Verfassung verbindet und bindet mehr als ein von den Alliierten aufoktroiertes Grundgesetz.


      nanabosho schrieb:



      Nur scheint mir zuweilen allzusehr, dass eine Verfassung nur so etwas wie ein Alibi nach außen hin bedeutet. Als spezielles Beispiel fällt mir da die amerikanische ein.
      "Wir halten diese Wahrheiten, dass alle Menschen frei und gleich usw. usw."
      Dieser Schriftsatz wurde erstellt zu einer Zeit, während der die Sklaverei innerhalb der südlichen Neuengland-Staaten zunehmend um sich griff und während der ständig irgendwo Indianer von ihren Heimstätten vertrieben oder gleich niedergemetzelt wurden...
      Man wollte also der Welt draußen zeigen: Sehr her, wir sind das erste Land, dass sich nennenswert demokratisch formiert, wir sind das freieste Land der Erde! Wer seid ihr dagegen?
      Für das Innere hatte diese Verfassung keinerlei Bedeutung, höchstens für ein paar abgedrehte Idealisten wie etwa Harriet Beecher-Stowe oder Martin Luther King oder die Träumer der Woodstock-Generation.
      Und wenn ich sonst in die Welt blicke, verstärkt sich mein Verdacht, dass eine Verfassung nichts weiter als die Maske ist, die sich ein Staatswesen aufsetzt, besonders um Wirkung nach außen hin zu erzielen...



      Sehe ich nicht so:
      "Wir, das Volk der Vereinigten Staaten, von der Absicht geleitet, unseren Bund zu vervollkommnen, die Gerechtigkeit zu verwirklichen, die Ruhe im Innern zu sichern, für die Landesverteidigung zu sorgen, das allgemeine Wohl zu fördern und das Glück der Freiheil uns selbst und unseren Nachkommen zu bewahren, setzen und begründen diese Verfassung für die Vereinigten Staaten von Amerika.(17. September 1787)"
      16. Dezember 1773 Bostoner Tea Party
      Amerikanischer Bürgerkrieg,
      Sezessionskrieg (1861 - 1865)
      Und bereits 1807 untersagte es der amerikanische Kongress, weitere Sklaven ins Land zu bringen.

      Es war ein langer Weg bis das Land Amerika sich eine Verfassung gegeben hat, nach vielen Kämpfen, Erfahrungen und Erkenntnissen und bestimmt nicht dafür, um anderen Ländern zu imponieren, sondern an erster Stelle dafür: "Seht her, wir sind ein Volk und bekriegen uns nicht gegenseitig"


      Abraxas schrieb:



      Ich schätze es ist Teil der menschlichen Natur im Rahmen des jeweiligen
      Charakters Dinge als nützlich und unnütz zu bewerten, was sich bei
      Menschen fatal auswirken kann. Eigentlich bräuchten wir keine Verfassung,
      wr bräuchten aktive Menschenrechte und deren Schutz, als eben auch einen
      Gesellschaftsvertrag auf dessen Basis wir uns organisieren und das Gemeinwesen
      verwalten. Ich denke Staatsziele sind relativ schnell erklärt, da im Grunde jeder
      in Frieden und in Freiheit sich frei entfalten möchte, gesund und sorgenfrei
      ohne Angst vor der Zukunft. Glücklich und zufrieden "lebend".

      Kompliziert wird es erst, wenn man daran geht, wie dieser Idealzustand
      in die Realität umgesetzt wird. Und dafür muss es neben dem Ich auch das WIR geben.



      ".... als eben auch einen Gesellschaftsvertrag auf dessen Basis wir uns organisieren und das Gemeinwesen verwalten."
      Wie du das Kind nennst, spielt keine Rolle - es geht darum, dass darüber ein mehrheitliches Einverständnis besteht - ohne das ist alles für die Katz.

      Staatsziele schnell erklärt? Ja das ist wohl kein Problem.
      Es geht aber um die Umsetzung und den Weg dahin - und das geht wirklich nur mit einem WIR.
      Versprochen haben Menschen schon vieles, die an der Spitze eines Volkes stehen/standen oder dahin kommen wollen/wollten - gehalten davon haben sie fast nix. Es geht also auch darum verloren gegangenes Vertrauen neu aufzubauen, um das Volk mit ins Boot zu holen.


      Abraxas schrieb:


      Demokratie ist ein schöner Gedanke, doch wird sie zu einer Herrschaft der Aktiven, wenn man selbst seine Verantwortung abgibt und sich nicht darum kümmert wie die Entwicklung fortschreitet.
      Es ist leicht gegen etwas zu sein. Aber für etwas zu sein und aktiv sich beteiligen daran mitzuwirken damit dies
      "lebendig" ist. Man muss nicht gleich die höchsten Berge besteigen, aber vorwärts gehen, das sollte man.



      siehe "Vertrauen"


      nanabosho schrieb:


      Für eine funktionierende Demokratie muss man REIF sein, und zwar wenigstens die knappe Mehrheit der entsprechenden Gesellschaft. Und REIF bedeutet im konkreten (Einzel-)Fall:
      Nicht mehr nur von Angst getrieben!
      (Existenzangst, Angst, das Gesicht zu verlieren, Angst, unterlegen zu sein, Angst, nicht genügen zu können usw. usw.) Daher überhaupt erst friedensfähig und einigermaßen tolerant (Toleranz: Akzeptanz des Anderen, des mich u. U. Herausfordernden; nicht: Übernahme oder Nachahmen des Anderen!). Mit Gelassenheit entscheiden, Abwägen, Balance finden. Dem HIER UND JETZT mehr Gewicht einräumen als etwa irgendeiner belastenden Vergangenheit oder einer zu befürchtenden Zukunft.
      Jeder nämlich, der noch mitten in seinen Ängsten steckt - was übrigens legitim ist -, kann nicht voll demokratiefähig handeln.



      Kann ich nur zustimmen. Darum ist es so nötig Vertrauen aufzubauen. Und das geht nicht von heut auf morgen.

      LG Jo
      "Nehmt Eure Sprache ernst! Wer es hier nicht zu dem Gefühl einer heiligen Pflicht bringt, in dem ist nicht einmal der Keim für eine höhere Bildung vorhanden."
      "Es wurde bisher grundsätzlich immer nur die Wahrheit verboten."

      Friedrich Nietzsche
    • RE: Aktion Staatsziel

      Eine funktionierende Demokratie wird es niemals geben. Alle Menschen die wirklich etwas von Macht verstehen, sehen die Welt mit sehr viel klareren Augen. Sie wissen, dass Demokratie nur eine Illusion ist, eine Installation um im Verborgenen die Macht ausüben zu können, denn das geht oftmals einfacher als offen.

      Ihr seid nicht in der Lage die Perspektive des Potentaten einzunehmen, ihr fühlt und denkt nur aus der Sicht des Untertanen.
      "Also bitte keine Feigheit mehr vor Worten wie Rasse, Juden, Muslime. Es gibt sie. Man darf über sie nachdenken, man darf sie benutzen. "
      Klaus von Dohnanyi, am 5. Sept. 2010
    • RE: Aktion Staatsziel

      Odessa schrieb:



      Ihr seid nicht in der Lage die Perspektive des Potentaten einzunehmen, ihr fühlt und denkt nur aus der Sicht des Untertanen.


      Deine Schlussfolgerung ist falsch.
      "Nehmt Eure Sprache ernst! Wer es hier nicht zu dem Gefühl einer heiligen Pflicht bringt, in dem ist nicht einmal der Keim für eine höhere Bildung vorhanden."
      "Es wurde bisher grundsätzlich immer nur die Wahrheit verboten."

      Friedrich Nietzsche
    • RE: Aktion Staatsziel

      Odessa schrieb:


      ihr fühlt und denkt nur aus der Sicht des Untertanen.


      Das nun, Odessa,

      ist - mit Verlaub - Nonsens, jedenfalls, wenn Du mich auch damit gemeint haben solltest. Wenn ich mich nicht in die verschiedensten Rollen einfühlen könnte, wäre es mir unmöglich, als Schriftsteller zu arbeiten. Und da ich bereits auf zahlreiche Leserrückmeldungen und auch Zeitungsrezensionen zurückblicken kann, darf ich wohl doch für mich in Anspruch nehmen, dass ich mich sogar sehr intensiv in andere Rollen einfühle.
      Ich will damit sagen: Ich schätze, Du bist zu besseren Beiträgen fähig und hast es nicht nötig, irgendjemandem dessen Kenntnis abzusprechen.
      Herzliche Grüße,
      nanabosho[hr]
      Um vielleicht noch etwas nachzuhaken:
      Trotz der Schwächen dessen, was wir "Demokratie" nennen: Es ist die günstigste Gesellschaftsform, zu der wir es bisher auf dieser Welt gebracht haben. Nicht weil sie etwa gerecht wäre, sondern weil sie dem Einzelnen mehr Selbstentfaltungsraum bietet als je eine Gesellschaft zuvor.
      Herzliche Grüße,
      nanabosho
      [size=x-large]Leben ist das, was passiert, während wir ständig dabei sind, andere Pläne zu machen.
      John Lennon[/size]
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    • RE: Aktion Staatsziel

      nanabosho schrieb:


      Odessa schrieb:


      ihr fühlt und denkt nur aus der Sicht des Untertanen.


      Das nun, Odessa,

      ist - mit Verlaub - Nonsens, jedenfalls, wenn Du mich auch damit gemeint haben solltest.
      nanabosho


      Sehr aufschlußreich,

      Schon Odessa hat einen unglaublich "konstruktiven Beitrag" geleistet.

      Jo
      "Nehmt Eure Sprache ernst! Wer es hier nicht zu dem Gefühl einer heiligen Pflicht bringt, in dem ist nicht einmal der Keim für eine höhere Bildung vorhanden."
      "Es wurde bisher grundsätzlich immer nur die Wahrheit verboten."

      Friedrich Nietzsche
    • RE: Aktion Staatsziel

      Das stimmt schon Abraxas - nur ich wollte nicht vergessen lassen "der Fisch fängt vom Kopf her an zu stinken"


      Das ist richtig. Deswegen gehört in eine Verfassung auch nix mit Besatzungskrempel. Ansonsten ist im Grundgesetz eine Menge enthalten,
      welche man als Basis nehmen kann und sollte, vor allem die Hauptartikel.

      Es sollte eine Satzung sein auf dessen Basis sich Freiheit und Recht verbinden,
      wo Menschenrechte herrschen und keine Bevorzugung von Gruppen stattfindet.
      Sie dient wiederum als Basis für den Rechtstaat.

      Sehe ich durchaus auch so - die Piratenpartei lasse ich mal außen vor.
      Nur es wäre trotzdem der erste Schritt - wir sprechen hier von der besonderen Situation Deutschlands - auch wenn das unerwünscht ist. Eine vom Volk gewählte Verfassung verbindet und bindet mehr als ein von den Alliierten aufoktroiertes Grundgesetz.


      Ja, sollte keine Werbung sein. Kam mir nur in den Sinn, da dieser Punkt auch sehr umfangreich besprochen wurde und er sehr wichtig ist.
      Zum zweiten Teil wäre zu sagen, dass man mit der Umsetzung endlich
      einen Schlussstrich unter das gesamte Hin- und Her und die Streitigkeiten setzen würde. Dann hätte fast niemand mehr einen Grund zu meckern.
      Dann könnten sich die größten GG-Kritiker ihre Energie dafür einsetzen, dass die neue eingehalten wird. (Bitte aber nicht mit Denunziantentum verwechseln)
      So etwas hat für mich nix in einer Gesellschaft zu suchen.

      Sehe ich nicht so:
      "Wir, das Volk der Vereinigten Staaten, von der Absicht geleitet, unseren Bund zu vervollkommnen, die Gerechtigkeit zu verwirklichen, die Ruhe im Innern zu sichern, für die Landesverteidigung zu sorgen, das allgemeine Wohl zu fördern und das Glück der Freiheil uns selbst und unseren Nachkommen zu bewahren, setzen und begründen diese Verfassung für die Vereinigten Staaten von Amerika.(17. September 1787)"
      16. Dezember 1773 Bostoner Tea Party
      Amerikanischer Bürgerkrieg,
      Sezessionskrieg (1861 - 1865)
      Und bereits 1807 untersagte es der amerikanische Kongress, weitere Sklaven ins Land zu bringen.

      Es war ein langer Weg bis das Land Amerika sich eine Verfassung gegeben hat, nach vielen Kämpfen, Erfahrungen und Erkenntnissen und bestimmt nicht dafür, um anderen Ländern zu imponieren, sondern an erster Stelle dafür: "Seht her, wir sind ein Volk und bekriegen uns nicht gegenseitig"


      Nun die Indianerkriege gingen ja noch fast bis ins 20te Jahrhundert und von Gleichberechtigung der Frauen und der schwarzen Bevölkerung hat es ja bis in die 60er Jahre gedauert. Da haben sich einige Politiker die Verfassung nicht für alle ausgelegt.

      ".... als eben auch einen Gesellschaftsvertrag auf dessen Basis wir uns organisieren und das Gemeinwesen verwalten."
      Wie du das Kind nennst, spielt keine Rolle - es geht darum, dass darüber ein mehrheitliches Einverständnis besteht - ohne das ist alles für die Katz.

      Staatsziele schnell erklärt? Ja das ist wohl kein Problem.
      Es geht aber um die Umsetzung und den Weg dahin - und das geht wirklich nur mit einem WIR.
      Versprochen haben Menschen schon vieles, die an der Spitze eines Volkes stehen/standen oder dahin kommen wollen/wollten - gehalten davon haben sie fast nix. Es geht also auch darum verloren gegangenes Vertrauen neu aufzubauen, um das Volk mit ins Boot zu holen.


      Das kann ich so unterschreiben. Es geht nur wirklich, wenn man GEMEINSAM AKTIV handelt und für die Umsetzung sorgt. Dann fließt die Energie dort hin und diese Basis "lebt".

      siehe "Vertrauen"

      Passt!

      Kann ich nur zustimmen. Darum ist es so nötig Vertrauen aufzubauen. Und das geht nicht von heut auf morgen.


      Ich glaube dafür müssen wir noch viel lernen und bereit sein an uns und gemeinsam zu arbeiten. Aber jeder Schritt nach vorne ist ein großer Gewinn.

      Eine funktionierende Demokratie wird es niemals geben. Alle Menschen die wirklich etwas von Macht verstehen, sehen die Welt mit sehr viel klareren Augen. Sie wissen, dass Demokratie nur eine Illusion ist, eine Installation um im Verborgenen die Macht ausüben zu können, denn das geht oftmals einfacher als offen.


      Tja gib einen Menschen Macht und du erkennst seinen Charakter.
      Viele sind halt nicht so weit soviel Verantwortung zu übernehmen und missbrauchen diese. Ob man sich dies zum Vorbild machen sollte; das wage ich zu bezweifeln. Würden alle Menschen so denken, dann hätten wir jeden Tag 24 Stunden "Familien im Brennpunkt".
      Demokratie ist keine Illusion, wie eigentlich alles, wenn man es LEBT und mit Energie füllt. Dann wird es Realität.

      Ihr seid nicht in der Lage die Perspektive des Potentaten einzunehmen, ihr fühlt und denkt nur aus der Sicht des Untertanen.

      Das halte ich für schlichtweg falsch.
    • RE: Aktion Staatsziel

      Ich bezweifle dass die Entfaltungsmöglichkeiten an der Demokratie liegen. Aber lassen wir das, über dieses Thema darf man ja nicht diskutieren.
      Wenn ich das weiter vertiefe mache ich mich strafbar, wg. "antidemokratischer Gesinnung", also wg. "Verfassungsfeindlichkeit".
      So viel zum Thema Entfaltungsmöglichkeiten.
      "Also bitte keine Feigheit mehr vor Worten wie Rasse, Juden, Muslime. Es gibt sie. Man darf über sie nachdenken, man darf sie benutzen. "
      Klaus von Dohnanyi, am 5. Sept. 2010
    • RE: Aktion Staatsziel

      Odessa schrieb:


      Ich bezweifle dass die Entfaltungsmöglichkeiten an der Demokratie liegen.


      Nun, Odessa,

      Du könntest beispielsweise mal die Chancen und Entfaltungsmöglichkeiten auflisten, die jemand unter einer Diktatur hat. Und vor allem: Du darfst diskutieren, kannst es auch. Du reagierst nur ein wenig beleidigt auf Widerspruch, das ist alles. Dabei sind das nur Zeilen auf einem Bildschirm und niemand sieht Dein Gesicht. Ich glaube kaum, dass irgend jemand, der das hier liest, Dir die Polizei auf den Hals hetzt, nur weil du Ansichten äußerst, die zart nationalsozialistisch anmuten. Ich z. B. kann mit Sozialismus gut umgehen, habe ihn lange genug erlebt. Deswegen hatte ich ihn auch beizeiten satt. Wer will dich denn "verfassungsfeindlich" nennen, ich etwa? Ich habe die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland noch nie in meinem Leben auch nur abschnittweise gelesen. Schriften dieser Art langweilen mich meistens, obwohl sie bestimmt gut gemeint sind.
      Herzliche Grüße,
      nanabosho
      [size=x-large]Leben ist das, was passiert, während wir ständig dabei sind, andere Pläne zu machen.
      John Lennon[/size]
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