Aber lest selbst :
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In der Reihe Rückblick auf überwundene Epochen präsentieren wir Ihnen die Erste Rekonstruktion von
» ZEITUNG LESEN – ABER RICHTIG «
Ein Wörterbuch aus der „Finsteren Zeit der Grossen Manipulation“
Zusammengetragen von den Leserinnen und Lesern von initiative vernunft
Aufbereitet, Herausgegeben und © Copyright: initiative vernunft
Impuls- und Informationsplattform für Mensch und Mitwelt in gemeinsamer Zukunft
http://initiativevernunft.twoday.net
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»ZEITUNG LESEN – ABER RICHTIG« ist für all jene unverzichtbar, die Wortspiele, Informationsmanipulationen,
Halbwahrheiten und glatte Meinungslügen sowie Desinformation, vermeintliche Enthüllungen
aber auch tückische Weglassungen, sicher durchschauen wollen.“
— so lautet engagiert und etwas schwerfällig der erste Satz im »Vorwort zur 1. Ausgabe« eines für uns
heute seltsam anmutenden und sonderbaren Karteikastens. Ein Karteikasten, der damalige Begriffe
und Wortwendungen behandelt, die wir heute gar nicht mehr kennen. Für die, die es nicht mehr wissen:
Ein sog. Karteikasten ist eine einsortierte Sammlung von losen, kartonierten Karten, die – einem
Lexikon ähnlich – Begriffe vorstellen, erklären und aufeinander verweisen.
Ein über seinen Fund ganz aufgeregter initiative vernunft Leser hat uns den verstaubten Karteikasten
mit der kämpferischen Bezeichnung »ZEITUNG LESEN – ABER RICHTIG« uneigennützig zur freien Verwendung
und Veröffentlichung überlassen. Diese bedankenswerte Geste tat der Finder, um unseren
Leserinnen und Lesern einen Einblick in eine Geschichtsepoche zu geben, die als die „Finstere Zeit der
Grossen Manipulation“ in die Menschheitsgeschichte einging und zum Glück heute etwas ist, worunter
wir uns nichts genaues mehr vorstellen zu vermögen, weil uns jegliches manipulatives Verhalten zum
Glück seit bald vierzig Jahren völlig unbekannt ist.
Beim Umbau eines Wohnhauses seien in einer vergessenen Ecke des Estrichbodens der Karteikasten
und einige überall verstreute, lose Karten unter Gerümpel und Staub in gut lesbarem Zustand gefunden
worden. Ein bisher einmaliger Fund!
Der Karteikasten zeugt von einer Zeit, in welcher es bei den damals beliebten und meist gelesenen und
(fern-)gesehenen „Medien“ („Säulen der Information“) offensichtlich an der Tagesordnung war, die —
wie unsere Geschichtsforscher feststellten — oft schlimmen Meldungen aus nah wie fern in eigenartiger
Weise zu verändern, so dass sie, so vermuten wir, ihren wahren Schrecken verlieren sollten und
der dringend nötige, korrigierende Eingriff durch die damalige Gesellschaft lange, geradezu gefährlich
lange ausblieb.
Wir vom Autorenteam initiative vernunft haben es uns im Sinne einer historisch-dokumentarischen
Aufgabe nun vorgenommen, den mancherorts skurril anmutenden Inhalt dieses Karteikastens für Sie
nach und nach zu vervollständigen und fortlaufend zu veröffentlichen und so zuweilen verwundert
schmunzelnd festhalten zu können, wie die Menschen damals in raffinierter, ja gar hinterhältiger Weise
„informiert“ und in totaler Unwissenheit gehalten wurden. Ein wahrlich finsterer Zustand, den es
heute dank unseres einsichtigen, gegenseitig respektierenden Zusammenlebens nicht mehr gibt.
Die damaligen Verfasser dieses »Werkzeugkastens gegen die Manipulation« versprachen ihren Zeitgenossen:
„Sie werden förmlich Lust verspüren, die Zeitungsartikel auf die Methoden der heute praktizierten
und gängigen Manipulation abzuklopfen.“ Sie fuhren begeistert fort: „Begriffe, die für unsere
Grosseltern noch klar und eindeutig waren, werden in bereits erschreckender Weise auf das eine Mal
verschleiernde Art, das andere Mal sehr offen völlig verdreht verwendet oder zurechtgebogen. Ein
markantes Beispiel für das Verschwinden eines ganzen Ausdruckes ist das Wort ‚Krieg’, das gemäss
einer UNO-Charta überhaupt nicht mehr gebraucht werden darf, da man sich dort ‚eine Welt ohne
Krieg’ als Ziel gesetzt hat. Indem das Wort aus dem offiziellen UNO-Wortschatz gestrichen wird, ist
wenigstens für die UNO die Welt friedlicher und ruhiger geworden. So einfach ist das! Wer hier eine
schleichende, beklemmende Entwicklung zur ‚Gedankenpolizei’ in George Orwell’s Zukunftsroman
» ZEITUNG LESEN – ABER RICHTIG «
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‚1984’ sieht, ist auf dem unbequemen, aber richtigen Weg. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen die
Courage, die lähmende, einschläfernde Gleichgültigkeit gegenüber der Flut der täglichen Meldungen
zu überwinden und hinter den Vorhang der gängigen Verschleierung zu schauen. Das Muster der
Manipulationen liegt offen vor uns ausgebreitet“.
Anhand des Hinweises auf den Roman ‚1984’ und der hohen Qualität von Karteikasten und –karten
(vermutlich aus letzter Schweizer Fabrikation, bevor Computer und Datenbanken auch dort die damals
sehr beliebte, „digitale Wissensspeicherung“ übernahmen), schliessen wir, dass die vom Karteikasten
abgedeckte Epoche ungefähr um das Jahr 1980, 1982 christlicher Zeitrechnung begann und
drei Jahrzehnte danach endet, wohl 2012, als die Menschen den noch heute andauernden Bewusstseinsprung
vollzogen, der unser neues Zusammenleben begründete. Was ‚UNO’ damals bedeutet haben
könnte, konnten wir vom Autorenteam initiative vernunft noch nicht schlüssig bestimmen. Aufgefallen
ist uns ferner, dass in den Erklärungstexten auf den Karteikarten oft auf ein ‚Machtkartell’ Bezug
genommen wird, ohne dass dieses irgendwo in der Sammlung näher benannt oder definiert wird.
Aus heutiger Sicht, darf erleichtert festgestellt werden, spielt ein solches, besagtes ‚Machtkartell’ auch
keine Rolle mehr und es muss uns auch nicht mehr weiter interessieren, wer oder was damit genau gemeint
war.
Das Vorwort zum Karteikasten schliesst mit dem lustigen Satz, den man damals auch in Romanen und
Filmen häufig antraf, und aus heutiger Sicht umso stärker zum Ausdruck bringt, wie sehr die Menschen
damals vor der freien Äusserung der Wahrheit Furcht hatten: „Sämtliche hier vorgestellten
Wortbeugungen und Missbräuche sind reine Fiktion. Allfällige Ähnlichkeiten mit realen Begebenheiten
wären rein zufällig.“
Die von unserem Leser wieder aufgefundenen Karteikarten füllen den Karteikasten nur zu etwa einem
Zehntel. Das heisst, es müssen damals bis zu zehn mal mehr Karteikarten im Umlauf gewesen sein, als
bisher aufgefunden worden sind. Wir möchten Sie, liebe initiative vernunft Leserin, lieber Leser darum
anspornen, sich auf die Suche der restlichen Karteikarten und manipulierten Begriffe zu machen.
Machen Sie sich auf, die letzten finsteren und verstaubten Ecken der Manipulation aufzudecken! Wir
freuen uns über jede Zusendung, um den ursprünglichen Umfang im Sinne einer Rekonstruktion vervollständigen
und veröffentlichen zu können.
Melden Sie uns ihre Funde, schreiben Sie an: [email protected]
Wenn Sie einen neuen Fund beisteuern, erhalten Sie die vollständige Ausgabe der aktuell nachgeführten
Gesamtrekonstruktion!
Nun wünschen wir Ihnen viele wertvolle Einblicke beim verwunderten Studium der per heute zusammengetragenen
Rekonstruktion von »ZEITUNG LESEN – ABER RICHTIG« – „des Werkzeugkastens zur Erkennung
der Lüge in der Finsteren Epoche der Manipulation.“
Autorenteam und Redaktion
initiative vernunft
Rekonstruktion Nr. 1 » ZEITUNG LESEN — ABER RICHTIG « Erste Ausgabe, März 2049
— 2 —
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Zum richtigen Gebrauch
von
» ZEITUNG LESEN – ABER RICHTIG «
Kursiv gesetzte Begriffe
(Titel der Karteikarten)
kennzeichnen die missbräuchliche Verwendung,
die Manipulation eines Ausdrucks.
Der Pfeil und der nachfolgende Begriff
verweisen auf Karteikarten,
die weitere Erklärungen enthalten.
*******
— A —
Administration Die Regierung der USA ist
gem. der offiziell verwendeten Bezeichnung A.
streng genommen keine Regierung, sondern
eine Verwaltung, wie es der Begriff A. korrekt
aussagt. Somit drängt sich die Frage auf, in
wessen Auftrag die A. mit Sitz in Washington
D. C. das Gebiet der USA verwaltet. S. USA.
Agentur NachrichtenA., DepeschenA.,
PresseA., BildA. Das Problem der A.en ist,
dass es nur noch wenige weltweit agierende davon
gibt, was Gefahren der Zentralisierung
von Tatsachen und Meinungen und der ‚einseitigen
Berichterstattung’ in sich birgt. Vgl.
A.meldung und Wahrnehmung.
— B —
Barbarei Das Restgebiet auf dem Planeten,
das dem herrschenden Weltmachtsystem zu
trotzen oder sich zu entziehen versucht. Ggt.
von: Freiheit (Idee).
Beweis 1. In der Logik ist ein B. die Herleitung
der Richtigkeit (Verifikation) oder Unrichtigkeit
(Falsifikation) einer Aussage aus für
wahr gehaltenen oder für wahr angenommenen
Prämissen. Entscheidend für einen logischen
B. ist somit immer, was wir Menschen
als wahr annehmen (vgl. Wahrnehmung).
Ein B. ist somit immer auch von unseren Annahmen,
von unserem Weltbild beeinflusst.
Wenn unser Weltbild aufgrund der Trägheit
unserer fünf Sinne nicht mehr als das Erkennbare
zu erkennen vermag, sind alle Phänomene,
die ausserhalb dieses Sensorik-Bereichs liegen,
keine wahren Annahmen und somit nicht
b.fähig. „Die Wissenschaft“ macht sich diesen
Mechanismus z. B. bei Fragen der gesetzl.
Grenzwerte einseitig zu nutze, indem sie einfach
erklärt: ‚Es liegen keine Beweise vor’. 2.
In der Mathematik ist ein B. eine fehlerfrei anerkannte
Herleitung der Richtigkeit oder Unrichtigkeit
einer Aussage aus einer Menge von
Axiomen, die als wahr vorausgesetzt werden
und/oder Aussagen, die bereits als bewiesen
gelten. Die zentrale Frage ist auch hier, inwiefern
Axiome von unserem Weltbild beeinflusst
werden. Beweise unterliegen somit immer dem
von der Mehrheit gegenwärtig geteilten Weltbild.
Zentrale B.stücke fehlen Beliebte
Umschreibung dafür, dass die klagende Partei
im Grundsatz recht hat, jedoch fehlen ihr (formal
juristisch bzw. im wissenschaftl. Sinne)
die zentralen B.stücke, um den Sachverhalt als
‚bewiesen’ bestätigt zu erhalten. Das Machtkartell
ist somit über das komplizierte Konstrukt
des B.-Begriffes immer im Besitze der innerhalb
des Systems geltenden Wahrheit, was
Rekonstruktion Nr. 1 » ZEITUNG LESEN — ABER RICHTIG « Erste Ausgabe, März 2049
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Voraussetzung ist, um das Machtsystem aufrecht
zu erhalten. Der Gipfel der Machtabsicherung
liegt z. B. darin, dass „die Wissenschaft“
einseitig erklärt, dass z. B. neuere Studienresultate
nur dann anerkannt würden,
wenn sie im Einklang mit bereits bestehenden
Studienresultaten stünden. Somit ist zum
vornherein (diktatorisch) ausgeschlossen, dass
unliebsame Ergebnisse im Sinne „wissenschaftlicher
B.“ anerkannt werden müssen.
Dieser Missgriff wird noch damit begründet,
dass „wissenschaftliche Experimente“ (und
ganz offensichtlich nicht bloss deren Prozedur,
sondern selbst deren Ergebnisse!) reproduzierbar
sein müssen und einander nicht widersprechen
dürfen.
— D —
Dummheit D. ist der Schutz des in der Öffentlichkeit
stehendenden, sichtbaren Vertreters
des Machtkartells, um nicht als offensichtlicher
Drahtzieher oder (krimineller) Betrüger
entlarvt und belangt zu werden. Vgl. auch
Unkenntnis.
Durchzogen Schlecht. D.e Semesterleistungen
(Wirtsch.) Halbjahresverluste.
— E —
Erlegen, Er erlag seinen Verletzungen
Eine ganz fiese Irreleitung des Lesers, das Opfer
(z. B. der Soldat) sei an seinen eigenen Verletzungen
gestorben. Es wird mit diesem unsäglichen
Satz unterstellt, die Schuld läge ganz
allein beim getöteten, verstorbenen Opfer;
ganz einfach deshalb, weil sein Körper nicht
genug stark war und eben den eigenen Verletzungen
erlag. Bis der Satz fertig gelesen ist,
ist die Ursache der Verletzung (z. B. Sprengfalle,
Explosion) bereits genügend aus dem Bewusstsein
des Lesers ausgeblendet worden, so
dass wir nun Tote haben, an deren Tod
nichts und niemand mehr irgend eine Schuld
hat. Vgl. Geraten.
Ernst, Wir nehmen die Anliegen der Bevölkerung
sehr e. 1. Reine Beschwichtigungsklausel,
die von Politikern (oder Experten)
immer dann gebraucht wird, wenn es für
sie bereits im voraus klar war, dass man in der
Angelegenheit nichts plant zu unternehmen
bzw. alle Bedenken zerstreut werden und alle
Vorstösse versanden sollen. 2. Standardantwort
in Diskussionen um die Schädlichkeit umstrittener,
gesetzlicher Grenzwerte bspw. beim
Mobilfunk. Vgl. Anstrengungen
— F —
Fallen 1. In die Hände f. (Wirtsch.) Übernahme,
„unfriendly take-over“. 2. Im Kampf
gefallen (Milit.) In Wirklichkeit müsste es
z. B. heissen: von Maschinengewehrsalven
durchlöchert, von Splittergranaten zerfetzt, in
einem Giftgasangriff verstickt, auf dem
Schlachtfeld verblutet, von Panzerraupen überfahren,
usw. Wenn wir etwas weiter gehen,
müssten auch die Waffenhändler und Financiers
aller Kriege klar benannt werden: Von
den Waffenhändlern und Financiers geopfert
zwecks Steigerung des eigenen Profits.
Freisetzung (Wirtsch.) Abbau, Kündigung,
Vernichtung von Arbeitsplätzen.
— G —
Grund, keinen G. sehen „Keinen Anlass
haben“, etwas zu tun. Häufig gebrauchte
Schutzbehauptung. Es kann passieren was will,
solange die Verantwortlichen keinen G. sehen
etwas zu tun, müssen sie nicht handeln. Also
ist alles bloss eine Frage der Sehweise, denn sie
können selber bestimmen, was für Probleme in
der Welt sie überhaupt sehen, anerkennen wollen:
Die perfekte Selbstabsolution. Vgl. Besorgnis.
Grünzeug Abfällige Bezeichnung fleischloser
Nahrungsweise. Vgl. Vegetarisch.
— H —
Halbwahrheiten H. sind besonders schwer
zu erkennen, da der Leser am wahren Informationsgehalt
hängen bleibt und somit die ganze
Information für wahr und zutreffend hält. H.
werden sehr häufig verwendet zur Desinformation
und Verwirrung der Öffentlichkeitsmeinung.
Harmonisierung Gleichschaltung, Zentralisierung
(der Entscheide). Verlust der Eigenständigkeit
(eigenständiges Denken und
Handeln). Umbau Reform.
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— I J —
Illiquid Nicht flüssig, nicht handelbar, nicht
verkaufbar. I.e Aktiven Nicht mehr abstossbare,
verkaufbare Wertschriften, also Wertschriften,
die ihren Wert gegenüber dem Kaufpreis
teilweise oder ganz verloren haben. I.e
Aktiven sind demnach ‚Ramschpapiere’, ‚junk
bonds’, ‚giftige Anlagen’‚vergiftete Papiere’, ‚toxic
waste’.
Islamist Wortmanipulation mit dessen Hilfe
Angehörige des Islam als gemein-gefährlich
dargestellt werden, da im Wort ‚Islamist’ die
Anlehnung an ‚Terrorist’ gezielt subliminal
eingesetzt wird.
Justiz ES HILFT NICHTS, DAS RECHT AUF SEINER
SEITE ZU HABEN. MAN MUSS AUCH MIT DER JUSTIZ
RECHNEN. DIETER HILDEBRANDT. DIE GERECHTIGKEIT
WOHNT IN EINER ETAGE, ZU DER DIE JUSTIZ KEINEN
ZUGANG HAT. FRIEDRICH DÜRRENMATT.
— K —
Konflikt, Bewaffneter K. UNO-Sprachregelung,
die es erlaubt, das Wort Krieg nicht
verwenden zu müssen.
Kriegseinsatz Viele einzelne Kriegseinsätze
ergeben einen ganzen Krieg, doch (vereinzelte)
Kriegseinsätze tönen weniger bedrohlich und
sind daher einfacher durch die abnickenden
Parlamente zu bringen.
— L —
Liberal Die Freiheit des Stärkeren, den
Schwächeren nach Belieben und möglichst für
immer zu dominieren. L.isierung Zentraler
Punkt in der neo-liberalen Agenda, der die
Umverteilung riesiger (Volks)Vermögenswerte
von unten nach oben zum Ziele hat.
Liberation Domination Vgl. Befreiung.
— M —
Markt ‚Der M.’ übernimmt die Aufgabe (und
die vordergründige Schuld), dass die mächtigen
M.kräfte sich gegen die Schwächeren
durchsetzen. Das Spiel des M. Das Spiel
der Konzerne und Privatiers. Liberalisierung
des M. Freisetzung der M.kräfte. AUF
DEM MARKT LERNT MAN DIE MENSCHEN BESSER KENNEN
ALS IN DER KIRCHE.
Moralischer Relativismus Doppelmoral.
— N —
Nahrungsmittel Der Begriff N. lehnt sich
an die Bedeutung von Industrierohstoffen an.
Raffiniert eingesetzte Abschwächung der Bedeutung
der für den Menschen überlebenswichtigen
Lebensmittel. Sobald Lebensmittel
nur noch als N. bezeichnet werden, ist die
Verwendung solcher z. B. zur Herstellung von
Öko-Treibstoffen viel leichter durchsetzbar,
da im öffentlichen Bewusstsein N. nicht denselben
Stellenwert haben wie Lebensmittel.
Negativ N.e Rentabilität Verlust.
N.wachstum Schrumpfung, Abstieg. Rezession.
— O —
Öko Ö.logisch Ö.-Sprit Ö.-Treibstoff
Das Tanken und Verbrennen von Ö.-Treibstoffen
läuft auf die einfache und zugleich brutale
Feststellung hinaus: Treibhausgas-freie
Mobilität zu Lasten der Ärmsten der Welt.
Durch sprunghaften und einseitigen Spekulationsboom
bei der Anpflanzung von Ethanol-
Flächen sind die Nahrungsmittelpreise vor
allem in den armen Ländern der Welt explodiert,
was zu noch mehr Spekulation und Hunger
führt.
Opfer 1. Die Täter werden nicht selten als
Opfer dargestellt, was einer völligen Verdrehung
der Tatsachen gleichkommt. 2. (Zivile)
Tote, Getötete, Erschossene, Hingerichtete. 3.
Opfer ist aber auch ein enthüllendes Wort: Zu
welchem Zweck, in wessen Auftrag wurden die
Menschen geopfert?
— P Q —
Preis (Wirtsch.) Nur unter den Menschen
gültige (und dort nur bei den im System gefan-
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genen Menschen durchsetzbare) Bewertung
eines Gutes. Preise sind ideale Gegenstände
der Manipulation, darum dienen sie dem
Erhalt des Machtkartells. Preise sind u. a. der
Grund, warum nicht mehr der Mensch, sondern
nur noch die Zahlen zählen.
Profit Pervertierte, übertriebene, ungesunde,
überreizte Form eines Nutzens, eines Gewinns.
Motor und Triebfeder geldgesteuerter Mitglieder
des Machtkartells und ihrer Vasallen,
sprich der globalen Konzernführer, CEO’s, Manager.
Profitgier Pervertierte Form des
Strebens nach Nutzen und Gewinn.
— R —
Realwirtschaft Der Wert schöpfende Teil
der Wirtschaft, der reale Güter und Werte
schafft. Ggs.: Finanzwirtschaft, die Werte
abschöpft.
Resonanzboden Führerfiguren, Politiker,
Bühnenstars – sie allen brauchen ihren R., also
den Verstärker ihrer Botschaft sei es im Publikum
oder im Volk, denn alleine können sie und
ihre Botschaften noch nichts bewirken.
— S —
Sollbruchstelle Eine häufig angewandte
Taktik in der Technik der Verschleierung und
Desinformation. Die S. erlaubt es, die Aufmerksamkeit
und die unangenehmen Fragen
der Öffentlichkeit genau auf die präparierte
Schwachstelle zu lenken. Der ganze (eigentlich
relevante) Rest geht im Disput unter und würde
erst hervorkommen, wenn das Interesse am
Thema längst abgeklungen ist.
System, ‚Das S.’ Begriff, das die Machtund
Ausweglosigkeit des einzelnen erst recht
zementieren will. Das anonymisierende S. will
ausdrücken, dass niemand so recht für den aktuellen
Zustand der Gesamtzusammenhänge
benannt und verantwortlich gemacht werden
kann. Informationen, die das S. bestätigen und
am Leben halten, gehören zur S.meinung.
— T —
Television Telemanipulation. Manipulation
über weite Distanzen. Vgl. Fernsehen.
Trickle-down-Effekt Denkschule, dass
Steuersenkungen (Steuergeschenke) für die
Reichen (mit Verzögerung) nach unten durchsickern.
Damit soll die breite Akzeptanz von
Steuersenkungsprogrammen sichergestellt
werden.
— U —
Überrennen (Militär.) Erobern.
Umbau, U. z. B. des Sozialstaates U. bedeutet
hier Abbau des Sozialstaates. Würden
die Medien klar von ‚Abbau’ sprechen, hätten
weder solche Reformen noch die Reformbefürworter
beim Volk die geringste Chance.
— V —
Verantworung V. wird (und kann) vom modernen
Menschen immer weniger wahrgenommen
(werden). Fehlende EigenV. im Leben ist
u. a. eine Folge des grassierenden Konsumverhaltens.
Verdienende, Besser V. Reiche. Der Begriff
unterstellt, dass (auch) die (Super)Reichen
ihren Reichtum zurecht verdienen würden.
Schlechter V. Arme. Unterschicht.
Der Begriff unterstellt, dass die Armen ihren
erbärmlichen Zustand verdient hätten. Da
niemand einen neuen Klassenkampf heraufbeschwören
will, haben ‚Arme’ und ‚Reiche’ keinen
Platz im Wortschatz des grassierenden
Neusprechs.
— W —
Weglassen, Weglassungen W. sind im
Répertoire der Manipulation sehr einfach und
schnell zu bewerkstelligen (Herausschneiden,
Löschen). W. sind die klassischen Werkzeuge
der Desinformation und der Zensur. Der
Gipfel dieser ‚Unart’ könnte so lauten: ES
GEHÖRT ABER EINERSEITS ZUR PRESSEFREIHEIT, AUCH
DURCH WEGLASSEN ZU INFORMIEREN.
Wunder W. verheissen nicht immer Gutes.
Beispiel: „Die Wunderfaser Asbest“.
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— X Y Z —
Zersiedelung Überbauung, Zubetonierung,
Bauwut, Landverlust.
Zins, Zinseszins Z. drückt den Preis für
Geld aus. Geld kann vom Machtkartell nach
Belieben praktisch ‚über Nacht’ verteuert werden,
indem man es einer Verknappung unterzieht.
Das effektivste Mittel für die Verknappung
von Geldern ist das Anheben des Z.satzes.
Umgekehrt lässt sich über gezielte Z.senkungen
der Preis für Geld verbilligen und der
Verschuldung ( Debitismus) z. B. einer ganzen
Volkswirtschaft wird aktiv Vorschub geleistet.
Zunehmende Verschuldung erlaubt es, absolut
gesehen die Z.einnahmen auszuweiten.
Das Erheben von Z. bedeutet in kapitalistischen
Systemen, wo jedes Wirtschaftssubjekt
Geld zum Leben braucht, nichts weniger
als ‚absolute power’ für diejenigen, die Z. eintreiben
können. Finanzwirtschaft. Die besondere
Dynamik des kapitalistischen Wirtschaftssystems
besteht darin, dass Geld und
Zins miteinander verbunden werden. REIN
MATHEMATISCH REISST DER ZINS DIE MENSCHEN
AUSEINANDER: DIEJENIGEN, DIE AN DER ARMUT
ZUGRUNDE GEHEN, UND DIEJENIGEN, DIE AN DER
ZAHLUNGSNOT DES KREDITNEHMERS IMMER REICHER
WERDEN. EUGEN DREWERMANN.
— Ziffern 0...9 —
und
— Begriffsprägungen —
G8 Die „Gruppe der Acht“ bezeichnet sich als
„Abstimmungsforum“ zwecks Erarbeitung einer
gemeinsamen Verantwortung und eines
Konsens in Fragen der Weltpolitik. Mitglieder
der G8 sind Deutschland, USA, Japan, Grossbritannien,
Kanada, Frankreich, Italien (G7)
und Russland. Die EU hat in der G8 Beobachterstatus.
Die G8-Länder vertreten ca. zwei
Drittel des in Preisen bezifferten Welthandelsvolumens.
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