Merkel und Schäuble!

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  • Merkel und Schäuble!

    Rob Savelberg, Berlin-Korrespondent der niederländischen Tageszeitung "De Telegraaf", spricht Bundeskanzlerin Angela Merkel bei der Pressekonferenz zur Vorstellung der schwarz-gelben Koalitionsvereinbarung auf die Rolle von Wolfgang Schäuble bei der CDU-Spendenaffäre von 1999/2000 an, weil dieser ausgerechnet Finanzminister der CDU/CSU/FDP-Koalition werden soll.
    Merkel ist sichtlich verärgert, dass da jemand so frech ist, diese alte, noch immer ungeklärte Geschichte um 100.000 verschwundene DM wieder aufzuwärmen, antwortet nur knapp und ignoriert die weiteren Nachfragen des Journalisten.

    Ganz großes Lob an den Journalisten (bei dem man die Berufsbezeichnung nicht in Anführungszeichen schreiben muss) - solch beißend sarkastisches Nachbohren ist Merkel sichtlich nicht gewohnt.

    Hierzu siehe youtube :
    http://www.youtube.com/watch?v=XaWE8K2nRVs&feature=player_embedded


    Cherub
  • RE: Merkel und Schäuble!

    Ich finde es sehr bemerkenswert, dass so eine Frage von einem ausländischen Jornalisten gestellt wird und dieser sich Gedanken macht, wie ein in eine Spendenaffäre verwickelter Politiker, der sich nocht nicht einmal daran "erinnern kann" 100.000 DM eingestrichen zu haben? Da kann man doch sehen, welch ein Verhältnis er zum Geld hat und der übernimmt jetzt die Verantwortung der Finanzen für das Deutsche Volk?? Fröhlichen Untergang mit den Golems. Traurig dagegen finde ich,, dass unsere deutschen Journalisten keinen A... in der Hose haben.
    Das eine Frau Merkel ihm vertraut wundert mich in keiner Weise, habe dahingehend auch nichts anderes erwartet. Auch in Unternehmen setzt man Manager ohne Ethik und Moral ein, um Säuberungsaktionen durchzuführen.

    Bemerkenswert ist auch, dass diese Wahl im Ausland auf Kritik stösst, dagegen im Inland jedenfalls auf keinerlei Interesse stößt, wie man auch hier an den "Nicht-Kommentaren" leicht erkennen kann.


    Journalist Savelberg : Schäuble ist keine saubere Person!

    26. Oktober 2009 •
    Der niederländische Journalist Rob Savelberg ist mit einer einzigen Frage an Angela Merkel zum YouTube-Star geworden. Er erinnerte an die CDU-Spendenaffaire und wollte wissen, wie Merkel ausgerechnet Wolfgang Schäuble, der mal „100.000 Mark in seiner Schublade“ vergessen habe, das Finanzministerium überlassen könne. Welt-Online sprach mit Savelberg und veröffentlichte das sehr lesenswerte Interview.

    WELT ONLINE: Herr Savelberg, Sie haben am Wochenende bei der Vorstellung des Koalitionsvertrages mit Ihrer unbequemen Frage zur Rolle von Wolfgang Schäuble während der CDU-Spendenaffäre für Aufsehen gesorgt. Haben Sie Ihren Auftritt vorher genauso geplant?
    Rob Savelberg: Ich habe mir eine Frage zu Wolfgang Schäuble zurechtgelegt und wollte dann sehen, wie die Pressekonferenz läuft.
    WELT ONLINE: Ist die Spendenaffäre nicht längst Geschichte?
    Savelberg: Nein, das ist sie nicht. Der künftige Finanzminister ist für den Haushalt von 82 Millionen Deutschen verantwortlich.
    In der Spendenaffäre konnte er sich, dazu im deutschen Bundestag befragt, nicht direkt erinnern, von Karlheinz Schreiber eine Spende von 100.000 Mark erhalten zu haben. Er ist demnach nicht verlässlich. Schäuble ist keine saubere Person.
    WELT ONLINE: Die Affäre liegt zehn Jahre zurück, Schäuble trat damals als CDU-Vorsitzender und Unionsfraktionschef zurück. Er hat damals die Verantwortung genommen. Reicht Ihnen das nicht?
    Savelberg: Nein. Er hat vor dem Bundestag ein zweites Treffen mit Karlheinz Schreiber und die Geldübergabe wissentlich verschwiegen. Er hat das Volk bewusst falsch informiert.
    WELT ONLINE: Angela Merkel hat deutlich gemacht, dass sie Wolfgang Schäuble vertraue. Diese Antwort war erwartbar, oder?
    Savelberg: Ja, natürlich. Ich habe mit dieser Reaktion gerechnet. Trotzdem war es interessant zu sehen, wie Sie die Frage aufnimmt. In der Spendenaffäre hat Merkel Mut bewiesen, jetzt hat ihr dieser Mut gefehlt. Ihr fehlte die Tapferkeit. Da war sie ja uch noch nicht am Ziel ihrer Wünsche)
    WELT ONLINE: Wären Sie in den Niederlanden mit einem Politiker wie Schäuble anders verfahren?
    Savelberg: Ja, eigentlich schon. Denn ich glaube nicht, dass jemand wie Schäuble nach der Spendenaffäre noch einmal in den Niederlanden in den Politikbetrieb zurückgekehrt wäre. Er hätte höchstens einen Posten in der Wirtschaft bekommen können. Die Deutschen sind immer so prinzipientreu. Nur im Fall Schäuble nicht.
    WELT ONLINE: Hatten Sie Angst, dass ein Kollege schon vorher Ihre Frage stellt?
    Savelberg: Ja. Die Fragen gingen schon einmal Richtung Schäuble. Da antwortete Merkel, dass Schäuble viel Erfahrung und Fähigkeiten hat und die geeignete Persönlichkeit sei. Da hätte man die Frage schon stellen müssen. Sie kam aber nicht. Das hat mich verwundert.
    WELT ONLINE: Halten Sie die deutschen Journalisten für unkritisch?
    Savelberg: Ich würde es anders bezeichnen. Vielleicht haben meine deutschen Kollegen zu viel Respekt. Mir fällt auf, dass es in Holland weniger Berührungsängste gibt. Das sind meine Kollegen härter. Die Regierung besteht nur aus gewählten Volksvertretern. Das sind keine Monarchen.
    WELT ONLINE: Ihr Fragen haben für Gelächter im Saal gesorgt. Hat Sie das gewundert?
    Savelberg: Verwundert hat mich, wie offen Horst Seehofer und Guido Westerwelle über die Frage gelacht haben. Die beiden waren froh, dass Merkel die Frage beantworten musste und sie ihre Ruhe hatten
    WELT ONLINE: Das Video wurde auf YouTube fast 80.000 Mal geklickt, über 700 Kommentare lassen sich dem Clip finden. Haben Sie auch direkte Reaktionen erhalten ?
    Savelberg: Ja, ich habe Hunderte E-Mails bekommen. Radiosender in Deutschland und Holland senden Beiträge. Ich hatte leider keine Zeit, alle Reaktionen zu lesen. Einige Menschen bedankten sich für meine Fragen. Sie denken genauso wie ich. Und meine Landsleute haben die sportliche Verbindung hergestellt. Holland 1, Merkel 0. Es ist der typische Reflex zwischen unseren Ländern

    Jo
    "Nehmt Eure Sprache ernst! Wer es hier nicht zu dem Gefühl einer heiligen Pflicht bringt, in dem ist nicht einmal der Keim für eine höhere Bildung vorhanden."
    "Es wurde bisher grundsätzlich immer nur die Wahrheit verboten."

    Friedrich Nietzsche