Die Natur schlägt zurück II

  • Die Natur schlägt zurück II

    Bezug nehmend auf den Beitrag von herrmann:
    Pigweed - Neues Superunkraut resistent gegen Roundup

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    Die Rache der Mücken
    03.05.09, www.20min.ch

    In Südamerika wütet die schlimmste Dengue-Fieber-Epidemie seit 2004.
    Auf der Suche nach dem Ursprung der Seuche machten die Wissenschaftler eine makabere Entdeckung.

    Der Norden von Argentinien, Paraguay, Bolivien und Brasilien werden zurzeit von der schlimmsten Dengue-Fieber-Epidemie seit fünf Jahren heimgesucht, die von der Stechmücke "Aedes aegypti" übertragen wird. Bislang bestätigten die Behörden etwa 7700 Fälle, die Dunkelziffer wird als sehr hoch eingeschätzt.

    Das Denguefieber (Sieben-Tage-Fiebe) ist eine Infektionskrankheit, die durch den Stich von der Aedes aegypti, auch Ägyptische Tigermücke oder Denguemücke genannt, übertragen wird. Die Symptome sind einer schweren Grippe ähnlich, können aber auch innere Blutungen umfassen.
    Deshalb zählt man das Denguefieber zu den hämorrhagischen Fiebern. Hohes Fieber, Schüttelfrost, Erschöpfungszuständen, Kopf-, Glieder-, Gelenk- und Muskelschmerzen, auffällig niedrigem Puls und metallisch bitterem Mundgeschmack sind Merkmale dieses viralen Infekts. Nach dem Fieberabfall kommt
    es nach vier bis fünf Tagen zu einem erneuten Fieberschub; danach entwickelt sich ein masernähnlicher Hautausschlag mit Lymphknotenanschwellungen.

    Bislang gibt es gegen die Erkrankung weder eine Impfung noch eine spezifische antivirale Behandlung. Die "Aedes aegypti" gedeiht in stehenden Gewässern, Pfützen, Wasserlachen in Schwimmbecken, Regenwassertonnen, offenen Wasserbehältern und Müllhalden.

    Monsanto hat die Finger im Spiel
    Doch der plötzliche Ausbruch der Seuche kommt nicht von ungefähr:
    Der argentinische Agronom Alberto Lapolla verband in einer kürzlich veröffentlichten Studie die Dengue-Epidemie mit der Sojaanpflanzung in der Region. Seit Jahren beobachtet er eine Zunahme der gefährlichen Mücken-Art in unüblichen Zonen und zu untypischen Jahreszeiten. Der Erreger wurde aus Bolivien eingeschleppt – dort hat die Epidemie ihr Epizentrum mit über 6000 bestätigten Krankheitsfällen.

    Doch bei dieser These zu bleiben wäre etwas naiv. Lapolla verglich in seiner Studie den geographischen Vormarsch der Dengue-Mücke mit der Ausbreitung der Sojabepflanzung: Die Gebiete überschneiden sich fast metergenau. Die Sojasprossen, die in Argentinien seit 1996 angeplanzt werden, sind genmanipuliert und werden vom US-Bio-Tech-Konzern Monsanto zusammen mit dem dazugehörenden Pestizid "Roundup" verkauft.

    Monsanto versprach damals den Landwirten, die genmanipulierte Pflanze sei immun gegen das Pestizid, das hauptsächlich aus Glyphosat besteht. Damit seien ihre Ernten vor Ungeziefer sicher. Denn Glyphosat ist ein derart starkes Gift, dass es alle anderen Pflanzen und mehrere Tierarten vernichtet.
    "Das Glyphosat tötet Fische, Frösche und Kröten, d.h. alle natürlichen Fressfeinde der Moskitos, von denen sie sich ernähren", schrieb Lapolla abschliessend in seinem Bericht. In den Flüssen und Seen rund um die Sojaplantagen sind die Amphibien so gut wie ausgerottet – die Dengue-Mücke kann sich dort ungestört vermehren.

    Monsanto dank Menem zugelassen
    Wie die argentinische Tageszeitung "Página 12" nun herausfand, wurde das Produkt des US-Konzerns Monsanto nur mit Hilfe von Unregelmässigleiten während der zweiten Regierung von Carlos Menem zugelassen: Der damalige Landwirtschaftsminister Felipe Solá unterschrieb am 25. März 1996 eine Verordnung, die den Import der genmanipulierten Sojapflanzen von Monsanto ermöglichte – drei Tage bevor sich die juristische Abteilung des Ministeriums zur Entscheidung äusserte, und ohne jegliche Berücksichtigung von Wissenschaftlern, die vor einem "unbekannten Weg" warnten, "der äusserste Vorsicht erfordert".

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  • RE: Die Natur schlägt zurück II

    Entschuldigung, das hätte ich auch vorher mit der Suche herausfinden können.

    Aber doppelt gepostet ist ja auch nicht verkehrt.

    Hier mal erfolgreichere Suchen:
    http://de.forestle.org/search.php?q=monsanto+dengue&meta=normal
    http://de.forestle.org/search.php?q=roundup+resistenz+dengue&meta=normal

    Daraus ein heise-Artikel:
    http://www.heise.de/tp/r4/artikel/30/30310/1.html
  • RE: Die Natur schlägt zurück II

    Mal was neues:
    Monsanto-Gentechpflanzen verursachen gift-resistente Schädlinge
    + 20.02.2010 + Anzahl resistenter Baumwoll-Schädlinge steigt – Ernteeinbußen durch Gentech-Mais.
    “Die Heilsversprechungen der Gentech-Lobby verkehren sich ins Gegenteil. Anstatt die Schadinsekten zu eliminieren, werden zunehmend die Schädlinge gegen das in Gentech-Pflanzen gebildete Gift resistent“, warnt Jens Karg, Sprecher von GLOBAL 2000. Zusätzlich zur Ausbreitung von resistenten Superunkräutern (Pressemitteilung 3. Februar 2010), belegt die Studie „Field-Envolved Insect Resistence to Bt Crops“, der Universität von Arizona, dass in nur drei Jahren die Anzahl der resistenten Baumwollkapselbohrern in Gentech-Baumwollfeldern von Null auf 50 Prozent gestiegen ist. Manche Insekten sind 100- bis 1000-mal unempfindlicher gegen das Bt-Toxin geworden, so die Studie

    Schwellen- und Entwicklungsländer besonders betroffen
    Auch bei Gentech-Mais gibt es bereits ernste Probleme mit Schädlingen, insbesondere sind Schwellen- und Entwicklungsländer betroffen. In Puerto Rico haben die Einbußen durch Schadinsekten dazu geführt, dass die Saatgutfirmen Pioneer Hybrid und Dow Agro Sciences ihr Gentech-Saatgut vom Markt genommen haben. Dieses erheblich teurere Gentech-Saatgut ist komplett wirkungslos geworden. Auch in Südafrika verzeichnen MaisproduzentInnen, die auf Gentech-Saatgut von Monsanto gesetzt haben, zunehmend Ernteschäden. Berichteten im Jahr 2005 nur 2,5 Prozent der LandwirtInnen von Problemen, so waren 2007 schon 58,8 Prozent derselben von schweren Ernteeinbußen betroffen. „Monsanto hat in manchen Fällen Entschädigung gezahlt und damit ein Schuldeingeständnis abgegeben. Die großartigen Versprechungen des Gentech-Konzerns haben sich als Falle erwiesen“, stellt Karg fest.

    Resistenzmanagement versagt – Gentechindustrie setzt auf mehr Gifte
    Es ist kein Zufall, dass die Probleme mit Gentech-Pflanzen vor allem zuerst in Entwicklungsländern auftreten. Sehr deutlich geht aus der US-Studie hervor, dass die meisten Probleme dort auftreten, wo aufgrund kleinstrukturierter Landwirtschaft keine ausreichenden Pufferflächen ohne Gentechnik bereitgehalten werden können. Denn auf diesen können sich „normal empfindliche“ Insekten stärker vermehren und so die Gesamtanzahl der resistenten Insekten geringer halten. „Ein solches Resistenzmanagement, wie es Monsanto wohlweislich vorschreibt, ist auf den großen Agrarflächen der USA möglich, doch in Entwicklungsländer ist es kaum durchführbar. Aber auch in den USA ist diese Strategie nur ein Spiel auf Zeit, dann muss der Einsatz erhöht werden: Schon entwickelt die Gentechindustrie Pflanzen mit mehreren Giftgenen, deren Auswirkungen auf Mensch und Umwelt völlig ungeklärt sind“, warnt Karg.
    Quelle:
    Global 2000 2010
    "Nur wer im Wohlstand lebt, schimpft auf ihn." Ludwig Marcuse