Tja, der Papst kanns wohl nicht recht machen. Jetzt hat er in Israel wirklich alles gesagt was man erwarten konnte, dann wird ihm in allen möglichen Medien unterstellt, er hätte sein Mitgefühl für das Leid der Juden nicht wirklich gezeigt. Obwohl er es verbal durchaus getan hat. Weiter wird ihm vorgeworfen, er habe auch nicht die Zahl der 6 mio. ermordeten erwähnt (die 6 ist dabei wohl wichtig), und überhaupt, er habe von getöteten Juden geredet (killed) und nicht von ermordeten (murdered). Das alles und viel mehr findet sich zur Zeit in den Nachrichten. Nur seltsam, dass die Live-Bilder eine andere Sprache sprechen. Der Kommentator bei Phoenix hat sogar bemerkt, dass er überrascht sei, wie gut der Papst und die israelischen Vertreter miteinander auskommen und sogar zum Scherzen aufgelegt waren. Das findet sich in den israelischen Medien wohl nicht, dafür aber haltlose Vorwürfe und Unterstellungen die einfach unwahr sind (laut Phoenix, sogar in der größten israelischen Zeitung).
Hängt das nun wirklich nur mit der umstrittenen Re-Kommunizierung der Pius-Brüder zusammen (die auf mangelnder Informations-Weiterleitung des Vaticans beruhte), oder etwa mit der nationalen Herkunft des Papstes?

Fakt ist, dass die veröffentlichte Meinung die öffentliche bildet.

Edit: Jetzt wo ich das gepostet habe kriege ich hier Werbung eingeblendet: Pilgerfahrt zum Heiligen Land - Besuchen Sie Israel. Wunderbar :angel:

Eine künstliche Einheitsreligion wird auf Dauer keine Chance haben, auch wenn z.B. Scientology das ja anstrebt. Es wird erkannt werden, dass die religiösen Lehren auf einer gemeinsamen Wahrheit beruhen, die auf verschiedene Weise ausgedrückt werden kann. Das ist ein ganz natürlicher Prozess, den man nicht künstlich für seine Zwecke einspannen kann.
Johannes Paul II. ist ja in den Medien zum Popstar gemacht worden, also scheinbar doch keine Demontage des Systems. Möglich wäre es aber, dass dies gezielt geschehen ist, um den Kontrast zu verstärken. Also erst plötzlich übertriebene Popularität und dann das Gegenteil.