Laut Rudolf Steiner hatten die Germanen zu ihrer Zeit eine besondere Entwicklung. Alle Völker der Erde hatten früher die Gabe der Hellsicht, je weiter man in der Geschichte zurückgeht, umso größer die Gabe. Nun war bei allen Völkern der Erde bis zur Geburt Christi die Hellsicht verschwunden. Nur bei den Germanen nicht. In Mittel- und Nordeuropa waren eben ein paar Volksgruppen, denen die Hellsicht erhalten geblieben ist, während die angrenzenden Römerscharen schon voll im Stoff sind, der Materialismus, die Zinsen und das Händlertum schon längst im Römischen Reich etabliert sind.
Man stelle sich mal diesen Zusammenprall dieser unterschiedlichen Welten vor. Die Germanen, für die Gold eine Quelle der Heilkraft war, die über ihre Runenkundigen noch unmittelbar kontakt zu ihren Göttern aufnehmen konnten und in den heiligen Hainen und Quellen die Zwerge und die Nixen und Wassermänner sehen konnten, treffen auf die römischen schlitzohrigen Dealer und Massenmörder. Hier trafen Menschen aufeinander, die sich nicht verstehen konnten.
Nun gab es in der Gegend um den Teutoburger Wald laut Steiner auch eine Mysterienschule, die er als das große Einweihungszentrum Mittleuropas bezeichnete. Diese galt es zu schützen. Und um dies zu erreichen musste der Römer vertrieben werden.
Und so konnten Arminius und seine germanischen Truppen dem Hellsichtigen Volk noch ein paar Jahrhunderte Zeit verschaffen, um die Entwicklung des "Ich" als noch quasi Hellsichtige zu erleben. Die Hellsicht verlor sich bei den Germanen also ein paar Jahrhunderte später, bis ca. zum siebten Jahrhundert hin.
Für die anderen Völker der Erde waren der Verlust des Hellsehens eine schleichende, unbewusste Erfahrung. Der unmittelbare Zugang zu Natur und den Göttern war sozusagen über lange Zeiträume nach und nach verloren gegangen.
Bei den Germanen jedoch war der Verlust eine Tragödie, die sich Ausdrückt in der Geschichte um den Tod von Baldur, dem Gott des Lichtes. Baldur wird von dem "blinden" Hödur, angestiftet von Loki, mit einem Mistelzweig getötet.(vampyrbibliothek.de/asen/die_asen.htm)
Baldur, Gott des Lichtes, Gott der Hellsicht, tot. Und alle verlieren wachend, sehend, ihren Zugang zur Natur, das Licht ist weg. Was für eine Tragödie. Für den Griechen war der Verlust des Hellsehehens unbemerkt, für den Germanen war der Verlust ein Weltenuntergang, die Götterdämmerung begann. Für den Germanen war es, als wäre die Erde farblos geworden. Alles war trüb und grau geworden. Dies muss man wissen, will man die Germanische Seele verstehen.
Die Erinnerung an die Hellsicht und das Erlebnis von dessen Verlust und vom Untergang der Götter ist tief in der germanischen Seele verankert und lässt durch dieses irgendwie immer vorhandene Sehnen nach höherem und göttlichem später die deutschen Dichter und Denker und die Klassischen Musiken entstehen.
Dies ist laut Steiner die wahre Heldentat der Germanen um Arminius gewesen, diese Entwicklung der Germanen ungestört durch den Materialismus der Römer zu vollenden. Das erobern von Mitteleuropa durch die Römer wäre zu diesem Zeitpunkt fatal gewesen, das durfte eben nicht sein.
Die Irminsul, die große Einweihungsstätte, soll ja dann der Große König Karl im Jahr 674 oder so zerstört haben. Aber, ob der überhaupt gelebt hat, das bezweifeln manche Historiker ja auch schon. wno.org/newpages/his26.html
Grüße
xango
"Und das Licht scheint in die Finsternis, und die Finsternis hat es nicht ergriffen" aus dem Evangelium der Pistis Sophia
