Die Rollstuhlreise
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Klasse Schilderung!
Letzte Woche noch habe ich an einem Lehrgang für die Betreuung von Schwerstbehinderten / Behindertenarbeit teilgenommen. Durch meinen derzeitigen Zivildienst habe ich zwar "nur" mit geistig Behinderten Kindern zutun, doch schilderten viele meiner Seminarkollegen ähnliche Erfahrungen. Waschen, anziehen, heben, dauerhaft begleiten usw.
In unserer Einrichtung sind auch viele mit Sprachstörungen, die einen mehr die anderen weniger und genau wie du schon sagtest Sonja, ist es eine Gewöhnungssache, obwohl ich ab und an doch noch mal fragen muss, was das Kind nun meinte.
Die Tücken des Altags für Rollstuhlfahrer durften wir selbst kennen lernen indem wir uns in einem dieser Hilfsmittel setzen durften und uns von einem Partner durch die Stadt schieben lassen konnten oder selbstständig den Rollstuhl fahren - man was das ansträngend. An einem Rollstuhl sollte nicht gespart werden habe ich mir gedacht.
Jeder Huckel ist eine leichte Erschütterung, jedes für uns noch so simples Hindernis - mag es ein Bordstein sein - ist für einen Rollstuhlfahrer, wenn er alleine fährt, dass Ende der Fahrt.
In der Disko musstet ihr Sandra eine Wendeltreppe hinunterführen, im nächsten Cafe oder an/in der nächsten Eisdiele ist es möglichweise schon eine einzige Treppe die ihr den Eingang ins Geschäft versperren könnte, Behindertengerecht ist längt nicht alles.
Der Beruf des Pflegers ist absolut kein leichter, mit was man da täglich zu kämpfen hat, erfährt man erst, wenn man sich damit mal auseinandersetzt und dabei gleichzeitig noch begreift, wie wir - als "gesunde" Menschen das Leben leben, im Gegensatz zu einem der dies nicht in der Fülle kann.
ps: uns wurde eingetrichtert: essen reichen - nicht füttern
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uns wurde eingetrichtert: essen reichen - nicht füttern
werd ich mir merken für die zukunft, danke für deine rückmeldung!
ich war ja nur EINE EINZIGE WOCHE dort und bewundere wirklich die leute, die ein ganzes leben lang in diesem bereich arbeiten.
es war anstrengend. körperlich anstrengend, seelisch anstrengend.
und es war nur EINE WOCHE!
auch wenn ich viel lernen durfte in dieser zeit, auch wenn ich etwas geben konnte in dieser zeit, denke ich doch sehr oft darüber nach, wie es sein muss, sein ganzes leben damit konfrontiert zu sein- egal auf welcher seite.
auch jedesmal wenn ich schwanger war, habe ich viel darüber nachgedacht, wie es wäre ein behindertes kind zur welt zu bringen. (DASS ich es zur welt gebracht hätte stand die zur debatte, ich denke wenn eine frau ein kind bekommt muss sie sowieso einkalkulieren, daß auch etwas NICHT perfekt laufen könnte.)
ich stelle mir deine erfahrung mit dem rollstuhl spannend vor. eine andere sichtweise eben.
zur zeit läuft eine sendung auf SAT1, die mir ganz gut gefällt: "geheime helfer".
gut-situierte menschen schauen sich soziale einrichtungen an und entscheiden dann, wem sie geld geben. sie geben sich als hartz4-empfänger aus, helfen dort eine weile mit und schauen, wo es an hilfe fehlt und was gemacht werden kann.
einerseits schaut es auch ein wenig nach "schlechtem gewissen beruhigen" aus.
andererseits ist es eben wirklich eine hilfe für die menschen, die das geld dringend brauchen können um damit zu helfen wo dringend hilfe gebraucht wird aber die finanziellen mittel nicht zur verfügung stehen. und immer ist eben der gute wille allein auch nicht alles.
ich komme vom thema ab.
ich wünsch dir einen schönen tag und viele bereichernde erfahrungen in deinem leben.
liebe grüsse, sonja
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