Russische Finanzbehörden haben von Lufthansa-Konten nach Angaben des
Unternehmens mehr als sechs Millionen Euro eingezogen. Die vor einigen
Wochen wegen eines Steuerstreits gesperrten Konten der Fluggesellschaft
in Russland seien jetzt wieder freigegeben worden. "Allerdings wurden
232 Millionen Rubel abgezogen. Das entspricht 6,4 Millionen Euro",
sagte Lufthansa-Finanzvorstand Stephan Gemkow. Das Unternehmen lege
jetzt Rechtsmittel ein, um sich das Geld zurückzuholen.
Der Konflikt zwischen Lufthansa und Russland um die Zahlung von
Mehrwertsteuer schwelt seit Jahren. Diese Steuern seien bis 2002
erhoben und gezahlt worden, sagte Gemkow. Danach sei man übereinkommen,
dass diese nicht mehr anfielen. "Jetzt hat man die überraschenderweise
wieder gefordert von uns", sagte der Finanzchef. Allerdings gebe es aus
Lufthansa-Sicht inzwischen auch eindeutige Urteile gegen die Steuern.
Nun stehe vermutlich ein sehr langwieriger Rechtsstreit mit den
russischen Finanzbehörden bevor.
Streit um Überflugrechte
Die Fluggesellschaft und die Moskauer Regierung streiten sich
auch wegen der Überflugrechte für Frachtflüge. Diese Rechte wurden
kürzlich lediglich um einen weiteren Monat bis Ende März verlängert.
"Noch in dieser Woche wird es einen neuen Verhandlungstermin geben",
sagte Vorstandschef Wolfgang Mayrhuber. Er gehe davon aus, dass das
Vorgehen im Steuerstreit nichts mit den Überflugrechten zu tun haben.
Russland fordert von Lufthansa, ihr bisheriges Drehkreuz für
Frachtflüge nach Asien vom Flughafen Astana in Kasachstan ins russische
Krasnojarsk zu verlegen. Lufthansa schließt das nicht aus, wenn dort
die Infrastruktur verbessert würde. Eine Zusage als Gegenleistung für
eine Verlängerung der Überflugrechte lehnt die Fluggesellschaft ab.
Prognose vorgelegt
Die Lufthansa will ihren Umsatz und operativen Gewinn im
laufenden und im kommenden Jahr weiter steigern. Die wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen gestalteten sich trotz der Unruhe an den
Finanzmärkten weiterhin gut. Beim operativen Gewinn hänge die
Steigerung allerdings davon ab, ob die erhöhten Treibstoffpreise wie in
der Vergangenheit erfolgreich kompensiert werden könnten.
Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr insgesamt 3,9 Mrd.
EUR für Treibstoff gezahlt. Damit seien 505 Mio. EUR mehr für Kerosin
aufgewendet worden als 2006, teilte die zweitgrößte Fluglinie Europas
am Mittwoch mit. Ohne die Preissicherungsmaßnahmen wären die Kosten um
109 Mio. EUR höher ausgefallen.
Im abgelaufenen Jahr hatte die Lufthansa ihren Gewinn im
operativen Geschäft um 63 Prozent auf knapp 1,4 Milliarden Euro
gesteigert. Der Überschuss verdoppelte sich dank eines
Veräußerungserlöses und eines Steuereffekts auf fast 1,7 Milliarden
Euro.
Quelle: ntv.de
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- Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
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