Vortragsabend am Samstag 16.02.2008 in Dortmund mit Oliver Gerschitz (Regentreff)

  • Vortragsabend am Samstag 16.02.2008 in Dortmund mit Oliver Gerschitz (Regentreff)

    Samstag 16.Samstag 16.02.2008
    Beginn 18.00 Uhr
    Eintritt: 7.00 €

    Adresse:
    Gaststätte Sängerheim
    Westerwikstr. 59
    44379 Dortmund

    Besucher des Vortrags dürfen sich auch auf neue bisher nicht veröffentlichte Informationen freuen.

    Thema:

    Verschlußsache Philadephia Experiment

    Im Jahr 1943 verursachte die US-Marine tatsächlich einen Riß in unserer „Raum Zeit“. Zur Verblüffung selbst der Militärs soll dabei ein Zerstörer der US-Marine gänzlich unsichtbar gewesen sein, und zu einem weit entfernten Ort teleportiert worden sein. Beteiligt am Experiment waren damals die n
    amhaftesten Wissenschaftler wie Albert Einstein, Wilhelm Reich und Nikola Tesla. Durch die bahnbrechenden Erkenntnisse dieses Projektes wurde dann im Jahr 1983 ein weiteres ultrageheimes Nachfolgeprojekt das sogenannte Montauk-Projekt durchgeführt.

    Der Vortrag behandelt folgende Themen:

    - Was ist das ultrageheime Montauk-Projekt?
    - Sind Zeitreisen möglich?
    - Was passierte durch den Riß in Raum und Zeit?
    - Gibt es etwa einen außerirdischen Einfluss im Weltgeschehen?
    - Sind Teleportationen möglich?
    - Gibt es Experimente zur Wetterkontrolle?
    - Wird unser Bewusstsein von einer Hochtechnologie beeinflusst?
    - Gibt es eine geheime Macht die uns unter Kontrolle hält?

    Geschahen all diese Dinge zufällig, oder gibt es eine Gruppe, die diese Vorgänge aus dem verborgenen steuert?

    Der Referent und Buchautor des gleichnamigen Buches „Verschlusssache Philadelphia-Experiment“ dokumentiert und deckt diese unglaublichen Geschehnisse schonungslos auf.
    Direkt und ohne die Hand vor den Mund zu nehmen wird der Nachweis für diese unglaublichen Machenschaften erbracht.

    Referent

    Oliver Gerschitz

    [IMG:http://earth2012.de/bilder/oliver_gerschitz.jpg]

    Jahrgang 1965, Beruf: Kaufmann, seit 2004 auch Inhaber des "Osiris-Buchversands", seit 9 Jahren Sprecher des "Freien Treffs für Grenzwissenschaften Regen", zusammen mit Andreas von Rétyi Hauptuntersucher der Ufo-Abstürze 1989 in der Kalahari (Südafrika) und 1995 in Lesotho (Südafrika), Autor mehrerer Artikel zu den Themen "Ufo-Abstürze", "Flugscheiben im 3. Reich" und "Zeitreiseprojekten" , Autor des Buches "Verschlußsache Philadelphia-Experiment".
    Die Vollkommenheit ist unerreichbar. Gewiß ist die Vollkommenheit unerreichbar. Sie hat nur den Sinn, deinen Weg wie ein Stern zu leiten. Sie ist Richtung und Streben auf etwas hin.
    - Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
  • Nunja wie es war kann man schreiben.

    Filmen dürfen wir ihn leider nicht und neue Infos veröffentlichen auch nicht. Die sind da exklusiv für die Anwesenden. :(
    Die Vollkommenheit ist unerreichbar. Gewiß ist die Vollkommenheit unerreichbar. Sie hat nur den Sinn, deinen Weg wie ein Stern zu leiten. Sie ist Richtung und Streben auf etwas hin.
    - Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
  • Filmen dürfen wir ihn leider nicht und neue Infos veröffentlichen auch nicht. Die sind da exklusiv für die Anwesenden. :(


    = LOL

    ich kann mich echt nicht halten.

    man man man obv immer noch derselbe scheiss wichtigtuer.
    nix dazu gelernt, trotz abnahme des koerperbodymasseindexes ?

    fuer alle anderen:
    sorry das war ein interner witz
  • Jahrgang 1965, Beruf: Kaufmann, seit 2004 auch Inhaber des "Osiris-Buchversands", seit 9 Jahren Sprecher des "Freien Treffs für Grenzwissenschaften Regen", zusammen mit Andreas von Rétyi Hauptuntersucher der Ufo-Abstürze 1989 in der Kalahari (Südafrika) und 1995 in Lesotho (Südafrika), Autor mehrerer Artikel zu den Themen "Ufo-Abstürze", "Flugscheiben im 3. Reich" und "Zeitreiseprojekten" , Autor des Buches "Verschlußsache Philadelphia-Experiment".


    Hab ich das richtig verstanden? Andreas Rétyi und OBV waren die Hauptuntersucher von 2 UFO Abstürtzen? Wie haben sie die denn untersucht? Mit Korn oder Rum im Gepäck? :D

    Ne, im Ernst. Das glaub ich dir nich. Aber ich bau in meinen Wagen grade nen Fluxkompensator ein. Dann können se bei mir auch die Hauptuntersuchung machen :thumbsup:
  • Ich sach JETZT nix dazu , sonst krieg ich abwechselnd nen lachkrampf und nen Wutanfall.
    Stimmt hatte ich uebersehen: OBV BITTE aendere deine Bio, du weisst WARUM !

    (es steht ohnehin die wahrheit im Netz, und die dabei waren wissen es eh....)

    unsere JUDITH - van Greunen lacht sicher heute noch.

    leider aeussert sich ja der Herr nicht ..
    aber ich an euerer stelle wuerde mal im Netz suchen und den OBV mit den Tatsachen konfrontieren.

    hach herjeh, Agit, haettest du doch bloss nicht die Bio angesprochen, lach....
  • Als weitere Kontroverse noch diesen Text hierzu !
    Deshalb ist der kommende Vortrag von OBV ja so interessant für mich!
    Hier der Text :
    [left]Das Philadelphia Experiment[/left] [size=10pt]Jacques F. Valle


    Beim so genannten "Philadelphia-Experiment" handelt es sich um das
    angeblich paranormale Verschwinden eines Zerstörers der US-Marine
    aus der Werft des Marinestützpunktes von Philadelphia im Spätsommer
    1943, mit darauf folgenden Hinweisen, dass es zu offiziellen Kontakten
    mit außerirdischen Mächten gekommen sei. Behauptungen eines ange-
    blichen Zeugen dieses Vorfalls, der ein von Albert Einstein über-
    wachter, geheimer Test der US-Marine gewesen sein soll, sind mehr-
    mals als Betrug entlarvt worden. Der Verfasser hat jetzt einen Mann
    interviewt, der damals auf einem Schwesterschiff des fraglichen
    Zerstörers diente, in der Nacht des angeblichen Verschwindens an Ort
    und Stelle war und für die Vorgänge des angeblichen Verschwindens
    eine bis ins kleinste Detail gehende Erklärung hat.

    Doch die Besonderheiten dieses Falles haben sich als zählebiger Be-
    standteil der UFO-Literatur erwiesen und werden nun für eine neue
    Generation von Lesern in neuer Fassung aufbereitet. Anhand dieses
    Vorfalls, ein Musterbeispiel erfolgreicher Irreführung, wird der
    folgende Artikel dreizehn Parameter aufzeigen, die ausschlaggebend
    waren für die verblüffende Zählebigkeit während der letzten fünfzig
    Jahre. Der Artikel vergleicht Besonderheiten dieser Machenschaften
    mit anderen fragwürdigen Episoden in UFO-Überlieferungen; ab-
    schließend folgen Vorschläge für geeignete Maßnahmen, um derartige
    Machenschaften zu erkennen, ihnen entgegenzutreten und als solche zu
    entlarven.


    Die Häufigkeit gezielter Irreführungen

    Auffallend bei der Erforschung paranormaler Phänomene ist der damit
    einhergehende, schädliche Einfluss bewusster Irreführungen. Es geht
    dabei nicht nur um unauthentische Berichte, wie sie in jedem
    Forschungsbereich vorkommen, sondern darum, dass diese Berichte mit
    Übereifer sofort - ohne viele Bemühungen um Verifizierung - zum Gegen-
    stand von Betrachtungen gemacht werden, auch von ausgewiesenen
    Forschern.

    Offene Kritik an derartigem Verhalten bleibt nicht aus, wird jedoch
    meist fehl gedeutet als ein Angriff auf die Integrität oder Intelligenz
    der Befürworter des jeweils diskutierten Falles, die daraufhin natürlich
    defensiv reagieren, mit einer Verhärtung ihrer Position. Wer die vor-
    liegenden "Beweise" weiterhin in Frage stellt, wird dann zumeist als
    Skeptiker abgestempelt und seine Einwände werden nicht selten falsch
    dargestellt. Die Medien tragen dazu bei, dieser Art von Berichten den
    Anschein von Seriosität zu verleihen, so dass aufgebauschte Dar-
    stellungen im Endeffekt zum einzigen "Wissen" über paranormale
    Phänomene wird, das in der Öffentlichkeit diskutiert wird.

    Noch bemerkenswerter ist es, dass gezielte Irreführungen eine Art Eigen-
    leben entfalten. In der Öffentlichkeit schenkt man ihnen auch dann noch
    Glauben, wenn aufgrund überwältigender Daten sämtliche Fachleute über-
    einstimmend zu der Überzeugung gelangen, dass die ursprünglichen
    Argumente jeder Grundlage entbehren. Für die Arbeit der Forscher ist
    dies ein erhebliches Erschwernis, nicht nur, weil die Unzuverlässigkeit
    der Berichterstattung stark auf den Forschungsbereich abfärbt, sondern
    auch, weil viel Aufwand vonnöten ist, Außenseitern den wahren Sach-
    verhalt zu vermitteln und falsche Darstellungen zu korrigieren.

    Aus soziologischer Sicht sind Irreführungen allerdings von be-
    trächtlichem Interesse. Sie ermöglichen tiefe Einblicke in die vorge-
    fassten Meinungen von Anhängern und Skeptikern gleichermaßen. Sie er-
    hellen Beweggründe der Urheber von Machenschaften und die Aufnahme-
    bereitschaft der Zielgruppe. Wenn Irreführungen erfolgreich sein sollen,
    müssen sie glaubwürdig und relevant sein. Diejenigen, die Bestand haben,
    trotz klarer Gegenbeweise und trotz eindeutiger Entlarvung der Urheber
    und ihrer Methoden, weisen besondere Merkmale auf. Mit tief ver-
    wurzelten Bildnissen wird in der Köpfen der Massen und der gebildeten
    Schichten Resonanz erzeugt. Fernsehsendungen darüber erzielen dann
    stets hohe Einschaltquoten zu den besten Sendezeiten. Wir alle werden
    davon berührt, ob wir das nun zugeben wollen oder nicht. Zu den Opfern
    gehören Menschen mit höherer Bildung, sogar mit wissenschaftlicher Aus-
    bildung, ebenso wie die breite Masse. Norman Mailer brachte es auf die
    Formel:

    Wenn das Lügen eine Kunst ist, dann ist die
    raffinierte Lüge hohe Kunst.

    (Mailer, 1991)

    In der heutigen Ufologie wimmelt es von erwiesenen oder mutmaßlichen
    Irreführungen Die dramatischen Schilderungen von UMMO in Spanien sind
    typisch für die Art von Berichten, die einfach überwältigend sind, mit
    Implikationen, die so tiefgründig erscheinen, dass Anhänger durch keiner-
    lei vernünftige Argumente davon abzuhalten sind, an sie zu glauben.

    Eindeutigen Beweisen, dass Betrug im Spiel war, wird erfolgreich ent-
    gegengehalten, dass eine wahrhaft überlegene fremde Zivilisation ge-
    fälschte Fotos oder falsche Vorhersagen selbst in Umlauf gebracht haben
    könnte, um die Glaubensfestigkeit ihrer irdischen Gefolgschaft zu
    testen. Dieses Argument findet sich tatsächlich in einigen UMMO-
    Dokumenten, angeblich vorgebracht von den fremden Wesen selbst.

    Soziologen haben seit längerem festgestellt, dass eine Entlarvung in
    solchen Fällen sogar bewirken kann, den Kern eines Glaubenssystems zu
    stärken, auch wenn es der Vernunft Hohn spricht. Nur die äußere
    Anhängerschicht wird dadurch in der Regel abgesprengt.
    (Festinger, 1956)

    In dieser Hinsicht sind bewusste Irreführungen im paranormalen Bereich
    nichts anders als jene, die religiöse und politische Fragen betreffen.

    Die angeblichen Protokolle der Weisen von Zion, zurückgehend auf ein
    1905 gefälschtes Dokument der gefürchteten russischen Ochrana und in
    den dreißiger Jahren mit schrecklichem Erfolg von den Nazis zur
    Propagandawaffe gegen die Juden umgewandelt (Cohn, 1967), wurde zwar
    als üble Machenschaft entlarvt, ihre Wirkung aber hat sie dadurch
    nicht dauerhaft eingebüßt. Die Protokolle sind jetzt sogar als an-
    geblich durch "Channeling" von außerirdischen Wesen empfangenes
    Informationsmaterial neu aufgetaucht, nunmehr versehen mit dem Glanz
    einer allerhöchsten Autorität, die von vielen Anhängern der New-Age-
    Bewegung nicht so leicht angezweifelt wird wie ein Dokument, das sich
    "lediglich" auf historische Fakten berufen kann, wobei dem
    menschlichen Medium unbequeme Schuldgefühle erspart bleiben
    (Ecker, 1992).

    Falls es eines Anreizes bedarf, die Mechanismen bewusster Irreführung
    zu studieren, dann sollte dieses schreckliche Beispiel aus der
    jüngsten Geschichte ausreichender Anlass sein, in unserem eigenen
    Forschungsbereich große Anstrengungen zu unternehmen, derartigen
    Machenschaften auf den Grund zu gehen und sie zu entlarven.

    Im Mittelpunkt dieses Artikels steht ein besonders widerstandsfähiges
    Lügengespinst, das sämtliche wichtigen Merkmale einer erfolgreichen
    Irreführung aufweist, so dass wir alle Details analysieren können. Im
    Zuge dieser Untersuchung werden wir bestrebt sein, eventuelle
    Parallelen zu anderen UFO-Berichten bzw. zu Gerüchten mit ähnlichen
    Merkmalen aufzuzeigen.

    Wer in geselligem Beisammensein beiläufig UFOs ins Gespräch bringt,
    wird meist von anderen zu hören bekommen, welche "tatsächlichen Vor-
    kommnisse" im Fernsehen erörtert wurden, zum Beispiel in der Sendung
    'Sightings' oder in 'Unsolved Mysteries'. Der angebliche UFO-Absturz
    bei Roswell, die MJ-12-Dokumente (die von einer Behörde der
    US-Regierung stammen sollen, wo man alles über die Beschaffenheit
    sowie die Zielsetzung der UFOs und ihrer fremdartigen Insassen wisse),
    werden dabei vermutlich Erwähnung finden, außerdem diverse
    sensationelle Berichte über Entführungen. Dann, gewissermaßen als Nach-
    trag, kommt vielleicht die Frage: "Übrigens, gab es nicht mal, in der
    vierziger Jahren, einen geheimen Test der US-Marine, bei dem ein ganzer
    Zerstörer völlig verschwand?" Ein anderer mag ergänzend mitteilen, dass
    Einstein dabei seine Hand im Spiel gehabt habe, und dass viele seriöse
    Forscher dieses Ereignis für den Schlüssel zur Erklärung von UFOs
    hielten.

    So wird man einmal mehr mit der haarsträubenden Geschichte des
    "Philadelphia-Experiments" konfrontiert. Diese Geschichte, die gerade
    ihren 50. Geburtstag feiert, ist ein gutes Beispiel für gezielte
    Irreführung, die mittlerweile völlig aufgedeckt wurde, dank der sich
    über viele Jahre erstreckenden, unermüdlichen Nachforschungen jener
    Menschen, die zwar anfänglich von der Geschichte fasziniert waren,
    dann jedoch auf die außergewöhnlichen Behauptungen mit zunehmender
    Skepsis reagierten. Während der 50 Jahre, die seit dem vergangen sind,
    hatte die Geschichte enorme Auswirkungen in der Öffentlichkeit: Ein
    fest gebundenes Buch des viel gelesenen Autors Charles Berlitz und
    des altgedienten UFO-Forschers William L. Moore ist zum Standardwerk
    geworden (Berlitz und Moore, 1979). Gewidmet ist das Buch "Jenen
    Wegbereitern der Wissenschaft, deren Suche nach neuen Erkenntnissen
    sie zu den entferntesten Sternen und zu den innersten Welten führt".

    Ein Spielfilm des Regisseurs Stewart Raffill kam 1984 in die Kinos,
    mit Michael Pare in der Rolle des verschwundenen Matrosen. Der
    dramatische Inhalt der Handlung wurde noch gesteigert durch die
    Wirkung auf mehrere UFO-Forscher, darunter auch Morris K. Jessup. Zu-
    sätzliche Glaubwürdigkeit erhielt die Geschichte durch das offen-
    kundige anfängliche Interesse des "Office of Naval Research" (Büro für
    Marineforschung) und durch den Schleier der Geheimhaltung. Die Geheim-
    haltung von offizieller Seite, oft nur das Resultat bürokratischer
    Verfahrensweise, wird von Anhängern gern als Beweis dafür bewertet,
    dass etwas vertuscht werden soll, was wiederum die ins Kraut
    schießenden Spekulationen berechtigt erscheinen lässt. Vertieft wurde
    das Mysterium auch durch die rätselhafte Persönlichkeit des Mannes,
    der sich als Hauptzeuge ausgab, mit direktem Zugang zu außerirdischen
    Intelligenzen: Carl M. Allen alias Carlos Allende.

    Wir wollen hier nicht noch einmal den Betrug aufdecken, sondern ihn in
    seine wesentlichen Bestandteile zerlegen, durch die es über einen so
    langen Zeitraum gelang, den Betrug am Leben zu erhalten und die Gemüter
    so vieler Menschen zu bewegen. Wir wollen versuchen, den allerletzten
    Sargnagel einzuschlagen, indem wir die bisher unveröffentlichten Aus-
    sagen jenes Mannes zur Kenntnis geben, der im Juli und August 1943 an
    Ort und Stelle war und mit dem Verfasser Kontakt aufnahm, um die Sache
    richtig zu stellen. Wir werden aufzeigen, wie das "Philadelphia-
    Experiment", das von Ufologen heute als "Schnee von gestern" abgehakt
    wird, in aller Stille seine Wiederauferstehung feiert, und zwar als
    "Montauk-Projekt".

    Abschließend wollen wir untersuchen, welche Lehren sich aus der Tatsache
    ziehen lassen, dass sich dieser krasse Betrug ein halbes Jahrhundert lang
    am Leben erhalten konnte. Wir haben 13 Merkmale herausgearbeitet, die
    diese Geschichte glaubhaft erscheinen ließen. Wir hoffen, dass die aus
    dieser Studie abzuleitenden Warnsignale auf das Strickmuster dieser
    durch triebenen Machenschaft und anderer Phantasiegeschichten aufmerksam
    macht, die heute die mit paranormalen Fragen beschäftigten Forscher in
    ihren Bann schlagen.

    Merkmal Nr. 1: Eine sehr präzise und erstaunliche "Tatsache"

    Wage Geschichten über Ereignisse, die lediglich seltsam oder außerge-
    wöhnlich waren, sind verständlicherweise nicht von lang anhaltendem
    Interesse. Folklore-Experten, Spezialisten für psychologische Kriegs-
    führung und Geheimagenten wissen, dass solche vagen Geschichten oft
    konkrete Hinweise auf wichtige Tatsachen enthalten, aber sie wissen
    dann auch, wonach zu suchen ist.

    Die allgemeine Bevölkerung weiß das nicht. Soll eine bewusste Irre-
    führung also mythologische Ausmaße annehmen, wie im Falle des
    "Philadelphia-Experiments", muß der behauptete, unfassbare "Tatbestand"
    wahrhaftig umwerfend sein und außerdem räumlich sowie zeitlich klar
    definiert.

    In dieser Hinsicht war die Situation eindeutig: Der Hauptzeuge
    berichtete, ein großes Schiff, der Zerstörer DE-173, die
    "USS Eldridge", habe das scheinbare Unmögliche vollbracht und sei
    Ende Juli oder Anfang August 1943 aus dem Marinestützpunkt von
    Philadelphia verschwunden. Ein geheimes Experiment sei durchgeführt
    worden mit dem "Ergebnis, dass ein auf See befindliches Schiff, Typ
    Zerstörer, mitsamt seiner Besatzung völlig unsichtbar wurde"
    (Steiger und Bielek, 1990).

    In einem mir 1967 übersandten Brief schrieb der angebliche Haupt-
    zeuge: Ich war Zuschauer, ich sah es, ich beobachtete das Entstehen,
    das Anwachsen, die Aktion und die Reaktion des Vehikels, das dem
    Superfeld ausgesetzt war (Allende, 1967). Matrosen sollen durch das
    Feld in Mitleidenschaft gezogen worden sein, sodass einige wahnsinnig
    wurden, andere mysteriöse Krankheiten entwickelten. Zwei der Matrosen
    verschwanden sogar aus einer örtlichen Bar unter Begleitumständen,
    die die Serviererinnen zutiefst erschreckten und verwirrten. Das Schiff
    wurde nicht nur unsichtbar, es wurde außerdem räumlich nach Norfolk
    versetzt und fand sich dann in unmöglich kurzer Zeit wieder in
    Philadelphia ein. Während der Zeitspanne der Unsichtbarkeit, so
    behaupten manche Ufologen, gelang es dem US-Militär, fremde Wesen zu
    kontaktieren, und es sei zu einer Zusammenarbeit gekommen.
    (Berlitz und Moore 1979, Seite 159)


    Merkmal Nr. 2: Interessante Zeugen

    Die ersten Informationen über den verblüffenden "Test der Marine" in
    Philadelphia waren in einer Reihe von Briefen enthalten, die dem
    Schriftsteller Morris K. Jessup von einem Mann namens Carl M. Allen
    zugesandt wurden. Dieser Mr. Allen, der auch als Carlos Miguel Allende
    unterschrieb, verschickte seine Schreiben aus Gainesville, Texas, als
    seine Adresse aber gab er RD Nr. 1, Box 223, New Kensington,
    Pennsylvania, an. Er behauptete, über das fragliche Experiment aus
    erster Hand informiert zu sein. Von Jessup darüber in Kenntnis gesetzt,
    sollen Ermittler der US-Marine die angegebene Adresse aufgesucht haben,
    dort jedoch nur ein leer stehendes Farmgebäude vorgefunden haben.

    Wenn es keine Aufsehen erregende Hauptzeugen gibt, können Berichte über
    paranormale Ereignisse noch so sensationell sein, in der Öffentlichkeit
    und in den Medien werden sie kaum Beachtung finden. Aus diesem Grund
    werden zuverlässige UFO-Beobachtungen von der Presse oft nicht be-
    rücksichtigt. Der Hauptzeuge des bedeutsamen Vorfalls in Trans-en-
    Provence (Vallesco 1990) ist ein stiller, pensionierter Arbeiter, der
    Publizität meidet und Französisch mit einem derart starken
    italienischen Akzent spricht, dass er nur schwer zu verstehen ist. Er
    ist gastfreundlich und stellt sich seriösen Forschern (UFO-Anhängern
    ebenso wie Skeptikern) nach wie vor zur Verfügung, weigert sich jedoch,
    an Fernsehsendungen teilzunehmen. Presseinterviews lehnt er meist ab.

    Derartiger Stoff gibt für die Medien nicht viel her. Ganz anders sieht
    es aus, wenn ein Georg Adamski sich als Kontaktler hervortut, oder der
    Schweizer Abenteurer Billy Meier mit einer außergewöhnlichen Karriere
    als Gelegenheitsdieb, Rennfahrer und Söldner aufwartet. Hier zeigt
    sich der wesentliche Unterschied. Zeugen müssen eine interessante,
    schillernde Persönlichkeit haben, sie müssen uns begierig machen, mehr
    über sie zu erfahren. Entsprechend wirkungsvoll sind Andeutungen, dass
    ein Zeuge sich abgesetzt hat, vielleicht, weil er um sein Leben
    fürchtet oder wichtige Geheimnisse hütet. Der Reiz des Erzählstoffs
    wird dadurch beträchtlich erhöht.

    Carlos Allende hielt sich die meiste Zeit seines Lebens verborgen. Er
    korrespondierte zwar mit mehreren auf diesem Gebiet tätigen Personen,
    sein genauer Aufenthaltsort konnte jedoch nie ermittelt werden. Im Jahr
    1967 schrieb er mir aus Dallas, Texas, als Absender gab er jedoch eine
    Adresse in Minneapolis an. Andere Briefe wurden in Mexiko aufgegeben.

    Allende blieb bis zum Sommer 1969 eine schwer fassbare Persönlichkeit,
    doch dann erschien er in Tucson im Büro der "Aerial Phenomena Research
    Organisation" (APRO, Organisation zur Erforschung von Luftphänomenen)
    und gestand, dass alles eine gezielte Irreführung gewesen sei. Später
    widerrief er sein Geständnis. Bill Moore vertiefte die geheimnisum-
    witterte Angelegenheit, indem er einen großen Teil seines gemeinsam
    mit Berlitz verfassten Buches dem mysteriösen Allende widmete.

    Es ist noch immer so gut wie unmöglich, etwas Substantielles über ihn
    mit auch nur annähernder Gewissheit zu sagen schrieb er und deutete an,
    dass der Mann vielleicht unter die Zigeuner gegangen sei. Steiger und
    Whritenour gingen einen Schritt weiter und fragten unverblümt:

    Waren Carlos Allende und jene, mit denen er korrespondierte,
    Abgesandte einer außerirdischen Macht, die sich vor Jahr-
    hunderten auf der Erde niederließen und hier schon vor langer
    Zeit eine fortgeschrittene Untergrundkultur etablierten?
    (Steiger und Whritenour, op.cit.)

    Das ganze Geheimnis wurde schließlich mit ausgesprochen irdischen
    Mitteln gelüftet. Im Juli 1979 entdeckte der Regisseur Robert A.
    Goerman, der zufällig aus New Kensington, Pennsylvania, stammte, dass
    einer seiner Nachbarn, der 70 Jahre alte Harold Allen, der Vater von
    Carl war. Allende, am 31. Mai 1925 in Springdale, Pennsylvania,
    geboren, hatte keinerlei Zigeunerblut. Er hatte drei Brüder, Frank,
    Donald und Randolph, sowie eine Schwester, Sarah. Goermans Nach-
    forschungen werfen kein gutes Licht auf das Leben von Carl Allen.

    Obwohl er ein herausragender Schüler war, hat er seinen Verstand nie
    richtig genutzt und bei keiner Arbeit Ausdauer gezeigt, nur - so
    seine Brüder - wenn es darum ging, andere "reinzulegen". Goermans
    Bilanz:

    Carl Meredeth Allen wurde aus eigenem Antrieb zum Außenseiter. Er hat
    nichts vorzuweisen außer seiner famosen Geschichte von einem ver-
    schwindenden Schiff und dem "legendären Buch", von dem er sagt, dass
    er daran als Co-Autor beteiligt gewesen sei. Was das leer stehende
    Farmgebäude mit der Adresse RD Nr. 1, Box 223, New Kensigton,
    betrifft: Es war nicht leer und die Familie Allen besitzt das Grund-
    stück noch heute. Die "Ermittler", die angeblich dort waren, haben
    vielleicht eine eigene kleine Lüge in die Welt gesetzt.

    Etwa im Jahr 1983 zeigte sich Carlos Allende in Denver, wo ihn die mit
    mir befreundete Wissenschaftsautorin Linda Strand interviewte und
    fotografierte. Sie beschreibt ihn als einen merkwürdigen Typen, der
    aus der Luft Gegriffenes von sich gab, einige Randnotizen in ihr
    Exemplar des Buchs von Berlitz-Moore kritzelte und sich dann aus dem
    Staub machte. Eine Erklärung für das, was er seinerzeit gesehen haben
    wollte, bot er nicht an.


    Merkmal Nr. 3: Angeblich nachprüfbare Beweise

    Der Anschein nachprüfbarer Beweise ist unabdingbar, wenn eine gezielte
    Irreführung glaubhaft wirken soll. Ich sage "Anschein", weil -
    merkwürdigerweise - das tatsächliche Vorhandensein von stofflichem
    Beweismaterial bei UFO-Anhängern nicht immer zur Erhärtung eines
    Berichts beiträgt, vielleicht, weil es den Reiz des Geheimnisvollen
    mindert. Niemand hat bisher Überreste des angeblich gewaltigen UFO-
    Absturzes bei Roswell vorweisen können, dennoch ist dies der am
    intensivsten untersuchte Einzelfall in der Geschichte der UFO-
    Forschung. Er wird heute am häufigsten im Fernsehen erwähnt, während
    andere Fälle, bei denen physikalische Beweise für Laboranalysen zur
    Verfügung stehen, bei den Medien und bei UFO-Gruppen nur flüchtiges
    Interesse wecken.

    Ähnlich ist es mit Robert Lazar, der noch immer keine Proben von
    "Element 115" vorgelegt hat, von dem er behauptet, es sei von
    zentraler Bedeutung für das Antriebssystem der erbeuteten fliegenden
    Untertassen, die - so Lazar - in einer geheim gehaltenen Halle des US -
    Luftwaffenstützpunktes Nellis untergebracht sind. Das Ausbleiben dieses
    Beweismaterials hat jedoch das Interesse in UFO-Kreisen eher gesteigert,
    während andere, mehr Erfolg versprechende Nachforschungen unterblieben.

    Nicht anders sieht es bei der Erforschung von Entführungen aus. Von
    angeblich abgebrochenen Schwangerschaften ist da viel die Rede, doch
    obwohl es dafür bis heute keinerlei physiologische Beweise gibt,
    werden diese angeblichen Vorfälle vom Gros der Ufologen nicht in
    Zweifel gezogen. Eine heute gängige Erklärung besagt, das Fehlen je-
    glicher physiologischer Spuren beweise einmal mehr die absolute
    technologische Überlegenheit der fremden Wesen. Im Fall von Carlos
    Allende sind es seine Briefe, die immer wieder verführerisch vor-
    gaukeln, dass Beweismaterial vorhanden sei, in Form von Eintragungen
    im Logbuch, Geheimberichten und Zeugenaussagen. Doch in der Praxis
    entzogen sich diese angeblichen Beweise dann immer wieder dem
    Zugriff unabhängiger Rechercheure.


    Merkmal Nr. 4: Dramatische Wendungen

    Die drei bereits erwähnten Merkmale - eine präzise ungewöhnliche
    Behauptung, ein interessanter Zeuge und die Verlockung nachprüfbarer
    Beweise - genügen für das Grundgerüst einer erfundenen Geschichte,
    aber wenn die Phantasie einer breiten Öffentlichkeit angeregt werden
    soll, sind weitere Zutaten vonnöten.

    Ohne sie bliebe die Geschichte eine von vielen, die in der Boulevard-
    presse und der Fachliteratur kurz auftauchen und wieder verschwinden.
    Das Publikum will aber wissen: "Und was geschah dann?" In dieser Hin-
    sicht ist die Philadelphia-Geschichte exemplarisch, denn sie bietet
    tragische Verwicklungen, merkwürdige Wendungen des Geschehens und
    Hinweise auf Einmischung von offizieller Seite. Es begann damit, dass
    Morris Jessup involviert wurde, ein Verkäufer von Auto-Ersatzteilen,
    der an der Universität von Michigan Astronomie studierte, sein
    Studium vor der Promotion jedoch abbrach. Jessup, ein engagierter und
    ehrlicher Rechercheur, veröffentlichte 1955 ein Buch mit dem Titel
    "The case for the UFO - (etwa: Argumente für die Existenz von UFOs).

    Am 13. Januar 1956 erhielt er von Carlos Allende den ersten von über
    50 Briefen mit Kritik an Jessup wegen dessen Spekulationen über die
    einheitliche Feldtheorie. In den Briefen wurden Einsteins physikalische
    Thesen als Grundlage für das Experiment der US-Marine interpretiert,
    einen Zerstörer unsichtbar zu machen. Jessup war beunruhigt, konnte
    aber keine konkreten Einzelheiten in Erfahrung bringen, so dass er die
    Angelegenheit schließlich auf sich beruhen ließ. Der einzige "Beweis",
    mit dem Allende aufwarten konnte, war eine Liste der Namen einiger
    Personen, die mit ihm an Bord des Liberty-Schiffs der Matson-Reederei,
    der "SS Andrew Furnseth", gewesen seien. An genaue Daten könne er sich
    nicht erinnern.

    Im Frühjahr 1957 aber wurde Jessup offiziell vom "Office of Naval
    research" (ONR Büro für Marineforschung) in Washington D.C.,
    kontaktiert. Dort hatte man ein Exemplar seines Buches in Händen, das
    postalisch aus Seminole, Texas, versandt worden war und offenbar von
    drei verschiedenen Personen mit vielen Anmerkungen versehen worden
    war. Verwendet wurden dabei unterschiedliche Farbstifte. Aus den
    Anmerkungen schien hervorzugehen, dass diese Personen über UFOs völlig
    im Bilde waren, einschließlich ihrer Herkunft und ihres geheimnis-
    vollen Antriebs. Major Darrell Ritter unterbreitete das mit Anmerkungen
    versehene Buch Captain Sidney Sherby und Commander George Hoover.

    Letzterer war der für Sonderprojekte zuständige Offizier. Diese Personen
    hatten daraufhin Jessup angerufen, der sein Erstaunen über die wissen-
    schaftlich anmutenden Formulierungen der Anmerkungen im Buch zum Aus-
    druck brachte. Sie erinnerten ihn an die Briefe von Allende. Er
    informierte die US-Marine über seine Korrespondenz mit dem Zeugen, der
    sich stets im Hintergrund hielt.

    Auf Anregung von Hoover und Sherby machte eine Vertragsfirma des
    Militärs, Varo Manufacturing in Garland, Texas, private Abdrucke des
    Jessup-Buches mitsamt der Anmerkungen. Angeblich wurden 127 Exemplare
    gedruckt, die rasch als Sammlerobjekte vergriffen waren. In den 60er
    und 70er Jahren spielte diese "Varo-Edition" für UFO-Enthusiasten
    dieselbe Rolle wie heute die MJ-12-Dokumente und die Dulce-Papiere:

    Sie enthalten angeblich die entscheidenden Erkenntnisse über fliegende
    Untertassen und das von der Regierung geheim gehaltene Wissen darüber.
    Die Allende-Offenbarungen beschäftigten Jessup bis zur Besessenheit.
    Vermischt mit den Auswirkungen eines Autounfalls und Eheproblemen
    trieben die dubiosen Anmerkungen, von der ONR offenbar sehr ernst ge-
    nommen, den seelisch angespannten Rechercheur immer tiefer in den
    inneren Aufruhr. Am 20. April 1959 beging Jessup Selbstmord. Der
    Beweis, dass alle Anmerkungen der vermeintlichen drei Personen von
    Carl Allen selbst stammen, gelang erst 1980, als Goerman die Ergebnisse
    seiner Interviews mit der Allen-Familie veröffentlichte.


    Merkmal Nr. 5: High-Tech-Glaubwürdigkeit

    Um den technisch interessierten Teil der Öffentlichkeit an sich zu
    binden, muß eine UFO-Fabel mit einer Aura hochgestochener Wissen-
    schaftlichkeit ausgestattet sein. Dementsprechend wird vom
    "Bereich 51" des US-Luftwaffenstützpunktes Nellis behauptet, dort
    seien Anti-Schwerkraft-Aggregate gelagert, die eindeutig jede
    irdische Technologie überträfen und ein Trans-Uran-Element ver-
    wendeten, das in der wissenschaftlichen Fachliteratur bisher keine
    Erwähnung fand. Die fremde Zivilisation auf UMMO verfügt angeblich
    über noch weitaus erstaunlicheres Wissen.

    Für die Ummiten mit ihrem überlegenen Zahlensystem, dem die 12 zu-
    grunde liege, seien sich selbst reparierende Raumschiffe ebenso
    selbstverständlich wie "Universen, die mit ihren eigenen Abbildern
    im Spiegel der Zeit in Wechselbeziehung treten" (Petit, 1991).

    In einem bemerkenswerten Brief mit 15 eng bekritzelten Seiten
    schilderte mir Allende ähnliche Auffassungen von Begriffen der
    modernen Physik:

    Eines Tages wird die Magnetodynamik sich derart umfassend weiter-
    entwickelt haben, dass notgedrungen die Erkenntnis um sich greift,
    hier nicht nur - wie heute - eine in der Entstehung begriffene
    Disziplin vor sich zu haben, sondern eine tatsächliche, totale
    Wissenschaft... wir werden dann, in ferner Zukunft, Dr. Einstein und
    seine "Kraftfeldphysik" eingeholt haben. Das Versuchsobjekt, wieder-
    holter Aktivierung des Apparates ausgesetzt, der ein großes Kraftfeld
    sowie damit einhergehendes UV-Licht ausstrahlte, (...) reagierte äußerst
    aufschlußreich: Es kehrte an seinen Ursprungsort zurück. Dabei bildete
    es ein super-dichtes Kraftfeld um sich herum (eine Hülle) und durch-
    querte -zeitlos- eine Entfernung von fast 225 Meilen.

    Ein der von Allende vorgebrachten Mutmaßungen lief darauf hinaus, dass
    auch das Universum eines Tages wieder schrumpfen und an seinen Ur-
    sprungsort zurückkehren werde, so wie die DE 173 vor seinen Augen.
    Nachdem Einstein die Varo-Ausgabe von Jessups Buch und die Offen-
    barungen in Allendes Briefen gelesen habe, habe seine Gesundheit
    Schaden genommen, so dass er kurz darauf starb.

    Andere Autoren haben durchblicken lassen, dass es an Bord der
    "Eldridge" komplizierte Geräte gegeben habe. In einem unlängst er-
    schienenen Buch heißt es, mehrere große Generatoren seien im Laderaum
    gewesen und ein vorne gelegener Geschützturm sei abmontiert worden.
    An Deck habe es vier Sendeanlagen gegeben, außerdem einen speziellen
    Sender und eine Antenne (Steiger und Bielek, op.cit.)


    Merkmal Nr. 6: Inanspruchnahme namhafter Wissenschaftler

    Die Inanspruchnahme von Wissenschaftlern mit hohem Bekanntheitsgrad
    oder von Persönlichkeiten wie Albert Einstein ist ein herausragendes
    Merkmal der gezielten Irreführung in der Ufologie. Die angeblichen
    Beziehungen zwischen Robert Lazar und Dr. Edward Teller auf dem Luft-
    waffenstützpunkt Nellis, zum Beispiel, werden immer wieder lautstark
    ins Feld geführt, obwohl Dr. Teller abstreitet, je mehr als nur bei-
    läufige Kontakte mit dem Betreffenden gehabt zu haben. Die Verbreiter
    der UMMO-Geschichte haben Kapital aus der Beteiligung von Dr. Jean-
    Pierre Petit geschlagen, einem französischen Astrophysiker, der zu
    einem standfesten Anhänger der Geschichte geworden ist (Petit,1991).

    Die Verbreiter der Geschichte vom Philadelphia-Experiment begnügten
    sich nicht damit, die Namen von Albert Einstein und John von Neumann
    für ihre Zwecke zu vereinnahmen. Das Buch von Berlitz-Moore zieht
    Dr. Townsend T. Brown mit hinein, von dem es heißt, er sei der
    akademische Zögling eines "Dr. Biefield", der angeblich mit ihm Anti-
    Schwerkraft-Experimente durchgeführt habe. Der mit mir
    korrespondierende Robert Mauser hat jedoch darauf hingewiesen, dass in
    der amerikanischen Ausgabe von "Who's Who in Science" nur zwei
    "Biefields" vorkommen. Einer von ihnen erhielt 1930 sein Abschluss-
    diplom in Chemie von der Denison Universität, der andere 1948 in
    physikalischer Chemie, ebenfalls von der Denison Universität.

    Dr. Brown studierte dort 1924-25, konnte also kein "Zögling" des einen
    oder des anderen sein (Mauser, 1987). Die Liste der angeblich am
    Philadelphia-Experiment beteiligten großen Wissenschaftler ist noch
    länger. John von Neumann nimmt in Bill Moores Darstellung einen heraus-
    gehobenen Platz ein. Später meldete sich ein Al Bielek mit Aufsehen
    erregenden Behauptungen: Er sei einer der Matrosen bei dem von Allende
    beschriebenen Experiment gewesen. Die maßgeblichen wissenschaftlichen
    Prinzipien seien von Nicolas Tesla, John Mutchinson, Rektor an der
    Universität von Chicago, und einem Österreicher, Dr. Emil Kurtenhauer,
    erarbeitet worden.

    Bielek hatte, nach eigenem Bekunden bei Vorträgen und Interviews, lange
    Zeit keine bewusste Erinnerung daran, da er einer Gehirnwäsche unter-
    zogen worden sei, um seine Beteiligung an dem Geheimprojekt aus seinem
    Gedächtnis zu löschen. Erst nachdem er 1988 den Spielfilm darüber
    gesehen habe, sei seine Erinnerung allmählich zurückgekehrt.


    Merkmal Nr. 7: Offizielle Geheimhaltung

    Das Aufdecken von Vorkommnissen, die uns die Obrigkeit vorenthalten
    will - seien es Eltern, Filmstars, das Militär, große Unternehmen oder
    Regierungen - ist zweifelsohne ein Nervenkitzel. Der Enthüllungs-
    journalismus, der in den siebziger Jahren, nach der Offenlegung des
    Watergate-Skandals, engagierte Reporter zu heroischen Figuren hoch-
    stiliserte, ist zum Vorbild für die eifrigen Rechercheure des UFO-
    Phänomens geworden, eines Bereichs, in dem Lügen der militärischen
    Obrigkeit besonders auffällig sind. Eingaben, gemäß dem Gesetz zur
    Informationsfreiheit geduldig vorangetrieben, haben in vielen Fällen
    Interessantes an Licht gebracht.

    Wer die Öffentlichkeit gekonnt irreführen will, kann sich diesen Sach-
    verhalt zunutze machen, indem er amtliche Stellen in seine Machen-
    schaften mit einbezieht. Die Urheber der UMMO-Fabel brachten sogar die
    CIA-Station in Madrid ins Spiel. In einem Schreiben an den Geheimdienst
    behaupteten sie, den Ermittlern des Dienstes beibringen zu können,
    woran man fremde Wesen, die unter uns auf der Erde weilen, erkennen
    könne. Dadurch ließen sie ihre eigene Tätigkeit sowohl bedeutungsvoll
    als auch gefährlich erscheinen und versorgten gleichzeitig ihre
    Anhänger mit nahezu unwiderstehlichem Nervenkitzel.

    Einer meiner Korrespondenten, der einst für die US-Marine (Naval Sea
    Systems Command) in der Forschungsabteilung für Sprengstoffe arbeitete,
    hatte Einblick in eine als geheim eingestufte Akte mit Schreiben der
    US-Marine an Albert Einstein über dessen Tätigkeit für sie während des
    Zweiten Weltkrieges. Als der Abteilungsleiter den Inhalt der Akte von
    der Geheimhaltung befreien wollte, um einen Artikel für die betriebs-
    interne Zeitschrift zu verfassen, wurde sein Antrag abgelehnt. Solche
    Vorkommnisse leisten denjenigen Vorschub, die ihre Fabeln mit der
    Feststellung untermauern, die Regierung wisse "mehr als sie uns sagt",
    was in der Tat zutrifft, und sie kennen auch die Antwort auf die UFO-
    Frage, was daraus nicht gefolgert werden darf.

    In einer Abfolge von Ereignissen, bei denen einige der Geheimhaltung
    unterliegen, können "Leerstellen" unter Hinweis darauf, dass die
    Regierung der Öffentlichkeit Informationen vorenthalte, beliebig ausge-
    füllt werden. Auf diese Weise erhält jede an den Haaren herbeigezogene
    Geschichte ein Maß an Glaubwürdigkeit. Durch die Einschaltung des ONR
    in die Jessup-Geschichte wurde der Anschein erweckt, die Behauptungen
    von Allende seien auch von Amts wegen auf Interesse gestoßen. Das be-
    reitete den Boden für Mutmaßungen über tiefer liegende, dunkle Beweg-
    gründe bei militärischen Ermittlungen auf höchster Ebene.


    Merkmal Nr 8: Bedeutung für die breite Öffentlichkeit

    Viele echte Aktivitäten im paranormalen Bereich sind so komplex und
    vielschichtig, dass sie beim allgemeinen Publikum keinen Widerhall
    finden. Dem interessierten Laien ist es kaum möglich, an derartigen
    Forschungsarbeiten teilzuhaben. Um beispielsweise die PK-Experimente
    an der Princeton-Universität auch nur annähernd zu verstehen, sind
    gründliche Kenntnisse von Statistik unabdingbar, von physikalischen
    Theorien ganz zu schweigen. Ähnlich sieht es bei Versuchen mit der
    Fernwahrnehmung aus. Dabei sind komplizierte Kontrollverfahren im
    Spiel, die nur selten in der Presse erwähnt werden, wenn von
    "paranormalen psychischen Leistungen" die Rede ist.

    Ganz anders steht es um die Behauptung von Carlos Allende, er habe
    miterlebt, wie ein großes Schiff von der Bildfläche verschwand. So
    etwas kann eine breite Öffentlichkeit auf Anhieb nachvollziehen. Die
    von ihm geschilderte Situation konnte jedermann leicht visualisieren:

    Ein Zerstörer befand sich im Hafen von Philadelphia und war im
    nächsten Moment spurlos verschwunden. Matrosen wurden einem un-
    glaublich starken "Kraftfeld" ausgesetzt. Einige erkrankten, andere
    wurden wahnsinnig. Mit einer solchen Geschichte konnten die meisten
    etwas anfangen: Teenager ebenso wie Science-Fiction-Enthusiasten,
    Militärangehörige ebenso wie Durchschnittsbürger am Stammtisch.

    Wichtiger noch: Eine solche Geschichte ließ sich leicht verfilmen, sie
    war faszinierend, dramatisch und optisch reizvoll, ganz anders also als
    die meisten wissenschaftlichen Untersuchungen, die entweder langweilig
    und kompliziert sind oder zu abstrakt für die breite Öffentlichkeit.


    Merkmal Nr. 9: Erhärtung durch glaubwürdige Forscher

    Viele tatkräftige UFO-Forscher nahmen sich nach Jessups Tod des
    Philadelphia-Themas an. Ivan T. Sanderson, ein bekannter Naturalist,
    Autor und Erforscher des Paranormalen, hatte sich aufgrund seiner
    Freundschaft zu Jessup schon seit langem für den Fall interessiert.

    Seine Korrespondenz mit anderen Autoren trug dazu bei, dass die Story
    weiterlebte. Forscher wie Stanton Friedman und Gray Barker
    kommentierten den Fall. Letzterer mutmaßte sogar, man habe Morris
    Jessup ermordet und sein Tod sei als Selbstmord getarnt worden.

    Der UFO-Autor Jerome Clark, heute Vizepräsident des Center for UFO-
    Studies (CUFOS), verfasste einen Artikel für eine Sammlung mit dem
    Titel "The Allende Letters"- die Allende-Briefe- (Steiger 1968). Er
    meinte, "wir können nicht länger die sich aufdrängende Vermutung von
    der Hand weisen, dass UFO-Wesen sich regelmäßig in unserer Mitte auf-
    halten, oft in Formen, die für das menschliche Auge unsichtbar sind"
    und er erwähnte die Allende-Briefe als Untermauerung seiner These.

    "Das besondere Interesse der US-Marine an den Briefen und das spätere
    Varo-Dokument", so stellte er fest, "sprechen für einen gewissen Wahr-
    heitsgehalt seiner Darlegungen." Clark spekulierte, "die Erzeugung von
    Unsichtbarkeitsstrahlen ist für die irdische Wissenschaft in greifbare
    Nähe gerückt."

    Und für die außerirdische Wissenschaft?

    Noch im Juni 1993 organisierte ein Gruppe hoch spezialisierter Para-
    psychologen aus der Gegend von San Francisco einen Vortrag von
    J.Randolph Winters, in dem das Philidelphia-Experiment herausragende
    Erwähnung fand. In einem Bericht ihres Mitteilungsblatts über den
    Vortrag hieß es, der Redner habe "Bereiche weit jenseits der üblichen
    Vorstellungswelten angesprochen: die Rolle reptilienförmiger fremder
    Wesen, Zeitreisen und die Vertuschung des berühmten Philadelphia-
    Experiments durch die Regierung, eines Anti-Radar-Unsichtbarkeits-
    projekts während des Zweiten Weltkriegs, in dessen Verlauf ein Kriegs-
    schiff der USA von der Bildfläche verschwand, an einen anderen Ort
    versetzt wurde und dann wieder an den Ausgangsort zurückkehrte"
    (Klimo, 1993).

    Sogar Carlos Allende hätte Schwierigkeiten, die von ihm selbst
    fabrizierte Geschichte wieder zu erkennen, derart verworren ist mittler-
    weile die bunte Mischung aus reptilien-förmigen Eindringlingen und
    fehlerhaften Radartests geworden, die unverhofft zu Unsichtbarkeit und
    Ortsversetzung geführt haben sollen. Mit Sicherheit ist dies eines der
    spektakulärsten Beispiele für Fehlkalkulationen in der Geschichte der
    Physik.


    Merkmal Nr. 10: Resonanz in den Medien

    Die meisten der wichtigen technologischen Entwicklungen bleiben geheim
    und werden aufdringlichen Reportern vorenthalten. Computer-Unternehmen
    sprechen nur selten vorzeitig über die Eigenschaften ihrer künftigen
    Produkte. Sie warten fast bis zur Vermarktung, und sei es nur, um den
    laufenden Verkauf ihrer etablierten Produkte nicht zu beeinträchtigen
    oder um Erschwernisse bei Patentanträgen zu vermeiden. Zentralbanken
    treffen strengste Vorkehrungen im Vorfeld von Zinsänderungen, und die
    beachtlichen Summen, die viele Prominente an PR-Firmen zahlen, dienen
    eher dazu, ihren Namen und Angelegenheiten aus den Schlagzeilen heraus-
    zuhalten, als dazu, ihre Aktivitäten an die große Glocke zu hängen,
    denn Vertrauen und Beständigkeit sind im Geschäftsleben wichtiger als
    Publicity und Selbstbeweihräucherung. Erst wenn das Geschäft abge-
    schlossen ist, kommt es zumeist routinemäßig zur öffentlichen
    Bekanntgabe.

    Anders sieht es bei den meisten UFO-Stories aus. Die einschlägigen
    Forscher nehmen sich kaum genügend Zeit, um einige grundlegende Fakten
    zu sammeln, ehe sie eiligst vor die Kameras treten und ihre atem-
    beraubende Botschaft verkünden. Ihre Informationen sind offenbar so
    gewichtig, dass die Welt unverzüglich unterrichtet werden muss. Merk-
    würdigerweise werden dabei meist jene Elemente der Story verschwiegen,
    die es anerkannten Wissenschaftlern ermöglichen würde, ihre Stich-
    haltigkeit zu überprüfen. Unabhängige Forscher sehen sich mit
    sensationellen Behauptungen konfrontiert, ohne eigene Nachforschungen
    anstellen zu können. Dies war der Fall bei den Fotos von Billy Meier
    in der Schweiz (Negative standen nie zur Verfügung, obwohl angeblich
    tausende von UFO-Aufnahmen gemacht wurden), und ebenso bei der nicht
    minder sensationellen Abduction von Linda Napolitano in New York.
    Namhafte Ufologen hatten diese Abduction als "Fall des Jahrhunderts"
    tituliert.

    Ein derartiger Umgang mit Informationen ist wie Gaukelei: Vor unseren
    Augen wird ein Vorgang präsentiert, den wir nicht hinterfragen können.
    Wir dürfen Zeugen nicht ins Kreuzverhör nehmen, können ihre Aussagen
    nicht überprüfen.

    Der amerikanischen Öffentlichkeit wurden im Fernsehen sogar angebliche
    Geheimagenten vorgeführt, die - verborgen hinter einer Abschirmung - mit
    verfremdeter Stimme über schockierende Geheimnisse plauderten, über die
    Echtheit der MJ-12-Dokumente, z.B., oder über die Physiologie von Außer-
    irdischen. Nur wenigen Menschen kam offenbar der Gedanke (die meisten
    wollten sicherlich gar nicht erst darüber nachdenken), dass für die Geheim-
    dienste die Identifizierung der Informanten, die angeblich bei ihnen
    beschäftigt waren, ein Kinderspiel gewesen wäre. Die auf der Hand liegende
    Schlussfolgerung, dass es sich auch hier wieder um eine bewusste Irreführung
    handelte, unterblieb.

    Ähnliche Resonanz erhielt das Philadelphia-Experiment durch ein Buch und
    durch einen Spielfilm, lange bevor die Fakten geprüft werden konnten und
    zu einer Zeit, als Carlos Allende noch behauptete, eine vollständige
    Offenlegung seiner Erlebnisse würde ihn in höchste Gefahr bringen.

    Die Beweggründe der Medien, derartigen Schilderungen breiten Raum zu
    geben, haben mit der Verpflichtung, die Öffentlichkeit über wichtige
    wissenschaftliche Entwicklungen zu unterrichten, nur wenig zu tun.

    Es geht dabei lediglich um die Erhöhung von Einschaltquoten mittels
    ständig erneuerter Darbietungen schillernder, umstrittener
    Persönlichkeiten für ein kapriziöses Publikum.

    Um eine Story an den Mann zu bringen, scheuen die Medien sich nicht,
    diese entsprechend den Erfordernissen eines dramatischen Drehbuchs
    oder einer eindrucksvollen Kameraeinstellung umzufrisieren. Wie mir
    einige meiner Leser mitteilten, begnügten sich manche publikums-
    wirksame Sendungen nicht damit, die "Eldridge" unsichtbar zu machen,
    sondern ließen das Schiff physikalisch ganz und gar verschwinden.

    Zwar hätte eine derartiges Verschwinden verhängnisvolle Folgen haben
    müssen, weil dann nämlich 1900 Tonnen Wasser in das so entstandene
    Nichts eingeströmt wären, was wiederum riesige Wellen im Marine-
    hafen verursacht hätte, aber diese unausweichliche Konsequenz des
    "Experiments" wird nirgends erörtert.

    Die Resonanz in den Medien bewirkt zweierlei: Zum einen wird die Story
    einer breiten Öffentlichkeit bekannt, zum andern wird sie zu einer
    dauerhaft zugänglichen Quelle. Wie Curtis-MacDougall feststellte,
    kommt eine gefälschte Story, "die in Buchform erscheint, in die
    Bibliotheken und bleibt dort unverändert, um Ahnungslose in ihren Bann
    zu schlagen, auch wenn noch so viele später erschienene Bücher die
    Fälschung entlarven" (MacDougall, 1958).

    Das gleiche gilt für Videokassetten und Computerbriefe, die zunehmend
    für die Verbreitung von unfundiertem, nicht überprüfbaren Gerüchten
    bevorzugt werden.


    Merkmal Nr. 11: Bedeutung für UFO-Gläubige

    Gläubige zu animieren, sich mit einem Thema zu beschäftigen, ist für
    den Erfolg einer bewussten Irreführung sehr wichtig, denn wir neigen
    eher dazu, einem Ereignis Glaubwürdigkeit zuzubilligen, wenn es sich
    mit unserem eigenen Aufwand an Zeit, Energie und Geld zur Deckung
    bringen lässt.

    "Wie kann ich mich einbringen?" ist eine von Möchtegern-Erforschern
    des Paranormalen oft gestellte Frage. Die auf der Hand liegende
    Antwort lautet, ein Wissenschaftsdiplom zu erwerben, und bereit zu
    sein, sich mit langwierigen, vielleicht mühevollen Analysen abzugeben,
    Aufzeichnungen zu studieren und Statistiken zu erstellen. Dies ist
    allerdings nicht die von den meisten UFO-Enthusiasten erhoffte
    Antwort. Sie wollen "Action", den Nervenkitzel der Jagd nach
    schnellen, sensationellen Entdeckungen. Aus diesem Grund fuhren
    hunderte von Neugierigen zu Orten wie Gulf Breeze oder zum US-
    Luftwaffenstützpunkt Nellis, in der Hoffnung, dort seltsame Lichter
    am Himmel zu erspähen. Doch nur sehr wenige Menschen leisteten die
    elementare Forschungsarbeit, die erforderlich ist, um die
    betreffenden Lichterscheinungen zu ergründen.

    Das Interesse an UFO-Stories erlischt sehr bald, wenn keine Seelen-
    gemeinschaft von Interessierten zustande kommt. Eine erfolgreiche
    Irreführung muß besondere Aufgaben oder Missionen verheißen, in die
    eine Schar von Gläubigen geistige Energie, körperliche Aktivität und
    Freizeit investieren kann. In einigen Fällen von angeblichen
    Begegnungen mit Außerirdischen, so zum Beispiel im "Pleijaden-Fall",
    gibt es sogar eine Kultbewegung, der man beitreten kann.

    Auch ohne so weit zu gehen, kann ein guter Fälscher von UFO-Stories
    für Aufregung sorgen, indem er konkrete Materialien in Umlauf bringt
    (Fotos, Briefe, Dokumente mit offiziellem Anstrich, Tonband-
    aufzeichnungen, Bruchstücke von Gegenständen), die allesamt zur
    zeitaufwendigen und mühevollen Analyse herausfordern. In dieser
    Hinsicht ist die UMMO-Fälschung ein Meisterwerk, denn es beinhaltet
    jedes der oben erwähnten Elemente, bizarre metallische Zylinder
    ebenso wie angebliche Landespuren, sowie Fotos und tausende von
    Blättern aus wissenschaftlich aussehenden Dokumenten. Viele Gläubige
    sind nach wie vor damit beschäftigt, diese überwältigende Fülle
    von "Beweismaterial" zu analysieren. Unentwegt reisen sie zu
    Tagungen, interviewen einander und führen wechselseitige Unter-
    suchungen durch, suchen die in den Dokumenten erwähnten Orte auf, um
    die Story zu erhärten.

    Das Philadelphia-Experiment kann in dieser Hinsicht fast genauso viel
    vorweisen. Viele Unterlagen bieten sich zur Prüfung an und viele schwer
    greifbare Zeugen sind dingfest zu machen. Wissenschaftlich klingende
    Feststellungen harren der Klärung und die offiziellen Archive der
    amerikanischen Kriegs- und Handelsmarine müssen durchstöbert werden, um
    die von Carlos Allende erwähnten Schiffe ausfindig zu machen. Von zu-
    sätzlichen Zeugen war die Rede und wilde Spekulationen schossen ins
    Kraut. Hunderte von Rechercheuren gingen an die Arbeit, kontaktierten
    das Nationalarchiv und andere Behörden auf der Suche nach Namenslisten
    und weiteren Dokumenten, um damit das offizielle Schicksal der
    Eldridge zu rekonstruieren. Viele neue Informationen kamen dabei zu
    Tage. Andere Rechercheure ergatterten Kopien der Varo-Edition,
    analysierten den Inhalt und tauschten Argumente aus über das Für
    und Wider eines extraterrestrischen Ursprungs der Autoren. Wieder
    andere versuchten, Carlos Allende einzufangen, ohne Erfolg. Nach-
    forschungen über das Philadelphia-Experiment wurden zu einem
    veritablen Industriezweig Marke Eigenbau.


    Merkmal Nr. 12: Günstige sozioökonomische Rahmenbedingungen

    Als gejagtes Opfer von Machenschaften erlangte Carlos Allende ein Maß
    an Glaubwürdigkeit, das man ihm nicht zugebilligt hätte, wäre er -
    beispielsweise - ein Drogeriebesitzer in Toledo oder Manager eines
    Supermarkts in Tucson gewesen. In den späten 50er und insbesondere in
    den 60er-Jahren begann die amerikanische Öffentlichkeit zu erkennen,
    dass Matrosen und andere Militärangehörige zuweilen als ahnungslose
    Testpersonen benutzt worden waren.

    Bei den breit gefächerten Experimenten ging es um Epidemiologie und die
    Erarbeitung bakteriologischer Modelle, sowie um die bewusst in Kauf
    genommenen Auswirkungen radioaktiver Strahlung und die Möglichkeiten
    geistiger Fernsteuerung. Der Vietnamkrieg, bei dem Entlaubungsmittel,
    Napalm und andere Chemikalien Verwendung fanden, warf ein Schlaglicht
    auf derartige Methoden.

    Als angebliches Opfer eines geheimen Experiments der US-Marine konnte
    Allende der Sympathie seiner Zuhörer gewiss sein. Jemand, der von sich
    behauptet, er sei mit knapper Not davon gekommen, während andere zu-
    grunde gingen, kann im Zweifelsfall darauf bauen, dass man eher ihm
    als seinen Kritikern Glauben schenkt.

    Die Beteiligung von Morris Jessup verlieh der Situation zusätzliche
    Glaubwürdigkeit. Auch Jessup war, wie Allende, ein Mann fernab der
    Obrigkeit, als Forscher zwar nur von marginaler Bedeutung, aber offen-
    kundig grundehrlich und zutiefst engagiert in einem schwierigen
    Forschungsgebiet.

    Zu einer Zeit, als der großzügige Verteidigungsetat von einem
    wachsenden Teil der Bevölkerung in Zweifel gezogen wurde, erschien es
    angebracht, danach zu fragen, wie das Verteidigungsministerium das
    Geld der Steuerzahler ausgab. Das Interesse am Philadelphia-Experiment
    erreichte seinen Höhepunkt, als die Regierung in den USA die
    "Great Society" anstrebte und Wohlfahrtsprogramme ins Gespräch brachte.

    Gleichzeitig wurde der schwarze (nicht-öffentliche) Etat gewaltig auf-
    gebläht, um damit die Entwicklung streng geheimer Überwachungs-
    satelliten zu finanzieren. Die Ahnung, dass Gelder in großen Mengen
    irgendwohin flossen, und dass Washington über den Verwendungszweck die
    Unwahrheit sagte, war weit verbreitet. Von dieser Ahnung war es kein
    sehr großer Gedankensprung zur Mutmaßung, Allende könnte mit seiner
    These von einer radikalen, geheimen Neuentwicklung in der Physik recht
    haben.

    Heute herrschen ähnliche Bedingungen wie damals, denn riesige, nicht
    näher aufgelistete Summen fließen in die Entwicklung und geheime Tests
    neuartiger Waffensysteme, schwebende Plattformen für nicht-tödliche
    Waffen, zum Beispiel, oder schwer zu ortende Trägersysteme. Das
    offizielle Washington spricht unterdessen von der Notwendigkeit, das
    Haushaltsdefizit zu verringern, von Geldknappheit, Verbesserungen des
    sozialen Netzes und niedrigeren Verteidigungsausgaben. Diese Wider-
    sprüchlichkeit erzeugt ideale Rahmenbedingungen für das Gedeihen
    glaubwürdiger neuer Täuschungsaktionen nach dem Vorbild des
    Philadelphia-Experiments.


    Merkmal Nr. 13: Hinweise auf geheime Kontakte

    UFO-Stories mit der stärksten Anziehungskraft auf breite Bevölkerungs-
    kreise beschränken sich nicht auf die Dokumentation eines einzelnen
    Phänomens, und sei es noch so bemerkenswert. Sie deuten an, dass es
    größere Zusammenhänge gibt und nennen als Anhaltspunkte dafür
    mysteriöse Telefonanrufe, Besuche von schwarz gekleideten Männern, das
    Auftauchen von Hubschraubern ohne Kennzeichen oder merkwürdige Autos,
    die Zeugen verfolgen. Auch von anonymen Briefen oder Päckchen ist in
    diesem Zusammenhang die Rede.

    Wir haben diese Methode bei der UMMO-Täuschungsaktion bereits kennen-
    gelernt. Manchmal findet der Rechercheur die Information in seinem
    Briefkasten, z.B. einen noch nicht entwickelten Film in einem unbe-
    schrifteten Behälter. Letzteres soll Bill Moore und dessen Freund
    Jaime Shandera auf die Spur der Majestic-12 Gruppe gebracht haben,
    auch dies eine Täuschung, die jahrelang in der amerikanischen Ufologie
    für Aufregung sorgte. Auf ähnliche Weise gelangte auch das
    "Beweismaterial" über das Philadelphia-Experiment in Bill Moores
    Briefkasten.

    Endlich ist es möglich, von einem Durchbruch der rätselhaften
    Angelegenheit zu sprechen, schrieb Moore in dem von ihm gemeinsam mit
    Berlitz verfassten Buch und fügte hinzu:

    In einem sicheren Schließfach befindet sich die Fotokopie
    eines Zeitungsausschnitts, die mir anonym zugesandt wurde.

    (Berlitz und Moore, 1979)

    Der Ausschnitt, undatiert und ohne Nennung der betreffenden Zeitung,
    trägt die Überschrift: "Merkwürdige Begleitumstände bei Kneipen-
    schlägereien". Wie es scheint, ist 1943, als in einer Kneipe in
    Philadelphia eine Schlägerei ausbrach, die Polizei von einer Hafen-
    patrouille der US-Marine zu Hilfe gerufen worden, doch die Beamten
    fanden in der Kneipe keinerlei Gäste.

    Zwei sehr nervöse Kellnerinnen sagten aus, die Hafenpatrouille sei
    zuerst eingetroffen und habe die Kneipe geräumt, doch zwei der
    beteiligten Matrosen hätten sich zuvor in Luft aufgelöst.

    "Sie sind einfach verschwunden... genau hier", berichtete eine der
    verängstigten Frauen, "und ich habe weiß Gott nichts getrunken!"

    Der in der Kneipe angerichtete Schaden wurde auf etwa 600 Dollar
    geschätzt. Hier wird ein größeres, nicht nachprüfbares, rätselhaftes
    Geschehen (ein Zerstörer wird unsichtbar) mit einem kleineren, merk-
    würdigen Zwischenfall in Verbindung gebracht, der zwar verifizierbar
    ist, dem Rechercheur jedoch anonym zugespielt wurde. Der ahnungslose
    Leser gewinnt den Eindruck, dass an der gesamten Geschichte etwas dran
    sein muss. Aber warum will der Übersender des Zeitungsausschnittes
    anonym bleiben? Soll man glauben, dass jedes Bekannt werden einer Ver-
    bindung mit dieser Episode für ihn so ungemein gefährlich ist, dass er
    um sein Leben bangen muß? Wenn ja, dann müssen alle Mitwisser unerkannt
    bleiben und können mutigen Rechercheuren nur helfen, indem sie ihnen
    Andeutungen und Beweisstücke zukommen lassen.

    Ich danke Mr. William Banks für die Hinweise auf die unübersehbaren
    Parallelen zur MJ-12 Legende, zum angeblichen UFO-Absturz bei Roswell
    und zur Entführung von Linda Napolitano.

    Weitere Nachforschungen sind geboten. Den willkürlichen Ausschmückungen
    einer Täuschung auf den Grund zu gehen, kann viel Zeit erfordern...

    Glück ist dabei so wichtig wie Ausdauer. Glück war im Spiel, als es mir
    gelang, einen Matrosen ausfindig zu machen, der im Herbst 1943 in der
    Kneipe dabei war und mir die ganze Geschichte erzählte.

    Was tatsächlich in Philadelphia geschah

    In einer früheren Analyse der vorliegenden Informationen über das
    Philadelphia-Experiment kam der Autor zu dem vorläufigen Schluss, dass
    die Geschichte zum Teil auf Tatsachen beruht. Die US-Marine könnte im
    Herbst 1943 geheim gehaltene Tests mit damals hochmodernem Gerät durch-
    geführt haben.

    Diese Erprobung könnte von Menschen wie Allende entweder falsch gedeutet
    oder vorsätzlich verbrämt worden sein, so wie heute die am US-
    Luftwaffenstützpunkt Nellis durchgeführten Tests mit neu entwickelten
    schwebenden Plattformen von UFO-Gläubigen fehl gedeutet werden. Außerdem,
    so seinerzeit meine Hypothese, galten die Experimente möglicherweise
    der Suche nach Methoden, das Aufspüren durch Radar zu vereiteln. Eine
    vor 13 Jahren veröffentlichte Raytheon-Werbung ließ in der Tat den
    Schluss zu, dass eine entsprechende Technologie nun der Allgemeinheit
    zugänglich war (Raytheon, 1980).

    Mit dieser Hypothese ließen sich allerdings einige wesentliche Aspekte
    der Angelegenheit nicht erklären. Dazu gehörten insbesondere das
    Verschwinden des Zerstörers aus dem Hafen, die geheimnisvollen
    Apparaturen, die unter strenger Geheimhaltung an Bord gebracht wurden,
    und das angebliche Verschwinden von zwei Matrosen aus einer nahe ge-
    legenen Kneipe.

    Ich rief meine Leser dazu auf, sich bei mir zu melden, falls sie zu-
    sätzliche Informationen hätten. So kam es zu einem Briefwechsel mit
    Mr. Edward Dudgeon und später zu einem persönlichen Treffen.

    "Ich bin ein 67 Jahre alter ehemaliger leitender Angestellter und lebe
    jetzt im Ruhestand. In der Marine habe ich von 1942 bis 1945 gedient."

    So begann Mr. Dudgeon seinen Brief an mich (Dudgeon, 1992), in dem er
    darlegte, warum er mich kontaktiert hatte. Er bestätigte, dass meine
    Vermutung, es habe sich in Philadelphia um eine geheime technische
    Neuentwicklung gehandelt, korrekt sei, dass es sich jedoch nicht um
    einen Radartest gehandelt habe. Die Wahrheit, so erläuterte er mir
    geduldig, sei einfacher.

    "Ich war auf einem Zerstörer, der zur gleichen Zeit wie die Eldrige
    DE 173 da war... Ich kann alle merkwürdigen Vorkommnisse erklären,
    denn wir hatten die gleichen geheimen Geräte an Bord. Wir waren mit
    zwei weiteren DEs und der Eldridge zur Umschulung auf die neuen
    Geräte in Bermuda und dann auf der Rückfahrt nach Philadelphia."

    Der Briefschreiber schlug ein Treffen vor und fügte hinzu:

    "Ich will nur, dass jemand erfährt, was ich weiß, ehe es zu spät ist."

    Einige Wochen später traf ich Mr. Dudgeon. Er zeigte mir seinen Ausweis
    und seine von der US-Marine ausgestellten Entlassungspapiere. Während
    der darauf folgenden zwei Stunden erzählte er mir die Einzelheiten seiner
    Geschichte und beantwortete meine Fragen.

    "Sie müssen wissen, dass im Jahr '43 die Deutschen unsere Schiffe ver-
    senkten, sobald sie aus den Häfen kamen und in den Atlantik vordrangen,
    der deshalb bei uns 'Friedhof' hieß. Ich war damals noch ein sehr
    junger Bursche. Ich fälschte meine Geburtsurkunde, um 1942 in die
    Marine aufgenommen zu werden. Ich war erst 16, wurde 17 im Dezember
    1942."

    "Wie war Ihre Ausbildung?" , fragte ich.

    "Ich hatte an der Staatsuniversität von Iowa Elektronik studiert. Nach
    der Grundausbildung schickte mich die Marine auf eine Elektronikschule.
    Ich erhielt meinen Abschluß als Electrician's Mate Third Class im
    Februar '43 und ging im Juni '43 an Bord."

    "Können Sie den Namen des Schiffes nennen?"

    "Ja, natürlich. Es war die DE 50, die USS Engstrom. Ihr Antrieb war
    Diesel-elektrisch, im Gegensatz zur DE 173, der Eldridge, die war
    Dampf-elektrisch. Unser Schiff wurde ins Trockendock gebracht, um
    Schiffschrauben mit hohem Drehmoment zu installieren."

    "Warum diese besondere Ausrüstung?"

    "Die neuen Schrauben machten andere Geräusche, so dass es für die
    U-Boote schwieriger war, uns zu hören. Außerdem wurde ein neues
    Sonargerät für Unterwasserortung eingebaut, und eine Apparatur, die
    wir "hedgehog" (Igel) nannten. Das Ding befand sich vor dem vorderen
    Geschütz am Bug und feuerte Breitseiten von je 24 - 30 Wasserbomben.
    Es konnte bis zu 180 Grad abdecken, in einer Entfernung von etwa einer
    Meile. Das war eine der geheimen Entwicklungen. Es stimmt nicht, dass
    - wie Sie in Ihrem Buch "Revelations" schreiben - das Schiff für Radar
    unsichtbar gemacht wurde. Die Deutschen hatten damals keinen Radar im
    Einsatz. Wir wollten unser Schiff für magnetische Torpedos unsichtbar
    machen, durch Reduzierung der magnetischen Induktion. Wir verfügten
    über die üblichen Radargeräte und außerdem "Mikro-Radar" von niedriger
    Frequenz. Damit konnten wir U-Boote orten, sobald sie ihre Periskope
    ausfuhren oder für Frischluft auftauchten. Das funktionierte auch im
    Dunkeln und im Nebel in ein bis zwei Meilen Entfernung. Danach
    begannen für die Deutschen die hohen U-Boot-Verluste."

    "Was hat das mit der Eldridge zu tun?" , fragte ich Mr. Dudgeon.

    "Die Eldrige und die Engstrom waren gleichzeitig im Hafen. Vier Schiffe
    wurden gleichzeitig ausgerüstet, die 48, die 49, die 50 und die
    Eldridge, im Juni und Juli 1943. Im Trockendock ließ die Marine bei
    allen Schiffen die magnetische Induktion verringern, auch bei Handels-
    schiffen, denn sonst hätten die Schiffe wie Magnetstäbe die Torpedos
    auf sich gezogen."

    "Wie lief die Umschulung auf die neue Ausrüstung ab?"

    "Alle vier Schiffe fuhren nach Bermuda, einer Zwischenstation für
    Konvois nach Nordafrika. Dort waren mehrere andere Zerstörer. Wir
    wurden auf See beordert, um das Fahren im Konvoi zu üben. Außerdem
    hatten wir einen Stützpunkt in den Azoren. Die Zerstörer kamen sich
    auf halbem Wege entgegen und kehrten dann in ihre jeweiligen Stütz-
    punkte zurück. Für die Ausbildung waren bis zu acht Wochen vorgesehen,
    aber wir waren schon nach fünf Wochen mit der Ausrüstung vertraut."

    "Was genau war Ihre Aufgabe an Bord?"

    "Mein Dienstgrad war Petty Officer, Electrician's Mate Third Class.
    Unsere Aufgabe war es, die Geschwindigkeit des Schiffes zu erhöhen
    bzw. zu verringern, oder auf Rückwärtsfahrt zu schalten, je nach den
    Signalen von der Brücke. Nach acht Monaten wurde ich zum Electrician's
    Mate Second Class befördert. Später wurden wir in den Pazifik beordert.
    Ich habe auf dem Schiff anderthalb Jahre gedient, vom Juni 1943 bis
    zum November 1944. Dann wurde ich zur Sonderausbildung nach Camp Perry
    in Virginia abkommandiert."

    "Was geschah mit der Eldridge?"

    "Wir haben uns von ihr nach den gemeinsamen Ausbildungswochen ge-
    trennt. Die DE 48 und die Eldridge blieben im Altantik, mit Stützpunkt
    in Bermuda, bis Anfang 1944, dann wurden auch sie zum Kriegsschauplatz
    im Pazifik beordert. Die DE 49, unser Schwesterschiff und die DE 50
    durchfuhren Mitte September 1943 den Panama-Kanal und operierten
    danach im Pazifik. An der Eldridge war absolut nichts Ungewöhnliches.
    Als wir 1944 Landgang hatten, trafen wir uns mit ihren Besatzungs-
    mitgliedern und feierten Parties zusammen. Nie war von irgendeinem
    außergewöhnlichen Vorgang die Rede. Allende hat das alles nur
    erfunden."

    "Was ist mit den Leuchtprozessen, die er beschrieben hat?"

    "Das sind typische Erscheinungen bei elektrischen Gewitterentladungen,
    sehr spektakulär. Auf See kommt es des öfteren zu diesem so genannten
    "St.-Elms-Feuer". Ich erinnere mich, dass während der Rückreise von
    Bermuda in einem Konvoi sämtliche Schiffe in ein Licht getaucht
    schienen, das wie grünes Feuer aussah. Als es zu regnen begann, ver-
    schwand das grüne Feuer."

    "Wie wurden die geheimen Geräte installiert?"

    "Nachdem die Marine die Schiffe in Dienst gestellt hatte und wir bereit
    waren, auszulaufen, ließ das National Bureau of Standards einen auf
    Genauigkeit geprüften Kompass in einer Kiste anliefern, die einem
    Überseekoffer glich. Wir sind mehrmals auf See in verschiedene
    Richtungen gefahren, um unseren Kompass anhand des angelieferten
    Kompasses zu kalibrieren. Das ist die geheimnisvolle "Box", die in
    verschiedenen Berichten auftaucht."

    "Wer war Allende? Sind Sie ihm begegnet?", fragte ich und zeigte
    Mr. Dudgeon verschiedene Briefe, die ich von Allende erhalten hatte.

    "Ich bin ihm nie begegnet. Aus seinen Texten schließe ich, dass er nicht
    in der Kriegsmarine war. Aber er könnte durchaus zu jener Zeit in
    Philadelphia gewesen sein, vielleicht in der Handelsmarine. Möglicher-
    weise war er an Bord des Handelsschiffes, das wir während eines Sturms
    in Richtung Philadelphia-Norfolk eskortierten."

    "Was ist mit der Behauptung, dass Generatoren im Laderaum verstaut
    wurden?"

    "Alle Zerstörer mit Diesel-elektrischem oder Dampfelektrischem Antrieb
    hatten zwei Maschinen, mit denen die Backbord- und Steuerbord-Schrauben
    angetrieben wurden, und jede Maschine brauchte einen Generator".

    "Wie war die Prozedur bei der Reduzierung der magnetischen Induktion
    durch die Marine?"

    "Die Mannschaft wurde an Land geschickt und das Schiff mit gewaltigen
    Kabeln umwickelt, durch die dann Hochspannungsstrom geleitet wurde, um
    die magnetische Struktur des Schiffs durcheinander zu wirbeln. Dafür
    wurden Vertragsarbeiter gebraucht und natürlich lagen auch Handels-
    schiffe in der Nähe. Es könnte also durchaus vorgekommen sein, dass
    zivile Matrosen Äußerungen von Militärs der US-Marine zu hören bekamen,
    die so etwas sagten wie: "Jetzt machen die uns unsichtbar!" Damit war
    natürlich die Unsichtbarkeit für magnetische Torpedos gemeint, ohne dass
    dies so konkret ausgesprochen wurde."

    "Wie erklärt sich der Ozongeruch?"

    "Das ist nichts Außergewöhnliches. Bei der Reduzierung der magnetischen
    Induktion konnte man das dabei entstehende Ozon riechen, sehr deutlich
    sogar."

    "Welche Sicherheitsvorkehrungen wurden getroffen?"

    "Unser Kapitän schärfte uns ein, über den Radar, das neue Sonargerät,
    den 'hedgehog' und die besonderen Schiffsschrauben Stillschweigen zu
    bewahren. Aber Sie wissen ja, wie das ist. Irgendetwas sickert immer
    durch. Ein weiteres geheimes Gerät, das wir an Bord hatten, war der
    'foxer'. Das Gerät wurde am Heck zu Wasser gelassen und in einer
    Entfernung von einer halben bis zu einer Meile hinter dem Zerstörer
    hergeschleppt. Es gab Geräusche wie von der Schraube eines Handels-
    schiffes von sich. Dies veranlasste deutsche U-Boote, auf Geräusch
    reagierende Torpedos abzuschießen, womit die U-Boote ihre Position
    preisgaben und außerdem Munition vergeudeten."

    "Wie lange gab es damals schon diese geheimen Geräte?"

    "Seit etwas sechs bis acht Monaten, soweit ich weiß. Als wir ausliefen,
    hatte sich beim U-Boot-Krieg an der Ostküste das Blatt zu unseren
    Gunsten gewendet."

    "All dies erklärt noch nicht, wie sich die Eldridge in Luft auflösen
    konnte oder was Anfang August 1943 in der Kneipe passierte."

    "Das ist der einfachste Teil der ganzen Geschichte", antwortete
    Mr. Dudgeon. "Ich war an jenem Abend in der Kneipe. Wir hatten zwei
    oder drei Bier getrunken und ich war einer der beiden Matrosen, von
    denen es heißt, sie seien auf mysteriöse Weise verschwunden. Der
    andere hieß Dave. Seinen Nachnamen habe ich vergessen, aber er war
    auf der DE 49. Die Schlägerei begann, als einige der Matrosen mit
    den geheimen Geräten prahlten und ihnen gesagt wurde, sie sollten den
    Mund halten. Zwei von uns waren noch minderjährig. Ich habe Ihnen ja
    schon erzählt, dass ich für meine Rekrutierungspapiere gemogelt habe.
    Die Kellnerinnen bugsierten uns daher durch die Hintertür ins Freie,
    sobald die Schlägerei losging und sie leugneten später, uns je
    gesehen zu haben. Wir brachen um zwei Uhr nachts auf. Die Eldridge
    hatte den Hafen schon um 23 Uhr verlassen. Wer in jener Nacht auf
    den Hafen blickte, konnte sehen, dass die Eldridge nicht mehr da war.
    In Norfolk wurde sie dann aber gesehen. Schon am nächsten Morgen war
    sie wieder im Hafen von Philadelphia, eine scheinbar unmögliche Sache.
    Wenn Sie die Landkarte betrachten, dann verstehen Sie, warum bei
    Handelsschiffen für eine derartige Reise zwei Tage vonnöten gewesen
    wären. Sie hätten Lotsen gebraucht, um den U-Boot-Netzen, den Minen
    usw. vor den Hafeneingängen am Atlantik auszuweichen. Die Kriegsmarine
    aber benutzte eine besondere Fahrrinne im Inland, und zwar den
    Chesapeake-Delaware-Kanal, der das alles umging. Wir brauchten für
    die Fahrt etwa sechs Stunden."

    "Warum mussten die Schiffe nach Norfolk?"

    "In Norfolk nahmen wir die Explosivkörper an Bord. Diese Docks, die
    Sie auf den Luftaufnahmen sehen, sind für Munitionsverladung ausgelegt.
    Die Marine hat hier rund um die Uhr Schiffe beladen. Einen Zerstörer
    konnte sie in vier Stunden oder weniger abfertigen. Ich weiß, dass die
    Eldridge dorthin gefahren ist, und dass sie keineswegs unsichtbar war,
    denn wir sind ihr in der Chesapeake-Bucht begegnet, als sie von
    Virginia kommend auf der Rückfahrt war."

    "Mit anderen Worten, das Ganze lief folgendermaßen ab: Nach Verlassen
    des Trockendocks Fahrt durch den Kanal, Munitionsbeladung in Norfolk,
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  • Biographie hin oder her. Die kommt ja vom Referenten selbst und nicht von uns.
    Wir stellen ja die Leute und die Themen auf den Prüfstand, damit sich jeder sein eigenes Bild machen kann und nicht einfach nur blind hinterhergerannt wird. Auf jedenfall kann man eines sagen. Der Abend wird sehr interessant werden.
    Die Vollkommenheit ist unerreichbar. Gewiß ist die Vollkommenheit unerreichbar. Sie hat nur den Sinn, deinen Weg wie ein Stern zu leiten. Sie ist Richtung und Streben auf etwas hin.
    - Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
  • Also aus unseren Erfahrungen der letzten Vorträge her und der jetzt kommenden Thematik, wird es sicher bis 21.00-22.00 gehen plus ausgiebiger Diskussionsrunde. Sprich die Möglichkeit sich auszutauschen ist Open End.

    Die Frage wäre was wäre denn gewünscht für danach?
    Die Vollkommenheit ist unerreichbar. Gewiß ist die Vollkommenheit unerreichbar. Sie hat nur den Sinn, deinen Weg wie ein Stern zu leiten. Sie ist Richtung und Streben auf etwas hin.
    - Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
  • Hey Kai,

    egal ob angemeldet oder spontan reingeschneit, ich würde mich sehr freuen, wenn wir uns auch mal persönlich kennenlernen. :)
    Die Vollkommenheit ist unerreichbar. Gewiß ist die Vollkommenheit unerreichbar. Sie hat nur den Sinn, deinen Weg wie ein Stern zu leiten. Sie ist Richtung und Streben auf etwas hin.
    - Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste