Der Himmel hoch und die Grenzen weit,
die Nächte noch traulich so Stern um Stern,
die Heimat lag heil in heimiger Zeit, -
das Ausland, das Elend, schien fern, so fern.
Doch irgendwo hauste es,
schnarchte und schmauste es,
regte und reckte sich,
straffte und streckte sich -
das Andere, Fremde, das Dunkle, das Grauen,
das die Ur-Angst erzeugte - fraß das Vertrauen.
Rings um die Heimat, um Midgard, gedieh
die Finsternislüge, die Schwarze Magie -
der unholde Riese: der Utgardloki.
Titanischer Dämon - der Fremdheit Gewalt,
Bedrohung hinter den Bergen und Meeren,
Begierde und Herrschsucht der Gegen-Art;
wilde Horden um Wälle und Gräben geballt,
haßschwarze Augen mit Schwertern und Speeren -
nun siegfrohe Herrscher der Gegenwart.
Der Utgardloki gewann den Thron,
er peitscht die Besiegten die Pfade der Fron.
Die Wahrheit krümmt sich, todwund geschändet,
das Recht liegt verbogen, gefesselt, geblendet.
Der "Herr" gab den Urwillen Utgards bekannt:
Verutgardet werden soll Volk und Land.
Der Utgardloki lockt und droht -;
wer rettet Midgard aus Todesnot?
Bald lernt es der Letzte, ob Hinz, ob Kunz,
der Utgardloki ist über uns!
Ein Krötenalb hockt auf den Lungen,
sein Hakeneisen lenkt die Zungen.
Ein Riesenegel saugt das Blut,
sein Wolfsgeheul zerbrüllt den Mut.
Ein Natternwurm kriecht durch die Därme,
sein Giftschleim löscht die Lebenswärme.
So hat Loki in vielerlei Schreckgestalt
seinen Haß in die Herzen und Hirne gekrallt.
Utgards Lüge beherrscht schon die Gassen,
Utgard will auch noch die Seelen erfassen.
Doch Midgards Götter bleiben treu,
das Böse wird dereinst gebunden,
der Heimatgarten wächst aufs neu',
kein Licht bleibt ewig überwunden!
Wer fest dem Gottesbunde traut, dem wird sein Teil,
nur wer sich selbst verläßt, den flieht das Heil!