Die Terroristen sind unter uns

  • Die Terroristen sind unter uns

    Hier ein interessanter Text von Thomas Immanuel Steinberg bzw seiner Seite steinbergrecherche.de

    [left]Wenn Schreckensherrscher eines Gegners habhaft
    werden, bringen sie ihn nicht gleich um: Sie foltern ihn zunächst. Nero hat
    Christen foltern lassen, der Inquisitor die Marranen, Hitler die Kommunisten.
    Drohende Folter verbreitet größeren Schrecken als Mord: Sie ist wohl das
    furchtbarste Herrschaftsinstrument von allen. Deshalb gilt Folter, egal in
    welchem Kampf, egal gegen wen, als menschenrechtswidrig.
    [/left]
    Menschenrechte nicht für Israels Feinde


    Viele Staaten, vor allem im westlichen Herrschaftsbereich,
    terrorisieren ihre Gegner durch Folter. Die meisten wahren tunlich den Schein,
    sie würden die Menschenrechte achten. Der Staat Israel wahrt ihn nicht. Sein
    oberster Vertreter in der Schweiz, der Botschafter Ilan Elgar, erklärte kürzlich einem Angestellten der Reformierten Kirchen Bern
    – Jura – Solothurn:




    Die Menschenrechte
    seien für Europa gut, im Nahen Osten müsse man stets abwägen, inwiefern
    man Politik auf ihre Grundlage stellen könne, man lebe in einem anderen,
    feindlichen Kontext.



    Der Staat Israel foltert. Einer seiner prominentesten Anhänger
    in den USA ist Alan M. Dershowitz, Professor an der Harvard Law School und
    Publizist. Wann immer andere Prominente vom Staate Israel die Einhaltung der
    Menschenrechte fordern, hält er dagegen. Wie der israelische Botschafter in der
    Schweiz, so findet auch Dershowitz Gründe für den israelischen Terror gegen
    Palästinenser und die Nachbarvölker Israels.


    Die tickende Bombe


    Jetzt hat Dershowitz einen passe-partout für Folter
    gefunden: die tickende Bombe. Im Wall
    Street Journal
    vom 7. November 2007 zitiert er William Clinton, Bushs Vorgänger
    im Streben nach Weltherrschaft:




    Sie haben jemand gefaßt, von dem Sie wissen, daß er
    die Nummer Zwei hinter Osama Bin Laden ist. Und Sie wissen, die haben binnen
    drei Tagen einen Anschlag in den Vereinigten Staaten oder einer europäischen
    Hauptstadt vor. Und Sie wissen, der Bursche weiß das. Richtig, das ist das
    klarste Beispiel. Und Sie meinen, Sie kriegen das nur aus dem Burschen raus,
    wenn Sie ihn mit Drogen vollpumpen oder zum Schein ertränken oder ihn
    anders bearbeiten.




    Dershowitz dazu:




    Obwohl ich persönlich gegen die Anwendung von Folter
    bin, habe ich doch keinen Zweifel, daß jeder Präsident – und in der Tat
    jeder Führer einer demokratischen Nation – faktisch irgendwelche Arten
    von Folter gegen einen gefangenen Terroristen genehmigen würde, wenn er wüßte,
    daß das der einzige Weg ist, Informationen über eine bevorstehendes
    Attentat mit zahlreichen Opfern zu erlangen. Der Streit geht allein darum,
    ob er das offen und verantwortlich tut, oder heimlich und abstreitbar.
    Ersteres erscheint besser mit demokratischen Grundsätzen vereinbar,
    letzteres besser mit der typisch politischen Scheinheiligkeit.




    Scheinertränkungen

    Verfassungsrechtlich könne somit, meint Dershowitz, über
    die Anwendung etwa von Scheinertränkungen nicht abstrakt entschieden werden,
    sondern nur von Fall zu Fall. In Israel habe es bereits Beispiele für tickende
    Zeitbomben der geschilderten Art gegeben. Präsidentschaftskandidaten, die für
    vergleichbare Fälle in den USA Folter ausschließen wollten, würden folglich
    chancenlos bleiben.


    Mike Whitney hat auf CounterPunch
    dem Harvard-Professor geantwortet. Er zitiert eine Passage von 2002 aus einem
    von Dershowitz' zahlreichen Büchern:




    Folter wäre nur mit einer richterlichen
    „Foltervollmacht“ zu erlauben... Die Gewährung einer Foltervollmacht müßte
    auf der absoluten Notwendigkeit beruhen, sofortige Auskunft zu erhalten, um
    Leben zu retten, verbunden mit Gründen für die Wahrscheinlichkeit, daß
    der Verdächtige Auskunft geben kann, sie aber nicht erteilen will... Die
    Vollmacht würde die Folter auf nicht-tödliche Mittel beschränken, wie
    sterile Nadeln, die unter die Fingernägel geschoben werden und unerträglichen
    Schmerz verursachen, ohne das Leben zu gefährden.




    Es wird ja eh gefoltert

    Whitney liefert weitere ältere Dershowitz-Zitate, die alle
    darauf hinauslaufen, daß eh gefoltert werde und Foltern deshalb gesetzlich
    normiert werden müsse. Zusätzlich behauptet Dershowitz, die Mehrheit der
    US-Amerikaner befürworte Folter in Gefahrensituationen. Whitney widerspricht
    unter Verweis auf Meinungsumfragen. Er urteilt:




    Der wirkliche Grund, weshalb Folter abzulehnen ist,
    liegt darin, daß sie dem Staat mehr Befugnisse erteilt als für die
    Sicherheit und Wohlfahrt von „Uns, dem Volke“ klug ist. Der Staat ist
    jetzt „und war schon immer“ die größte Gefahr für Menschenrecht und bürgerliche
    Freiheit. Das trifft heute – in unserer Nach-Elfter-September-Welt –
    mehr zu denn je. Der Staat ist der natürliche Feind der Freiheit des
    Einzelnen.


    Dershowitz’ Polemik hat nichts mit vorgeblicher Sorge
    um die Sicherheit des amerikanischen Volkes zu tun. Das ist Quatsch. Sie ist
    der Versuch, die Befugnisse des Staates auszuweiten, und zwar durch die
    Aufweichung der öffentlichen Meinung über Folter. Sie ist ein
    offenkundiger Griff nach der Macht, schlicht und einfach. Sie sollte von
    jedem zurückgewiesen werden, der ihre wahre Bedeutung erfaßt.




    Des Terroristen Anhänger in Deutschland

    Der Ausschluß der israelischen Nachbarn aus dem
    Geltungsbereich der Menschenrechte und Dershowitz’ terroristischer Griff nach
    der Macht haben viel mit unserm Land zu tun. Rudolf Walther rezensierte laut Perlentaucher
    in der Frankfurter Rundschau Dershowitz’ Kampfschrift „Plädoyer für
    Israel“,




    in dem der amerikanische Jurist Alan M. Dershowitz den
    Beweis führen will, dass die Anklagen gegen Israel auf Vorurteilen beruhen.
    Doch statt Behauptungen belegt und eweise erbracht [zu haben], sieht
    Walther hier allenfalls "propagandistische
    Rechtfertigungsgirlanden" geschwungen. Walther spricht auch von
    "Scharlatanerie" und "vernagelter Einseitigkeit". Nicht
    gelten lassen will Walther etwa Dershowitz' Behauptung, Israel habe als
    "einziges Land in der Geschichte der modernen Kriegsführung"
    keine Vergeltung gegen feindliche Städte und deren Zivilbevölkerung geü[bt].
    Als "Legende" tut Walther die von Dershowitz angeführte
    Friedensbereitschaft des Landes ab. Und dass in der Menschenrechtsfrage an
    Israel andere Standards gerichtet werden als [an] arabische[.]
    Nachbarstaaten, will Walther dann Israel selbst zugeschrieben wissen, schließlich
    betone das Land stets, dass es die einzige Demokratie in der Region sei.




    Zur deutschen Ausgabe des Israel-Buchs des langjährigen
    Folterbefürworters Dershowitz hat 2005 ein bekannter deutscher Schlechtmensch
    das noch schrillere Vorwort geschrieben: der Spiegel-Autor und
    Börne-Preisträger Henryk M. Broder.

    Die Vollkommenheit ist unerreichbar. Gewiß ist die Vollkommenheit unerreichbar. Sie hat nur den Sinn, deinen Weg wie ein Stern zu leiten. Sie ist Richtung und Streben auf etwas hin.
    - Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
  • Und gleich noch ein Text von Radio Utopie hinterher:

    Berlin: Heute schaffte es eine Meldung des "Spiegel" über die
    Nachrichtenagentur "Reuters" in die entsprechenden Verteiler der
    Konzernmedien. Ein Diplomat des Iran sei ausgewiesen worden, weil er
    "versucht haben soll, in Deutschland Komponenten für die
    Urananreicherung zu kaufen"(1). Das Auswärtige Amt soll eine
    Stellungnahme zu dem Bericht über den Bericht abgelehnt haben. Ohne nur
    mit einem Wort auf den Iran-Bericht sämtlicher US-Geheimdienste
    einzugehen, die ganz klar das Gegenteil festgestellt hatten, heisst es
    dann bei Reuters weiter: "Die Staatengemeinschaft fürchtet, dass die
    Islamische Republik unter dem Deckmantel der zivilen Nutzung der
    Atomkraft nach Atomwaffen strebt."

    Wirklich interessant wird es dann, als diesbezügliche Papiere der Merkel-Regierung zitiert werden.





    MERKEL-REGIERUNG: KRIEGSPROPAGANDA ÜBER ATOMWAFFENPROGRAMM DES IRAN



    Im Original der "Reuters"-Meldung über die "Spiegel"-Meldung über ein
    "Warnschreiben", was wiederum offenbar dem "Spiegel" zugespielt wurde:

    "Die Bundesregierung geht dem `Spiegel`-Bericht zufolge davon aus, dass
    der Iran weiter versuchen wird, sich mit kriegstauglicher Technologie
    zu versorgen. Das Land bemühe sich `weiterhin intensiv um die
    Beschaffung von Gütern und Technologie für militärische Anwendungen
    aller Art aus westlichen Industriestaaten`, zitiert das Magazin aus
    einem aktuellen Warnschreiben." (1)



    Ein Zitatenkarussell, was Information und Masse vortäuscht und nichts
    anderes als offensichtliche Lügen der Bundesregierung sind. Weder die
    Internationale Atomenergiebehörde, noch 16 Geheimdienste der USA haben
    dafür irgendwelche Belege finden können, obwohl sie wahrlich lange
    genug danach gesucht haben. Und nicht nur dass: der Iran-Bericht der
    US-Geheimdienste ist ein Jahr alt und wurde aus politischen Gründen
    zurückgehalten. Ein Skandal allerhöchsten Ranges, vor allem wenn man
    bedenkt, wie lange aus Regierungskreisen in Washington, Berlin und
    Jerusalem über das Megafon der Konzernmedien schon gegen den angeblich
    bald oder bereits atomar bewaffneten Iran gehetzt wird. Auch ein
    Angriff auf den Iran mit Atomwaffen wurde versucht in der
    Öffentlichkeit als notwendig und unvermeidlich darzustellen, während
    der geheim gehaltene US-Geheimdienstbericht klar besagte, dass
    spätestens seit 2003 der Iran kein Atomwaffenprogramm mehr hat.

    Seit Jahren schon verlangt der insbesondere der
    militärisch-industriell-politische Komplex in Israel (der immer ganz
    besonders religiös tut) einen atomaren Angriff auf den Iran.

    (siehe dazu unsere Doku "Israel fordert atomaren Angriff auf den Iran" vom 22.Juni 2006)

    http://www.radio-utopie.de/archiv.php?themenID=110&JAHR_AKTUELL=2006&MON_AKTUELL=7





    KRIEGSHETZE AUS ISRAEL



    Der ehemalige Chef des israelischen Geheimdienstes Shin Beth, der
    jetzige "Minister für Öffentliche Sicherheit" Avi Dichter, behauptete
    heute nicht nur, dass sämtliche US-Geheimdienste sich geirrt hätten und
    der Iran doch Atomwaffen baue. Er setzte noch eins drauf, nach der
    alten Devise "haste nix in der Hand, spuckste eben grosse Töne".
    Dichter warnte vor einem Krieg in der Region und einem angeblich
    drohendem "Überraschungsangriff". Aber nicht etwa durch die Atommacht
    Israel, nein, sondern durch die nicht-Atommacht Iran, die quer über von
    US-Truppen besetzte Länder irgendwie ruckzuck Israel besetzen und
    angreifen könnte. Er zog sogar einen Vergleich mit dem Jom-Kippur-Krieg
    von 1973. (3)





    KRIEGSHETZE AUS DEUTSCHLAND



    Auch eine Zeitung, die das "jüdisch-christliche Abendland" immer gern
    im Munde führt, und dabei nichts als den fetten Privilegien einer
    miesen, korrupten Oberschicht zuarbeitet, entblödete sich nicht in
    komplett-ignoranter Barbarenhypnose das Geschwätz eines Lügners im
    Weissen Haus (2) nachzubeten:

    " Die Atom-Mullahs und der dritte Weltkrieg" titelte schon gestern die
    westliche "Welt" (4) und behauptete dabei, der IRAN treibe das
    hinterhältige Spiel. Dabei platzte die alte Lobby der israelischen
    Regierungspolitik fast vor semantisch-negativen Untergangs- und
    Angstvokabeln, so dass man ihn förmlich vor sich sah, den über den 2000
    Euro gebeugten Schreibtisch gebeugten, gegeelten Nobeljournalisten, der
    hinter sich den Atem seines Chefs spürte:

    "hinterhältiges Spiel..neuen Krieg..sehr
    gefährlich..Atomsperrvertrag..massiven Drohungen..Kriegspläne", und das
    war nur die zweite Überschrift. US-Präsident Bush, weltweite, verlogene
    Witzfigur eines abgetakelten Imperiums und Westblocks, wird schon
    wieder mit einer aktuellen "Warnung" vor dem 3.Weltkrieg zitiert.
    US-Verteidigungsminister Robert Gates, bei dem nicht weiss ob man ihm
    Mitleid oder Tabletten schenken soll, schenkt der Presse den wahrlich
    bedeutenden Satz:"Alle Optionen sind auf dem Tisch".

    Boah, bin ich zerschmettert.



    Der ganze Artikel ist ein Lachnummer. Das Problem dabei ist: es ist
    Teil einer in der Tat atomar bewaffneten Lachnummer namens USA, samt
    ihrer über Medienkonsortien bedingungslos zur Gefolgschaft verdammten
    Angestellten.





    BUSH UND DIE "TAGESSCHAU": WER ZUM GEIER IST DIE "INTERNETOPPOSITION"?



    Heute kreierte die "Tagesschau" ein neues Wort: die
    "Internetopposition". Hätte sie doch wenigstens "Aussermediale
    Opposition" (AMO) draus gemacht. Als jemand, der mit der WASG Berlin
    versucht hat, endlich eine parlamentarische Opposition gegen die
    asoziale Politik des Berliner Senats von SPD und Wowereit-Linken zu
    organisieren, hätte mich eine Alternative zum Parlamentarismus schon
    sehr interessiert.



    Aber gut: die "Internetopposition" in Syrien hat es also nicht leicht,
    so die "Tagesschau". Journalisten werden verhaftet, Seiten durch die
    Regierung zensiert.

    Sagt mal, Jungs - wollt Ihr mich jetzt verarschen oder was? Hier werden
    82 Millionen Menschen beschnüffelt, die Leute haben schon Panik wenn
    sie schon von Arabern oder Moslems oder Journalisten oder Linken oder
    Intellektuellen die falsche email BEKOMMEN (schreiben muss ja keiner
    mehr um Ärger zu bekommen oder in der falschen Datei zu landen um dann
    beim Auslandsbesuch auch dort beschnüffelt zu werden) und Ihr erzählt
    hier was von "Internetopposition" in Syrien??



    Es wäre der übliche Lückenfüller. Wenn da nicht - rein zufällig - auch
    die heutige Meldung des Führers (der westlichen Welt) wäre:

    "US-Präsident George W. Bush hat sich erneut kritisch über die
    Regierung in Syrien geäussert und die Freilassung von politischen
    Gefangenen gefordert," heisst es da (6) brav im Schweizer
    "Tagesanzeiger".

    (Gottverdammt, waren die nicht neutral?)



    "Das syrische Regime verweigert seinen Bürgern weiterhin grundlegende
    Menschenrechte", heisst es da, der Führer (der westlichen Welt) hätte
    das gesagt. Dazu würden die Meinungs- und Bewegungsfreiheit gehören
    sowie "das Recht, eine repräsentative Regierung zu wählen, die auf ihre
    Bedürfnisse eingeht".

    (Hey - UND WAS IST MIT MIR?? Ich will auch sowas..)



    Bush habe ausserdem - bitte um Aufmerksamkeit: - "die Bildung einer
    oppositionellen Gruppe mit der Bezeichung Nationalrat" begrüsst.

    (Sind die im Internet..?)

    Dies sei "ein ermutigendes Zeichen für alle, die Freiheit und
    Demokratie unterstützen", so Bush. Seine Regierung begrüsse die vom
    Nationalrat proklamierten Grundsätze der Gewaltlosigkeit und der
    "Öffnung für alle, die in Syrien glauben, dass die Stunde der
    Veränderung gekommen ist".

    (Wollen die da alle raus und hierher?

    Bush rief ausserdem noch den syrischen Präsidenten Bashar al-Assad auf,
    die kürzlich festgenommenen Mitglieder des Nationalrates freizulassen.
    Aha.





    FAZIT



    Eine so jämmerliche Kriegskampagne habe ich ja noch nie gesehen. Da
    scheint´s aber um das lieb Abendland schon schlecht bestellt zu sein.




    Klar mit Krieg lässt sich eine Menge Geld verdienen, aber wielange wollen sich die Völker eigentlich noch benutzen lassen?
    Die Vollkommenheit ist unerreichbar. Gewiß ist die Vollkommenheit unerreichbar. Sie hat nur den Sinn, deinen Weg wie ein Stern zu leiten. Sie ist Richtung und Streben auf etwas hin.
    - Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
  • Passend zu Gesetzesänderungen und Erweiterungen diverser Vollmachten:

    Schon der russische Wahlkampf offenbarte das staatliche
    Repressionspotenzial, welches man bereit ist zu entfesseln. In
    Opposition zu sein - vornehmlich wenn sie auf der Straße stattfindet,
    weil man den Andersdenkenden keinerlei anderes Forum einräumt -
    bedeutet nicht gegen Putin zu sein, nicht nur gegen Putin zu sein,
    sondern gegen den Staat als solchem. Der gemeine Oppositionelle gilt
    als Terrorist. Staatliche Gewalt zur Unterdrückung ist den Machthabern
    als Mittel recht und billig. Im Wahlgeschehen selbst, fand dieses
    Vorspiel seine würdige Fortsetzung: Stimmenkauf und Wählerbevormundung
    zeichneten die jüngste Dumawahl aus.

    Außenminister
    Steinmeier hat auf die große Bedeutung des deutsch-russischen
    Verhältnisses hingewiesen und Präsident Putin bescheinigt, er habe in
    den acht Jahren seiner Präsidentschaft ein „hohes Maß an Stabilität
    Russlands“ erreicht.


    Quelle: FAZ
    Die
    innenpolitischen Zustände, so Steinmeier weiter, möchte er nicht
    schönreden. Aber zur indirekten Gratulation bezüglich der umgesetzten
    Stabilität reicht es doch. Dankbarkeit liest man aus diesem verkappten
    Lob heraus. Gleichgültigkeit ebenso. Was spielt es schon für eine
    Rolle, wie Wahlergebnisse zustandekommen? - Was zählt ist das Resultat,
    ist die wirtschaftliche Beziehung, ist das Aufrechterhalten bilateralen
    Krämerseelentums.

    Nein, Verurteilung gibt es keine im - ach so -
    demokratischen Westen. Präsentiert Putin seine Handpuppe Medwedjew,
    jubeliert bereits Minuten später die deutsche Kanzlerin. Als ob diese
    Entscheidung - dieser Ukas -
    den Wahlbetrug wettmachen könnte. Als seinerzeit die UdSSR
    zusammenbrach, wollte der Westen die Demokratisierung der Staaten des
    ehemaligen Warschauer Paktes - in einem Atemzug wurde auch der freie
    Markt gefordert. Der Markt ist verwirklicht, die Produktivkräfte werden
    heute im Namen des Kapitals, nicht mehr im Namen des Partei ausgebeutet.

    Mit
    der Anerkennung dieser Wahlen, legitimiert der Westen, allen voran
    Angela Merkel, die Diktatur des Neozaren Putin. Um der Stabilität
    willen werden beide Augen zugehalten, der Mißstand bestenfalls zaghaft
    angedeutet. Stabilität meint die Gnade, die Putin dem Westen zuteil
    werden läßt. Gerade die Interessen der Energiekonzerne leben von dieser
    Gnade, die Kunden derselben nicht zu vergessen. Diese neue Version des
    Appeasement soll "den Frieden für unsere Zeit" sichern. Anders formuliert: Auch Hitler galt einmal als Stabilitätsfaktor.

    Lupenreiner
    Demokrat. So wurde er einst genannt. Es fällt, selbst bei Betrachtung
    mit einer Lupe schwer, an Putin demokratisches Flair zu entdecken.

    links-im-sueden.blogspot.com
    Die Vollkommenheit ist unerreichbar. Gewiß ist die Vollkommenheit unerreichbar. Sie hat nur den Sinn, deinen Weg wie ein Stern zu leiten. Sie ist Richtung und Streben auf etwas hin.
    - Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste