Rheinland - Bastarde

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  • Rheinland - Bastarde

    Nach dem Ersten Weltkrieg besetzten
    französische Truppen das Rheinland. Im Versailler Vertrag stimmte das
    geschlagene Deutschland der Besatzung der linksrheinischen Gebiete
    sowie der Städte Köln, Koblenz, Kehl und Mainz zu.


    Von den 85.000 französischen Besatzungssoldaten, die im Rheinland
    stationiert waren, stammten etwa 25.000 bis 30.000 aus Nordafrika,
    Französisch-Westafrika, Madagaskar und Indochina. In Deutschland regte
    sich schnell heftiger Protest gegen die Truppen aus den französischen
    Kolonien: „Senegal Neger“ und „Negersoldaten“ wurden sie beschimpft.
    Auch die Reichsregierung ließ in den kommenden Jahren keine Gelegenheit
    aus, um ihre Empörung zu äußern und den Abzug der schwarzen Soldaten zu
    fordern. Es wird sogar ein Schreiben an den Papst versandt. Parteien
    appellieren an die Reichregierung. 12.000 Menschen demonstrieren in New
    York gegen die „schwarze Schande“ in Deutschland. „Die Verwendung
    schwarzer Truppen niederster Kultur als Aufseher über eine geistig und
    wirtschaftlich so hoch stehende Bevölkerung wie die Rheinländer sei
    eine dauerhafte Verletzung der Gesetze europäischer Zivilisation,“
    erregte sich sogar Friedrich Ebert. Aus meist unehelichen Beziehungen
    zwischen deutschen Zivilistinnen und „farbigen“ Soldaten entstammten
    Kinder, die in der Öffentlichkeit und den Medien bald als
    „Rheinland-Bastarde“ diffamiert wurden. Ein Forschungsprojekt widmet
    sich jetzt der vergessenen Lebenswelt französischer Kolonialsoldaten
    und ihrer Nachkommen.
    „Metropolis“
    dokumentiert die Spurensuche der Forscher und trifft Zeitzeugen, die
    sich noch an ihre Begegnungen mit Soldaten aus Übersee erinnern können.


    <img alt="" src="http://www.arte.tv/i18n/content/tv/02__Communities/00-Template/4-Picto/puce__light.gif/499660,property=imageData.gif" /> Literaturauswahl

    Echenberg, Myron J.: Colonial conscripts. The Tirailleurs Sénégalais in French West Africa, 1857 - 1960. Portsmouth, NH: Heinemann [u.a.], 1991, (Social history of Africa).

    Koller, Christian: „Von
    Wilden aller Rassen niedergemetzelt". Die Diskussion um die Verwendung
    von Kolonialtruppen in Europa zwischen Rassismus, Kolonial- und
    Militärpolitik (1914-1930)
    . Stuttgart: Franz Steiner Verlag, 2001.

    Der „dunkle Verrat an Europa". Afrikanische Soldaten im Krieg 1914-1918 in der deutschen Wahrnehmung. Zwischen Charleston und Stechschritt. Schwarze im Nationalsozialismus. Hg. von Martin, Peter; Christine Alonzo. S. 111-115. München-Hamburg: Dölling und Galitz, 2004.

    Die "Schwarze Schmach". Afrikanische
    Besatzungssoldaten und Rassismus in den zwanziger Jahren.
    AfrikanerInnen in Deutschland und schwarze Deutsche - Geschichte und
    Gegenwart. Beiträge zur gleichnamigen Konferenz vom 13.-15. Juni 2003
    im NS-Dokumentationszentrum (EL-DE-Haus) Köln
    . Hg. von Bechhaus-Gerst, Marianne; Reinhard Klein-Arendt. S. 155-169. Münster: Lit., 2004.

    „Afrika am Rhein". Zivilbevölkerung und Kolonialtruppen im rheinischen Besatzungsgebiet der 1920er Jahre. Besatzung. Funktion und Gestalt militärischer Fremdherrschaft von der Antike bis zum 20. Jahrhundert. Hg. von Kronenbitter, Günther; Markus Pöhlmann; Dierk Walter. Paderborn [u.a.]: Schöningh, 2006.

    Lunn, Joe H.: Kande Kamara speaks. An oral history of the West African experience in France, 1914-18. Africa and the First World War. Hg. von Page, Melvin E. S. 28-53. London: Macmillan, 1987.

    Memoirs of the maelstrom. A Senegalese oral history of the First World War. Portsmouth, NH Heinemann [u.a.]. (Social history of Africa series), 1999.

    Martin, Peter; Christine Alonzo; im Auftr. des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln (Hg.): Zwischen Charleston und Stechschritt. Schwarze im Nationalsozialismus. Hamburg [ u.a.]: Dölling und Galitz, 2004.

    Pommerin, Reiner: Sterilisierung der Rheinlandbastarde. Das Schicksal einer farbigen deutschen Minderheit 1918 - 1937. Düsseldorf: Droste, 1979.

    Reinwald, Brigitte: Reisen durch den Krieg. Erfahrungen und Lebensstrategien westafrikanischer Weltkriegsveteranen. Berlin: Klaus Schwarz Verlag, 2005.

    Süß, Martin: Rheinhessen
    unter französischer Besatzung. Vom Waffenstillstand im November 1918
    bis zum Ende der Separatistenunruhen im Februar 1924
    . Stuttgart: Steiner. (Geschichtliche Landeskunde, 31), 1988.

    Wigger, Iris: Die „Schwarze Schmach am Rhein". Rassistische Diskriminierung zwischen Geschlecht, Klasse, Nation und Rasse. Münster: Westfäl. Dampfboot, 2007.

    Quelle arte.tv

    Wie würde wohl heutzutage über diese Dinge gedacht und gesprochen werden? Würde man nicht jeden der solch Urteil spricht eindeutig als einen Nazi und Rassisten bezeichnen?
    Immerhin waren ja auch Sozialdemokraten gegen diese "Bastarde". Wie würdet ihr diese Sache bezeichnen und was spricht für oder dagegen?
    Immerhin sind die Kinder ja nicht durch Vergewaltigungen gezeugt worden sondern meist durch Beziehungen weiblicher Bevölkerung und den Soldaten.
    Die Vollkommenheit ist unerreichbar. Gewiß ist die Vollkommenheit unerreichbar. Sie hat nur den Sinn, deinen Weg wie ein Stern zu leiten. Sie ist Richtung und Streben auf etwas hin.
    - Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste

  • Nach dem Ersten Weltkrieg besetzten
    französische Truppen das Rheinland. Im Versailler Vertrag stimmte das
    geschlagene Deutschland der Besatzung der linksrheinischen Gebiete
    sowie der Städte Köln, Koblenz, Kehl und Mainz zu.


    Das ist ja wohl eine FRECHHEIT von dir! Gehts noch???

    Was ist denn deine Meinung dazu? Oder möchtest du das hier so unkommentiert stehen lassen?
  • Guten Morgen agitator!

    (Ruhig, Brauner, ruhig) Reib dir Mal den Schlaf aus den Augen. Hier ist die Quelle, von der Abraxas den Artikel her hat:
    arte.tv/

    und das:


    Wie würde wohl heutzutage über diese Dinge gedacht und gesprochen werden? Würde man nicht jeden der solch Urteil spricht eindeutig als einen Nazi und Rassisten bezeichnen?
    Immerhin waren ja auch Sozialdemokraten gegen diese "Bastarde". Wie würdet ihr diese Sache bezeichnen und was spricht für oder dagegen?
    Immerhin sind die Kinder ja nicht durch Vergewaltigungen gezeugt worden sondern meist durch Beziehungen weiblicher Bevölkerung und den Soldaten.


    - ist sein Kommentar dazu, verbunden mit einer Frage an die Gemeinschaft.

    Stets zu Diensten!
    EO
    nenn mich EO
    zu Ende denken
  • Abraxas stellt eine Lüge zur Diskusion. Diese hat sich durch den Widerspruch im Zweiten Satz schon selbst entlarvt!

    Gute Nacht!
    Die Vollkommenheit ist unerreichbar. Gewiß ist die Vollkommenheit unerreichbar. Sie hat nur den Sinn, deinen Weg wie ein Stern zu leiten. Sie ist Richtung und Streben auf etwas hin.
    - Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
  • den bericht hab ich auch auf arte gesehen, recht interessant das.
    was mich aber interessieren würde, ob überhaupt eine notwendigkeit bestand, ausgerechnet in der keimphase des rassismus in europa, solche vollkommen fremdartige kultur im rheinland zu stationieren. hätten doch auch europäische sein können, das hätte zu weit weniger problemen geführt.
    hab ich nich so ganz mitbekommen damals. ;)

    maky
  • Hallo maky,

    der ausklingende 2. Weltkrieg war nicht die Keimphase des Rassismus. Der war schon da. Die westliche Welt hatte sich aufgemacht die "Wilden" zu kolonisieren und hatte dabei keine Skrupel diese kulturell "niedrger" stehenden Menschen ihres Landes zu berauben. Gerade das war ja gerade die Kulturleistung der Europäer! Die Soldaten der Kolonialtruppen waren andererseits auch nicht freiwillig bei ihren neuen Herren Soldaten geworden. Sie sind nur deshalb eingesetzt worden, weil sie verfügbar und billig waren. Alle europäischen Völker hatten einen solchen Blutzoll gezahlt, dass die Armeen nicht mehr aufgefüllt werden konnten und die überlebenden Männer wieder in den Volkswirtschaften gebraucht wurden. Die Bürger waren so nachhaltig kriegsmüde, dass die Politiker ihre Ämter verloren hätten, wenn sie es gewagt hätten französische Männer in diesen Dienst zu pressen. Der zeitliche Abstand zwischen dem 1. und 2. Weltkrieg ist das absolute Minimum um neue Jahrgänge junger Männer nachwachsen zu lassen, die in einem neuen Krieg geopfert werden können.

    Gruß, EO
    nenn mich EO
    zu Ende denken