[Geheimlehren] Die sieben Belehrungen der Toten.

  • [Geheimlehren] Die sieben Belehrungen der Toten.

    NUIT

    Sermo I

    Die Toten kamen zurück von
    Jerusalem, wo sie nicht fanden, was sie
    suchten. Sie begehrten bei mir Einlass und verlangten bei mir Lehre und
    so lehrte ich sie:


    Höret, ich beginne beim Nichts.
    Das Nichts ist dasselbe wie die
    Fülle. In der Unendlichkeit ist voll so gut wie leer. Das Nichts
    ist leer und voll. Ihr könnt auch ebenso gut etwas anderes vom
    Nichts sagen, zum Beispiel es sei weiß oder schwarz oder es sei
    nicht, oder es sei. Ein Unendliches und Ewiges hat keine Eigenschaften,
    weil es alle Eigenschaften hat. Das Nichts oder die Fülle nennen
    wir das PLEROMA. Dort drin hört Denken und Sein auf, denn das
    Ewige und Unendliche hat keine Eigenschaften. In ihm ist keiner, denn
    er wäre dann vom Pleroma unterschieden und hätte
    Eigenschaften, die ihn als etwas vom Pleroma unterschieden. Im Pleroma
    ist nichts und alles: Es lohnt sich nicht über das Pleroma
    nachzudenken, denn das hieße: Sich selber auflösen.


    Die CREATUR ist nicht im Pleroma,
    sondern in sich. Das Pleroma ist
    Anfang und Ende der Creatur. Es geht durch sie hindurch, wie das
    Sonnenlicht die Luft überall durchdringt. Obschon das Pleroma
    durchaus hindurch geht, so hat die Creatur doch nicht Theil daran, so
    wie ein vollkommen durchsichtiger Körper weder hell noch dunkel
    wird durch das Licht, das durch ihn hindurch geht. Wir sind aber das
    Pleroma selber, denn wir sind ein Theil des Ewigen und Unendlichen. Wir
    haben aber nicht theil daran, sondern sind vom Pleroma unendlich weit
    entfernt, nicht räumlich oder zeitlich, sondern WESENTLICH, indem
    wir uns im Wesen vom Pleroma unterscheiden als Creatur, die in Zeit und
    Raum beschränkt ist.


    Indem wir aber Theile des Pleroma
    sind, so ist das Pleroma auch in uns.
    Auch im kleinsten Punkt ist das Pleroma unendlich, ewig und ganz, denn
    klein und groß sind Eigenschaften, die in ihm enthalten sind. Es
    ist dies Nichts, das überall ganz ist und unaufhörlich. Daher
    rede ich von der Creatur als einem Theile des Pleroma, nur
    sinnbildlich, denn das Pleroma ist wirklich nirgends geteilt, denn es
    ist das Nichts. Wir sind auch das ganze Pleroma, denn sinnbildlich ist
    das Pleroma der kleinste nur angenommene, nicht seiende Punkt in uns
    und das unendliche Weltgewölbe um uns.


    Warum aber sprechen wir denn
    überhaupt vom Pleroma, wenn es doch
    Alles und Nichts ist ? Ich rede davon, um irgendwo zu beginnen, und um
    Euch den Wahn zu nehmen, dass irgendwo außen oder innen ein von
    vornherein Festes oder irgendwie Bestimmtes sei. Alles sogenannte Feste
    oder Bestimmte ist nur verhältnismäßig. Nur das dem
    Wandel unterworfene ist fest und bestimmt. Das wandelbare aber ist die
    Creatur, also ist sie das einzig feste und bestimmte, denn sie hat
    Eigenschaften, ja sie ist selber Eigenschaft.


    Wir erheben die Frage: wie ist die
    Creatur entstanden? Die Creaturen
    sind entstanden, nicht aber die Creatur, denn sie ist die Eigenschaft
    des Pleroma selber, so gut wie die Nichtschöpfung, der ewige Tod.
    Creatur ist immer und überall, Tod ist immer und überall. Das
    Pleroma hat alles, Unterschiedenheit und Ununterschiedenheit.


    Die Unterschiedenheit ist die Creatur.
    Sie ist unterschieden.
    Unterschiedenheit ist ihr Wesen, darum unterscheidet sie auch. Darum
    unterscheidet der Mensch, denn sein Wesen ist Unterschiedenheit. Darum
    unterscheidet er auch die Eigenschaften des Pleroma, die nicht sind. Er
    unterscheidet sie aus seinem Wesen heraus. Darum muss der Mensch von
    den Eigenschaften des Pleroma reden, die nicht sind.


    Ihr sagt: Was nützt es, davon zu
    reden? Du sagtest doch selbst, es
    lohne sich nicht, über das Pleroma zu denken. Ich sagte Euch das,
    um Euch vom Wahne zu befreien, dass man über das Pleroma denken
    könne. Wenn wir die Eigenschaften des Pleroma unterscheiden, so
    reden wir aus unsrer Unterschiedenheit und über unsre
    Unterschiedenheit, und haben nichts gesagt über das Pleroma.
    Über unsere Unterschiedenheit aber zu reden ist notwendig, damit
    wir uns genügend unterscheiden können. Unser Wesen ist
    Unterschiedenheit. Wenn wir diesem Wesen nicht getreu sind, so
    unterscheiden wir uns ungenügend. Wir müssen darum
    Unterscheidungen der Eigenschaften machen.


    Ihr fragt: Was schadet es, sich nicht
    zu unterscheiden? Wenn wir nicht
    unterscheiden, dann geraten wir über unser Wesen hinaus, über
    die Creatur hinaus und fallen in die Ununterschiedenheit, die die
    andere Eigenschaft des Pleroma ist. Wir fallen in das Pleroma selber
    und geben es auf, Creatur zu sein. Wir verfallen der Auflösung im
    Nichts. Das ist der Tod der Creatur. Also sterben wir in dem
    Maße, als wir nicht unterscheiden. Darum geht das natürliche
    Streben der Creatur auf Unterschiedenheit, Kampf gegen
    uranfängliche, gefährliche Gleichheit.


    Dieß nennt man das PRlNCIPIUM
    INDIVIDUATIONIS. Dieses Princip ist
    das Wesen der Creatur. Ihr seht daraus, warum die Ununterschiedenheit
    und das Nichtunterscheiden eine große Gefahr für die Creatur
    ist. Darum müssen wir die Eigenschaften des Pleroma unterscheiden.
    Die Eigenschaften sind die GEGENSATZPAARE, als

    das Wirksame und das Unwirksame,

    die Fülle und die Leere,


    das Lebendige und das Tote,


    das Verschiedene und das Gleiche,


    das Helle und das Dunkle,

    das Heiße und das Kalte,

    Die Kraft und der Stoff,

    die Zeit und der Raum,

    das Gute und das Böse,

    das Schöne und das
    Häßliche,


    das Eine und das Viele. etc.



    Die Gegensatzpaare sind die
    Eigenschaften des Pleroma, die nicht sind,
    weil sie sich aufheben. Da wir das Pleroma selber sind, so haben wir
    auch alle diese Eigenschaften in uns; da der Grund unsres Wesens
    Unterschiedenheit ist, so haben wir die Eigenschaften im Namen und
    Zeichen der Unterschiedenheit, das bedeutet:


    Erstens: die Eigenschaften sind in uns
    von einander unterschieden und
    geschieden, darum heben sie sich nicht auf, sondern sind wirksam. Darum
    sind wir das Opfer der Gegensatzpaare. In uns ist das Pleroma zerrissen.


    Zweitens: Die Eigenschaften
    gehören dem Pleroma, und wir
    können und sollen sie nur im Namen und Zeichen der
    Unterschiedenheit besitzen oder leben. Wir sollen uns von den
    Eigenschaften unterscheiden. Im Pleroma heben sie sich auf, in uns
    nicht. Unterscheidung von ihnen erlöst. Wenn wir nach dem Guten
    oder Schönen streben, so vergessen wir unsres Wesens, das
    Unterschiedenheit ist und wir verfallen den Eigenschaften des Pleroma,
    als welche die Gegensatzpaare sind. Wir bemühen uns, das Gute und
    Schöne zu erlangen, aber zugleich auch erfassen wir das Böse
    und Hässliche, denn sie sind im Pleroma eins mit dem Guten und
    Schönen. Wenn wir aber unserm Wesen getreu bleiben, nämlich
    der Unterschiedenheit, dann unterscheiden wir uns vom Guten und
    Schönen, und darum auch vom Bösen und Hässlichen, und
    wir fallen nicht ins Pleroma, nämlich in das Nichts und in die
    Auflösung


    Ihr werfet ein: Du sagtest, dass das
    Verschiedene und Gleiche auch
    Eigenschaften des Pleroma seien. Wie ist es, wenn wir nach
    Verschiedenheit streben? Sind wir dann nicht unserm Wesen getreu? Und
    müssen wir dann auch der Gleichheit verfallen, wenn wir nach
    Verschiedenheit streben?


    Ihr sollt nicht vergessen, dass das
    Pleroma keine Eigenschaften hat.
    Wir erschaffen sie durch das Denken. Wenn Ihr also nach Verschiedenheit
    oder Gleichheit oder sonstigen Eigenschaften strebt, so strebt Ihr nach
    Gedanken, die Euch aus dem Pleroma zufließen, nämlich
    Gedanken über die nichtseienden Eigenschaften des Pleroma. Indem
    Ihr nach diesen Gedanken rennt, fallet Ihr wiederum ins Pleroma und
    erreicht Verschiedenheit und Gleichheit zugleich. Nicht euer Denken,
    sondern euer Wesen ist Unterschiedenheit. Darum sollt Ihr nicht nach
    Verschiedenheit, wie Ihr sie denkt, streben, sondern NACH EUERM WESEN.
    Darum giebt es im Grunde nur ein Streben, nämlich das Streben nach
    dem eigenen Wesen. Wenn Ihr dieses Streben hättet, so brauchtet
    Ihr auch gar nichts über das Pleroma und seine Eigenschaften zu
    wissen und kämet doch zum richtigen Ziele kraft eures Wesens. Da
    aber das Denken vom Wesen entfremdet, so muss ich Euch das Wissen
    lehren, womit Ihr euer Denken im Zaume halten könnet.


    Sermo II

    Die Toten standen in der Nacht den
    Wänden entlang und riefen: Von
    Gott wollen wir wissen, wo ist Gott? Ist Gott tot? Gott ist nicht tot,
    er ist so lebendig wie je. Gott ist Creatur denn er ist etwas
    Bestimmtes und darum vom Pleroma unterschieden. Gott ist Eigenschaft
    des Pleroma, und alles was ich von der Creatur sagte gilt auch von ihm.


    Er unterscheidet sich aber von der
    Creatur dadurch, dass er viel
    undeutlicher und unbestimmbarer ist, als die Creatur. Er ist weniger
    unterschieden als die Creatur, denn der Grund seines Wesens ist
    wirksame Fülle, und nur insofern er bestimmt und unterschieden
    ist, ist er Creatur, und insofern ist er die Verdeutlichung der
    wirksamen Fülle des Pleroma.


    Alles, was wir nicht unterscheiden,
    fällt ins Pleroma und hebt
    sich mit seinem Gegensatz auf. Darum, wenn wir Gott nicht
    unterscheiden, so ist die wirksame Fülle für uns aufgehoben.
    Gott ist auch das Pleroma selber, wie auch jeder kleinste Punkt im
    Geschaffenen und im Ungeschaffenen das Pleroma selber ist.


    Die wirksame Leere ist das Wesen des
    Teufels. Gott und Teufel sind die
    ersten Verdeutlichungen des Nichts, das wir Pleroma nennen. Es ist
    gleichgültig, ob das Pleroma ist, oder nicht ist, denn es hebt
    sich in allem selber auf. Nicht so die Creatur. Insofern Gott und
    Teufel Creaturen sind, heben sie sich nicht auf, sondern bestehen gegen
    einander als wirksame Gegensätze. Wir brauchen keinen Beweis
    für ihr Sein, es genügt, dass wir immer wieder von ihnen
    reden müssen. Auch wenn beide nicht wären, so würde die
    Creatur, aus ihrem Wesen der Unterschiedenheit heraus, sie immer wieder
    aus dem Pleroma heraus unterscheiden.Alles was die Unterscheidung aus
    dem Pleroma herausnimmt, ist Gegensatzpaar, daher zu Gott immer auch
    der Teufel gehört. Diese Zusammengehörigkeit ist so innig,
    und wie Ihr erfahren habet, auch in euerem Leben so unauflösbar,
    wie das Pleroma selber. Das kommt davon, dass die Beiden ganz nahe am
    Pleroma stehen, in welchem alle Gegensätze aufgehoben und eins
    sind.


    Gott und Teufel sind unterschieden
    durch voll und leer, Zeugung und
    Zerstörung. Das WIRKENDE ist ihnen gemeinsam. Das Wirkende
    verbindet sie. Darum steht das Wirkende über beiden und ist ein
    Gott über Gott, denn es vereinigt die Fülle und die Leere in
    ihrer Wirkung. Dies ist ein Gott, von dem Ihr nicht wusstet, denn die
    Menschen vergaßen ihn. Wir nennen ihn mit seinem Namen ABRAXAS.
    Er ist noch unbestimmter als Gott und Teufel.


    ABRAXAS

    Um Gott von ihm zu unterscheiden,
    nennen wir Gott HELIOS oder Sonne.
    Der Abraxas ist Wirkung, ihm steht nichts entgegen, als das
    Unwirkliche, daher seine wirkende Natur sich frei entfaltet. Das
    Unwirkliche ist nicht, und widersteht nicht. Der Abraxas steht
    über der Sonne und über dem Teufel. Er ist das
    unwahrscheinlich Wahrscheinliche, das unwirklich Wirkende. Hätte
    das Pleroma ein Wesen, so wäre der Abraxas seine Verdeutlichung.


    Er ist zwar das Wirkende selbst, aber
    keine bestimmte Wirkung, sondern
    Wirkung überhaupt. Er ist unwirklich wirkend, weil er keine
    bestimmte Wirkung hat. Er ist auch Creatur, da er vom Pleroma
    unterschieden ist. Die Sonne hat eine bestimmte Wirkung, ebenso der
    Teufel, daher sie uns viel wirksamer erscheinen als der unbestimmbare
    Abraxas. Er ist Kraft, Dauer, Wandel. Hier erhoben die Toten
    großen Tumult denn sie waren Christen.


    Sermo III



    Die Toten kamen heran wie Nebel aus
    Sümpfen und riefen: Rede uns
    weiter über den obersten Gott.Der Abraxas ist der schwer
    erkennbare Gott. Seine Macht ist die größte, denn der Mensch
    sieht sie nicht. Von der Sonne sieht er das summum bonum, vom Teufel
    das Infimum malum, vom Abraxas aber das in allen Hinsichten unbestimmte
    LEBEN, welches die Mutter des Guten und des Übels ist. Das Leben
    scheint kleiner und schwächer zu sein als das summum bonum,
    weshalb es auch schwer ist zu denken, dass der Abraxas an Macht sogar
    die Sonne übertreffe, die doch der strahlende Quell aller
    Lebenskraft selber ist.


    Der Abraxas ist Sonne und zugleich der
    ewig saugende Schlund des
    Leeren, des Verkleinerers und Zerstücklers, des Teufels. Die Macht
    des Abraxas ist zwiefach. Ihr seht sie aber nicht, denn in Euern Augen
    hebt sich das Gegeneinander gerichtete dieser Macht auf. Was Gott Sonne
    spricht, ist Leben, was der Teufel spricht, ist Tod.


    Der Abraxas aber spricht das
    verehrungswürdige und verfluchte
    Wort, das Leben und Tod zugleich ist. Der Abraxas zeugt Wahrheit und
    Lüge, Gutes und Böses, Licht und Finsternis im selben
    Wort, und in derselben Tat. Darum ist der Abraxas furchtbar. Er ist
    prächtig wie der Löwe im Augenblick, wo er sein Opfer
    niederschlägt. Er ist schön wie ein Frühlingstag. Ja, er
    ist der große Pan selber und der kleine. Er ist Priapos. Er ist
    das Monstrum der Unterwelt, ein Polyp mit tausend Armen,
    beflügeltes Schlangengeringel, Raserei.


    Er ist der Hermaphrodit des untersten
    Anfanges. Er ist der Herr der
    Kröten und Frösche, die im Wasser wohnen und ans Land
    steigen, die am Mittag und um Mitternacht im Chore singen. Er ist das
    Volle, das sich mit dem Leeren einigt. Er ist die heilige Begattung, Er
    ist die Liebe und ihr Mord, Er ist der heilige und sein Verräter.
    Er ist das hellste Licht des Tages und die tiefste Nacht des Wahnsinns.
    Ihn sehen, heißt Blindheit, Ihn erkennen heißt Krankheit,
    Ihn anbeten heißt Tod, Ihn fürchten heißt Weisheit,
    Ihm nicht widerstehen heißt Erlösung.


    Gott wohnt hinter der Sonne, der
    Teufel wohnt hinter der Nacht. Was
    Gott aus dem Licht gebiert, zieht der Teufel in die Nacht. Der Abraxas
    aber ist die Welt, ihr Werden und Vergehen selber. Zu jeder Gabe des
    Gottes Sonne stellt der Teufel seinen Fluch. Alles, was Ihr vom Gott
    Sonne erbittet, zeugt eine Tat des Teufels. Alles, was Ihr mit Gott
    Sonne erschafft, giebt dem Teufel Gewalt des Wirkens.


    Das ist der furchtbare Abraxas.

    Er ist die gewaltigste Creatur und in
    ihm erschrickt die Creatur vor
    sich selbst.


    Er ist der geoffenbarte Widerspruch
    der Creatur gegen das Pleroma und
    sein Nichts.


    Er ist das Entsetzen des Sohnes vor
    der Mutter.


    Er ist die Liebe der Mutter zum Sohne.

    Er ist das Entzücken der Erde und
    die Grausamkeit der Himmel.


    Der Mensch erstarrt vor seinem Antlitz.

    Vor ihm giebt es nicht Frage und nicht
    Antwort.


    Er ist das Leben der Creatur.

    Er ist das Wirken der
    Unterschiedenheit.


    Er ist die Liebe des Menschen.

    Er ist die Rede des Menschen.

    Er ist der Schein und der Schatten des
    Menschen.


    Er ist die täuschende
    Wirklichkeit.


    Hier heulten und tobten die Toten,
    denn sie waren Unvollendete.


    Sermo IV

    Die Toten füllten murrend den
    Raum und sprachen: Rede zu uns von
    Göttern und Teufeln, Verfluchter. Gott Sonne ist das höchste
    Gut, der Teufel das Gegenteil, also habt Ihr zwei Götter. Es gibt
    aber viele hohe Güter und viele schwere Übel, und darunter
    giebt es zwei Gottteufel, der eine ist das BRENNENDE und der andere das
    WACHSENDE. Das Brennende ist der EROS in Gestalt der Flamme. Sie
    leuchtet, indem sie verzehrt. Das Wachsende ist der BAUM DES LEBENS, er
    grünt, indem er wachsend lebendigen Stoff anhäuft. Der Eros
    flammt auf und stirbt dahin, der Lebensbaum aber wächst langsam
    und stetig durch ungemessene Zeiten.


    Gutes und Übles einigt sich in
    der Flamme. Gutes und Übles
    einigt sich im Wachstum des Baumes. Leben und Liebe stehen in ihrer
    Göttlichkeit gegeneinander. Unermesslich, wie das Heer der Sterne
    ist die Zahl der Götter und Teufel. Jeder Stern ist ein Gott und
    jeder Raum, den ein Stern füllt, ist ein Teufel. Das Leervolle des
    Ganzen aber ist das Pleroma. Die Wirkung des Ganzen ist der Abraxas,
    nur Unwirkliches steht ihm entgegen. Vier ist die Zahl der
    Hauptgötter, denn vier ist die Zahl der Ausmessungen der Welt.
    Eins ist der Anfang, der Gott Sonne.


    Zwei ist der Eros, denn er verbindet
    Zwei und breitet sich leuchtend
    aus. Drei ist der Baum des Lebens, denn er füllt den Raum mit
    Körpern. Vier ist der Teufel, denn er öffnet alles
    Geschlossene; er löst auf alles Geformte und Körperliche, er
    ist der Zerstörer, in dem Alles zu Nichts wird. Wohl mir, dass es
    mir gegeben ist, die Vielheit und Verschiedenartigkeit der Götter
    zu erkennen. Wehe Euch dass Ihr diese unvereinbare Vielheit durch den
    einen Gott ersetzt. Dadurch schafft Ihr die Qual des Nichtverstehens
    und die Verstümmelung der Creatur, deren Wesen und Trachten
    Unterschiedenheit ist. Wie seid Ihr eurem Wesen getreu, wenn Ihr das
    Viele zum Einen machen wollt? Was Ihr an den Göttern tut,
    geschieht auch an Euch. Ihr werdet alle gleich gemacht und so ist euer
    Wesen verstümmelt.


    Um des Menschen willen herrsche
    Gleichheit, aber nicht um Gottes
    willen, denn der Götter sind viele, der Menschen aber wenige. Die
    Götter sind mächtig, und ertragen ihre Mannigfaltigkeit, denn
    wie die Sterne stehen sie in Einsamkeit und ungeheurer Entfernung von
    einander. Die Menschen sind schwach und ertragen ihre Mannigfaltigkeit
    nicht, denn sie wohnen nahe beisammen und bedürfen der
    Gemeinschaft, um ihre Besonderheit tragen zu können. Um der
    Erlösung willen lehre ich Euch das Verwerfliche, um dessentwillen
    ich verworfen ward. Die Vielzahl der Götter entspricht der
    Vielzahl der Menschen. Unzählige Götter harren der
    Menschwerdung. Unzählige Götter sind Menschen gewesen. Der
    Mensch hat am Wesen der Götter teil, er kommt von den Göttern
    und geht zum Gotte.


    So, wie es sich nicht lohnt über
    das Pleroma nachzudenken, so
    lohnt es sich nicht, die Vielheit der Götter zu verehren. Am
    wenigsten lohnt es sich, den ersten Gott, die wirksame Fülle und
    das summum bonum, zu verehren. Wir können durch unser Gebet nichts
    dazu tun und nichts davon nehmen, denn die wirksame Leere schluckt
    alles in sich auf. Die hellen Götter bilden die Himmelswelt, sie
    ist vielfach und unendlich sich erweiternd und vergrößernd.
    Ihr oberster Herr ist der Gott Sonne.


    Die dunkeln Götter bilden die
    Erdenwelt. Sie sind einfach und
    unendlich sich verkleinernd und vermindernd. Ihr unterster Herr ist der
    Teufel, der Mondgeist, der Trabant der Erde, kleiner und kälter
    und toter als die Erde. Es ist kein Unterschied in der Macht der
    himmlischen und der erdhaften Götter. Die himmlischen
    vergrößern, die erdhaften verkleinern. Unermesslich ist
    beiderlei Richtung.


    Sermo V

    Die Toten spotteten und riefen: Lehre
    uns, Narr, von Kirche und
    heiliger Gemeinschaft. Die Welt der Götter verdeutlicht sich in
    der Geistigkeit und in der Geschlechtlichkeit. Die himmlischen
    erscheinen in der Geistigkeit, die erdhaften in der Geschlechtlichkeit.


    Geistigkeit empfängt und erfasst.
    Sie ist weiblich und darum
    nennen wir sie die MATER COELESTIS, die himmlische Mutter.
    Geschlechtlichkeit zeugt und erschafft. Sie ist männlich und darum
    nennen wir sie PHALLOS, den erdhaften Vater. Die Geschlechtlichkeit des
    Mannes ist mehr erdhaft, die Geschlechtlichkeit des Weibes ist mehr
    geistig. Die Geistigkeit des Mannes ist mehr himmlisch, sie geht zum
    Größeren.


    Die Geistigkeit des Weibes ist mehr
    erdhaft, sie geht zum Kleineren.
    Lügnerisch und teuflisch ist die Geistigkeit des Mannes, die zum
    Kleineren geht. Lügnerisch und teuflisch ist die Geistigkeit des
    Weibes, die zum Größern geht. Jeder gehe zu seiner Stelle.


    Mann und Weib werden aneinander zum
    Teufel, wenn sie ihre geistigen
    Wege nicht trennen, denn das Wesen der Creatur ist Unterschiedenheit.
    Die Geschlechtlichkeit des Mannes geht zum Erdhaften, die
    Geschlechtlichkeit des Weibes geht zum Geistigen. Mann und Weib werden
    aneinander zum Teufel, wenn sie ihre Geschlechtlichkeit nicht trennen.
    Der Mann erkenne das Kleinere, das Weib das Größere.


    Der Mensch unterscheide sich von der
    Geistigkeit und von der
    Geschlechtlichkeit. Er nenne die Geistigkeit Mutter und setze sie
    zwischen Himmel und Erde. Er nenne die Geschlechtlichkeit Phallos und
    setze ihn zwischen sich und die Erde, denn die Mutter und der Phallos
    sind übermenschliche Dämonen und Verdeutlichungen der
    Götterwelt. Sie sind uns wirksamer als die Götter, weil sie
    unserm Wesen nahe verwandt sind. Wenn Ihr Euch von Geschlechtlichkeit
    und von Geistigkeit nicht unterscheidet und sie nicht als Wesen
    über Euch und um Euch betrachtet, so verfallt Ihr ihnen als
    Eigenschaften des Pleroma. Geistigkeit und Geschlechtlichkeit sind
    nicht Eure Eigenschaften, nicht Dinge, die Ihr besitzt und umfasst,
    sondern sie besitzen und umfassen Euch, denn sie sind mächtige
    Dämonen, Erscheinungsformen der Götter, und darum Dinge, die
    über Euch hinaus reichen und an sich bestehen. Es hat einer nicht
    eine Geistigkeit für sich oder eine Geschlechtlichkeit für
    sich, sondern er steht unter dem Gesetz der Geistigkeit und der
    Geschlechtlichkeit.


    Darum entgeht keiner diesen
    Dämonen. Ihr sollt sie ansehen als
    Dämonen und als gemeinsame Sache und Gefahr, als gemeinsame Last,
    die das Leben euch aufgebürdet hat. So ist Euch auch das Leben
    eine gemeinsame Sache und Gefahr, ebenso auch die Götter und
    zuvorderst der furchtbare Abraxas.


    Der Mensch ist schwach, darum ist
    Gemeinschaft unerläßlich;
    ist es nicht die Gemeinschaft im Zeichen der Mutter, so ist es sie im
    Zeichen des Phallos. Keine Gemeinschaft ist Leiden und Krankheit.
    Gemeinschaft in jeglichem ist Zerrissenheit und Auflösung. Die
    Unterschiedenheit führt zum Einzel sein. Einzel sein ist gegen
    Gemeinschaft. Aber um der Schwäche des Menschen willen
    gegenüber den Göttern und Dämonen und ihrem
    unüberwindlichen Gesetz ist Gemeinschaft nötig. Darum sei so
    viel Gemeinschaft als nötig, nicht um der Menschen willen, sondern
    wegen der Götter. Die Götter zwingen Euch zur Gemeinschaft.
    So viel sie Euch zwingen, so viel Gemeinschaft tut not, mehr ist von
    Übel.


    In der Gemeinschaft ordne sich jeder
    dem andern unter, damit die
    Gemeinschaft erhalten bleibe, denn Ihr bedürft ihrer. Im Einzel
    sein ordne sich einer dem andern über, damit jeder zu sich selber
    komme und Sklaverei vermeide. In der Gemeinschaft gelte Enthaltung, im
    Einzel sein gelte Verschwendung. Die Gemeinschaft ist die Tiefe, das
    Einzel sein ist Höhe. Das richtige Maß in Gemeinschaft
    reinigt und erhält. Das richtige Maß im Einzel sein reinigt
    und fügt hinzu. Die Gemeinschaft giebt uns die Wärme, das
    Einzel sein giebt uns das Licht.


    Sermo VI

    Der Dämon der Geschlechtlichkeit
    tritt zu unsrer Seele als eine
    Schlange. Sie ist zur Hälfte Menschenseele und heißt
    Gedankenwunsch. Der Dämon der Geistigkeit senkt sich in unsre
    Seele herab als der weiße Vogel. Er ist zur Hälfte
    Menschenseele und heißt Wunschgedanke.


    Die Schlange ist eine erdhafte Seele,
    halb dämonisch, ein Geist
    und verwandt den Geistern der Toten. Wie diese, so schwärmt auch
    sie herum in den Dingen der Erde und bewirkt, dass wir sie
    fürchten, oder dass sie unsere Begehrlichkeit reizen. Die Schlange
    ist weiblicher Natur und sucht immer die Gesellschaft der Toten, die an
    die Erde gebannt sind, solche, die den Weg nicht hinüberfanden,
    nämlich ins Einzel sein. Die Schlange ist eine Hure und buhlt mit
    dem Teufel und mit den bösen Geistern, ein arger Tyrann und
    Quälgeist, immer zu übelster Gemeinschaft verführend.
    Der weiße Vogel ist eine halbhimmlische Seele des Menschen. Sie
    weilt bei der Mutter und steigt bisweilen herab. Der Vogel ist
    männlich und ist wirkender Gedanke. Er ist keusch und einsam, ein
    Bote der Mutter. Er fliegt hoch über die Erde. Er gebietet das
    Einzel sein. Er bringt Kunde von den Fernen, die vorangegangen und
    vollendet sind. Er trägt unser Wort herum in den Dingen der Erde
    und bewirkt, dass wir sie fürchten, oder dass sie unsere
    Begehrlichkeit reizen.


    Die Toten blickten mit Verachtung und
    sprachen: Höre auf von
    Göttern, Dämonen und Seelen zu reden. Das wussten wir im
    Grunde schon längst.


    Sermo VII

    Des Nachts aber kamen die Toten wieder
    mit kläglicher Gebärde
    und sprachen: Noch eines, wir vergaßen davon zu reden, lehre uns
    vom Menschen. Der Mensch ist ein Thor, durch das Ihr aus der
    Außenwelt der Götter, Dämonen und Seelen eintretet in
    die Innenwelt, aus der größeren Welt in die kleinere Welt.
    Klein und nichtig ist der Mensch, schon habt Ihr ihn im Rücken,
    und wiederum seid Ihr im unendlichen Raume, in der kleineren oder
    inneren Unendlichkeit.In unermesslicher Entfernung steht ein einziger
    Stern im Zenith.


    Dies ist der eine Gott dieses Einen,
    dies ist seine Welt, sein Pleroma,
    seine Göttlichkeit. In dieser Welt ist der Mensch der Abraxas, der
    seine Welt gebiert oder verschlingt. Dieser Stern ist der Gott und das
    Ziel des Menschen. Dies ist sein einer führender Gott, in ihm geht
    der Mensch zur Ruhe, zu ihm geht die lange Reise der Seele nach dem
    Tode, in ihm erglänzt als Licht alles, was der Mensch aus der
    größeren Welt zurückzieht. Zu diesem einen bete der
    Mensch. Das Gebet mehrt das Licht des Sternes, es schlägt eine
    Brücke über den Tod, es bereitet das Leben der kleineren
    Welt, und mindert das hoffnungslose Wünschen der
    größeren Welt. Wenn die größere Welt kalt wird,
    leuchtet der Stern. Nichts ist zwischen dem Menschen und seinem einen
    Gotte, sofern der Mensch seine Augen vom flammenden Schauspiel des
    Abraxas abwenden kann. Mensch hier, Gott dort. Schwachheit und
    Nichtigkeit hier, ewige Schöpferkraft dort. Hier ganz Dunkelheit
    und feuchte Kühle, dort ganz Sonne.


    Darauf schwiegen die Toten und stiegen
    empor wie Rauch über dem
    Feuer des Hirten, der des Nachts seiner Herde wartete.


    ANAGRAMMA:

    NAHTRIHECCUNDE

    GAHINNEVERAHTUNIN

    ZEHGESSURKLACH

    ZUNNUS

    Die Vollkommenheit ist unerreichbar. Gewiß ist die Vollkommenheit unerreichbar. Sie hat nur den Sinn, deinen Weg wie ein Stern zu leiten. Sie ist Richtung und Streben auf etwas hin.
    - Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
  • Endlich hat jemand mal den vollständigen Text hier abgedruckt!
    Wurde auch Zeit.Hatte seiner Zeit nur einen Auszug geschrieben.
    Dieser gnostische Text sagt enorm viel aus.
    Auch die gnostischen Texte von NagHammadi sind extrem aufschlußreich!
    Eine Eigenschaft hat der Abraxas doch:




    Die Magie der Zeitenheiten

    (Marchesa Antonia Contanta)



    (1) Die Zeit ist nicht eine einzige, nein, vier verschiedene Zeiten gilt es, zu erkennen und zu benutzen. Darin ruhen die Schlüssel es ARCANUM ABRAXUM, des magischen Umgehens mit der Zeit, mit den Zeiten.

    (2) Zwei Zeiten heißt es in dieser Welt, zwei Zeiten gibt es im Jenseits, und überdies gibt es die Zeitlosigkeit, die allein dem Göttlichen gilt.

    (3) Die erste Erdenzeit ist jene, die alle kennen, nach der die Menschen Jahr, Tag und Stunde benennen. Diese ist da hier allgemein von Bedeutung.

    (4) Im magischen Handeln aber wird diese häufig durchdrungen von der zweiten Erdenzeit; und dieser liegt zu Grunde das folgende:

    Als Gott der Herr, welcher ist Christus, die Erde mit Allem was zu ihr gehört erschaffen hat, da erschuf Er auch alle Zeiten auf einmal. Er selbst steht ja über jeglicher Zeit. Darum sieht der Blick Gottes auch alles immer zugleich, sämtliches ist für Ihn allzeit da: Das, was wir Vergangenheit nennen, das, was wir als Gegenwart erleben, und das auch, was wir Zukunft heißen. Alle Zeiten sind eine Zeit nur für Gott und die gottähnlichen Wesen des Jenseits. Alles ist also immerzu da, auf eine für uns Menschen kaum merkliche Weise.

    (5) Das Zukünftige ist aber trotzdem noch nicht gewiß. Als Gott der Herr die Zeitenläufe bildete, da tat Er es mit allen zugleich, in dem Er alles, was möglich werden könnte, vorhersah und möglich machte, aber noch ohne es so oder so zu bestimmen. Einfluß auf alles soll ja nehmen der freie Wille der Menschen, so gestalten ihre Zeit sie sich selbst, ob gut oder übel. Also gibt es von jeder Zeit, die in Zukunft wirklich werden könnte, sehr viele unterschiedliche Formen. Wie die Menschen sich verhalten und was dadurch ihre Eigenschwingungen aus-strahlen, unbewußt, das entscheidet darüber, welche der möglichen Formen der Zeit Gestalt annehmen. Alle unbenutzten Vorlagen für die Zeiten löst Gott der Herr danach jeweils auf.

    (6) Weil alle Zeiten aber immer schon da sind, wenn auch vorerst stets nur in Möglichkeitsformen dessen, was wird verwirklicht werden, ist es auch an dem, daß jeder Mensch die Zeitspanne seines Erdendaseins zweifach erlebt: Einmal in voller Bewußtheit, und zugleich auch nochmals ohne davon zu wissen.

    (7) Daraus ergibt sich die zweite Erdenzeit. Auch diese durchlebt jeder Mensch immerzu, bloß meistens ohne davon viel zu ahnen.

    (8) Denn die zweite Erdenzeit ist von einer Art, die sich schwerlich wahrnehmen läßt. Sie besteht nämlich in sich selbst aus lauter unmeßbar kurzen Zeiträumen, so winzig, kürzer als der schnellste Augenblick, und doch immerzu geschehend.

    (9) Weil nun die zweite Erdenzeit die erste unablässig durchdringt, bilden sich auch Zeitritzen der zweiten Erdenzeit in der ersten, durch welche blickt, wer es versteht;

    (10) und manchmal fällt unverhofft ein Blick durch solch eine Zeitritze, so daß der Mensch meint, was er sieht schon zu kennen, obgleich er es aus der ersten Erdenzeit nicht kennen kann, vielmehr nur unbewußt durch eine Zeitritze in der zweiten Erdenzeit ganz flüchtig einmal sah.

    (11) Also durchlebt jeder Mensch von der Geburt bis zum irdischen Sterben zwei parall bestehende oder verlaufende Zeiten von unterschiedlicher Art: die erste Erdenzeit, die gut wahrnehmbar dahinfließende, und die zweite Erdenzeit, die kaum merkliche, welche ist mit der ersten verwoben.

    (12) Wer kundig ist in der Magie des hohen ABRAXAS, versteht diese beiden Zeiten wie eine zu nutzen. Dies ist von gutem Wert, um durch Zeiträume von bis zu wohl zehn oder einigen mehr Jahren nützliche Kundschaft zu erlangen; aber auch, um die Gemeinschaft durch alle Zeitläufe in sich selber zu festigen.

    (13) Zu den beiden Erdenzeiten gibt es noch die beiden Zeiten des Jenseits. Die erste davon ist die Zeit der Art, wie sie im Grünen Lande abläuft, wie diese Hauptebene alles Jenseitigen genannt wird.

    (14) Diese Zeit ist nicht immer gleich, nein, die erste Jenseitszeit kann sich ausdehnen oder auch zusammenziehen; für den Besucher aus dem Irdischen ist das voller Merkwürdigkeit, wie überhaupt sehr vieles dort drüben im Grünen Land.

    (15) So kann es geschenen bei einer Wanderung durch die Grüne Wand von hüben nach drüben und sodann zurück, daß dort nicht viel Zeit verstrichen zu sein schien, sich aber bei der Rückkehr herausstellt, im Irdischen sind viele Jahre vergangen, vielleicht gar Jahrhunderte. Oder es schien ein langer Aufenthalt im Grünen Lande gewesen zu sein, nach der Rückkehr vergingen auf Erden aber nur wenige Stunden.

    (16) Das liegt an den Wolken, jenen grünlichen Nebeln, die ständig das Grüne Land durchziehen; denn die tragen verschiedene Schwingungen, welche auch maßgebend für die erste Jenseitszeit sind. Je dichter dort drüben die Wolken, um so langsamer verstreicht da die Zeit, und wo kaum Wolken sind, da eilt sie dahin.

    (17) Wer so wandern möchte, dem genügt aber nicht allein die Magie des ABRAXAS; um die Schwellen zu überschreiten, bedarf es obendrein des MAKA’ARA.

    (18) Das Abraxas regelt alles, was anbelangt die Zeiten, das MAKA’ARA aber regelt, was anbelangt die Räume.

    (19) Die zweite Jenseitszeit ist das Zeitmaß der jenseitigen Welten. Dieses gilt nicht in allen gleich. In einer bestimmten Jenseitswelt indes bleibt der Zeitlauf stets derselbe.

    (20) Über den Zeiten ist die Zeitlosigkeit, das unmeßbare Maß Gottes aus der zeitlosen Ewigkeit und der raumlosen Unendlichkeit. Weder die Menschen noch die Wesen des Jenseits vermögen dies zu erfassen, das bleibt bei Gott dem Herrn Christus allein. Das Magische indes tun wir selbst.
  • Hallo 2008,

    danke für deinen Beitrag und in der Tat es sind einige Wahrheiten in dem Text enthalten. Es lohnt sich seiner mal genauer anzunehmen.

    Gruß

    Abraxas
    Die Vollkommenheit ist unerreichbar. Gewiß ist die Vollkommenheit unerreichbar. Sie hat nur den Sinn, deinen Weg wie ein Stern zu leiten. Sie ist Richtung und Streben auf etwas hin.
    - Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
  • In dem Beitrag sind auch wesentliche Wahrheiten enthalten,ich meine die gnostischen Erfahrungen des Jung von 1916(Die sieben reden an die Toten.)
    Es ist aber doch eine persönliche Gnosis,wie eben jede echte Gnosis sein muß!
    Hier noch ein Text darüber.Aus dem Buch Kult und Magie der Isais:

    Die Idee und der große Archon!

    Kern der Glaubensüberzeugung lautet:
    Die irdische Welt ist ein Provisorium,von der Gottheit zu dem Zweck geschaffen,den gefallenen Engeln,die wir Menschen alle sind,eine notwendige Zwischenstation für die Heimkehr in das Reich des Ursprungs zu geben.Die Gottheit wird ganz anders gesehen als etwa in der Bibel.Die mitunter verwendete Bezeichnung großer Archon(Abraxas)ist gnostischer Herkunft,hier aber nicht so zu verstehen wie z.B.bei Basilides.Der große Archon Abraxas der Isaisbünde bezeichnet eine diesseitig wirkende Teilkraft der Gottheit,die das kämpferische Potential des Lichts unter den Menschen unterstützt.
    Gegen die Gottheit steht die Macht der Finsternis,welche das göttliche Werk zu zerstören trachtet.Es tobt ein ständiger Kampf zwischen Licht und Finsternis.In dieser Auseinandersetzung hat Isais Partei für das Licht ergriffen,und ihre Anhängerschaft folgt ihr darin. Jedes Tun im Isais-Geist ist eine Handlung in diesem großen Kampf.
    Da es der finsteren Macht gelungen ist,auf der Erde die Schwingung der widernatürlichen Finsternis zu mehren und sich der Satan(Satan heißt Wiedersacher) zum "Fürsten der Welt" aufzuschwingen konnte,wird die Entscheidungsschlacht nicht in jenseitigen Sphären,sondern überwiegend hier auf Erden ausgetragen.Der Umschwung in ein besseres Neues Zeitalter wird daher nicht durch fromme Gebete erreicht,sondern durch zielführendes Handeln in der irdischen Welt.
    Hier auf der Erde gilt es,dem Satan die Vorherrschaft zu entreißen. Das ist nicht ohne höhere Hilfe möglich.Aber das göttliche Licht will durch Schwingungsaffinität angezogen sein.Wenn von der Erde aus nichts dafür geschieht;ist mit einem so fürchterlichen Umschwung zu rechnen,wie ihn Christus und Mt.24 schildert oder Sajaha in Kap.12,und das nach irdischen Zeitmaß zu einem so spät,daß die Lage für die Menschen der Erde eine immer schrecklichere wäre.
    Das Isais-Konzept beinhaltet daher das Ziel,möglichst bald das Einwirken des göttlichen Lichts herbeizuführen.Dies erfordert nicht nur das Öffnen des "Ventils" Sol Ilum,sondern auch einen wenigstens teilweisen Wandel der Schwingungslage auf der Erde.All dies kann erreicht werden,wenn eine große Anzahl von Menschen sich der Beeinflußung durch die Finsternis entzieht und dem göttlichen Licht zuwendet.Aufgrund der Gegebenheiten ist dazu notwendig,die Macht der Finsternis hier auf der Erde zu brechen,insbesondere also die Knechte der Finsternis zu entmachten.Der Satan konnte auf der Erde so stark werden,weil zahlreiche Menschen seinen finsteren Ungeist annahmen und zu Knechten der Finsternis wurden. Die finstere Macht weckt das Niedrige im Menschen,und das zu tun ist immer leichter,als ihn zum Höheren zu führen.Alles Rohe,jene Niederkultur, dient der Finsternis.Das beginnt heutzutage schon bei der Unterhaltungsindustrie.Das Streben nach Höherem ist fast völlig ausgelöscht,es gibt keinen neuen Johann Sebastian Bach,um es mit einem Sinnbild zusagen. Das Miteinander der Menschen wird zunehmend zerstört,"Sex machen" hat nichts mit Liebe zu tun;und so sieht die von der Finsternis beherrschte Erdenwelt denn heutzutage auch aus.Hier auf der Erde also heißt es anzusetzen,damit das Licht sich ausbreiten kann-ohne daß der große Archon mit göttlicher Gewalt eingreifen müßte.
    Was Isaisbünden in der Vergangenheit vielleicht gelang,wissen wir nicht-Isais und Isais-Kraft wirkt im Verborgenen.

  • Es ist aber doch eine persönliche Gnosis,wie eben jede echte Gnosis sein muß!
    Und zwar persönlicher als so mancher zu meinen vermag. *schmunzelt*

    Ich werde denke ich auch die ganzen Nag Hammadi Texte noch hineinstellen.

    Dein letzter Beitrag ist auch sehr gut, da er doch ein paar ganz wichtige Dinge aufzeigt und von der Realität spricht.
    Die Vollkommenheit ist unerreichbar. Gewiß ist die Vollkommenheit unerreichbar. Sie hat nur den Sinn, deinen Weg wie ein Stern zu leiten. Sie ist Richtung und Streben auf etwas hin.
    - Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
  • Kenne nur die ersten beiden.

    Sind echt super Texte. Ich denke es wäre eine sinnvolle Bereicherung diese online zu stellen und die Texte selbst sind ja durchaus einige an der Zahl, da ja eine ganze gnostische Bibliothek damals dort entdeckt wurde und wer weiß wieviel noch verborgen ist bzw unter verschluss gehalten wird.
    Die Vollkommenheit ist unerreichbar. Gewiß ist die Vollkommenheit unerreichbar. Sie hat nur den Sinn, deinen Weg wie ein Stern zu leiten. Sie ist Richtung und Streben auf etwas hin.
    - Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
  • Der Traktat in drei Teilen

    Hier einen kurzen Auszug(die ersten 4 Seiten(A5) aus:
    Schöpfungsberichte aus nag Hammadi,Edition Argo(ISBN 3-926253-17-7)
    Ingesammt hat der Text 84 Seiten:


    Der Traktat in drei Teilen!

    "Wenn wir über das,was droben ist,sprechen wollen.so müssem wir mit dem Vater beginnen,der die Wurzel von allem ist.Er ist es,von dem wir die Gnade empfangen haben,sagen zu können,daß er war,bevor irgendetwas anderes als er selbst ins Leben kam.
    Der Vater ist eine Einheit,wie die Zahl Eins,denn er ist der Erste,und was er ist,ist sonst niemand.Doch ist er nicht ein Wesen für sich selbst.Könnte er sonst Vater sein?Denn wenn es einen Vater gibt,so folgt daraus,daß es auch einen Sohn gibt. Aber der Einzige,der allein Vater ist,ist wie eine Wurzel mit stamm,Zweigen und Früchten.Es heißt von ihm,er sei Vater im wahrsten Sinne des Wortes.Er ist nämlich von unverwechselbarer Art und unveränderlich,er ist allein Herr und Gott.Niemand ist sein Gott ,und niemand ist sein Vater.
    Denn ungezeugt ist er,niemand hat ihn gezeugt,niemand hat ihn gemacht.Wenn sonst jemand Vater oder Schöpfer ist,so hat er seinerseits einen Vater und einen Schöpfer.Natürlich ist so jemand Vater und schöpfer dessen,der durch ihn ins leben trat oder von ihm gemavht wurde. Aber er ist deshalb nicht Vater im eigentlichen Sinn und schon gar nicht Gott.Denn es gibt jemanden,der ihn seinerseits gezeugt oder geschaffen hat.
    Im eigentlichenSinn ist Vater und Gott nur der Eine,den niemand sonst gezeugt hat.
    Was das Universum betrifft,so ist er der eine,der es gezeugt und gemacht hat.Er ist ohne Anfang und Ende.Und nicht nur ohne Ende ist er-er ist ja unsterblich,weil er ungezeugt ist-sondern er ist auch unveränderlich in seiner ewigen Dauer,seiner sich stets gleichbleibenden Art,in seinem Fundament und darn,was seine Majestät ausmacht.Weder wird er jemals wenoger sein,als er ist,noch kann ihn jemand dazu zwingen,ein Ziel anzustreben,das er selbst nicht will.Es gibt ja niemanden ,der seinem Leben einen Anfang gesetzt hätte.
    Ebenso bleibt er selbst unverändert,niemand kann ihn aus seiner ewigen Dauer,gleichbleibenden Art und Majstät rücken.Auch ist es unmöglich ,sich seiner zu bemächtigen,ihn in eine andere Form zu bringen,ihn zu verkleinern,zu verändern oder zu beeinträchtigen.
    Denn dies ist die volle Wahrheit : er ist der Unveränderliche,Unbeeinflußbare.Die Unwandelbarkeit ist sein Gewand.
    Nicht nur heißt er der Eine ohne Anfang und ohne Ende,da er ungezeugt und unsterblich ist.Sondern wie er keinen Anfang und kein Ende hat,ist er auch unerreichbar in seiner Größe,unerforschlich in seiner Weisheit,unbegreiflich in seiner Macht und unerschöpflich in seiner Güte.
    Er alleinist wirklich gut,der ungezeugte Vater und der Vollendete.Er enthält in sich all seine nachkommenschaft,alle Tugent und alles,was wertvoll ist.
    Ja noch mehr : in ihm ist kein Böses.
    Damit alles offenbar werde,was er besitzt,gibt er es hinweg,und niemals wird er darin übertroffen oder wird er des gebens müde,sondern er ist überreich an Gaben,die er spendet,und aus unbewegter Ruhe schenkt er seine Gunst.
    So geartet,so gestaltet,so groß ist er.daß niemand im Anfang bei ihm war.,daß es keinen betsimmten Ort gibt,wo er ist,woher er kommt oder wohin er geht.
    Es gibt keine Form ,nach deren Muster er schüfe;ohne Mühe bringt er alles hervor;keine(gesonderte)Materie ist außerhalb von ihm,aus der er schafft,was er schafft;keine (gesonderte )Substanz ist in ihm ,aus der er zeugt,was was er zeugt,undf keinen Genossen hat er,der mit ihm zusammenarbeitet.
    Töricht wäre es,etwas dergleichen zu behaupten.Im gegenteil:als der Eine ,der gut ist,ohne fehl,vollendet und vollkommen,ist er selbst alles.
    Kein Name,den man bildet,ausspricht,findet oder jemand beilegt,kein einziger Name paßt auf ihn,und wäre es der rühmlichste,größte und ehrenvollste.
    Doch mag man immerhin solche Namen gebrauchen,um ihn zu rühmen und zu ehern,je nach der Kraft des Preisenden.Was aber ihn selbst betrifft,seine eigene Exiytenz,sein leben und seine Gestalt,so kann ihn
    der Verstand nicht fassen
    kein Kunstwerk ihn ausdrücken,
    noch ein Auge ihn sehen,
    noch ein Leib ihn greifen.
    Denn seine Größe ist unerforschlich,
    seine Tiefe unergründlich,
    seine Höhe unermesslich,
    sein Wille unbegrenzt.
  • Abraxas schrieb:

    Gott und Teufel sind unterschieden
    durch voll und leer, Zeugung und
    Zerstörung. Das WIRKENDE ist ihnen gemeinsam. Das Wirkende
    verbindet sie. Darum steht das Wirkende über beiden und ist ein
    Gott über Gott, denn es vereinigt die Fülle und die Leere in
    ihrer Wirkung. Dies ist ein Gott, von dem Ihr nicht wusstet, denn die
    Menschen vergaßen ihn. Wir nennen ihn mit seinem Namen ABRAXAS.
    Er ist noch unbestimmter als Gott und Teufel.

    ABRAXAS

    ........
    Hier auf alles einzugehen....., Danke Abraxas und 2008 für eure Texte, jo



    DAS MAGISCHE ABRAXAS-MOTIV

    Die magische und heilige Formel Abraxas entspricht in der griechischen Gnostik dem Namen des Jahresgottes. Das Wort ist auf die sieben Anfangsbuchstaben des Gottesnamens im Hebräischen zurückzuführen und versinnbildlicht die sieben Planeten, die sieben Erzengel, die sieben Todsünden, die sieben Tage usw. Die sieben Buchstaben des Worts wurden gemäß dem griechischen Zahlensystem in ihren Zahlenwert übertragen und dann addiert. Das Ergebnis ist 365, d. h. die Anzahl der Tage im Sonnenjahr. Damit symbolisiert das Wort die Gesamtheit der Schöpfung, des Kosmos und der Erkenntnis (Gnosis). Der Hl. Hieronymus glaubt in Abraxas die mystische und geheime Zahl des Mithras zu erkennen, dessen Buchstaben im Griechischen (MEIOPAE) ebenfalls die Summe 365 ergeben.

    Die Abraxassteine liegen in Intaglio-Form vor (Edelstein mit einer vertieft geschnittenen, bildlichen Darstellung) oder als Edelsteine, die zunächst von christlichen Gnostikern, dann von den Meistern des Templerordens am Ring getragen und von diesen häufig als Gegensiegel verwendet wurden oder die direkt als Siegel Anwendung fanden. Diese Edelsteine gehen auf das II. Jhdt. n. Chr. zurück, auf die Zeit des berühmten Gnostikerphilosophen Basilides aus Alexandrien, dessen Doktrin eine Synthese der christlichen, ägyptischen, mithriakischen, griechischen und keltischen Strömungen versuchte. Bestimmte Aspekte seiner Doktrin finden sich in derjenigen des Templerordens wieder. Die Templer verwendeten Abraxassteine seit der Zeit Hugo von Payens, die diesem aus dem Erbe der Familie der Grafen der Champagne zufielen und der deren Verwendung wieder einführte. Der Rückgriff auf Abraxassteine war jedoch keineswegs auf die Templer beschränkt, sondern blieb während des gesamten Mittelalters eine gängige Praxis und war in den Zünften weit verbreitet, insbesondere unter Maurer- und Steinmetzmeistern, wie auch in der Bourgeoisie und im Adel.

    Die zentrale Figur ist ein Fabelwesen: Der Rumpf und die oberen Gliedmaßen sind die eines Menschen, wobei der Oberkörper von einer antiken Rüstung bedeckt wird, die Arme sind nackt. er Hahnenkopf zeigt einen geraden Schnabel und ist nach links oder rechts gen Himmel gerichtet. Statt der unteren Gliedmaßen winden sich zwei Schlangen an beiden Seiten nach oben. Das Ungeheuer hält zwei Gegenstände in den Händen, einen Rundschild in der Rechten und eine Peitsche oder Geißel in der Linken, die manchmal auch durch einen Stock ersetzt wird. Diese wundersame Gestalt vereint verschiedene "mythisch-göttliche" Natursymbole in sich, deren initiatischer Wert den Templern nicht entgehen konnte.

    Zunächst die zwei komplementären Symbole, d. h. der Hahn - der offensichtlich an die Stelle des Adlers tritt - und die Schlange. Der Hahn, Symbol für Weisheit und Vorsicht, verjagt mit seinem Gesang das Dunkel und ermöglicht den Aufgang und das Leuchten der Sonne. Er versinnbildlicht den Initiierten, der im Anschluss an den initiatischen Tod der Nacht im Licht eines neuen und von allem Unreinen und Schändlichen gereinigten Lebens neu erwacht. Die Schlange ist die Verkörperung der tellurischen und chthonischen Kräfte und symbolisiert hier die tellurische Energie, die notwendig ist für den Prozess der Neugeburt, für das durch die Erkenntnis sublimierte Leben, die aus dem Guten - die Köpfe der Schlangen sind gen Himmel gerichtet - und dem Universum des perfekten Geistes hervorgeht. Durch seine regelmäßigen Häutungen stellt sich die Schlange als Zeichen der unendlichen Urbewegung und der ewigen Abfolge der Zyklen dar. Die antike Rüstung verweist auf die Notwendigkeit des Kampfes, um Erkenntnis und Weisheit zu erringen, die niemals gegeben werden, sondern stets erkämpft werden müssen. Der Rundschild, der häufig die griechischen Buchstaben I A W, Jota, Alpha, Omega trägt, symbolisiert den Schutz des Initiierten auf seiner Suche nach Erkenntnis und Weisheit, die Peitsche bzw. der Stock versinnbildlicht Macht.


    Der Abraxasstein der Templer, dessen Verwendung fast ausschließlich dem Meister und den hohen Würdenträgern vorbehalten blieb, weist häufig die drei griechischen Buchstaben auf, die allerdings nicht auf dem Schild erscheinen, sondern auf dem Siegelfeld, sowie sieben Sterne für die sieben Buchstaben des Worts Abraxas. Die Inschrift ist stets dieselbe:
    SECRETVM TEMPLI. Dazu erübrigt sich jeder Kommentar.


    Quelle
    "Nehmt Eure Sprache ernst! Wer es hier nicht zu dem Gefühl einer heiligen Pflicht bringt, in dem ist nicht einmal der Keim für eine höhere Bildung vorhanden."
    "Es wurde bisher grundsätzlich immer nur die Wahrheit verboten."

    Friedrich Nietzsche