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? Telefonengel.com Der "Telefonengel" ist robust und wasserdicht
Klingt skurril, aber vielleicht hilft's bei der Trauerbewältigung: Ein Osnabrücker Tüftler baut Spezial-Handys f?r den Einsatz unter der Erde. Genauer: in Gräbern.
Telefonieren mit den Toten: Die Geschäftsidee klingt absurd, doch der Erfinder J?rgen Br?ther aus Osnabr?ck hat bereits drei Exemplare seiner Erfindung verkauft - zum Preis von je 1.500 Euro. Und, so sagt er, es gibt schon weitere Interessenten. Br?ther vertreibt Handys mit extrem langlebigen Batterien und einem kleinen Lautsprecher. Die Ger?te stecken in einem Paket, etwa so gro? wie ein Schuhkarton, das im Grab 30 Zentimeter tief unter der Erde untergebracht wird. Das Angebot richtet sich an Hinterbliebene, die sich Hilfe bei der Bew?ltigung ihrer Trauer versprechen.
"Menschen, die krank sind, keine Zeit haben oder zu weit entfernt wohnen, um ihre Verstorbenen am Grab zu besuchen, k?nnen jetzt anrufen", sagte Br?ther, der sein Ger?t "Telefon-Engel" genannt hat.
Zwei Jahre T?ftelei
Der Erfinder kam auf den Gedanken, weil er mit seiner verstorbenen Mutter lieber unbeobachtet reden wollte, statt auf den Friedhof zu gehen. Au?erdem k?nne er ihr nun auch einmal spontan etwas sagen, ohne sich eigens auf den Weg zum Grab zu machen. Zwei Jahre lang hat der Osnabr?cker gemeinsam mit einem befreundeten Elektrotechniker an seiner Erfindung get?ftelt. Jetzt ist die Technik patentiert, der Name markengesch?tzt.
Im Web
telefonengel.com - Alles ?ber das Grabhandy "Das Problem waren vor allem die Akkus", sagt Br?ther. Denn der "Telefon-Engel" ist technisch zwar nichts anderes als ein Mobiltelefon. Um seinen Zweck zu erf?llen, wird er jedoch fest installiert: Direkt auf dem Grab in der Erde. Einmal "eingearbeitet", wie Br?ther sagt, l?sst sich das Telefon dann nicht mehr ohne Schaufel erreichen. Also musste ein Akku her, der lange h?lt.
Mehrere handels?bliche Akkus einfach hintereinander zu schalten, h?tte daf?r nicht ausgereicht, sagt der Erfinder. Doch Br?ther und sein Elektrotechniker fanden eine L?sung. Heraus kam der wahrscheinlich st?rkste Handy-Akku der Welt. Mindestgespr?chsdauer: 200 Stunden, die Stand-by-Zeit ist ein Jahr.
Allerdings macht der Akku den "Telefon-Engel" auch zum wahrscheinlich gr??ten Handy der Welt. 21 mal zw?lf mal neun Zentimeter misst der wasserdichte Kasten. Die Verbindung kommt sofort zu Stande, Br?ther aktiviert die automatische Rufannahme, eine g?ngige Funktion an jedem neueren Handy. Der "Telefon-Engel" klingelt also nicht, er nimmt selbst sofort ab.
Das Ger?t bleibt nicht ewig in der Erde
Dass das Ger?t einfach im Grab liegen bleibt, wenn es einmal nicht mehr gebraucht wird, w?re allerdings nicht im Sinne des Erfinders. Als Anreiz erstattet Br?ther darum jedem K?ufer 50 Euro, der den "Telefon-Engel" nach der Trauerzeit zur?ckschickt.
Michael Carlin/AP