Die Arbeit mit Quellen

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  • Die Arbeit mit Quellen

    Da ich im Forum nirgendswo so ein Thema fand mach ich mal eins. Dabei will ich darauf eingehen was Quellen sind, welche Arten es gibt und wie man mit ihnen arbeitet.

    1. Was ist eine Quelle?

    Eine Quelle ist einfach ausgedrückt, jedes Ding was vergangenes Handeln ausdrückt, egal ob Bauwerk, Film oder Schrift. Auch die Natur, das Klima und die Umwelt kann als Quelle genommen werden. Quellen sind Medien die Erkenntnisprozesse ermöglichen.

    2. Die Quellenarten

    Ich liste mal mögliche Quellen auf (keine Vollständigkeit!) um auch mal zu zeigen was denn alles als Quelle wirken kann, bzw verschiedene Bezeichnungen die existieren.

    Annalen, Chroniken, Biografien (Viten, Legenden, Autobiografien, Memoiren, Tagebücher), zeitgenösssische Geschichtserzählungen aller Art, Reisebeschreibungen, Festschriften, Jahresberichte, Sagen, Anekdoten, Lieder, Erzählungen, Epen, Dokumentarfilme, Diapositive, Fotos, Bildnerische Darstellungen, Videos, Denkmäler, Monumente, Urkunden (Privilegien, Verträge, Schenkungen), Akten (Gerichtsprotokolle, Reichstagsakten, Verwaltungsbestände, Rechtsvorgänge), Verfassungen, Gesetze, Rechte, Ordnungen, Anniversarien, Pfarr - und Familienbücher, Genealogien, Testamente, Lehenverzeichnisse, Inventare, Preis - und Lohnlisten, Wirtschaftsbücher, Statistiken, Karten, Pläne, Briefe, sämtliche Arten der Literatur, Siegel und Wappen, Münzen, Alltagsgegenstände, Gebäude, Bauwerke, Skelette, Überreste, Sprache, Institutionen, Brauchtum, Landschafts - und Siedlungsformen, Orts und Personennamen etc.

    Die Liste ließ sich noch lange erweitern... ich denke das zeigt die Komplexität und Vielfaltigkeit, besonders dann wenn wir uns jetzt an die Arbeit machen.

    3. Arbeit mit Quellen

    Unvoreingenommenheit gibt es nicht. Diese Tatsache muss man sich bewusst machen; sie ist ein in wichtiger erster Schritt innerhalb einer kritischen Bearbeitung Quellen.

    Quellenanalayse

    Was muss beachtet werden bei einer Quelle? Man analysiert sie! Man macht am besten folgende Schritte zur Analayse:

    • Bestimmung der Quellengruppe und -art (z. B. Chronik, Urkunde, Akten, Bilder, Filmsequenz, Tonband, CD-ROM usw.)
    • Wie wurde die Quelle überliefert? => Fund- und Aufbewahrungsort der Quelle (Archiv, Bibliothek, Privatbesitz, Edition etc.)
    • Handelt es sich um das Original, ein Regest, einen Auszug, eine Kopie, einen Druck?
    • In welchem Zustand befindet sich die Quelle? => Bruchstücke, Vollständigkeit, Materialbeschaffenheit, Lesbarkeit, Schrift- und Druckqualität.

    Bei handschriftlichen Quellen ist es zudem besser nach dem Erhaltungszustand und nach tech­nischen Merkmalen zu fragen.

    Dieser Teil der Quellenbearbeitung dreht sich 1. um formale Aspekte und 2. um inhaltliche Kriterien. Die beiden Abschnitte zielen darauf ab die Authentizität und die Echtheit der Quelle abzuklären und zu sichern.

    1. formale Aspekte

    • Wann ist die Quelle entstanden?
    • Wo ist die Quelle entstanden?
    • Wer ist der Verfasser oder der Produzent der Quelle?
    • Wer ist der Adressat der Quelle (Privatperson, Öffentlichkeit, Behörde, Nachwelt, Institution)?
    • Was lässt sich zur Überlieferungsgeschichte der Quelle herausfinden.
    • Stammt das Material der Quelle aus der Zeit, aus dem Ort und aus den historischen Verhältnissen, auf die die Quelle Bezug nimmt?

    2. inhaltliche Aspekte

    Die nachfolgend aufgeführten Punkte beziehen sich auf schriftliche Quellen, sie kön­nen aber auch auf Sachquellen angewandt und entsprechend umgewandelt werden. Geht es bei schriftlichen Quellen um Sprache, Sprachstil, Wortwahl und rhetorische Figuren, stehen z. B. bei Bildquellen die Komposition, die Farbe, das Objekt und die Bildsymbolik im Zentrum der inneren Quellenkritik. Ähnlich sieht die Sache bei Sach­quellen aus.
    Im Bereich des Mittelalters und des Altertums beeinhaltet die Textsicherung auch das "Lesenkönnen einer Quelle" (man bedenke z.B die Kalligraphien) und "die Bereinigung des Textes von möglichen fremden Einschüben". Diese Analysen verlangen häufig vertiefte philologische und paläo­grafische Untersuchungsmethoden. Entscheidend sind oft auch Quellen und Textvergleiche, die die Rekonstruktion "Stammbaums" einer schriftlichen Überlieferung ermöglichen. Auf diese Weise kommt man eventuell auch (Quellen-) Fälschungen oder sog. "Verunechtungen" (Texterweiterungen, Interpola­tionen, Korruptelen, Weglassungen) auf die Spur.


    Sprachliche bzw. stilistische Aufschlüsselung

    • In welcher Sprache ist die Quelle abgefasst?
    • Was lässt sich zur Wortwahl feststellen?
    • Werden gewisse Begriffe regelmäßig verwendet? Bedeuten diese Begriffe heute etwas anderes als zur Zeit der Niederschrift der Quelle?
    • Was kann man zum Sprachstil, zum Textaufbau, zu den Figuren oder zur Rhetorik sagen? Sind sie zeitgemäß? => Stilvergleich

    Die sprachlich-stilistische Analyse liefert außerdem wichtige Hinweise zum Bildungsstand, zur politischen, sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Stellung und zum Beziehungsnetz des Autors.

    Sachliche Aufschlüsselung

    ­
    • Worauf spielt die Quelle an? Welche unbekannten Sachverhalte, Personen, Struk­turen, Entscheidungsabläufe, Prozesse oder Ereignisse werden angedeutet?
    • Werden in der Quelle zentrale Fragen der sozialen, wirtschaftlichen, rechtlichen oder politischen Organisation erwähnt, aber nicht ausgeführt?

    Quelle: Mein Geschichtshefter vom Abitur, 2004 - 2006


    Nachdem man dies alles geklärt hat, dann kann man loslegen ^^ .
    So ich hoffe ich habe euch einen guten Überblick geliefert.

    Weiß jemand noch Methoden? Kann noch jemand ergänzen?

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Abraxas ()