[Person] Terry Gilliam

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  • [Person] Terry Gilliam

    Terry Gilliam: Lost in La Mancha

    Einer der US-Regisseure, die ich am meisten zu schätzen weiß, ist ohne Zweifel Terry Gilliam. Gilliams Filme, sowohl die, die er selbst erdacht hat (Time Bandits, Brazil, Müchhausen), als auch die, die er für andere gedreht hat (Fear & Loathing in Las Vegas, 12 Monkeys, Fisher King), haben visuell und erzählerisch ihren ganz eigenen Stil. Wer daran zweifelt, der sehe sich einfach mal The Meaning of Life an: Da wird sehr schnell klar, welche Szenen Gilliam gedreht hat (unter anderem der gesamte “Vorfilm” mit den Finanzpiraten), einfach weil sein Stil so unverwechselbar ist. Gilliam ist kein typischer Hollywood-Regisseur und Gilliam ist auch kein typischer europäischer Regisseur. Gilliam ist eine Kategorie für sich. Das ist etwas, dass im amerikanischen Kino seit 1977 immer seltener geworden ist. In Zeiten, in denen Männer wie Jerry Bruckheimer oder George Lucas Hollywood dominieren, ist eine Stimme wie Gilliams wichtig.

    Was Gilliam nicht unfehlbar macht. Sein Problem ist das Studiosystem in Hollywood: Die Filme, die er drehen möchte brauchen den finanziellen Rückhalt aus Tinseltown. Und gleichzeitig bieten sie fast nichts im Gegenzug an, das sie den Studios schmackhaft macht. Sicher, der Mann gilt als Kultregisseur. Sicher, da ist die Verbindung zu Monty Python. Aber reicht das, um Kinokarten zu verkaufen? Gilliams Filme sind zu düster, zu befremdlich, zu verstörend für den Massengeschmack. Sein Humor ist zu absurd und bitter. Und selbst sein visueller Stil, immerhin das Element, das seine Filme am deutlichsten auszeichnet, passt nicht in das Schema, das Hollywood haben möchte.

    Gilliams Stil wirkt nie aufgeräumt. Seine Szenarien sind vollgepackt mit Details, mit Kleinkram, mit Gerümpel. Brazil wirkt beengend, weil es fast keine wirklich klaren Einstellungen gibt. Immer ist irgendwas im Weg. Röhren. Nippes. Technikgedöns. In Münchhausen wirken die Szenen zwar sauberer, aber nicht weniger überfrachtet. Da ist so viel, das von der eigentlichen Handlung ablenken kann. Es ist so leicht, sich in den traumhaften Szenerien zu verlieren. Münchhausen ist filmgewordener Rokoko: Überbordend verziert, ohne klare Symmetrie, ohne klare Linienführung. Wunderschön anzusehen, aber aufgrund dieser Fülle an Details auch im ersten Moment überwältigend.

    Das macht den Film, oder die anderen Filme, schon schwer verkäuflich. Das Gilliam aber auch in seinen Stories gegen den Strom schwimmt, macht die Sache ganz kompliziert. Sein Leitmotiv seit Time Bandits, vielleicht ist es aber auch schon in seinen Monty-Python-Arbeiten ersichtlich, ist der Kampf der Fantasie gegen die Realität. Realität und Fantasie vermischen sich so sehr, dass sie nicht mehr zu trennen sind. Was ist real, was ist nicht real und ist diese Frage überhaupt von Relevanz?

    Wenn sich am Ende von Münchhausen herausstellt, dass der Baron die gesamte Geschichte, einschließlich seines Todes, nur erfunden hat… aber die Türken, die eben noch vor Wien standen trotzdem verschwunden sind… was ist dann Realität und was ist Fiktion? Wo liegt die Grenze in Time Bandits? All die Szenerien die wir besuchen, die Titanic, das antike Griechenland, Sherwood Forrest, sind in Spielzeugform im Zimmer Kevins zu sehen. Und beim Finale im Schloß des Bösen, sehen wir riesige Legosteine und Spielzeugritter im Hintergrund. Ein Traum? Eindeutig. Und trotzdem werden Kevins Eltern am Ende getötet, weil sie - gefangen in der Alltagsrealität der Dauerwerbesendungen - nicht auf den Träumer Kevin hören wollen. Und überhaupt: Ist ihre Realität, die Realität die ihnen das Fernsehen präsentiert, nicht auch eine Fiktion? Aber das ist ein Thema für einen eigenen Essay…

    Solche Themen lassen sich schwer an ein Publikum verkaufen das entweder nur Entspannung und seichte Unterhaltung im Kino haben will (oder zumindest glauben dass diejenigen die uns Filme wie Mr. & Mrs. Smith oder den vierten Teil der Scary Movie-Reihe geben) oder aber, wegen dem Namen Gilliam, hier Humor im Stile von Life of Brian oder Ritter der Kokosnuss erwartet.

    All das macht Hollywoodstudios misstrauisch, wenn sie es mit Gilliam zu tun haben. Wer Millionen in einen Film buttert, der möchte sicher sein, dass er am Ende auch mindestens diese Millionen wieder herausbekommt. Das geht nur, wenn man ein möglichst großes Publikum anspricht. Und das führt dann zu Situationen wie jener, die Jack Matthews in seinem Buch The Battle of Brazil: Terry Gilliam v. Universal Pictures in the Fight to the Final Cut beschreibt.

    Das Ende von Brazil gehört auch zu den typischen Gilliam-Enden. Ironisch und im ersten Moment verwirrend: Im Kampf mit der Bürokratie scheint Protagonist Sam gewonnen zu haben. Er entkommt der durchbürokratisierten Stadt und ihren Sicherheitsbehörden und flieht mit seiner Geliebten aufs Land. Ein typisches Hollywoodende. Love conquers all.

    Und dann schieben sich zwei riesige Köpfe ins Bild. Wir begreifen: Das was wir eben sahen, war nicht die Realität. Ceci n’est pas une pipe. Tatsächlich wurde Sam von den Sicherheitskräften der Bürokratie gefangen und gefoltert. Und um dem zu entgehen, flieht er in den Wahnsinn. Irgendwann, und es wird nie explizit gesagt wann, endet die “Realität” im Film und Sams Fiktion, in der und seine Geliebte entkommen, beginnt. Ein sehr unkomfortables Ende, obwohl man es durchaus als Happy End ansehen kann. Sam weiß ja nicht, dass er wahnsinnig ist. Für ihn ist das Leben mit seiner Geliebten auf dem Land die Realität. Auch wenn all das nur in seinem Kopf stattfindet. In gewisser, verdrehter Art und Weise ist das ein Happy End.

    Aber keines, das Hollywood ohne weiteres seinem Publikum vorsetzen wollte. Also entschied man bei Universal, dass der Film mit der Flucht Sams enden sollte. Keine Szene die den gefolterten und wahnsinnigen Sam zeigt. Siehe auch das Ende von Blade Runner vor dem Director’s Cut.”Ein Jammer, dass sie nicht leben wird… aber wer tut das schon?”

    Dieser Eingriff des Studios allerdings passte Gilliam gar nicht. Keine der beiden Seiten war bereit nachzugeben. Der Film lag, komplett fertiggestellt, auf Eis. Erst als er eine ganzseitige Annonce in Variety schaltete und den Universal-Präsidenten darin fragte, wann Brazil endlich veröffentlicht werde, konnte Gilliam genug Aufmerksamkeit erreichen um das Studio zum Nachgeben zu zwingen. Seiner Position in Hollywood hat das nicht genutzt.

    Mit Brazil und der Weigerung in der künstlerischen Frage nachzugeben erwarb sich Gilliam in Hollywood den Ruf eine Loose Cannon zu sein, ein gefährlicher Querkopf. Aber der Film, der ihm bis heute wie ein tonnenschweres Gewicht am Hals hängt, der ihn bis heute stigmatisiert ist Münchhausen. Schattenhafte Investoren und massive Probleme beim Dreh ließen das Budget explodieren. Statt geplanter 23 Millionen Dollar kostete der Film letzten Endes über 46 Millionen. Und spielte diese Kosten nicht im Ansatz wieder ein. Damit war Gilliams Ruhm zementiert: Ein Mann der sich mit Studios anlegte um seine künstlerische Integrität zu bewahren und der nicht in der Lage war im Laden an der Ecke ein Päckchen Zigaretten zu kaufen ohne auf dem Weg dahin ein paar Millionen Dollar zu verschwenden. Dass dieser Ruf ungerechtfertig ist spielt dabei keine Rolle.

    In den folgenden Jahren hielt sich Gilliam mit Auftragsarbeiten über Wasser, die visuell alle den Gilliam-Touch hatten und generell sehr gut aufgenommen wurden: Selbst der strunzenlangweilige Fisher King. Mit Fear & Loathing in Las Vegas und Twelve Monkeys, beides Filme mit deren Skripten Gilliam nichts zu schaffen hatte, kreierte er sogar zwei sofortige Kultklassiker. Nur für ein eigenes Projekt wollte man ihm in Hollywood auch weiterhin kein Geld geben, zu sehr war das Bild des rücksichtlosen Wahnsinnigen der Münchhausen finanziell (wenn auch nicht künstlerisch… aber das ist nunmal sekundärrelevant) in den Sand gesetzt hatte noch im Gedächtnis der Studiobosse verblieben.

    Die Chance, dass Gilliam diese freie Hand nochmal erhält dürften nach Brothers Grimm und Tideland endgültig gesunken sein. Brothers Grimm hatte all die visuellen Elemente, die Gilliams Filme markieren, machte aber gleichzeitig ungewohnt viele Zugeständnisse an den Hollywood-Mainstream und wurde so zu einem Film der nicht Fisch, noch Fleisch war. Immer noch zu düster, verstörend und verwirrend für den Massenmarkt. Besonders da Gilliam einmal mehr seiner Vorliebe für das napoleanische Zeitalter (siehe Time Bandits und Münchhausen) nachgab und ein von den Franzosen besetztes Deutschland einbaute. Ein Plotelement das relativ unwichtig für die Hauptstory ist. Und andererseits wirkt der Humor für Gilliam-Fans ungewohnt “normal” und oft ist der Film zu holzhammerhaft und zu direkt.

    Tideland hat nach über einem Jahr und den üblichen gemischten Kritiken endlichen einen Vertrieb in England gefunden. Ob und wann der Film in den USA oder Deutschland erscheinen wird steht noch nicht fest. Keine guten Aussichten also, dass irgendjemand Gilliam genug Geld anvertrauen wird um mal wieder eine seiner eigenen Visionen zu verwirklichen.

    Ein Schicksal, dass er schon 1998 erahnte, als Fear & Loathing in Las Vegas fertig gestellt war. Mit diesem Film im Rücken begann Gilliam darum einen Film über Don Quixote, The Man Who Killed Don Quixote, auf eigene Faust zu produzieren. Mangels Unterstützung der Hollywoodstudios, die ein zweites Münchhausen kommen sahen, machte sich Gilliam auf, seinen Film von europäischen Investoren finanzieren zu lassen.

    Was wäre besser geeignet für Gilliams düsteren Humor und seine Vorliebe Realität und Fiktion zu verwischen als Cervantes Geschichte des Mannes aus La Mancha, dem ultimativen Träumer, der am Ende unausweichlich an der Realität zu Grunde geht. Und so spukte Gilliam diese Idee fast fünfzehn Jahre im Kopf herum ehe im Jahr 2000 die Preproduction begann. Und wahrscheinlich war es nur diese Faszination für das Thema, der Umstand, dass Gilliam dieses Traumprojekt endlich auf die Beine stellen und nicht weiterhin nur anderer Leute Visionen verfilmen wollte, der ihn dieses Wagnis hat in Angriff nehmen lassen.

    Denn wenn man sich die Dokumentation Lost In La Mancha ansieht wird eines klar: Das Scheitern von The Man Who Killed Don Quixote ist nicht Gilliams Schuld. Das ist höhere Gewalt. Aber einen Film mit einem Budget von 32 Millionen Dollar zu drehen, wenn Gilliam selber in einem der ersten Interviews zugibt, dass er für den Film den er sich vorstellt mindestens die doppelte Summe braucht, das kann man nur blinder Überzeugung und zuletzt vielleicht auch Selbstüberschätzung zuschreiben.

    Don Quixotes Budget wurde von Gilliam und seiner Crew so eng eingeplant, dass kein Sicherheitsnetz, keine Rücklage mehr vorhanden war. Ein kleines Problem und der ganze Film drohte außer Kontrolle zu geraten. Mit kleinen Problemen hatte Gilliam es allerdings nicht zu tun. Stattdessen wird der Zuschauer in Lost in La Mancha Zeuge davon wie Murphy dem Film einen riesigen Felsen nach dem anderen in den Weg wirft. Die Analogie wurde für dieses Projekt überstrapaziert, aber mit dem Minimalbudget, das er hatte, war Gilliams Unternehmen von Anfang an ein Kampf gegen Windmühlen.

    Dabei beginnt alles sehr positiv. Gilliam und seine Crew sind ungemein motiviert und guter Dinge. Eine “Das wird schon werden”-Einstellung. Johnny Depp, mit dem Gilliam schon in F & L in LV zusammenarbeitete, ist gewillt auf einen Großteil seiner Gage zu verzichten um in diesem Film mitzuwirken. Und bringt seine Ehefrau Vanessa Paradis (an dieser Stelle einen Zahnlückenwitz einbauen, mir fällt gerade keiner ein) gleich mit an Bord. Mit dem Franzosen Jean Rocheford findet man einen Akteur der reiten und gut schauspielern kann, visuell der populären Vorstellung Quixotes nahekommt und sogar gewillt ist nur für diesen Film Englisch zu lernen. In dieser Phase der Dokumentation ist Gilliam ungemein aufgeregt, energetisiert und optimistisch.

    Und dann beginnen die Probleme. Die Schauspieler sind terminlich so eingeengt, dass es kaum möglich ist die Text- und Kleiderproben durchzuführen. Man findet keine geeignete Soundstage. Die Ankunft Rochefords verzögert sich, da er sich eine Prostatainfektion zuzieht. Und Gilliam beginnt in den kurzen Interviewsegmenten immer öfter das Wort Münchhausen fallen zu lassen. Auch ihn scheint der katastrophale Dreh, immerhin über eine Dekade früher, nicht losgelassen zu haben.

    Als dann die eigentlichen Dreharbeiten beginnen, geht fast einen halben Tag lang alles gut. Und nach diesem Zeitpunkt ist der Film gefickt. Tony Soprano hat mal gesagt: “I’m fucking King Midas in reverse here. Everything I touch turns to shit.” Genau das könnte ein O-Ton von Gilliam sein. Denn obwohl er versucht positiv zu bleiben geht von da an alles schief, was schief gehen kann. Die Statisten sind nicht auf ihre Rolle vorbereitet worden. F-16s von der naheliegenden NATO-Basis ziehen den ganzen Tag ihre Runden und verhindern so, dass man bei den Außenaufnahmen den Ton verwenden kann. Man beruft sich auf das alte Mantra “Das reparieren wir in der Post-Production.”

    Was an Tag 2 passiert ist dann nicht mehr in der Post zu richten. Ein heftiger Regenschauer schwemmt das halbe Set weg und verändert die Landschaft so stark, dass alle weiteren Aufnahmen nicht mehr zu den Aufnahmen von Tag 1 passen würden. Kurz danach sucht Rocheford seinen Arzt in Frankreich auf, da seine Schmerzen bei den Reitszenen immer größer werden. Aus einem geplanten Tag Abwesenheit wird eine Woche, dann zehn Tage, anschließend ein ganzer Monat. Die Versicherung verweist darauf, dass dies und die Sturzflut höhere Gewalt wären und Gilliam darum keinen Anspruch auf finanzielle Kompensation habe. Man versucht irgendwas zu drehen, irgendwie, irgendwo, Hauptsache man bekommt etwas auf Zelluloid gebannt, aber am Ende muss sich Gilliam der Wahrheit stellen: Nicht einmal der unermüdliche Tromaboss Lloyd Kaufman könnte aus dieser Katastrophe noch einen Film stricken. (Okay, wahrscheinlich könnte Kaufman das schon… und er würde sogar den “Car Flip Stunt” aus Sergeant Kabukiman, NYPD einbauen.) Das Projekt wird nie fertig gestellt werden und wird darum auf Eis gelegt. Die Versicherung behält die Rechte am Skript.

    Diese Tragödie ist in Lost in La Mancha hervorragend eingefangen und man muss es Gilliam zu Gute halten, dass er die beiden Dokumentarfilmer nicht vom Set verwies und tatsächlich dieses Material freigab. Es muss schwer sein einer filmischen Dokumentation zuzustimmen, die ursprünglich den Dreh eines geplanten Meisterwerks abdecken sollte, dann aber zu einem Katastrophenfilm wird. Gilliam bleibt den gesamten Film hindurch überraschend sympathisch, humorvoll und ruhig. Grund genug um auszurasten hätte er.

    So tragische es auch ist Gilliams Scheitern anzusehen, so unterhaltsam ist es auch. Lost in La Mancha animiert Teile aus dem Storyboard von Don Quixote und zeigt das bißchen Material, das Gilliam abdrehen konnte, ehe der Film auseinanderfiel. Und wenn man das sieht, dann macht das schon einen guten Eindruck. Johnny Depp ist so motiviert wie er eigentlich in all seinen Filmen ist, Rocheford nimmt man den Quixote sofort ab und von den Einstellungen her wird klar, dass das hier ein typischer Gilliam geworden wäre. Ein Film der bei den gewählten Einstellungen wortwörtlich aus dem Rahmen fiele.

    Es sind immer die Filme und Projekte, die nie fertiggestellt werden, die uns am Liebsten sind. Shakespeares unvollendetes Major Opus Xenomorph etwa. Firefly. Futurama. Space: Above and Beyond. Action. Vielleicht weil sie noch all das Potential haben perfekt zu werden und weil wir nie erleben werden wo die Schwächen liegen. Möglicherweise macht das auch Don Quixote so faszinierend. Das bloße Potential, dass in diesem Film steckt und das wohl nie umgesetzt werden wird. Gilliam scheiterte an diesem Film wie vor ihm schon Oscar Welles an einer Don Quixote-Verfilmung scheiterte.

    Das mit Lost in La Mancha eine hervorragende Dokumentation des Debakels erschien, ist ein kleiner Trost, aber kein Ausgleich dafür, dass Gilliams Vision nie das Licht des Tages erblicken wird. Sicher, er versucht immer noch das Skript der Versicherung abzukaufen und genug Geld zu sammeln um es noch einmal zu versuchen. Aber nach The Brothers Grimm stehen die Chancen dafür schlecht. Und Gilliam geht inzwischen stark auf die 66 zu. Allerdings hörte man nach Cannes 2005, dass die Produktionsfirma von Tideland durchaus Interesse hätte den Film erneut in Angriff zu nehmen. Seitdem hörte man aber eben nichts mehr davon.

    Auch wenn ich die “Gilliam = Quixote”-Analogie jetzt doch noch einmal bemühe, man meint fast, dass das ganze Projekt in der Opernversion von The Man from La Mancha perfekt zusammengefasst wird:

    To dream the impossible dream
    To fight the unbeatable foe
    To bear with unbearable sorrow
    To run where the brave dare not go.

    […]

    This is my quest, to follow that star,
    No matter how hopeless, no matter how far

    […]

    And the world will be better for this
    That one man scorned and covered with scars
    Still strove with his last ounce of courage
    To reach the unreachable star.

    Am Ende von Lost in La Mancha zeichnet Gilliam eine Skizze, in der Schüße aus den Windmühlen Don Quixote durchbohren: “Die Windmühlen der Realität schlagen zurück”, unterschreibt Gilliam die Zeichnung. Und vielleicht bleibt im Falle Don Quixote nur jener Weg gegen die Realität, den auch Sam in Brazil gegangen ist. Passiver Widerstand. Die Flucht in die eigene Fantasie und die Vorstellung, was aus diesem Film hätte werden können.

    (Quelle: agitpopblog.org/index.php/?p=210 )

    grüsse

    vom maky
  • Am Ende von Lost in La Mancha zeichnet Gilliam eine Skizze, in der Schüße aus den Windmühlen Don Quixote durchbohren: “Die Windmühlen der Realität schlagen zurück”, unterschreibt Gilliam die Zeichnung. Und vielleicht bleibt im Falle Don Quixote nur jener Weg gegen die Realität, den auch Sam in Brazil gegangen ist. Passiver Widerstand. Die Flucht in die eigene Fantasie und die Vorstellung, was aus diesem Film hätte werden können.


    Wieso, Quixote hat's ja geschafft, happy end etc. Die Windmühlen der Realität haben ihn durchbohrt, nur darum geht's ja in der Story. (Genau darum hab ich wohl die Gita nei zuende gelesen, viel zu kryptisch, wenn man keine Ahnung hat wovon Krishna redet...)