Ich erinnere daran, dass die Thematik meines Threads die Untersuchung des Postulats Einsteins betrifft, die LG sei unabhängig von der Geschwindigkeit eines bewegten Beobachters.
Ein weitverbreitender Denkfehler bei dem 2. Postulat Einsteins in seiner SRT, die LG sei unabhängig von der Geschwindigkeit der Quelle und des Beobachters, ist, dass man dieses Postulat als ein einziges Postulat bebrachtet (zwei Objekte stehen in Relation) und es sei egal, welches dieser 2 Objekte man als bewegt betrachtet.
Diese sprachliche Formulierung des 2. Postulat Einsteins ist aber irreführend und erzeugt leicht die Illusion, es handelt sich dabei um eine Relativbewegung zwischen 2 Objekten: Quelle und Beobachter.
In Wirklichkeit handelt es sich beim 2. Postulat Einsteins um die Bewegung von 3 Objekten: Quelle, Lichtstrahl, Beobachter.
Die Relativbewegung dieser 3 Objekte zueinander kann man natürlich nicht zusammen untersuchen und berechnen - da fliegt sonst einem die Logik oder der Computer um die Ohren: Eine Relativbewegung nach dem Prinzip der Relativitätstheorie gilt immer nur zwischen jeweils 2 Objekten.
Um unmissverständlich und logisch korrekt erfasst zu werden, hätte also Einstein seine Postulate so aufstellen sollen:
1. Bei einer Relativbewegung zwischen 2 Objekten, ist es egal, welches der 2 Objekte man als ruhend oder als bewegt ansieht. Das Prinzip der Relativität gilt gleichermaßen für beide. Alles klar, das ist ja trivial.
2. Die LG sei unabhängig von der Geschwindigkeit der Quelle (c invariant zur Quelle)
3. Die LG sei unabhängig von der Geschwindigkeit des Beobachters (c invariant zum Beobachter).
Postulat der Unabhängigkeit der LG zur bewegten Quelle:
Das Postulat der Unabhängigkeit der LG zur Quelle kann man als physikalische Annahme akzeptieren, sie ist zulässig, entweder im Rahmen einer ballistischen Vorstellung (wenn man jedoch annimmt, dass die Photonen massenlos sind), oder im Rahmen einer Wellenvorstellung, wenn man annimmt, dass sich die Wellen in einem Medium ausbreiten (oder in einem Vakuum, das mit physikalischen Eigenschaften ausgestattet ist).
Diese Vorstellung Einsteins der Unabhängigkeit der LG zur Quelle wurde sehr schön mit der Animation von JGC dargestellt, wo man ganz gut erkennen kann bei der Bewegung in Richtung weg von der Quelle, dass c invariant zur Quelle ist:
[IMG:http://www.clausschekonstanten.de/schau/neu2/tenniskanone5.gif]
Postulat der Unabhängigkeit der LG zum bewegten Beobachter:
Dieses Postulat ist logisch nicht annehmbar und unzulässig.
Objekte, die sich in Richtung eines bewegten Beobachters bewegen, können auf gar keinen Fall unabhängig von der Bewegung des Beobachters sein. Das gilt auch für Lichtsignale, c kann aus logischem Zwang nicht invariant zu bewegten Beobachtern sein. Dies ist ein Logikbruch, diese Annahme ist immer falsch, sie darf nicht angenommen werden und als Basis für eine physikalische Theorie dienen.
Viele Grüße
Jocelyne Lopez