Was tun bei Geiselnahmen?

  • Was tun bei Geiselnahmen?

    Wer die Medien aufmerksam verfolgt, wird bemerkt haben, dass die Zahl der Geiselnahmen diverser Gruppen in den letzten Jahren stetig zugenommen haben.
    Dabei hat die Regierung das Leben mancher Geiseln mit dem Zahlen eines Lösegeldes in Millionenhöhe gerettet.

    Ist dies der richtige Weg? Darf der Staat sich erpressen lassen? Ermutigt das Zahlen von Lösungsgeldern nicht Wiederholungstäter zu eigenen Geiselnahmen?
    Doch darf ein Staat seine Angehörigen im Stich und somit ihrem eigenen Schicksal überlassen? Gibt es sinnvolle Alternativen zum Schutz der Landsleute im Ausland?

    Was kann und was muss getan oder vielleicht auch geändert werden?
    Die Vollkommenheit ist unerreichbar. Gewiß ist die Vollkommenheit unerreichbar. Sie hat nur den Sinn, deinen Weg wie ein Stern zu leiten. Sie ist Richtung und Streben auf etwas hin.
    - Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
  • RE: Was tun bei Geiselnahmen?


    Ist dies der richtige Weg? Darf der Staat sich erpressen lassen? Ermutigt das Zahlen von Lösungsgeldern nicht Wiederholungstäter zu eigenen Geiselnahmen?
    Doch darf ein Staat seine Angehörigen im Stich und somit ihrem eigenen Schicksal überlassen? Gibt es sinnvolle Alternativen zum Schutz der Landsleute im Ausland?
    Was kann und was muss getan oder vielleicht auch geändert werden?


    Nun, zuerst mal muss sich jeder bewusst sein, und seien seine absichten noch so Ehrenhaft, das seine Arbeit nicht von allen anerkannt wird, und das er sich dort evt. in gefahr bringt. Diese Entscheidung muss jeder für sich selbst treffen, auch im hinblick darauf das im Falle einer Geiselname das Leben an diesem Punkt zu ende ist.

    Der Staat darf sich schlichtweg nicht erpressen lassen weil er dadurch andere Landsleute einer noch grösseren Gefahr aussetzen würde. Solle bekannt werden das der Staat auch nur in einem Fall Lösegeld bezahlt hat, setzt man damit eine nicht wieder aufzuhaltende Spirale in gang, die Letztendlich alle Ausländer in den Kriesengebieten gefärden würde.

    Aus sicht des Opfers oder der Angehörigen ist das sicherlich sehr tragisch, aber der Staat darf nun mal nicht anders handeln.

    Baloo
  • Abraxas schrieb:

    Ist dies der richtige Weg? Darf der Staat sich erpressen lassen? Ermutigt das Zahlen von Lösungsgeldern nicht Wiederholungstäter zu eigenen Geiselnahmen?

    Ich bin der Meinung, dass sich der Staat auf keinen Fall erpressen lassen sollte und keinerlei Lösegeldforderungen zahlen soll. In meinen Augen ermutigt das Zahlen von Lösegeld auf jeden Fall Wiederholungstäger.

    Das Arbeiten und der Aufenthalt in den Ländern, bei denen eine Geiselnahme häufig ist, sollte auf eigene Gefahr und eigenes Risiko erfolgen.

    Herzliche Grüße
    Bluesoldier
  • Ich persönlich sehe dies auch so, dass sich der Staat nicht erppressen lassen darf. Denn dies würde sicher an die 100% Sicherheit zu Wiederholungstaten anspornen.

    Jedoch ist ja mittlerweile bekannt geworden, dass der Staat bereits mehrfach Lösegeld bezahlt hat. Über die Höhe wird jedoch nur gemunkelt.
    Die Medien spielen eine nicht unwichtige Rolle, da diese dann die einzelnen Schicksale ausschlachten und so Politiker und Staatsdiener in Handlungszwang bringen.
    Da dürfte bei dem ein oder anderen auch die Angst um die Nichtwiederwahl zu der ein oder anderen Entscheidung beitragen.

    Ich will jetzt keine Verschwörungstheorien nähren, aber was wäre z.B. wenn der Staat absichtlich öfters mal sich wenn auch versteckt freiwillig erpressen lässt, um so weitere Täter anzuspornen, um so einen Grund für z.B. militärische Operationen zu haben? Wäre so eine Hintergrundpolitik denkbar?
    Wirtschaftsgruppen könnten an der ein oder anderen Aktion sicher ihren Nutzen finden.
    Die Vollkommenheit ist unerreichbar. Gewiß ist die Vollkommenheit unerreichbar. Sie hat nur den Sinn, deinen Weg wie ein Stern zu leiten. Sie ist Richtung und Streben auf etwas hin.
    - Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste

  • Ich will jetzt keine Verschwörungstheorien nähren, aber was wäre z.B. wenn der Staat absichtlich öfters mal sich wenn auch versteckt freiwillig erpressen lässt, um so weitere Täter anzuspornen, um so einen Grund für z.B. militärische Operationen zu haben? Wäre so eine Hintergrundpolitik denkbar?


    Ja, aber sicherlich nicht hier in Deutschland, Millitäroperationen in anderen Ländern sind nur zu Friedenszwecken gestattet.
    Der Staat hätte mehr davon wenn er hier einen fingierten Terroranschlag verüben würde, da könnte dann unser Rolli Fahrer Schäuble, seine Überwachungswah durchsetzen.


    Wirtschaftsgruppen könnten an der ein oder anderen Aktion sicher ihren Nutzen finden.


    Das glaube ich eher weniger. Entführungen sind für alle beiteiligten eher ein desaster, da kann nur die Presse von Profitieren. Mag sein das da die Angst um eine Wiederwahl mitspielt sollten auf Vorderungen hinter vorgehaltener Hand eingegangen werden. Aber Profotieren kann davon niemand so richtig.

    Baloo
  • Ja da stimme ich auch soweit mit dir überein Baloo. Was mich jedoch nachdenklich gemacht hat sind so Dinge, wie z.B. Rudolf Scharping sich gerissen hat vor dem Kosovo Krieg.
    Da hat sich hinterher auch herausgestellt, dass er im Fernsehen schlichtweg gelogen hat. Danach hat man nie wieder was zu dieser Thematik gehört.

    Deutschland ist in seiner Demokratie noch weit freier als viele andere Länder auf der Welt. Jedoch geht der Trend in eine Richtung, die nachdenkbar macht.

    Schäubles Visionen sind meines Erachtens nicht mit denen eines freiheitlich demokratischen Staates vereinbar.
    Die Vollkommenheit ist unerreichbar. Gewiß ist die Vollkommenheit unerreichbar. Sie hat nur den Sinn, deinen Weg wie ein Stern zu leiten. Sie ist Richtung und Streben auf etwas hin.
    - Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
  • Abraxas schrieb:

    Doch darf ein Staat seine Angehörigen im Stich und somit ihrem eigenen Schicksal überlassen? Gibt es sinnvolle Alternativen zum Schutz der Landsleute im Ausland?


    Schwierige Frage. Was die von diesen Geld kaufen ist logisch, Waffen für neue Entführungen.... Andererseits wenn ich betroffen wäre(Als Angehöriger) würde ich, wenns der Staat nicht tut, selbst in die Hand nehmen. Auch wenn ich mich noch so hoch verschulde und alle Verwanden und Bekannte anbettel. Ich denke das viele genauso denken, von daher könnte man fast sagen es ist ein und desselbe ob der Staat zahlt oder nicht zahlt.... Da spielt natürlich der psychologische Effeckt eine Rolle...

    Die Medien spielen nicht nur insofern eine Rolle, das sie Politiker schlachten würden, wenn sie nicht zahlen, sondern das sie den Entführen genau das geben was sie wollen und das ihnen noch viel mehr Wert ist als Geld: Aufmerksamkeit in der Weltöffentlichkeit.

    mfg
    "Wir sind alle Sternenstaub, daher teilen wir alle dieselben Vorfahren, wir sind die Sterne. Und wir sind die Brüder der wilden Tiere und die Lilien auf dem Felde sind unsere Vettern." Trinh Xuan Thuan
  • Was mich jedoch nachdenklich gemacht hat sind so Dinge, wie z.B. Rudolf Scharping sich gerissen hat vor dem Kosovo Krieg.
    Da hat sich hinterher auch herausgestellt, dass er im Fernsehen schlichtweg gelogen hat. Danach hat man nie wieder was zu dieser Thematik gehört.


    Scharping war einfach nur ...ähhhh...... sagen wir mal "nicht ganz Helle" um den Terminus "Strunzdumm" zu vermeiden. Das war keine Absicht, sondern unbedachtheit.


    Deutschland ist in seiner Demokratie noch weit freier als viele andere Länder auf der Welt. Jedoch geht der Trend in eine Richtung, die nachdenkbar macht.


    Tja, nur leider denkt darüber niemand nach.


    Schäubles Visionen sind meines Erachtens nicht mit denen eines freiheitlich demokratischen Staates vereinbar.


    Sind sie auch nicht, aber warte erst mal ab wenn die erste Bombe auf Deutschem Boden Todesopfer gefordert hat, dann scherrt sich keiner mehr darum. Wer dann gegen stärkere Überwachung mobil macht muss Automatisch ein Terrorist sein. Schöne neue Welt.

    Baloo
  • Tja da sagst du was Baloo. Ich glaube bei mir wäre es ähnlich wie bei Phasenverschobeners Beitrag. Ich würde versuchen meinen Kopf aus der Schlinge zu retten.

    Terrorist. Ein Wort was immer mehr missbraucht wird. Kritiker werden teilweise schon der Unterstützung bezichtigt und die Medien tragen dazu bei, dass dann ein
    Sicherheits - Gefahren Hype entsteht. Freiheit und Selbstverantwortung aufgeben für Sicherheit. Ein gefährlicher Trend, welcher Missbrauch quasi schon fordert.

    Die geopolitischen Aktionen in der Außenpolitik mancher Länder tragen auch nicht grade dazu bei, dass das Klima sich bessert.
    Terrorismus ist oftmals auch der Sammelbegriff der Möglichkeiten von Menschengruppen, die sich im Kampf gegen eine größere Macht stellen, um ihre eigenen politischen
    Interessen durchzusetzen. Beide Seiten führen so Aktionen durch, bei denen der Leidtragende fast immer jemand Unschuldiges ist.

    Wenn man bestimmte politische Richtungen nicht mal kritischer handhabt, dann muss man sich irgendwann nicht nur fragen, warum man Bomben unter dem Hintern bekommt,
    sondern warum es bisher nur so wenig waren.

    Terrorismus ist ein Phänomen, welches durch den fanatischen Wahn aus Politik und/oder Glauben entsteht.
    Die Vollkommenheit ist unerreichbar. Gewiß ist die Vollkommenheit unerreichbar. Sie hat nur den Sinn, deinen Weg wie ein Stern zu leiten. Sie ist Richtung und Streben auf etwas hin.
    - Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
  • Was tun bei Geiselnahmen?

    Da ist eh alles zu spät! Es ist doch sinnvoller Mal darüber nachzudenken woher diese Form der außenpolitischen Auseinandersetzung kommt.

    Es geht hier ja nicht um die klassische Entführung, also um einen Reichen risikolos um sein Geld zu erleichtern indem man ihm einen Angehörigen nimmt. Worüber wir hier reden, ist nichts, was einfach so passiert. Bedenken wir, alle Krisenherde, die unsere Aufmerksamkeit haben, sind künstlich geschaffen. Fast alle Gruppen, die als "Terroristen" tituliert werden und gegen die Vertreter der westlichen Welt agieren, wurden einst von den amerikanischen Geheimdiensten geschult.
    Und hier liegt die eigentliche Ursache. Geheimdienste arbeiten deshalb geheim, weil kein Staatsbürger die Machenschafften der geheimdienste für gut heißen würde. Ich meine damit nicht dass, was aus Gründen der "nationalen Sicherheit" geheim gehalten werden soll. Ich meine all die "Spezialoperationen" die sich einfach nicht gehören, die aber in bester macchiavellische Manier die Ergebnisse bringen, die die Öffentlichkeit dazu bringen soll den Kurs der Regierung gut zu heißen.
    Diese Entführungen sollen natürlich Angst und Schrecken verbeiten und sind ein Zeicvhen, dass es keine staatlich kontrollierte Ordnung gibt. Desweiteren geht es natürlich auch darum Geld zu erpressen. Für den Anführer der jeweiligt tätigen Gruppe, aber auch zur Finanzierung weiterer Geheimdienstoperationen. Einfach dadurch, dass die Entführung einer bestimmten Tätergruppe zugeschrieben wird, die es aber gar nicht waren. Solche Entführungen schöpfen meist sehr hohe Lösegeldsummen ab, die letztendllich von den Steuerzahlern aufgebracht werden und sich danach außerhalb der Verfügungsgewalt der Bürger befinden, dafür aber denen zu Gute kommen, die im Hintergrund die Fäden ziehen.
    Darüber zu diskutieren, wie "man" sich verhalten soll, wenn ein Staatsbürger im Ausland von angeblich ausländischen Mächten entführt wurde, ist ein akademischer Diskurs. Will man diese Entführungen entgültig beenden, muß man die Geheimdienste abschaffen!

    Denn wo wir auch immer hinschauen in unserer angeblich demokratischen, kapitalistischen "Wirtschaftswunderwelt". Die Erpressung ist überall vorhanden und wird als so "normal" angesehen, dass wir sie als solche nicht mehr wahr nehmen. Die aktuelle Form dieser Erpressung ist die Zeitarbeit. Du bekommst keine Arbeit mehr, wenn du nicht zu vorgeschriebenen, schlechten Konditionen arbeitest. Entweder so, oder Hartz 4. Außenpolitisch sieht dass dann so aus: Entweder Marktöffnung und Gesetze, die die Kapitalgesellschaften bevorteilen oder eben Bomben auf die Hauptstadt und Söldnerarmeeen die einen "Bürgerkrieg" anzetteln. Ein solches Verhalten ist kein Stück besser, als die jetzt aktuell in den Medien durchgehechelten Entführungen. Es geht immer darum Zwang anzuwenden und andere Menschen zu übervorteilen. Und das Ganze nur deshalb, weil sich die meisten Bürger verwalten lassen und all die albernen Erklärungen schlucken, mit denen unrechtmäßiges Verhalten in Wirtschaft und Politik getarnt wird.
    nenn mich EO
    zu Ende denken