[Person] Grigorij Jefimowitsch Rasputin

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  • [Person] Grigorij Jefimowitsch Rasputin

    Grigorij Jefimowitsch Rasputin
    M?nch, Wunderheiler



    Grigorij Jefimowitsch Rasputin

    geboren 1871 wahrscheinlich in Prokrowskoje bei Tjumen (Sibirien)genaueres nicht bekannt.

    [IMG:http://www.willy-brandt.org/UserFiles/Image/1913-1920/rasputin.jpg]

    gestorben 16./17.Dezember 1916 in St. Petersburg

    Rasputins medizinische Kenntnisse m?gen sicherlich nicht umfassend gewesen sein. Doch sein unglaublicher Aufstieg vom Bauernsohn in eine beherrschende Position mit weitreichenden politischen Konsequenzen unter der Zarenfamilie des vorrevolution?ren Ru?land ist ohne die Nutzbarmachung bestimmter heilkundlicher Kenntnisse und Verhaltensregeln kaum vorstellbar. Aus diesem Grunde soll diese bis heute ambivalente Pers?nlichkeit nicht ?bergangen werden. Auch unter dem Gesichtspunkt des vor kurzem stattgefundenen Begr?bnisses der ?berreste der letzten Zarenfamilie gewinnt die Person Rasputin wieder an Interesse.

    Der Geburtstag Rasputins ist unbekannt - auch das Geburtsjahr ist nicht eindeutig: Quellen sprechen von 1864, 1865 und auch 1871. Nur soviel ist gesichert: Rasputin wurde als drittes Kind des wohlhabenden Bauern Nowych geboren. Schon in seiner Jugend deutete alles darauf hin, dass er nicht nur das Landleben liebte, sondern auch das ungezwungene Leben und die Frauen. Mit zwanzig Jahren heiratete er Praskowia Feodorowna Dubrowina, ein M?dchen aus seinem Dorf und zeugte mit ihr vier Kinder. Um das Jahr 1900 schloss er sich den flagellantischen Khlisti, einer h?retischen religi?sen Sekte, an und lebte mit ihnen in einer m?nchs?hnlichen Gemeinschaft, die allerdings wenig mit dem herk?mmlichen ordensbr?derlichen Vorstellungen zu tun hatte. Die vorgeblichen Gei?ler und Asketen hatten sich vielmehr die Lebensmaxime zurechtgelegt, nach der der Mensch zuerst s?ndigen m?sse, um sp?ter von diesen S?nden erl?st werden zu k?nnen. Aus diesem Grunde praktizierten sie eine Vielzahl bizarrer Gebr?uche und Riten vorwiegend sexuellen Inhalts, die Rasputin beherzigte, denn er wurde wegen seiner Praktiken und der Unruhe, die er in das Eheleben der einfachen Bauern brachte, aus seinem Heimatdorf versto?en.

    Die folgenden Jahre waren von der Wanderschaft durch die l?ndlichen Weiten Ru?lands angef?llt. ?berall, wo Rasputin hinkam, machte er auf sich aufmerksam und f?hrte vor allem die Frauen in die Rituale der Flagellanten ein. Sie erlagen reihenweise dem "Magnetismus seiner tierhaften Anziehungskraft", l?sten sich von ihren bisherigen Bindungen und feierten mit ihm seine obskuren Riten. Rasputins Doktrin der Erl?sung durch sexuelle Befreiung gab vielen Frauen die M?glichkeit, erstmals in ihrem Leben ihre sexuellen Bed?rfnisse zu befriedigen. F?r die vom Leben sicherlich nicht verw?hnten einfachen Frauen war die Liebe in den Armen dieses verwahrlosten, b?rtigen Menschen mit der Figur eines Bodybuilders ein neues und aufregendes Gef?hl. Sp?ter gerieten auch mond?ne Frauen in St. Petersburg in den Bann seiner Sinnlichkeit.

    Um das Jahr 1905 lie? sich Rasputin in St. Petersburg nieder und er?ffnete in seiner Mietwohnung eine Art ?rztliches Sprechzimmer. Sein Patientenkreis bestand vorwiegend aus Frauen j?ngeren Alters aller Bildungs- und Gesellschaftskreise. Bei den Konsultationen versammelten sich die Damen im Esszimmer um den Tisch, und warteten auf eine Einladung in Rasputins Schlafzimmer, das er das "Allerheiligste" nannte. Je nach Lust und Laune lie? er dann eine oder mehrere "Patientinnen" zu sich kommen, wo er sie in seine sexuellen Praktiken einf?hrte, mit ihnen scherzte, trank, tanzte und wilde Lieder sang. Rasch gingen die unglaublichsten Ger?chte ?ber die "Wunderkr?fte" des angeblichen Heilers um, die Scharen "Hilfesuchender" zu ihm f?hrten. Bald geh?rte es zum guten Ruf einer Frau, die Aufmerksamkeit des "Wunderheilers" erregt zu haben. Ernsthafte Berichte bezeugen, dass es auch Ehem?nner gab, die damit prahlten, dass ihre Frau eine der Auserw?hlten gewesen sei, die dem unglaublichen Rasputin geh?rt habe.

    Die wundersamen Eigenschaften Rasputins blieben auch dem Hofe des Zaren in St. Petersburg nicht verborgen. Eines Tages wurde Rasputin zu Zar Nikolaus II. Alexandrowitsch (1868-1918) gerufen. Sein Sohn Alexis litt unter H?mophilie ("Bluterkrankheit"), und Rasputin gelang es tats?chlich, das Leiden des jungen Thronfolgers zu lindern. Dies brachte ihm die uneingeschr?nkte Gunst der Zarin Alexandra und die Bewunderung des Zaren ein. Rasputin nutzte die Protektion des Zarenhofes und verschaffte sich eine einflu?reiche Stellung. Er vermied es allerdings, am Hofe zu leben und schockierte weiterhin die Bewohner von St. Petersburg mit seinen wilden Ausschweifungen.

    Rasputins Einfluss auf die Zarenfamilie und sein Lebenswandel riefen vor allem in Kreisen konservativer Adliger Best?rzung hervor. Er wurde als Ursache der Kriegsniederlage gegen Japan 1904/1905, der Revolution 1905 und den sich abzeichnenden russischen Zusammenbruch im 1. Weltkrieg angesehen. Erst nachdem mehrere Attentatsversuche fehlgeschlagen waren, gelang es einer Handvoll Verschw?rer, ihn in eine Falle zu locken und zu ermorden. Dabei war Rasputins Tod genauso ungew?hnlich, wie sein Leben:

    Die Verschw?rer waren aufgrund der politischen Entwicklung in Zugzwang geraten. Mit Hilfe von zwei Frauen, von denen er sich ein erotisches Abenteuer versprach, ?berfielen sie ihn in der Nacht zum 17. Dezember 1916 im Keller seines Hauses, wo die Verschw?rer, Purischkewitsch und Jussupow auf ihn schossen, ihn aber verfehlten bzw. nur schwer verletzten. Auch die weiteren Sch?sse des Gro?f?rsten Dmitrij, einem Neffen des Zaren, verletzten ihn immer noch nicht t?dlich. Daraufhin fesselten die Verschw?rer Rasputin, fuhren ihn auf eine Br?cke ?ber die Newa und warfen ihn schlie?lich in die eisigen Fluten, wo er dann ertrank.


    rech.by Gargoyle.
    verfasser namentl. nicht bekannt.