[Musik] Georges Brassens

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  • [Musik] Georges Brassens

    Hallo zusammen!

    Ich möchte hier meinen Lieblingsliedermacher aus Frankreich vorstellen, der zwar in Deutschland nur von Kennern bekannt ist, den jedoch in Frankreich jeder kennt, ob alt oder jung. Er hat einfach Frankreich erobert, nur mit seinen Gedichten und seiner Gitarre. Er ist quasi zu einem gesellschaftlichen Mythos geworden und manche seiner Lieder werden schon sogar in den Schulen gelehrt (nur diejenige jedoch, die für Kinderohren geeignet sind). Ich glaube, er hat mir auch das Denken beigebracht.

    Für diejenige, die möglicherweise Georges Brassens näher kennen lernen möchten hier einen Eintrag über ihn aus Wikipedia:

    de.wikipedia.org/wiki/Georges_Brassens


    Es ist schwierig, ein seiner Chansons so auszuwählen, sie sind alle schön, ich kenne sie auch alle auswendig. Vielleicht finden sich hier Teilnehmer, die ihn kennen und auch m?gen. Ich fange mal an mit einem seiner ältesten Chanson La mauvaise réputation:

    Der schlechte ruf

    In dem dorf, was ich nicht beruf'
    da hab ich einen schlechten ruf.
    Ob ich mich mühe, ob ich es laß,
    ich gelte als ich weiß nicht was.
    Tu dabei doch keinem etwas zuleide,
    gehe meines weges zu meiner freude,
    doch die leute lieben nicht, dass
    einer geht seine andre straß.
    Nein, die leute lieben nicht, dass
    Einer geht seine andre straß.
    Alle welt spricht von mir schlecht,
    die stummen nicht, da ist es echt.

    Am vierzehnten juli, ich wett,
    bleib ich in meinem daunenbett.
    Die musik, sie marschiert im schritt,
    doch ich marschier im geist nicht mit.
    Tu dabei doch keinem etwas zuleide,
    habe an trompeten halt keine Freude.
    Doch die leute lieben nicht, dass
    Einer geht seine andre straß.
    Nein, die leute lieben nicht, dass
    Einer geht seine andre straß.
    Alle welt zeigt auf mich schlecht,
    die krüppel nicht, da ist es echt.

    Treff ich einen dieb ohne glück,
    verfolgt von einem bauernstück,
    stell ich das bein hin, seht und hört:
    Das bauernstück sitzt auf der erd'.
    Tu dabei doch keinem etwas zuleide,
    habe an den apfeldieben meine freude.
    Doch die leute lieben nicht, dass
    Einer geht seine andre straß.
    Nein, die leute lieben nicht, dass
    Einer geht seine andre straß.
    Alle welt fällt über mich her,
    die lahmen nicht, da ist es schwer.

    Man muss nicht Jeremias sein,
    um zu erraten das schicksal mein,
    finden sie einen strick mit schmalz
    legen sie ihn mir um den hals.
    Tu dabei doch keinem etwas zuleide,
    wenn ich nicht die wege nach Rom beschreite.
    Doch die leute lieben nicht, dass
    Einer geht seine andre straß'.
    Nein, die leute lieben nicht, dass
    Einer geht seine andre straß'.
    Alle welt kommt, mich hängen zu sehn,
    die blinden nicht, man kann's verstehn.


    (Georges Brassens)

    aus dem französischen übertragen von Gerd Semmer

    Für die deutsche Übertragung 1963 by damokles verlag, Ahrensburg
    Verlagsnummer B/II - 341
  • Deutsch ist auch eine schöne Sprache. Man vermute es am Anfang als Ausländer nicht, aber sie gewinnt sehr, gelernt zu werden.
    Siehe vielleicht dabei mein Thread "Deutsch für Ausländer" ;) ( aufzurwahrheit.paraonline.de/f…925c8c6b9fdebe36d51302ab6)



    Die deutsche Sprache läßt sich wohl auch sehr gut reimen und kann dabei ungew?hnlich sanft, anmutig und melodisch klingen, finde ich zumindest jetzt. Nicht umsonst sagt man wohl, Deutschland sei das Land der Denker und Dichter. Ich war auf jeden Fall sehr erstaunt, als ich nach Deutschland kam, dass so viele Menschen hier dichten können und bei vielen Gelegenheiten eigene Gedichte schreiben (Geburtstage, Hochzeiten, Familienfeiern, Feiern in Betrieben). So etwas kenne ich von Frankreich nicht. Ich zum Beispiel mag gerne Gedichte lesen und h?ren, bin aber völlig unfähig, nur zwei gereimte Verse zu schreiben... :|

    Viele Grüße
    Jocelyne
  • Auf der Register der Zärtlichkeit, wo Georges Brassens auch ein Meister ist, m?chte ich sein Lied La marche nuptiale vorstellen:

    Hochzeitsmarsch

    Ich sah manch liebespaar vor dem traualtar stehn,
    sah andre nur um geld zu ihrer hochzeit gehen,
    gleich, ob es kleine leute, ob's große leute waren,
    ob wie friseure arm, ob vornehm gleich notaren.

    Doch würde ich steinalt, alt wie Methusalem,
    gedächte ich mit stolz des tages stets, an dem
    mein vater und die mutter zum bürgermeister kamen,
    ja, jenes tags, an dem er ihr gab seinen namen.

    Ein ochsenkarren war's, der sie brachte dorthin,
    die freunde zogen ihn, die eltern schoben ihn.
    So sah man dieses paar, das sich geliebt seit jahren,
    längst sich versprochen war, zu seiner hochzeit fahren.

    Ja, dieser brautzug war sicher seltsamer art.
    Wer?' sah, hat baß erstaunt uns alle angestarrt,
    das maul riß jeder auf, und spöttisch blickten viele.
    Wer hatte je gesehn hochzeiten in dem stile!

    Da brauste los der wind, jäh mit grimmiger wut,
    entführte in die luft des vaters alten hut,
    und regen goß herab, vertrieb den chor der kinder,
    als wollt' um jeden preis die hochzeit er verhindern.

    Ich sah die arme braut fast von tränen erstickt,
    so wie man puppen wiegt, an's herz den strauß gedrückt,
    da fing ich trotzig an, um ihren schmerz zu stillen
    auf der harmonika ganz laut, ganz laut zu spielen.

    Bis drohend die faust erhob jeder bursch, der da war,
    und schrie: "Kreuz sakrament. Verhöhnt uns jeder narr,
    verpönt uns Gott sogar, - die hochzeit findet statt!
    Vivat dem bräutigam! Vivat der braut, vivat!"


    (Georges Brassens)

    Aus dem französischen übertragen von Heinz Riedel

    Für die deutsche übertragung 1965 by damokles Verlag, Ahrensburg
    Verlagsnummer A/I -358
  • Auch ein sch?nes Chanson von Georges Brassens, finde ich, "Pénélope":

    Penelope

    Du bist die die Mustergattin und das Heimchen am Herd,
    Hast dein Hausfrauenkleid nie befleckt, nie versehrt,
    Wie Penelope ganz unzugänglich;
    Doch folgst du so der Spur zum alltäglichen Glück,
    Blickst du in Ehrbarkeit dann nie mehr halb zurück
    Nach Wünschen, versteckt und verfänglich?

    Wenn du am Fenster sitzt im Vorstadtkämmerlein
    Bis dein Odysseus kehrt von seiner Kneipe heim,
    Und stopfst ihm die wollenen Socken,
    Kann dir der Abend dann die Seele nie verwirren,
    Trägt dich kein Traum dahin, wo andre Sterne flirren,
    Andre Betthimmel locken?

    Stand dir noch nie der Sinn nach Eintagsliebelei,
    Nach einem, der da kommt, dich packt und geht vorbei
    Mit dummen und freundlichen Witzen?
    Er pflanzt dir eine Rose in dein Suppenkraut
    Hängt die verbotene Frucht in euer dürres Laub,
    Verschiebt deine ehrbaren Spitzen.

    Hast du noch nie gehofft, dass mal am Wegesrand
    Der Engeldämon steht, der seinen Bogen spannt
    Und boshafte Pfeile versendet,
    Der Statuen aus Stein das kalte Fleisch noch würzt,
    Mit ihrer Tugend sie vom hohen Sockel stürzt,
    Das Feigenblatt ihnen entwendet?

    Hab nur nicht solche Angst, der Himmel nimmts nicht krumm.
    Vergaloppierst du dich, wird er dein Herz nicht drum
    Bestrafen mit höllischen Qualen;
    Denn dieser Sündenfall wird allen uns verziehn
    Als Hochzeitslösegeld muß selbst die Keusche ihn,
    Penelope, bezahlen.


    (Georges Brassens)

    aus dem französischen übertragen von Nino Erné

    für die deutsche Übertragung 1969 by damokles verlag, Ahrensburg
    Verlagsnummer B/I-3042
  • Und wieder die Gesellschaft, mit Celui qui a mal tourné:

    Der mann auf der schiefen bahn

    Zeiten gab's, wo's schlimm mit mir stand:
    Nichts zu beißen, ganz abgebrannt,
    wasser saufen nur wie ein pferd,
    keine kohle mehr für den herd!...
    "Du bist bald dran" schienen zu drohn
    alle leichenbestatter schon.
    Eh mein letztes stündlein brach an,
    glitt ich ab auf die schiefe bahn.

    Halb verrückt schon, Gott sei's geklagt,
    schlug ich nachts, frei heraus gesagt,
    kurzerhand mit 'nem mauerstein
    einem goldarsch den schädel ein.
    Lief polizei eilends herbei
    und gleich packten mich ihrer zwei,
    ward in eine anstalt gebracht,
    wo man wölfe zu lämmern macht.

    Habe lang gesessen dafür,
    endlich warf man mich vor die tür,
    wieder zog's mich in mein quartier,
    und nun blase ich trübsal hier.
    Bin noch ganz schwach, schleiche vorbei
    scheu an jedermann, wer's auch sei,
    seh, wie jeder sich meiner schämt,
    denn ich bin und ich bleib verfemt.

    Dieses pack, ob weib oder mann,
    sah mich überhaupt nicht mehr an,
    alle haben gewiß gewollt,
    daß ich lieber gehenkt sein sollt'
    an die laterne, möglichst sofort!
    Sprach auch keiner davon ein wort,
    teilten alle sich schon den strick,
    weil sie glaubten, das bringe glück.

    Einer aber blieb vor mir stehn,
    rief: "Wie freu ich mich, dich zu sehn!"
    Und ein anderer wollt' sogar
    mir was leihn bis zum nächsten jahr!...
    Kreuzsakrament! Gab's also doch
    menschen hier auf der erde noch!...
    auf den hintern setzte ich mich,
    wie ein Rotzbube heulte ich.


    (Georges Brassens)

    Aus dem französischen Übertragen von Heinz Riedel

    Für die deutsche Übertragung 1965 by damokles Verlag, Ahrensburg
    Verlagsnummer A/I -358
  • Ein Lied, das ist schon mit 16 gemocht habe, als ich noch nicht die Salzsteuer bezahlt hatte:

    Saturn

    Er ist schweigsam, er ist verhangen,
    Hält der Zeit die Schicksalsurn,
    Er ist ein Gott, der macht uns bangen,
    Und heißt dabei so hübsch Saturn.

    Zieht er mürrisch dahin die Straße,
    Dann zertrampelt er manches Beet,
    Entblättert die Rosen zum Spaße
    Die Zeit schlägt die Zeit tot wie's geht.

    Du bezahlst dies Jahr, meine Schöne,
    Mit dem Haar den Preis für sein Spiel
    Diese einzelne graue Strähne,
    Das ist ein Salz, das kostet viel.

    Nicht hässlich sind des Herbstes Blüten
    Die Dichter stets besangen sie.
    Seh ich dich an, kann ich dir bieten,
    Daß sie nicht irren, Garantie.

    Also komm, meine Favoritin,
    Komm mit mir zum Garten hinab,
    Zupf die Blätter der Margeriten
    Die Novembersonne uns gab.

    Die Zeit rinnt, na gut, nach Belieben,
    Du bleibst doch meine Frau und schön.
    Das kleine Pipimädchen drüben
    Kann gern sich wieder anziehn gehn.


    (Georges Brassens)

    aus dem französischen übertragen von Nino Erné

    für die deutsche Übertragung 1969 by damokles verlag, Ahrensburg
    Verlagsnummer B/I-3042
  • Aus der Rubrik der Chansons von Georges Brassens, die nicht für Kinderohren geeignet sind, ein seiner ersten und auch sehr bekanntesten Lied aus diesem Schlag: Le Gorille:

    Der Gorilla

    Hinter den gittern saß kein stiller,
    die weibchen des kantons es sah'n,
    da saß ein mächtiger gorilla,
    sie sah'n ihn unbekümmert an.
    Und sie beäugten, welches futter,
    mit unverschämtheit einen ort,
    von dem mir meine strenge mutter
    verbot, zu nennen hier das wort.
    Achtung, gorilla...

    Doch das gefängnis wohlverschlossen,
    darin lebte das schöne tier,
    ging auf, ich sage unverdrossen,
    es war schlecht zugeriegelt hier.
    Aus seinem käfig kam der affe
    und sprach: "Heut will ich sie verliern!"
    Er sprach von seiner jungfernschaffe.
    Ich hoffe, das ist zu kapier'n.
    Achtung, gorilla...

    Der Chef der tierschau schrie mit schriller
    bestürzter stimm' "vermaledeit!
    Das ist ein schlag, denn mein gorilla
    hat nie erkant ein affenweib."
    Kaum dass die weiber es vernehmen,
    der affe ist noch jungfräulich
    statt ihre chance wahrzunehmen,
    werfen die beine hinter sich.
    Achtung, gorilla...

    Dieselben, die nicht von ihm ließen,
    die geraden blickes ihn gesucht,
    sie flohen, womit sie bewiesen,
    sie litten an ideenflucht,
    und um so eitler war ihr beben,
    als der gorilla etwas kann.
    So manche wird bescheid euch geben,
    er drückt noch besser als ein mann.
    Achtung, gorilla...

    Da war kein retten und kein halten
    Vor diesem affen in der brunft,
    mit ausnahm' einer mürben alten
    und eines grünhorns der richterzunft.
    Als er sah, wie sie sich erschröcken,
    der vierhänder es schneller tat,
    er wackelte zu jenen röcken,
    zur alten und zum magistrat.
    Achtung, gorilla...

    Bah, wie die hundertjährige stöhnte:
    "dass man mich will, geschieht nicht oft,
    es wäre etwas ungewöhntes
    und sozusagen unverhofft."
    Der richter dachte recht bequeme:
    "Es muß völlig unmöglich sein,
    dass man mich für ein weibchen nähme.?
    Die folge zeigte ihm, dass nein.
    Achtung, gorilla...

    Nimm an, du kämest auf den trichter,
    zu vergewaltigen im nu
    entweder greisin oder richter
    so wie der aff', wen wähltest du?
    Ja, stünde vor mir diese alter-
    native heut' zu meiner qual,
    ich glaub' es wäre dann das alter
    der gegenstand von meiner wahl.
    Achtung, gorilla...

    Doch unglück - wenn auch der gorilla
    im liebesspiel steht seinen mann,
    so macht er euch noch kein geschiller,
    er zeigt geschmack und geist nicht an.
    Die alte nahm beileibe nicht er,
    wie jeder es getan von euch,
    er griff beim ohre sich den richter
    und schleppte ihn in ein gesträuch.
    Achtung, gorilla...

    Das folgende wär's wohl erbaulich,
    doch leider kann ich mit bedacht
    es euch nicht sagen, das bedaur' ich,
    wir hätten wenigstens gelacht.
    Der richter in der schönsten lage
    Schrie laut "mama" und weinte mies,
    so, wie der mann am gleichen tage,
    dem er den hals abschneiden ließ.
    Achtung, gorilla...


    (Georges Brassens)

    aus dem französischen übertragen von Gerd Semmer

    Für die deutsche Übertragung 1963 by damokles verlag, Ahrensburg
    Verlagsnummer B/II - 341
  • Weiter mit einem weiteren Lied nicht für Kinderohren "Le mauvais sujet repenti":


    Das reuevolle schlechte subjekt

    Die taille hatte einen schwung
    mit hüften füllig
    jagt' männchen in der dämmerung
    und war auch willig.
    Schon wie sie "mausi" sagt', ob ich
    auf sie gespannt bin,
    konnt' ich erkennen, hier hab ich
    die debütantin.

    Da war talent, das sei bekennt,
    sie war genialisch,
    doch ohne technik bleibt talent
    nur animalisch.
    Gewiß man kann nicht hure sein
    wie man wird nonne,
    das predigt man schon auf latein
    an der Sorbonne.

    Das mitleid packte mich, herrje,
    mit diesem Zahne,
    ich zeigte ihr von dem metier
    das bisschen sahne,
    zeigt' ihr, wie sie - ich guter hirt -
    glück machen konnte,
    sich rührend, wo der rücken wird
    ähnlich dem monde.

    Denn in der kunst auf dem trottoir,
    ich kann euch schnacken,
    da muß man wissen, es ist wahr,
    was tun die backen.
    Man schwenkt nicht das popochen rund
    auf gleiche weise
    Für die drogisten, küster und
    beamtenkreise.

    Belehret schnell zu ihrem heil
    durch meine dienste,
    belehnt sie mich zu meinem teil
    mit dem gewinnste.
    Es half die hand der andern hand,
    so sagt der dichter,
    sie war der leib, ich der verstand,
    uns wurde lichter.

    Und kam sie einmal blank nach haus,
    die arme puppe,
    dann schenkte ich nicht grütze aus,
    nein, prügelsuppe.
    Erinnert sie sich wohl als axt
    der bäderwanne,
    womit ich ihr hab angeknackst
    die schädelkanne?

    Doch eines nachts, nach unbedank-
    tem tun verd?chtig,
    fiel sie zum opfer einer krank-
    heit leicht verächtlich,
    als gutes kind, als gute gab,
    soll ich sie loben,
    gab sie mir auch die hälfte ab
    ihrer mikroben.

    Nach injektionen ziemlich scharf
    und antiseptisch
    war aus als hahnrei mein bedarf,
    ich wurde skeptisch,
    sie mochte schluchzen sauber und
    bratschen inständig,
    da ich nun mal ein schweinehund,
    ward ich anständig.

    Geraubt ist ihr mein kuratel,
    die arme waise,
    sie muß nun leiden im bordell
    schändlicherweise.
    Verkauft sich gar an polizei,
    wie sie doch sank gleich!
    Ich finde, dass moral nicht sei
    in unserm Frankreich.


    (Georges Brassens)

    aus dem französischen übertragen von Gerd Semmer

    Für die deutsche Übertragung 1963 by damokles verlag, Ahrensburg
    Verlagsnummer B/II - 341
  • In Anlehnung auf einen alten französischen Lied aus dem Mittelalter: "Dans l'eau de la claire fontaine":

    Im Wasser der lauteren Quelle

    Im Wasser der lauteren Quelle
    Badete sie vollkommen nackt.
    Plötzlich kam eine Windeswelle
    Hat all ihre Kleider gepackt.

    Sie machte verzweifelt mir Zeichen,
    zu holen zum schnellen Gebrauch,
    flugs einige Blätter vom Rebstock,
    Von Lilien oder vom Zitrusstrauch.

    Mit den Blütenblättern von Rosen
    Hab ich ihr ein Mieder geflickt.
    Die H?bsche jedoch war recht niedlich.
    Ein Rosenblatt hat schon genügt.

    Von den grünen Blattern der Rebe
    Hab ich ihr einen Rock gepflückt.
    Die Hübsche jedoch war recht zierlich.
    Ein einziges Blatt hat genügt.

    Sie streckt ihre Arme und Lippen,
    Um sich zu bedanken bei mir.
    Fieberhaft nahm ich sie mit Begier,
    Dass sie wieder stand nackt vor mir.

    Das Spiel schien der Maid zu gefallen,
    An der Quelle zu baden ganz nackt
    Denn sie ließ es sich oft einfallen.
    Und sie bat Gott, dass er Wind macht,
    dass er Wind macht.


    (Georges Brassens)

    für die deutsche Übertragung Dieter Kaiser

    mit freundlicher Genehmigung stephane-et-didier.com
    Duo Guitare et chant de chansons françaises