8. November 2003, 10.00 Uhr bis 19.00 Uhr
Vorgeschichte:
Meine Gro?mutter m?tterlicherseits ist 86 Jahre alt, (geboren 1917)lebt in einem Altersheim in Ober?sterreich und leidet an schwerer Altersdemenz und Alzheimer, ist geistig total verwirrt, aber k?rperlich noch recht r?stig...
Sie hei?t Hermine H., ledige Himmelbauer, und ist in Wien geboren.
Mit 2 Jahren wurde sie von ihrer Mutter in ein Weisenhaus gesteckt, weil diese einen Schweizer kennengelernt hatte und mit dem und ihrer Lieblingstochter in die Schweiz zog. Auch Omas Bruder Franzl wurde damals ins Waisenhaus gesteckt.
Die Mutter hat also zwei ihrer Kinder einfach dagelassen und ist mit dem dritten Kind und dem neuen Mann in die Schweiz abgehauen ohne sich jemals wieder um ihre zur?ckgelassenen Kinder zu k?mmern. (Sp?ter wird sie weitere 5 Kinder zur Welt bringen, von verschiedenen M?nnern und sich auch um diese Kinder nicht k?mmern)
Oma wurde, als sie 5 Jahre alt war vom Waisenhaus an die Gemeinde ?bergeben und so wurde sie von ihrem Bruder Franzl getrennt. Sp?ter sind Franzl und meine Oma in die selbe Schule gegangen ohne voneinander zu wissen, sie haben es per Zufall mal rausbekommen, da? sie im Reisepass den selben Namen als Mutter stehen hatten und waren dann sehr verbl?fft.
Franzl ist 1941 in Russland verwundet worden und starb f?r F?hrer und Volk.
Meine Gro?mutter wurde dann mit 5 Jahren an die Familie Masilko nach Aisthofen
(Ober?sterreich) gegeben, wo sie bis zum 12. Lebensjahr hart als Magd gearbeitet hat, sie hatte keine Schulbildung damals, in die Schule durften nur die "Besseren" gehen.
Mit 17 Jahren hat meine Oma dann in Opponitz in einer M?hle gearbeitet. Zu dieser Zeit musste sie Kr?hen vom Feld essen, Zucker stehelen, das getragene Gewand der Alt- B?uerin tragen und hatte f?r 3 Jahre nur eine Garnitur Gewand f?r sich selbst.
Sie schrieb damals einen Brief an ihre Mutter in die Schweiz, weil sie diese Frau kennenlernen wollte. Sie konnte sich ja nicht mehr an sie erinnern.
Ihre Mutter antwortete, doch diese Antwort wurde von ihren Chefleuten unterschlagen, weil diese Angst hatten sie w?rde zu ihr in die Schweiz gehen.
Als die Chefleute eines Tages einen Ausflug mit der Beiwagen- Maschine machten, erz?hlte Oma dem Knecht vom Brief der Mutter. Der hat ihr dann geholfen den Brief zu suchen, und sie haben ihn auch gefunden.
Noch in der selben nacht hat meine Oma heimlich ein B?ndel gepackt und ist davongelaufen.
Sie hatte damals als Lohn f?r 3 Jahre Arbeit ein Fahrrad bekommen. Das hat sie an eine Bekannte in Perg verkauft, bei der sie Nachts gel?utet hat um an etwas Geld zu kommen.
Von dort aus ist sie mit dem Bus zu einem Onkel nach Linz gefahren, den sie auch gefunden hat obwohl sie nie zuvor in einer Stadt war.
Der Onkel war aber kurzfristig nicht zu Hause, die Schwiegermutter des Onkels nahm sich aber um meine Oma an und hat sie mitgenommen zum Wochenmarkt in Linz, wo sie einkaufen gingen.
Oma sah der Frau beim einkaufen zu und pl?tzlich sah sie die Beiwagen- Maschine ihrer Chefleute. Der Chef wollte sie wieder mitnehmen und fragte, ob sie verr?ckt sei...
Oma setzte sich aber durch und traf dann auch ihren Onkel, der sie in den Zug nach Z?rich setzte, damit sie ihre Mutter besuchen konnte.
Eine fremde Frau holte sie vom Bahnhof ab, sie redete Switzerd?tsch, Oma verstand kein Wort.
Ihre Mutter empf?ngt sie sehr k?hl.
Oma hatte sich damals sehr auf ihre Schwester Hanni gefreut, doch diese brachte sich wenige Tage vor der Ankunft von Oma um, sie ertr?nkte sich in einem Flu?, angeblich wegen der Ankunft von Oma. (Eifersucht??)
Oma sah jedenfalls nur noch die frischen Kr?nze am Grab.
1 Monat lang bleibt Hermine dort. Dann l?uft das Visum ab und sie mu? zur?ck nach ?sterreich, wo sie nun ja keine Arbeit und kein zu Hause mehr hat.
Sie kommt wieder bei ihrem Onkel in Linz unter. Ein Freund des Onkels kommt zu Besuch und sagt, da? er auf seinem Hof eine Magd gebrauchen k?nnte, Oma zieht also zu ihm nach Stainakirchen.
Er hat zwar schon eine Magd, aber Oma ist jung und h?bsch...
Nach ihrer Ankunft will die dortige Magd Oma erschlagen, weil sie ihr den Platz streitig macht.
nachts will der Bauer zu ihr ins Bett, aber Oma schreit so laut bis seine Tochter kommt. Danach k?ndigt sie.
Sp?ter arbeitete sie bei der V?EST in Linz, lernte einen Mann aus Bayern kennen, er war blond, h?bsch, - als sie schwanger wird zu ihrem ersten Kind, (Tochter Ingrid) verl?sst er sie.
Sie zieht zu einer Arbeitskollegin, die Tochter kommt in eine Kindergrippe.
Als die Fliegeralarme immer mehr werden, gibt sie Ingrid nach Opponitz zu einer Verwandten, sie selber bleibt in Linz und lernt meinen Gro?vater kennen, der sie trotz dem ledigen Kind nimmt- was damals nicht ?blich war.
Geburt meiner Mutter:
Meine Mutter und ihr Bruder kommen zur Welt, Ingrid wird aus Opponitz zur?ckgeholt, Oma und Opa heiraten und leben dann in Steyregg in einer VOEST- Wohnung.
Ingrid stirbt mit 25 Jahren an Krebs, sie war in der Schweiz verheiratet und ich kenne ihren Mann, den ich schonmal in Schaffhausen besucht habe, und der auch ab und zu zu uns nach Opponitz kommt, inzwischen neu verheiratet ist und einen Sohn hat.
Als ich klein war bin ich mit meinen Eltern und meinem Bruder alle zwei Wochen zu Oma nach Steyregg gefahren, wo wir dann ?ber`s Wochenende blieben. Opa hat immer viel Alkohol getrunken und das Geld in Gasth?usern beim Kartenspielen verspielt, Oma hat viel mit ihm geschimpft weil er geraucht hat und gespielt und getrunken, und weil sie immer zu wenig Geld hatten. Oma hat das Geld vor Opa versteckt ( in der Waschmaschine, in Blumenvasen, unter Tischdecken und unter Teppichen, Opa hat seine Bierflaschen vor ihr versteckt (im Mistk?bel, im Gartenhaus, und sonstwo).
Und ich habe von Opa Kartenspielen gelernt.
Wie ich es erlebt habe:
Oma war solange ich sie kenne eine sehr verbitterte Frau, f?hlte sich nie etwas Wert, war feindselig eingestellt allen gegen?ber, die etwas "Besseres" waren.
Opa ist schon lange gestorben, er hatte Blutkrebs.
Oma lebte dann bis zu ihrem 85. Lebensjahr alleine in Steyregg in der VOEST- Wohnung.
Oft erz?hlte sie von einem Traum, sie tr?umte, da? sie im Garten Unkraut ausriss, und pl?tzlich schaute ein L?wenzahn- Blatt sie an und sagte: "Aber Mama, kennst Du mich nicht mehr? Du darfst mich nicht ausreissen, ich bin`s, Deine Ingrid!!"
Fazit:
Meine Gro?mutter hatte nie eine Mutter, hatte auch nie Liebe bekommen.
Meine Mutter bekam deshalb von Oma auch sehr wenig Liebe, was sich wiederum auf mich auswirkte, denn ich hatte seit ich denken kann mit meiner Mutter sehr gro?e Probleme. (Mein Bruder wurde drogens?chtig und kam ins Gef?ngnis, ich war ein Jahr im Kloster- Internat, habe dann die Welt auf den Kopf gestellt und voll rebelliert, einen Mann nach dem anderen gehabt, usw... )
Letzte Station war dann meine Tochter, denn ich habe seit ich denken kann auch gro?e Probleme damit, meine Tochter richtig anzunehmen, zu umarmen, usw... Obwohl sie mir oft leid tut und es mir bewu?t ist, da? ich ihr zu wenig zeige wie lieb ich sie habe, kann ich es einfach nicht, die ?berwindung ist einfach zu gro?...
Und mit diesem Anliegen bin ich dann nach Waidhofen zur Familienaufstellung gefahren.
Ich wollte endlich diese Linie durchbrechen, wollte den Lauf der Dinge endlich unterbrechen, mir den Ablauf bewu?t machen und daran arbeiten- etwas aufarbeiten, was seit meiner Urgro?mutter- und wer wei? wie lange zur?ck das noch so geht- keiner getan hatte.
Ich habe meine Mutter fr?her gehasst wie die Pest, hatte kein Vertrauen zu ihr, habe mich erst mit 21 Jahren dazu ?berwinden k?nnen, mit ihr Mutter mal dar?ber zu sprechen, alles sprudelte nur so aus mir raus, ich heulte und redete gleichzeitig, und sie sa? total baff da und starrte mich an- und umarmte mich dann zum ersten Mal.
Gleichzeitig- etwa eine Woche sp?ter- kam mein Bruder ins Gef?ngnis wegen Dealerei und wurde dort von Papa zum ersten Mal umarmt- da begannen wir also langsam aufzuarbeiten.
Seminarbeginn:
Ich fahre mit Johannes (meinem damaligen freund) nach Waidhofen, wei? ungef?hr worum es geht, habe es aber noch nie live erlebt. Einige B?cher von Bert Hellinger haben mir einen Vorgeschmack davon gegeben, was mich ungef?hr erwarten wird. Ich werde meine Familie besser verstehen lernen, werde mit den Ahnen in Kontakt kommen, werde sp?ren, was sie gesp?rt haben, werde sehen, was falsch l?uft bei uns, bzw. was ich besser machen kann. Und viele andere Leute werden aus dem selben Grund da sein und jeder wird jedem helfen.
Wir kommen zu einem Haus das von au?en sehr sch?big aussieht, als wir es betreten bemerken wir aber sofort, da? es liebevoll und wundersch?n renoviert wurde, und sehr edel eingerichtet wurde. ?berall sch?ne Bilder an den W?nden, geschnitzte Figuren, offener Kamin, Getreidekr?nze, alte Bauernm?bel, sch?ne Tischdecken, gro?e Gl?ser gef?llt mit N?ssen, ein sehr uriger Tisch aus Vollholz, Holzb?den, usw...
Auf einer Anrichte in der K?che steht Kuchen, eine Sch?ssel mit ?pfel, ein Teller mit Schokoladest?ckchen, Bio- Birnensaft, Gl?ser, Teller, usw... Wir haben 250,- Euros als Paar f?r das Seminar bezahlt, da darf man sich sowas erwarten.
Etwas steif begr?sse ich die anwesenden Leute, f?hle mich trotz der heimeligen Stimmung unwohl, kenne niemanden, wei? nicht was ich sagen soll, warte auf den Beginn.
Dann ?ffnet sich die T?r und eine ehemalige Schulkollegin der Klosterschule kommt mit ihrem Mann rein, ich habe sie seit etwa 10 Jahren nicht mehr gesehen, wir erkennen uns gleich, quatschen ein bisschen, alles ist noch sehr verkrampft. Dann stellt sie mir ihren Mann vor- ich kenne sein Gesicht von irgendwo, sp?ter f?llt mir siedendhei? ein, da? ich mit etwa 15 Jahren in meinen wilden Zeiten mal ein kurzes Verh?ltnis mit ihm hatte, er hatte damals allerdings lange Locken und war Schlagzeuger, inzwischen eine Glatze und Familienvater, also es war kein Wunder da? ich ihn nicht mehr kannte. (Er kannte mich allerdings schon) Naja, das Ganze verbesserte die Nervosit?t auch nicht gerade...
Das Seminar begann mit einigen Energie- ?bungen zum ?ffnen des Herz- Chakras, zum auflockern, aber auch zum abgrenzen/sch?tzen.
Danach gab es eine kleine Vorstellungs- Runde, in der man sich kurz beschreiben sollte.
Danach wurde festgelegt, wer f?r sich eine Aufstellung machen m?chte, und wer sich nur als "Statist" zur Verf?gung stellt. 6 Leute wollten eine Aufstellung, ein junges M?dchen mit langen schwarzen Haaren er?ffnete die Runde.
Sie setzte sich zwischen die Seminarleiter- eine Frau und ein Mann stellten ihr Fragen zu ihrer Herkunfts- Familie und fragten sie nach dem Thema, weswegen sie hergekommen sei.
Das M?dchen brach in Tr?nen aus und erz?hlte, da? ihr Vater ihre Mutter geschlagen h?tte, da? sie nie Liebe bekommen h?tte und nun bemerkt h?tte, da? sie selber ihrem Kind gegen?ber oft aggressiv werden w?rde.
Man merkte, da? es ihr sehr schwer fiel, dar?ber zu sprechen und auch ich k?mpfte mit den Tr?nen.
W?hrend des ganzen Seminars flossen immer wieder Tr?nen, der ganze Raum schien aufgeladen von Emotionen, man konnte sich sehr stark einf?hlen in die Personen, und sp?rte sehr stark, wenn jemand ernsthafte Probleme hatte.
Das M?dchen, das ich vom Klosterinternat kannte kam an die Reihe. Sie erz?hlte, da? ihre Eltern kurz nach ihrer Geburt einen Autounfall hatten, da? ihre Mutter ins Krankenhaus kam und halbseitig gel?hmt war, und da? sie erst nach hause kam, als sie selbst 2 Jahre alt war. Da stand dann diese fremde Frau vor ihr und sollte ihre Mutter sein- sie konnte sie nie wirklich als Mutter annehmen.
Sie hatte zudem 5 Geschwister die ?lter waren und mehr von ihrer Mutter hatten, und um sie selbst k?mmerte sich eine ?ltere Schwester in der Zeit, als die Mutter keine Kraft dazu hatte. Zu dieser Schwester hatte sie eine sehr starke Verbindung.
Sie erz?hlte aus der Kindergartenzeit, da? niemand sie abgeholt hatte, da? eine verbitterte alte Kinderg?rtnerin sie damals nach Hause gebracht h?tte und da? sie das noch sehr stark in Erinnerung h?tte- dabei weinte sie herzzerreissend und ich heulte mit ihr mit.
Dann sollte sie aus unserer Gruppe einige Personen aussuchen, die ihre Eltern und ihre Geschwister repr?sentieren sollten. Sie suchte jemanden aus, der ihren Vater verk?rpern sollte, suchte die 5 Geschwister aus, und mich nahm sie als ihre Mutter.
Die Leute wurden in die Mitte des Raumes gestellt.
Danach sollte sie sich hinter jeden einzelnen stellen, und ihn mit verschlossenen Augen an einen Platz f?hren, von dem sie meinte, es w?re der richtige Platz f?r ihn. Sie stellte sich hinter den Mann, der ihren Vater verk?rpperte und stellte ihn in die Mitte des Raumes. Dann schob sie mich neben diesen Mann- der nun mein Mann war. Dann stellte sie ihre Geschwister neben uns auf. Und dann suchte sie noch eine Frau aus, die sie selber spielen sollte, damit sie sich das ganze Szenario von einem Sessel au?erhalb mit einigem Abstand ansehen konnte.
Dann stand die Seminarleiterin auf und fragte jede Person, wie sie sich auf dem Platz f?hlt, auf dem sie steht.
Ich sagte ihr, da? ich mich nur zu zweien der Kinder verbunden f?hlte, (das M?dchen war wie fremd f?r mich, sie sp?rte ich ?berhaupt nicht) und da? ich sehr "wackelig" stehe, da? ich zu dem Mann neben mir ?berhaupt keine Verbindung habe.
Der Mann sagte, da? er sich sehr unwohl f?hlt neben mir. Wir mussten uns zueinander drehen, uns in die Augen sehen und sagen, wie wir uns f?hlen. Wir f?hlten uns beide schlecht.
Der Mann mu?te mir sagen, da? er mich verlassen wird und da? er seinen eigenen Weg geht.
Er sagte es mir.
Es ber?hrte mich ?berhaupt nicht, ganz im Gegenteil, ich f?hlte mich sehr erleichtert.
Die Seminarleiterin stellte eine Frau neben mich und fragte mich, was ich sp?re. Ich schaute die Frau an und sagte, da? sie sich anf?hlt wie ein Eindringling.
Die Seminarleiterin sagte mir, da? das ICH w?re, VOR meinem Autounfall. Meine HEILE H?lfte also. Und sie stellte diese Frau neben mich auf die rechte (gel?hmte) Seite.
Sofort f?hlte ich mich besser, voll best?rkt und f?hlte mich pl?tzlich kr?ftig genug, die 5 Kinder zu betreuen- auch ohne Mann.
Der Mann wurde gefragt, wie es ihm jetzt geht, wenn er mich da sieht mit den 5 Kindern. Er sagte, da? er die Verbindung zu den Kindern nicht aufgeben will, da? er n?her zu uns r?cken will, allerdings wollte er mir nicht zu nahe kommen. Und ich wollte das auch nicht.
Damit konnten allerdings die Kinder nicht umgehen, eine heulte sogar, weil sie sagte, sie w?rde es nicht verkraften, da? der Vater und die Mutter so schnell auseinandergegangen w?ren.
Zum Schlu? ahtten wir alle Personen so gestellt, da? es f?r alle gut war und jeder sich wohl f?hlte.
Zum Abschlu? kamen die Kinder um mich und meinen (gespielten) Mann um unseren Segen f?r ihr Leben zu bitten. Sie knieten sich vor uns hin, und sagten: "Liebe Mama, lieber Papa, ich bitte Euch um Euren Segen f?r mein Leben und das Leben meiner Kinder". Und wir legten ihnen die Hand auf Kopf oder Schulter und sagten: "Ich segne Dich, mach Dir ein sch?nes Leben, mir zu Ehren".
Vielleicht h?rt sich das alles sehr verr?ckt an, wenn man es nicht live erlebt, aber wenn man da steht und die ganzen Gef?hle sp?rt, dann ist das ein sehr bewegender Moment. Man denkt automatisch an seine eigenen (wahren) Eltern und stellt sich vor, wie man Abschied nimmt, oder wie man sie ganz annimmt und akzeptiert oder um ihren Segen bittet und es ist doch so, da? man sehr mit den Tr?nen k?mpft in diesen Momenten.
Das M?dchen, um dessen Familie es ging sa? die ganze Zeit daneben und beobachtete das "Spiel"(?) ohne etwas zu sagen.
Erst als alle fertig waren kam sie dazu, ihr wurde die Kraft von der Person symbolisch ?bergeben, die f?r sie gespielt hatte. Dazu stellte sie sich zu dem M?dchen, gab ihr die H?nde, schlo? die Augen und das M?dchen das sie gespielt hatte sollte ihr gedanklich alles mitgeben, was sie w?hrend der Aufstellung erfahren hatte.
Danach wurde sie an ihre eigene Stelle gestellt und sollte sagen, wie sie sich f?hlt. Sie stand da und weinte, schaute alle an, schaute die Frauen an, die ihre Schwestern spielten, schaute mich an, die ihre Mutter spielte, schaute den Mann an, der ihren Vater spielte und nahm die Positionen in ihr Herz auf. Dann ging sie zu der Frau, die ihre ?ltere Schwester "spielte"- die sie ja gro?gezogen hatte an Stelle ihrer Mutter- und umarmte sie und schluchzte und weinte. Es war sehr ber?hrend. Man kann sich so reinversetzen in die Personen die man darstellt, man wei? ganz genau, wie es dieser Person geht. Es ist Schwerstarbeit, die man da leistet. Man arbeitet Probleme auf, die teilweise seit Generationen verdr?ngt oder aber auch weitergegeben wurden. Man l?st Blockaden, die seit Generationen nicht gel?st wurden und immer mehr aufgebaut wurden innerhalb der Familie.
Als ich an die Reihe kam...
... war es schon sp?ter Nachmittag und ich hatte in den Pausen davor beschlossen, nicht mehr zu heulen, mich nicht mehr so sehr darauf einzulassen...
So versuchte ich bei den anderen Aufstellungen mir bewu?t zu machen, da? ich hier in diesem Raum sitze, da? mich die Geschichten der Anderen nicht direkt betreffen, da? es nur einige von Millionen Geschichten sind, die wir hier zu h?ren kriegen, und da? die eigene Geschichte harmlos wirkt im Vergleich zu anderen Geschichten.
Als ich an die Reihe kam und mich zwischen die beiden Seminarleiter setzte um das "Interview" zu f?hren, war ich nicht mehr besonders nerv?s, ich kannte die Leute und deren Geschichten inzwischen und f?hlte mich wohl, weil ich wu?te, wie es ablaufen w?rde ungef?hr.
Ich sagte den Seminarleitern bei diesem Interwiew worum es mir geht, da? ich meine weibliche Ahnenlinie aufstellen m?chte, und sehen m?chte, was da abgelaufen ist damals, und wie sich das auf mich und meine Mutter auswirkte....
Ich sollte mir also jeweils eine Frau aus den Teilnehmern des Seminares aussuchen, die meine Mutter, meine Gro?mutter m?tterlicherseits, sowie deren Mutter, (meine Urgro?mutter) Omas verstorbene Schwester (die sich ertr?nkt hatte) und deren verstorbenes Kind (Ingrid) darstellen sollten.
Ich soltle nun die im Raum stehenden Frauen so im Raum aufstellen, wie ich es f?r stimmig hielt/sp?rte.
Ich stellte mich hinter meine Mutter und stellte sie in die Mitte des Raumes. Neben sie stellte ich ihre verstorbene Schwester. Auf der anderen Seite neben ihr stand die verstorbene Schwester meiner Oma, die sich ertr?nkt hatte. Dahinter meine Oma, den Blick abgewandt von allen anderen, und hinter ihr ihre Mutter- meine Urgro?mutter, die reichlich unbeteiligt ganz am Rand stand und den Blick von allen abwandte.
Dann setzte ich mich auf einen Sessel etwas abseits und schaute mir die Szenerie an.
Jeder wurde befragt wie er sich f?hlte. Die Frau die meine Gro?mutter spielte sagte, da? sie nur ihre Schwester sieht, und auch nur f?r diese etwas empfndet.
(Das sagte mir, da? meine Mutter deshalb keine Beachteung bekam von ihrer Mutter, weil Oma damals ?ber den Tod Ihrer Schwester nicht hinwegkam, und sie nur ?ber ihre Schwester wahrgenommen hatte)
Die Frau die die verstorbene Schwester darstellte sagte, da? sie meine Oma sehr lieb h?tte und ?berhaupt nicht eifers?chtig sei, da? sie ganz im Gegenteil sie gerne kennengelernt h?tte. (Also konnte die Geschichte nicht stimmen, da? sie sich aus Eifersucht weil Oma in die Schweiz kam umgebracht hatte)
Die Seminarleiterin stellte nun beide so, da? sie sich in die Augen sehen konnten. Die Frau die meine Oma spielte sollte nun zu ihrer Schwester sagen: "Ich verstehe da? Du gegangen bist, ich lebe noch ein Weilchen und dann komme ich nach". (Sie sagte es)
Die andere Frau, die die verstorbene Schwester spielte sagte:"Ich h?tte Dich gerne kennengelernt!"
W?hrenddessen bemerkten wir alle, da? es der Frau die meine Mutter spielte sehr schlecht ging, sie konnte sich kaum auf den Beinen halten und wollte sich setzen, sie hatte Atemprobleme und wollte weg von ihrem Platz.
Als die Seminarleiterin ihr erlaubte sich umzudrehen um die anderen sehen zu k?nnen, sagte die Frau: "Ich f?hle mich wie in einem Toten- Reigen!" (Neben ihr die verstorbene Schwester und die verstorbene Schwester von Oma, hinter ihr die Mutter die sie gar nicht sehen kann, weil die Schwester dazwischensteht und hinter ihr die verstorbene Gro?mutter)
Sie durfte sich auf den Boden setzen.
Dann wurde die Frau geholt, die meine Oma darstellte. Sie sollten sich in die Augen sehen, aber die "Mama- Darstellerin" sagte: "Ich will sie nicht sehen!
Die "Oma Darstellerin" war etwas best?rzt dar?ber und sehr traurig, sie sagter, da? sie ein gutes Gef?hl f?r meine Mutter h?tte und sie sehr lieb haben w?rde.
(Meine Gro?mutter hat also um die Liebe meiner Mutter gek?mpft, aber diese hatte sich abgewandt und sich verschlossen.)
Die Seminarleiterin fragte nun die bisher v?llig regungslos auf ihrem Abseits- Platz stehende "Urgro?mutter- Darstellerin": "Wie geht es Dir?"
Die urgro?mutter sagte: "Mich geht das alles nichts an, ich kenne die alle gar nicht und will nichts mit ihnen zu tun haben. Ich habe meine Liebe begraben. Ich will am liebsten fl?chten"
(Das hat meine Urgro?mutter ja auch getan, als sie in die Schweiz ging und mit allen nichts zu tun haben wollte. Und da? sie keinen kennt ist kein Wunder, denn sie hat ihre Kinder ja nach der Gebrut weggegeben und hatte keinen Bezug zu ihnen).
Nun wurde das Ganze f?r mich interessant. Ich wollte wissen, wieso diese ganze Situation so gekommen ist. Meine Mutter sitzt am Boden und ist fix und fertig, rundherum ein Totenreigen, meine Gro?mutter total verzweifelt und die Urgro?mutter v?llig ohne Gef?hl oder Liebe.
Die Urgro?mutter wurde gefragt, wieso sie ihre Liebe begraben h?tte. Ihre Antwort: "Ich bekam auch nie Liebe und ich bin ganz alleine, ich kann das gar nicht schaffen. Mir hilft keiner, keiner ist f?r mich da, ich f?hle mich ?berfordert und ich kann keine Liebe geben, weil ich selber nie welche erfahren habe"
Sie wurde gefragt, f?r wen sie ihre Liebe wieder ausgraben w?rde, wer diese Liebe verdient h?tte.
Daraufhin drehte sich die Darstellerin zu mir, schaute mir in die Augen und sagte: "F?r Sonja w?rde ich sie ausgraben! Sie ist die Einzige, die die Kraft h?tte, diesen Panzer zu sprengen."
Daraufhin wurde ich in die Runde geholt, und wir wurden hintereinander in Geb?r- Stellung auf den Boden gesetzt, soda? ich zwischen den Beinen meiner Mutter sa?, die wiederum zwischen den beinen ihrer Mutter sa?, die wiederum zwischen den Beinen meiner Urgro?mutter sa?. Jeder lehnte sich zur?ck und legte den Kopf auf die Brust der Ahnin hinter ihr.
Es war zuerst ein befremdendes Gef?hl, ich stellte mir meine Mutter vor, und legte den Kopf auf die Brust der Frau hinter mir. Und ich sp?rte ihre ganze Kraft- und die Kraft IHRER Mutter und die Kraft der Urgro?mutter- die mir am kr?ftigsten erschien.
Dann wurde mir gesagt, ich solle die ganze Kraft und die ganze Liebe aus den Herzen meiner Ahninnen in mich aufnehmen, tief einatmen und es ausn?tzen, was ich hier erleben darf. Ich tat es. Es war zuerst befremdend und unangenehm, aber je l?nger ich da sa? und es in mich einatmete, desto kraftvoller f?hlte ich mich und es wurde angenehm.
Danach standen wir alle wieder auf und ich sollte zu jeder der Darstellerinnen gehen und ein paar Worte des Dankes sagen. Ich umarmte jede von ihnen und stellte sie mir vor: Die Schwester meiner Oma, die sich ertr?nkt hatte. Ich umarmte sie und es schn?rte mir die Kehle zu. Meine Oma, die in Wirklichkeit im Altersheim liegt und verwirrt ist. Ich umarmte sie und Tr?nen liefen mir ?ber die Wangen. Die Urgro?mutter, die mir so stark erschien, obwohl sie im wirklichen Leben ihre Kinder verlassen hatte- ich dachte an meine Zeit, als ich auch gehen wollte- nach Canada- und auch am liebsten alles aufgegeben h?tte.
Ich ging die Reihe durch, bedankte mich bei allen und sp?rte alle- und dann kam ich zu meiner Mutter. Zu der DARSTELLERIN meiner Mutter.
Und sie l?chelte mich an, und ich sollte zu ihr sagen: "Ich nehme Deine Kraft voll und ganz an und nutze sie f?r mein Leben".
Aber ich kontne es nicht sagen. Meine Mutter war in diesem "Spiel" kleiner als ich und schaute so gutm?tig. Und im wirklichen Leben war sie dominant und meiner Meinung nach hart und lieblos. Ich sagte, da? mir die Frau zu gutherzig aussieht und da? ich die Kraft nicht annehmen werde, weil ich selber genug Kraft h?tte.
Der Seminarleiter fragte mich, woher ich meine Kraft nehme. Ich zeigte auf Johannes und sagte : "Von ihm und von meinen Kindern".
Es wurde mir erkl?rt, da? meine Kinder nicht so viel Kraft geben k?nnten und da? ich sie von ihnen nicht nehmen d?rfte, weil sie dann keine Kinder mehr sein d?rften.
Und da? ich diese Kraft auch nicht von den Partnern nehmen d?rfte, weil ich meine Partner sonst nicht lange h?tte. (und das hatte ich ja auch nie in meinem Leben. Mir ging ein Licht auf)
Ich stellte mich also wieder vor meine "Mutter", schaute ihr wieder in die Augen und sagte: "Ich kann sie trotzdem nicht nehmen".
Ich sagte, da? ich mich nicht wie ein Kind f?hle, sondern wie eine Ebenb?rtige. Auch die Frau die meine Mutter spielte sagte, da? wir gleichstark w?ren und sie sich nicht als Mutter f?hlen w?rde, sie h?tte viel zu viel Respekt vor mir und s?he mich eher als Freundin.
Die Seminarleiterin sagte, dann sollte ich mich vor ihr hinknien und sie aus dieser Perspektive ansehen.
Ich kniete mich hin und da f?hlte ich mich zum ersten mal als Kind vor ihr. So konnte ich ihre Kraft annehmen. Ich sage: "Mutti, ich nehme Deine Kraft an und gebe sie dir zur Ehre an meine Tochter weiter!"
Kaum hatte ich es gesagt, f?hlte ich mich wieder ?berlegen und stand wieder auf. Ich mu?te mich also nochmal hinknien. Ich m?sste mich beugen. Ich bin das Kind und sie ist die Mutter. Auch wenn ich im wirklichen Leben mehr Power habe oder mehr geschafft habe, bleibt sie doch meine Mutter und ich bin das Kind.
Danach sollte ich sie umarmen. Es war seltsam. Mir wurde gesagt ich solle meinen Kopf auf ihre Schulter legen. Es wurde besser je l?nger wir so dastanden.
Mit keiner meiner Ahnenfrauen hatte ich solche Probleme, wie mit meiner Mutter. Das Annehmen der Mutter war das Schwerste f?r mich.
Als alles beendet war
ging ich zuerst mal aufs Klo. Als ich zur?ck ging kam eine der ?lteren Frauen auf mich zu und fragte mich, wie alt ich sei. Ich sagte ihr, da? ich 28 Jahre alt bin. Sie sagte: "So jung und schon so eine Geschichte, wie andere sie mit 50 noch nicht erlebt haben. Ich bewundere Dich f?r das, was Du geschafft hast. Das ist nicht ohne". Ich wunderte mich, mir kam meine Geschichte neben den anderen Geschichten unbedeutend vor.
Als ich dann zur?ck in den Seminarraum ging, sagte der Seminarleiter zu mir: "Du br?uchtest ja vier Aufstellungen bei Deinem Leben. Ich gratuliere, wie Du das meisterst, Du bist wirklich auf dem besten Weg! Und wie ich das so sp?re bist Du eine sehr starke Pers?nlichkeit. "
Etwas sp?ter meinte er: "Bei Johannes und Dir w?re es ja interessant, was da f?r ein Kind rauskommt. Das w?re wahrlich ein k?nigliches Kind!" Wir lachten.
Als das Seminar zu Ende war und wir uns von allen verabschiedeten, umarmte mich das M?dchen aus dem Internat und w?nschte mir alls Gute f?r mein Leben- ich ihr auch. Und dann sagte ihr Mann zu mir: "Ich kenne Dich ja noch von fr?her, also ich hab nicht gewu?t, was Du alles erlebt hast und ich w?nsche Dir alles Gute, ich bewundere Dich daf?r, wie Du das alles schaffst".
Ich sagte ihm, da? ich mich gesch?mt habe, als ich ihn erkannte und da? ich mich f?r die Zeit sch?me, als ich in Waidhofen gelebt habe und - damals 15 Jahre alt- jede Woche einen anderen Freund hatte. Er sagte, da? ich mich daf?r nicht zu sch?men br?uchte und da? er nie schlecht ?ber mich geredet h?tte.
F?r mich war das nun auch endlich der Abschlu? der Waidhofen- Zeit, die mir doch immer wieder Kopfzerbrechen machte, seit ich wieder hierher gezogen war. Immerhin kannten mich jede Menge Jungs damals und ich wollte keinem mehr ?ber den Weg laufen. Diese positive Aussprache hat mir allerdings sehr viel Mut gemacht und Kraft gegeben und war so etwas wie eine "Bereinigung"
Auch Johannes lie? f?r sich die Familie aufstellen, das ist aber eine andere lange Geschichte, die ich hier nicht erz?hlen werde, weil es immer sehr pers?nliche Geschichten sind, die nicht immer f?r andere Ohren bestimmt sind.
Familienaufstellungen:
In diesen Kursen lernt man, welche "Ordnung" das Schicksal hat.
Ein Kapitel in Bert Hellingers Buch "Zweierlei Gl?ck" widmet er Eltern. Er nennt es das "nehmen der Eltern"
Hellinger sagt, da? man die Wirkung des nachstehenden Textes am Besten erfahren kann, wenn man sich vorstellt, vor den Eltern zu knien, sich tief zu verneigen und mit ausgestreckten Armen und nach oben gewandten Handfl?chen zu sprechen: "Ich gebe Dir die Ehre".
Danach stehen wir auf, sehen den Eltern in die Augen und danken der Mutter sowie dem Vater f?r das Geschenk des Lebens.
Dank am Morgen des Lebens
Liebe Mutti, /liebe Mama
ich nehme es von Dir,
alles, das Ganze,
mit allem Drum und Dran,
und zum vollen Preis, den es Dich gekostet hat
und den es mich kostet.
Ich mache was draus, Dir zur Freude
(und zum Andenken).
Es soll nicht umsonst gewesen sein.
Ich halte es fest und in Ehren,
und wenn ich darf, gebe ich es weiter, so wie Du.
Ich nehme Dich als meine Mutter,
und Du darfst mich haben als Dein Kind.
Du bist f?r mich die Richtige,
und ich bin Dein richtiges Kind.
Du bist die Gro?e, ich die Kleine.
Du gibst, ich nehme- liebe Mutti.
Ich freue mich, da? Du den Papa genommen hast.
Ihr beiden seid die Richtigen f?r Mich.
Nur ihr !
Lieber Papa, /lieber Vati
ich nehme es auch von Dir,
alles, das Ganze,
mit allem Drum und Dran,
und zum vollen Preis, den es Dich gekostet hat
und den es mich kostet.
Ich mache was draus, Dir zur Freude
(und zum Andenken)
Es soll nicht umsonst gewesen sein.
Ich halte es fest und in Ehren,
und wenn ich darf, gebe ich es weiter, so wie Du.
Ich nehme Dich als meinen Vater,
und Du darfst mich haben als Dein Kind.
Du bist f?r mich der Richtige,
und ich bin Dein richtiges Kind.
Du bist der Gro?e, ich die Kleine.
Du gibst, ich nehme- lieber Papa.
Ich freue mich, da? Du die Mama genommen hast.
Ihr Beiden seid die Richtigen f?r mich.
Nur ihr !
(Probier das mal aus und stell Dich wenn Du alleine zu Hause bist mit geschlossenen Augen hin, stell Dir vor Du w?rdest vor Deinen Eltern stehen und sag dieses Gebet laut. Das gef?hl ist wirklich unbeschreiblich...)
Ich kann nur sagen, da? eine Familienaufstellung etwas sehr bewegendes und reinigendes ist, das auch hinterher noch "Nachwehen" hinterl?sst. Besonders als spirituell arbeitender Mensch, merkt man das besonders.
F?r ungl?ubige will ich es als "M?rchen" noch hier einf?gen...., wer an Geister und Ahnen und Visionen glaubt kann es ernst nehmen.
Die Geschichte der Ahnen:
Ich liege in meinem Bett neben Johannes und f?hle, da? im Schlafzimmer jede Menge "Bewegung" ist.
Ich schlie?e die Augen und sehe, wie viele Leute mit alten Gew?ndern am Fu?ende meines Bettes stehen und Geschenke gebracht haben. Kuchen wird auf meine Bettdecke gestellt, Schokoladekuchen mit Kirschen- einfach k?stlich... sch?ne Kleider aus schwarzem Samt mit Silberkn?pfen werden aufs Bett gelegt, alle grinsen und w?nschen uns alles Gute.
Ich bitte die Ahnen, uns zu besch?tzen und uns Kraft zu geben f?r unser Leben, und f?r das Leben unserer Kinder.
Die Ahnen reichen mir ein kleines P?ckchen, ich ?ffne es und eine Lichtkugel befindet sich darin. Ich soll meine W?nsche in diese Lichtkugel sprechen, und zur?ckgeben. Ich wiederhole also meine Worte: "Liebe Ahnen, bitte besch?tzt uns und unsere Kinder, gebt uns Eure Kraft und helft uns auch beruflich, damit wir unseren Weg finden, doer Mentoren finden, die uns weiterhelfen k?nnen beruflich"
Ich gebe die Kugel an die Frau weiter die mir am n?chsten steht. Sie l?chelt und reicht die Kugel weiter an die Ahnin hinter ihr. Diese reicht sie weiter zur?ck- und immer wird sie weiter gereicht, bis zur?ck zur Ur- Quelle.
Etwas sp?ter sehe ich eine Art "Stromkabel" zwischen mir und meiner Mutter, die verbunden sind. Ich l?se diese Kabel voneinander, ziehe sozusagen die Stecker raus und es geht mir augenblicklich besser. Ich habe die alten Hass- Verbindungen gel?st, habe mich von meinem alten Hass auf sie verabschiedet und ihm gesagt, da? ich ihn nun nicht mehr brauche.
Einen Tag sp?ter sage ich Johannes, da? es mir total schlecht geht- ich bin kreidebleich, er sagt ich sehe aus wie tot, f?hle mich hundeelend. Ich sage zu Johannes: "Warum geht es mir so beschissen?"
Und Johannes erz?hlt mir eine Geschichte von einer Frau mit drei Gesichtern. Einem jungen Gesicht, das kindlich und unbeschwet ist, einem reifen Gesicht, das in voller Bl?te steht und einem alten, strahlenden Weisen Gesicht.
Und diese Frau steht vor einem rabenschwarzen Kessel und r?hrt darin mit einem Stock herum. Und sie bittet mich, mich in den Kessel zu setzen.
Ich klettere in den Kessel und sie r?hrt und r?hrt, bis ich mich komplett aufl?se in Einzelteile. Bis ich "zerkocht" bin und mich nicht mehr sp?re, kein ICH mehr habe.
Und dann wird das Wasser ruhig und ich merke, da? es der Kessel die Geburt, des Todes und der Wiedergeburt ist. Ich bilde mich zu einem neuen Menschen und sie zieht mich heraus aus dem Kessel. Ich bin vollkommen ersch?pft und schwindelig und stehe wackelig auf meinen Beinen.
Ich habe nun alles gesehen. Die Geburt, den Tod, und die Wiedergeburt.
majun