Durch die Worte von Jeshua, hier im Forum, wurde ich inspiriert mich mal ?ber eine "Glaubensrichtung" zu informieren, die sich Baha'i Religion nennt(auch Bahaismus oder Bahaitum genannt), die im 19. Jahrhundert von Baha'u'llah (?Herrlichkeit Gottes?) in Persien gestiftet wurde. Im Mittelpunkt der Lehre steht der Glaube an einen transzendenten Gott, die mystische Einheit der Religionen, eine handlungsorientierte Ethik sowie die Vision einer geeinten Menschheit.
Was sich einerseits f?r viele erstmal als "Schrecken" anh?rt: > E I N H E I T <, ist im Ganzen, mit ihrer Vielfalt, nichts verwerfliches, der Mensch ist "Teil" der Natur!
Und so gro? die Unterschiede zwischen manchen Gesch?pfen sein m?gen, so treibt sie doch in ihrem tiefsten Innern alle das selbe an und dies spiegelt sich auch in den Ethischen Grundsetzen der Baha?i Religion:
Die sogenannten zw?lf ethischen Grunds?tze sind keine im Wortlaut festgeschriebenen Gebote und wurden von Abdu'l Baha zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedlich formuliert. Folgende sinngem??e Aufz?hlung gibt die am h?ufigsten zitierte Einteilung mit einigen kurzen Erl?uterungen wieder:
[list] 1. Die ganze Menschheit ist als Einheit zu betrachten. Einheit und Vielfalt stellt f?r die Bahai dabei keinen Widerspruch dar. Kulturelle Vielfalt wird begr??t und gef?rdert, die Menschheit zugleich als Einheit betrachtet, da alle Menschen (und Religionen) durch das Wirken derselben Gottheit erschaffen wurden.
2. Alle Menschen m?ssen die Wahrheit selbst?ndig erforschen. Der Glaube eines Menschen h?ngt nur von ihm selbst ab. Es gibt daher keinen Klerus, der den Glauben vermittelt. Die Heiligen Schriften sollen von allen Gl?ubigen selbst gelesen und interpretiert werden. Das Menschenbild erzieht zu M?ndigkeit und Selbstbestimmtheit. In den Gemeinden in S?damerika, Afrika und Indien wurden zahlreiche Alphabetisierungsprogramme insbesondere f?r junge Frauen gestartet.
3. Alle Religionen haben eine gemeinsame Grundlage. Die Bahai lehren, dass sich derselbe Gott in allen Religionen offenbart. Jede Religion habe zeitbezogene und ewige Aspekte. W?hrend sich soziale Gebote unterschieden, weil sie Zeit und Kulturkreis angepasst seien, sei der mystische Kern der Religionen immer derselbe, auch wenn er in unterschiedliche Worte gefasst werde.
4. Die Religion muss die Ursache der Einigkeit und Eintracht unter den Menschen sein. Religion, die zu Zwietracht oder gar Gewalt f?hre, gilt als Missbrauch der Religion. Wenn Religion zu Zwist und Uneinigkeit f?hre, so Abdu'l Baha, sei es besser, auf sie zu verzichten.
5. Die Religion muss mit Wissenschaft und Vernunft ?bereinstimmen. Nach dem Glauben der Bahai erkl?rt die Religion Zusammenh?nge, die jenseits des wissenschaftlich Erfahrbaren liegen. Wissenschaften und Religionen sollten sich daher erg?nzen und nicht widersprechen. Religion ohne Wissenschaft f?hre zu Aberglaube. Wissenschaft ohne Religion zu Materialismus. Beides wird abgelehnt.
6. Mann und Frau haben gleiche Rechte. Die Bahai sehen die Menschheit mit der Offenbarung Baha'u'llahs in ein neues Zeitalter eintreten, in welchem ?Gewalt ihr Gewicht verliert? und ?die m?nnlichen und weiblichen Elemente der Kultur besser ausgeglichen sein werden?. Das ?neue Zeitalter? werde weniger m?nnlich und mehr von ?weiblichen Leitbildern? ? wie zum Beispiel Intuition und F?rsorge ? durchdrungen sein. Innerhalb der Gemeindeordnung hatten Frauen von Anfang an aktives und passives Wahlrecht. Heute bestehen die Institutionen in Deutschland ca. zur H?lfte aus Frauen. Das Berateramt wird in Deutschland von zwei Frauen geleitet: Saba Khabirpour und Uta von Both.
7. Vorurteile jeglicher Art m?ssen abgelegt werden. Damit sind sowohl rassistische wie auch religi?se Vorurteile gemeint. So gibt es bei den Bahai zum Beispiel keinen Erl?sungsglauben, der die Menschen in ?Gl?ubige? und ?Ungl?ubige? einteilt.
8. Der Weltfriede muss verwirklicht werden. Weltfriede ist f?r die Bahai keine rein eschatologische Erwartung, sondern bedarf des menschlichen Bem?hens. Weltfriede impliziert Religionsfriede und die Anerkennung der Gleichwertigkeit aller Menschen, gleich welcher Rasse oder Klasse. Abr?stung und die Etablierung eines V?lkerbundes sind die ersten Schritte auf diesem Weg.
9. Beide Geschlechter m?ssen die beste geistige und sittliche Bildung und Erziehung erfahren. Damit ist nicht nur die Erziehung in der Familie gemeint, sondern die allgemeine Schulpflicht. Reichen die Mittel nicht f?r alle Kinder aus, werden M?dchen als ?erste Erzieher der n?chsten Generation? bevorzugt.
10. Die soziale Frage muss gel?st werden. Abdu'l Baha bezog sich mit dieser Aussage 1912 auf die sozialpolitischen Probleme des Industriezeitalters und die damit verbundenen gesellschaftlichen Spannungen. Die Bahai engagieren sich in wirtschaftlicher wie gesellschaftlicher Hinsicht f?r Ausgleich und Gerechtigkeit im Globalisierungsprozess. Organisationen wie das European Bah?'? Business Forum befassen sich damit inhaltlich.
11. Es muss eine Welthilfssprache und eine Einheitsschrift eingef?hrt werden. Schon Baha'u'llah betonte die Notwendigkeit einer Sprache, die die V?lker der Erde gemeinsam w?hlen sollten, um sich damit weltweit verst?ndigen zu k?nnen. Diese soll neben der Muttersprache erlernt werden. Faktisch ist dies innerhalb der Bahai-Gemeinde inzwischen Englisch, was nicht nur im Bahai-Weltzentrum genutzt wird, sondern auch als Konferenzsprache bei internationalen Tagungen.
12. Es muss ein Weltschiedsgerichtshof eingesetzt werden. Trotz der zahlreichen Friedensprophezeiungen Baha'u'llahs gehen die Bahai nicht davon aus, dass sich alle lokalen und globalen Konflikte k?nftig von allein l?sen werden. Zur Kl?rung solcher Konflikte bedarf es nach Auffassung der Bahai nicht nur eines internationalen Gerichtshofes, sondern dar?ber hinaus einer international akzeptierten Polizei, die bei Bedarf berechtigt ist, auch in gewaltsame Konflikte friedensbewahrend einzuschreiten.
In den Heiligen Schriften Baha'u'llahs hei?t es: ?...Die Zeit muss kommen, da die gebieterische Notwendigkeit f?r die Abhaltung einer ausgedehnten, allumfassenden Versammlung der Menschen weltweit erkannt wird. Die Herrscher und K?nige der Erde m?ssen ihr unbedingt beiwohnen, an ihren Beratungen teilnehmen und solche Mittel und Wege er?rtern, die den Grund zum Gr??ten Weltfrieden unter den Menschen legen...?
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Zum weiteren Religionsverst?ndnis:
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Schrein des Bab
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Zentrum f?r das Studium der Heiligen Texte
Die Baha'i-Religion ist die j?ngste unabh?ngige und monotheistische Weltreligion. Sie folgen den Lehren Baha'u'llahs, der von 1817-1892 lebte. Er wird von den Baha'i als der vorl?ufig letzte in einer Reihe von Gottesboten angesehen, die sich seit Anbeginn der Zeiten erstreckt. Gleich den Anh?ngern anderer Hochreligionen kommen die Bahai aus allen Nationen, ethnischen Gruppierungen, Kulturen, Berufen und sozialen oder wirtschaftlichen Hintergr?nden.
Der zentrale Gedanke der Einheit manifestiert sich auf drei Ebenen: in der Einheit Gottes, in der mystischen Einheit der Religionen und in der Einheit der Menschheit. Theologischer Angelpunkt der Bahai-Lehre ist das heilsgeschichtliche Paradigma der ?fortschreitenden Gottesoffenbarung?: Gott offenbart sich der Menschheit nicht einmalig, sondern progressiv, zyklisch wiederkehrend. Da die Menschheit sich st?ndig fortentwickelt und sich demnach zwangsl?ufig die Umst?nde und die Fassungskraft der Menschen ?ndern, muss die Religion eine Erneuerung erfahren, um der Situation entsprechend g?ttliche F?hrung leisten zu k?nnen. Dies geschieht, indem Gott der Menschheit in bestimmten Zeitr?umen g?ttliche Erzieher schickt.
Das Kitab-i-Aqdas (arab./pers. "das Heiligste Buch") ist die heilige Schrift der Religionsgemeinschaft der ''Baha'i. Das um 1873 von Baha'u'llah'', dem Stifter der Baha'i-Religion, auf Arabisch verfasste Buch z?hlt zu den wichtigsten Offenbarungswerken des Glaubens. Es stellt das religi?se Gesetzbuch der Baha'i dar, die darin die Charta einer k?nftigen Weltkultur sehen, die zu errichten Baha'u'llah als Bote Gottes gekommen ist. Es liegt im originalen Wortlaut vor.
Das Kitab-i-Aqdas enth?lt die Grundgesetze der Weltordnung Baha'u'llahs, ?bertr?gt seinem Nachfolger Abdu'l Baha die Aufgabe der Auslegung und gibt Anweisungen f?r den Ausbau der Institutionen, die diese Grundgesetze anwenden und n?tigenfalls erweitern sollen. Baha'u'llah verordnet im Kitab-i-Aqdas die Pflichtgebete, legt die Zeit f?r das Fasten fest, verbietet - das Totengebet ausgenommen - das Gemeinschaftsgebet, bestimmt die Gebetsrichtung und die Abgaben, formuliert das Erbrecht, verf?gt das Neunzehntagefestes, die Baha'i-Feiertage, die eingeschobenen Tage im Baha'i-Kalender und das Mashriqu'l-Adhkar. Hiermit sind H?user der Andacht gemeint, die im Laufe der Zeit zu Zentren ausgebaut werden sollen, um die herum Einrichtungen wie Altersheime, Waisenh?user, Schulen und Krankenh?user angeordenet sein werden. Er schafft den Stand der Geistlichen ab, verbietet Sklavenhandel, Asketentum, Bettelei, M?nchtum, die Beichte, den Gebrauch von Kanzeln und den Handkuss, schreibt die Einehe vor, verurteilt Tierqu?lerei, M??iggang und Faulheit, ?ble Nachrede und Verleumdung, missbilligt die Scheidung, verbietet das Gl?cksspiel, den Genuss von Opium, Wein und anderen berauschenden Getr?nken. Er bestimmt die Strafen f?r die vors?tzliche T?tung eines Menschen, f?r Brandstiftung, Ehebruch und Diebstahl in einer zuk?nftigen Gesellschaft. Er betont die Bedeutung der Ehe und regelt deren Rechtsgrundlagen. Er verpflichtet jedermann, einem Gewerbe oder sonstigen Beruf nachzugehen und erhebt solche Arbeit in den Rang des Gottesdienstes. Er betont die Notwendigkeit, die erforderlichen Mittel f?r die Kindererziehung aufzubringen, und gebietet jedermann, ein Testament zu machen und den Gesetzen in dem Land, in dem man lebt, zu gehorchen.
Dar?ber hinaus ermahnt Baha'u'llah seine Anh?nger, mit den Gl?ubigen aller Religionen unterschiedslos herzliche und eintr?chtige Gemeinschaft zu pflegen. Er warnt sie vor Fanatismus, Aufruhr, Stolz, Wortstreit und Rechthaberei und verlangt von ihnen makellose Reinheit, unbedingte Wahrhaftigkeit, fleckenlose Keuschheit, Vertrauensw?rdigkeit, Gastfreundschaft, Treue, H?flichkeit, Langmut und Gerechtigkeit.Im Kitab-i-Aqdas warnt Baha'u'llah au?erdem die wichtigsten K?nige und Herrscher seiner Zeit (Napoleon III., K?nig Wilhelm I. (Deutsches Reich), Kaiser Franz Joseph von ?sterreich und die Regierungen Amerikas, ?) vor Hochmut und Tyrannei und fordert sie dazu auf, "auf die Stimme Gottes zu h?ren" und seinem Ruf Beachtung zu schenken. Er spricht von Krieg und dem Untergang ihrer Reiche, so sie seiner Ermahnung nicht folgen sollten und prophezeit, dass die ?Z?gel der Macht in die H?nde des Volkes ?bergehen? werden.Die geistlichen F?hrer der Weltreligionen ruft er auf, seine Offenbarung nicht nach ihren selbsterdachten Ma?st?ben zu pr?fen und die Menschen nicht durch selbstgerechtes Verhalten von ihr auszusperren.Der Aqdas wird durch "Fragen und Antworten" erg?nzt, welches 107 Fragen bez?glich der Anwendung der Gesetze und die dazugeh?rigen Antworten Baha'u'llahs enth?lt.
Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bahai
http://www.powerwissen.com/GQ4y9F2VXQc6f8bS8M5u0w==_Kitab-i-Aqdas.html
http://www.geistigenahrung.org/forum5.html
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Der Lotustempel 27.7.2002
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