Ein Massenmensch, ganz still und stumm
Steht bl?de in der Gegend rum
Der Staat gefall'n, die Ordnung weg
Was soll er tun, o je, o Schreck
War er doch nur ein dummes Schaf
War immer artig, immer brav
Sein liebster Gang, der war geduckt
Hat niemals auch nur aufgemuckt
Er hing sein F?hnchen in den Wind
Und war der Herrscher liebstes Kind
Er sang das Lied der Obrigkeit
Nur sehen konnte er nicht weit
Zeitung, Fernseher, Radio
War'n seine G?tzen sowieso
Nur dadurch sah er seine Welt
Die von Herrschenden gestellt
Er glaubte das, was ihm gesagt
War viel zu faul, um selbst zu denken
Er hatte niemals was gewagt
Und lie? sich allzugerne lenken
Ja, er sah sich stets im Recht
Der arme, kleine Medienknecht
Jammern war sein Domizil
Doch das brachte ihm nicht viel
Er horchte blind, so wie gehei?en
Jenen, die nur auf ihn schei?en
Er war blo? ein Arbeitssklave
So wie all die ander'n Schafe
Und jetzt ruft er, voller Leid
Nach einer neuen Obrigkeit
Einem gro?en Hoffnungsschimmer
Leute, h?rt' ihr sein Gewimmer
Seht, da kommt sie, ach wie fein
Auferstanden aus der Asche
Soll es wieder einmal sein
Neuer Schein
Und alte Masche
Von derselben angejodelt
Oh, des Volkes Seele brodelt
Einstige Tyrannen bluten
Jetzt, die neuen sind die Guten
Und der Herrscher liebstes Kind
H?ngt sein F?hnchen in den Wind