Gebete

  • zu dir wende ich mich, Gott aller Wesen und Zeiten

    Wenn es Schwachen Gesch?pfen, die sich im Unermesslichen verlieren
    und von denen ?brige Teile des Weltalls nicht mal bemerkt werden,
    erlaubt ist,
    dich um etwas zu bitten,
    dich der du alles gegeben hast,
    dich dessen Gesetze unwandelbar sich und ewig.
    Siehe mitleidsvoll herab auf die Irrt?mer unserer Natur.
    Lass diese Irrt?mer nicht unser Elend werden.
    Du gabst uns nicht ein Herz, dass wir einander Hassen;
    nicht H?nde, dass wir einander erw?rgen sollten.
    Gib, dass wir einander helfen, die Last des kurze, fl?chtige Lebens zu tragen.
    Das kleine Verschiedenheiten, unter den Bedeckungen unserer schwachen
    K?rper,
    unter unseren unvollst?ndigen Sprachen,
    unter unseren l?cherlichen Gebr?uchen,
    unseren mangelhaften Gesetzen,
    unseren t?richten Meinungen,
    unter allen in unseren Augen so getrennten
    und vor dir so gleichend st?nden.
    Dass alle diese kleinen Abweichungen der Atome,
    die sich Menschen nennen,
    nicht Losungszeichen des Hassen und der Verfolgung werden.
    Gib, dass diejenigen, die am hellen Mittag Wachslichter anz?nden,
    um dich zu ehren, diejenigen ertragen,
    die mit dem Licht deiner Sonne zufrieden sind.
    Dass diejenigen, die ihr Kleid mit einer wei?en Leinwand verdecken,
    um zu sagen, dass man dich lieben muss,
    diejenigen nicht verabscheuen,
    die eben das selbe unter einem Mantel von schwarzer Wolle sagen,
    dass es einerlei sei,
    ob man in einer nach alten Sprache gebildeten,
    oder in einer neueren reihe von Worten zu dir betet.
    gib das die, deren kleid rot oder violett gef?rbt ist
    und die ?ber ein kleines teilchen eines kleinen haufens dieses Staubkorns herrschen,
    und die einige abrundete st?ckchen von einem gewissen Metall besitzen,
    ohne stolz dessen,
    was sie Gr??e und Reichtum nennen,
    genie?en;
    und dass die anderen, sie nicht beneiden.
    denn du wei?t, dass es unter den eitelkeiten dieses lebens nichts gibt,
    was verdiente einander darum zu beneiden,
    und stolz darauf zu sein.
    m?chten doch alle Menschen sich errinnern,
    dass sie Br?der sind.
    m?chten sie doch alle tyrannei ?ber die Seele eben so,
    wie den stra?enraub verabscheuen, der ihnen die fr?chte ihrer Arbeit und ruhigen flei?es nimmt.
    wenn die plagen des Krieges unvermeidlich sind,
    so lass uns doch im scho?e des friedens einander nicht hassen und zerrei?en,
    lass uns den Augenblick unseres da seins anwenden,
    auf gleich weise,
    in tausend andern verschiedenen Sprachen,
    von Siam,
    bis Californien deine G?te zu preisen,
    die uns diesen Augenblick gegeben hat


    (verfasser unbekannt)