Fehler des Geldsystems

  • Im Dezember 2005 haben die Staats- und Regierungschefs der EU die Europ?ische Kommission gebeten, einen neuen Vorschlag f?r die Finanzierung der EU ab 2008 zu unterbreiten.

    Der Kommissar Laszlo Kovacs machte daraufhin am 10-03-06 folgenden Vorschlag:

    "Ich glaube, dass eine Finanzierung durch eine Europ?ische Steuer auf den Energiekonsum der nachhaltigste Weg w?re. Die Einnahmen aus dieser Steuer k?nnten dann gleichzeitig f?r ein zweites Ziel genutzt werden, n?mlich die Energiepolitik im Hinblick auf die Unterst?tzung Erneuerbarer Energiequellen durch deren niedrige Besteuerung zu beeinflussen."

    UNSER VORSCHLAG (Autoren: James Robertson und Prof. Dr. Joseph Huber)
    GELDREFORM F?R eine Wissens basierte Gesellschaft

    Dieser Vorschlag wird das sogenannte "fraktionale Reserve System" beenden.

    Die heute ?berwiegende Form der Geldsch?pfung durch private Banken, beraubt den Staat seines besonderen Vorrechtes.

    Dieses besondere Recht hei?t "Seigniorage" oder M?nzregal, welches, nach unserer Auffassung, dem Staat, d.h. dem Volk, zusteht.
    Dabei sollte allerdings sofort ausdr?cklich hervorgehoben werden, dass die privaten Banken die Gewinne aus den normalen Bankgesch?ften behalten, selbst wenn sie nun keine ?Kredite aus dem Nichts? mehr vergeben k?nnen. Die Banken werden weiterhin, ohne Einschr?nkungen, jede Gesch?ftsart vornehmen k?nnen, die sie jetzt durchf?hren, z.B. die Verwaltung der Sichtguthaben und Transfers der Kundschaft, die Kreditvergabe an Jeden, den sie als Kredit w?rdig ansehen, die Investitionen in Fonds und Aktien f?r ihre Kunden und f?r sich selbst und das Anbieten einer breiten Palette an finanziellen Produkten und Dienstleistungen.

    Hintergrund des Vorschlags f?r eine Reform der Seigniorage:


    1. Chronische Finanzierungsprobleme der ?ffentlichen Haushalte.
    2. Unkontrollierte kommerzielle Giralgeldsch?pfung
    3. Monet?re und finanzielle Instabilit?t des bestehenden Systems.


    Die Vollgeldreform im Einzelnen

    1. Die Zentralen Banken sollten nicht- bare Guthaben und Bargeld, in den von ihnen als notwendig erachteten Mengen, emittieren und als ?ffentliches Einkommen an den Staat aush?ndigen. Der Staat sollte es dann durch Investitionen in Umlauf bringen.

    2. Die Schaffung von neuem Geld in einer offiziellen W?hrung sollte f?r jeden anderen verboten und illegal sein. Privaten Gesch?ftsbanken w?re somit die Geldneuschaffung ?ber Kredite, so wie es heute gel?ufig ist, verboten. Ihnen bliebe nur die Funktion als Kreditmakler oder finanzieller Vermittler.

    Die Zentralbanken werden in regelm??igen Intervallen entscheiden, wie viel neues Geld sie emittieren. Diese Entscheidung werden sie nach vorher schriftlich festgelegten und publizierten Kriterien und Zielvorgaben treffen, und sie werden ?ber ihre Entscheidung Rechenschaft ablegen m?ssen.

    Aber, sie werden einen hohen Grad von Unabh?ngigkeit gegen?ber der Regierung haben, so dass die Regierungen keinerlei Einflussm?glichkeit besitzen in Bezug auf die H?he der zu emittierenden Geldmenge.

    Das Geldsystem sollte als eine Fortentwicklung des Prinzips der staatlichen Gewaltentrennung organisiert sein. Es sollte die vierte Gewalt neben der ausf?hrenden, der juristischen und der gesetzgebenden Gewalt sein.

    Vier vergleichbar einfache ?nderungen werden notwendig sein:



    1. Sichtguthaben in der offiziellen W?hrung werden als legales gesetzliches Zahlungsmittel anerkannt, zusammen mit Bargeld.

    2. Die gesamte Menge an nicht- barem Geld, bestehend aus allen Sichtkontenguthaben (inklusive denjenigen von Bankkunden, Banken und der Regierung), zusammen mit der gesamten Menge an Bargeld in Jedermanns Besitz, wird anerkannt als die gesamte Menge des offiziellen Geldes bzw. des gesetzlichen Zahlungsmittels, welches zur unmittelbaren Benutzung zur Verf?gung steht.


    3. Die Sichtkontenguthaben der Kunden werden von den Bilanzbl?ttern der Banken entfernt, und die Banken m?ssen diese separat von ihrem eigenen Geld verwalten (im Gegensatz zur heutigen Praxis!). Dadurch wird eindeutig unterschieden zwischen dem "Zahlungsmittel - Geld" (Vollgeld) auf Sichtkonten und dem "Wertspeicher ? Geld" (Kapital) auf Sparkonten. In der Praxis wird das bedeuten, dass, au?er wenn eine Zentralbank neues Geld als ?ffentliches Einkommen emittiert, Einzahlungen auf Sichtkonten immer kompensiert werden m?ssen durch Zahlungen von anderen Sichtkonten, oder als Bargeld einbezahlt werden m?ssen.



    4. Schlie?lich, jede Person oder Organisation, mit Ausnahme der Zentralbank, welche diese Unterscheidung nicht respektiert und welche selber neues nicht- bares offizielles Zahlungsmittel in ein Sichtkonto einbringt, werden der Geldf?lschung f?r schuldig befunden, genauso als h?tten sie falsche Banknoten oder falsche M?nzen hergestellt und in Umlauf gebracht.

    DAS EU BUDGET
    Das EU Budget betrug 83 Milliarden ? in 1998 und 86 Milliarden in 1999, die opt-out L?nder einbegriffen.
    Die Zunahme des Geldvolumens in der Eurozone, ohne die opt-out L?nder, betrug zwischen 185 - 190 Milliarden ? in 1999 (ECB Monthly Bulletins, Table 2.4).
    Dass bedeutet, dass das EU Budget mehr als komplett finanziert werden kann durch EU Seigniorage.
    Auf der Basis dieser Zahlen geht hervor, dass die Regierungen der Mitgliedsl?nder der EU ?berhaupt keine Beitr?ge mehr an die EU entrichten m?ssten, und es w?rde ihnen dar?ber hinaus sogar mehr von Br?ssel zur?ckerstattet, als die Beitr?ge die sie fr?her zu bezahlen hatten.



    Der Gesetzesvorschlag
    Sichtkontenguthaben werden als legales Zahlungsmittel deklariert:


    Der Beschluss, das Emittieren von offiziellem Geld als ein ?ffentliches Privileg zu deklarieren, wird nur eine einfache jedoch grundlegende ?nderung im Gesetz erfordern.

    Das wird am deutlichsten illustriert durch die ?nderung, welche in den Statuten des Europ?ischen Systems von Zentralbanken und der Europ?ischen Zentralbank notwendig wird.
    Artikel 16 in diesen Statuten tr?gt den Titel ?Banknoten?. Er beinhaltet folgenden Text:
    ?? der EZB-Rat hat das ausschlie?liche Recht, die Ausgabe von Banknoten innerhalb der Gemeinschaft zu genehmigen. Die EZB und die nationalen Zentralbanken sind zur Ausgabe von Banknoten berechtigt. Die von der EZB und den nationalen Zentralbanken ausgegebenen Banknoten sind die einzigen Banknoten, die in der Gemeinschaft als gesetzliches Zahlungsmittel gelten. ?

    Die ge?nderte Version w?rde den Titel tragen: ?Gesetzliche Zahlungsmittel?, und w?rde folgenderma?en lauten:
    ??Der EZB-Rat hat das ausschlie?liche Recht, die Ausgabe von gesetzlichen Zahlungsmitteln innerhalb der Gemeinschaft zu genehmigen. Gesetzliche Zahlungsmittel beinhalten M?nzen, Banknoten und Sichtkontenguthaben. Die EZB und die nationalen Zentralbanken sind zur Ausgabe solcher Zahlungsmittel berechtigt. M?nzen, Banknoten und Sichtkontenguthaben, welche von der EZB und den nationalen Zentralbanken emittiert bzw. ausgegeben wurden, sind die einzigen Zahlungsmittel, welche in der Gemeinschaft als gesetzliche Zahlungsmittel anerkannt sind.?



    F?r mehr Information besuchen Sie bitte unsere Webseite: www.socialcurrency.be



    Oder die Webseite der Autoren

    http://www.soziologie.uni-halle.de/huber/

    (Japanische Edition: Atarashii kaheino sozo, Tokyo: Nhonkeizaihyoron-sha.)

    http://www.jamesrobertson.com/


    Mit freundlichen Gr??en,

    Paul Nollen