Der Kissenmann "The Pillowman"
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Wir "alle" lieben Gruselgeschichten - Horrorstories - weil man sich dabei so
sch?n f?rchten kann und der Schriftsteller Katurian ist ein Meister dieser
Geschichten.
Aber es sind auch schreckliche Morde geschehen - an Kindern - und die
Tatverl?ufe erinnern frappierend an Katurians Geschichten.
Die Kommissare Tupolski und Ariel verh?ren mit den brutalen Methoden eines
fiktiven Polizeiapparates Katurian und seinen Bruder Michael, um die
Wahrheit zu erfahren und sto?en dabei auf den Wahnsinn einer von absolutem
Grauen gepr?gten Lebensgeschichte zweier Br?der.
Was uns Martin McDonagh in seinem neuen St?ck zumutet, w?re nicht
ertr?glich, wenn es nicht in einer komplizierten, von st?ndigen
Perspektivwechseln, skurrilen Figuren und brutaler Komik gepr?gten
Thriller-Atmosph?re aufgehoben w?re, die dem artheater-Team nach den
Produktionen "Penetrator", "Dead Mother" und "Unidentifizierbare
Leichenteile" jetzt schon das Wasser im Munde zusammenlaufen l?sst.
Es ist eine Geschichte vom Geschichtenerz?hlen: von der Faszination des
Grauens und dem, was wir das "Verh?ltnis zur Wirklichkeit" nennen. Von
Manipulation der Realit?t durch eigene Sugestion, Wort und Politik.
Und nicht zuletzt ist es ein feinsinniges Spiel um ethische Grundsatzfragen,
deren Aktualit?t so erschreckend ist wie "Der Kissenmann" selbst.
ES WAR EINMAL EIN M?DCHEN, das schnitzte kleine M?nnchen aus ?pfeln und
verbarg Rasierklingen darin. Sie verbot ihrem strengen, unbarmherzigen
Vater, davon zu essen, doch dieser ?bertrat ihr Gebot... Es war einmal ein
kleiner Junge, der traf auf einer Br?cke einen geheimnisvollen Kutscher, mit
dem er sein letztes Brot teilte. Der Kutscher hieb dem kleinen Jungen die
Zehen ab und rettete ihm damit das Leben... Diese schaurig-sch?nen
Geschichten stammen aus der Feder des Schriftstellers Katurian. Nun stehen
er und sein Bruder Michal unter Mordverdacht, denn in der Stadt sind drei
kleine Kinder nach dem Muster dieser Erz?hlungen get?tet worden. Das St?ck
spielt in der Zukunft eines totalit?ren Systems ? la "Brasil", in der Kunst
und Literatur argw?hnisch beobachtet wird und das Fremde der Gedanken eines
unangepassten Geistes in einer gef?hrlich politisierten Welt.
Thema ist die Verf?hrbarkeit der Menschen, die Macht des Wortes und der
Fantasie. Wie schnell wird man selbst schuldig durch zu gro?e, durch
unreflektierte Identifikation? Wie leicht unterliegt der Mensch der Gefahr
durch Manipulierung, bewusst oder unbewusst? Mit diesen Fragen gewinnt "Der
Kissenmann" seinen wichtigen Bezug auch zu unserer Realit?t.
Ensemble: Stefan Bohne, Achim Conrad, Bernd Rehse, Tomasso Tessitori
Regie: Andreas Robertz
Regieassistenz: Moritz Schreiner
Musik: Stefan Bohne
B?hne: Ensemble
Licht: Johannes Kordes
Kost?me: Pino Cervino
27.(Premiere) - 30.09. / 05. - 07.10. / 23. - 25.11. / 20.-22.12.06 jeweils
20.00 Uhr
25.-27.01.07 / 01. - 03.02. / 08. - 10.02.07 jeweils 20.00 Uhr
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MARTIN MCDONAGH entwirft mit grimmigem Humor eine tiefschwarze
Kriminalkom?die ?ber die Kraft des Geschichtenerz?hlens. Die Grenzen
zwischen Wirklichkeit und Fiktion zerflie?en, und so gelingt ihm ein
atemberaubend spannendes Schauspiel ?ber die Wechselwirkung von Kunst und
Leben.
MARTIN MCDONAGH, 1970 in London als Sohn irischer Eltern geboren, verl?sst
die Schule mit 16 Jahren und schreibt in den folgenden Jahren 22 H?rspiele,
die allesamt von der BBC abgelehnt werden. Danach wendet er sich dem
Schreiben von Theaterst?cken zu und wird mit zahlreichen Preisen
ausgezeichnet, unter anderem 1996 mit dem "Evening Standard Theatre Award"
als bester Nachwuchsautor. "The Pillowman" wird 2003 im The National Theatre
London uraufgef?hrt und im Februar 2004 mit dem "Laurence Olivier Award" als
bestes neues St?ck ausgezeichnet.
Das artheaterteam freut sich au?erordentlich f?r dieses Meisterwerk die
Rechte f?r den K?lner Raum bekommen zu haben. Das St?ck ist in seiner
Besetzung, in seiner Erz?hlstrategie und in seiner Thematik ein optimales
St?ck f?rs artheater und seiner inhaltlichen Konzeption. Wir freuen uns
dieses preisgekr?nte St?ck nach K?ln bringen zu k?nnen.
artheater.de