Schlafentzug

  • Ich kenne jemanden, 20 Jahre alt, der sich selbst st?ndig unter Schlafentzug setzt. Seine t?gliche Schlafdauer betr?gt 1 bis 2 Stunden. Ich bin um seine Gesundheit sehr besorgt, da er schon mindestens einmal kurz vor einem k?rperlichen Zusammenbruch stand.

    Meine Recherchen im Internet zu diesem Thema befand ich als widerspr?chlich.

    Ich m?chte Euren Rat hierzu erbitten. Kennt sich jemand mit Schlafentzug und seinen k?rperlichen und psychischen Auswirkungen aus?

    Vielen Dank!

    Herzliche Gr??e
    Bluesoldier
  • Es ist nat?rlich immer mit einem Risiko verbunden, aber das ist ja das ganze Leben. Die Schamanen verwenden es als ein Mittel, um in Trance zu kommen. Physisch werden dabei anscheinend im Gehirn gewisse Stoffe frei, die eine Art Rausch erzeugen. Auf Dauer ist es nicht zu empfehlen, wenn man keinen sehr hohen Bewusstseinszustand erreicht hat. Es soll Yogis geben, die ohne Schlaf auskommen.
    Wo wir sind, da ist immer auch Ägypten.
    ~☤~
  • Hallo Illuminatus,

    ich wei?, dass Schamanen den Schlafentzug als Trancemittel benutzen und auch, dass einige Yogis ohne Schlaf auskommen sollen.

    Er ist jedoch m.E. nicht auf einem so hohen Bewusstseinszustand wie Schamanen oder Yogis. Ich hatte jedoch auch schon die Bef?rchtung, dass er sich durch den Schlafentzug in einer Art Rausch befindet, denn er ist eigentlich st?ndig total aufgedreht.

    Ich ben?tige bitte noch jede Menge Info. Je mehr ich ihm vortragen kann, desto gr??er ist meine Hoffnung, dass er wieder vern?nftig wird.

    Vielen Dank.
    Bluesoldier
  • es gibt so nat?rlich pflanzen die einschl?fernt wirken
    misch ihm die mal in nen tee

    hab selber nen freund der nicht viel schl?ft
    also hat, als er noch gearbeitet hat (jetzt geh er wieder in die schule) nur 4-5 h geschlafen (was jetzt mehr ist als den was du kennst aber auch noch zu wenig) naja, er hat immer gemeint er braucht nicht mehr schlaft, konnt da eigentlich kaum was sagen
  • @ Skyphoenix
    Mit Sekten hat er nichts zu tun. Es liegt daran, dass ein 24 Stunden-Tag f?r ihn einfach zu kurz ist. Er m?chte immer sooooo viel an einem Tag machen, dass sein Tag ungef?hr 32 Stunden haben m?sste. Also k?rzt er das, was f?r ihn am Wenigsten wichtig ist, n?mlich den Schlaf.

    @ xaxl
    Ich wohne nicht bei ihm und sehe ihn auch nicht t?glich. Und ihm heimlich etwas untermischen, nein, das w?re gegen seinen Willen.

    Ich m?chte ihn dazu kriegen, von sich aus vern?nftig zu werden und dass er einsieht, dass er regelm??igen ausreichenden Schlaf ben?tigt und sich diesen auch g?nnt.
  • "Skyphoenix" schrieb:


    ich wei?, dass z.B. Sekten schlafentzug benutzen, um den Willen zu brechen.


    Ja, das sagt man zum Beispiel ?ber die Sri-Chinmoy's. Ich halte es eher f?r eine Art Verleumdung. Es d?rfte eher eine Meditationstechnik sein, die durch den Schlafentzug tiefere Trance-Zust?nde erreichen soll. Nat?rlich sind viele Sekten gef?hrlich, aber der Schlafentzug reicht noch nicht aus, um den Willen zu unterwerfen. Dazu m?ssen noch gezielte Suggestionen angewendet werden, die aber nicht unbedingt gleich Hypnose sein m?ssen.

    Wenn man schl?ft, kann man unter normalen Umst?nden nicht mehr agieren.
    Vielleicht ist er etwas ,,workaholic"? Oder hat unbewusst Angst, nicht mehr handeln zu k?nnen. Oder er verwendet seine Zeit f?r etwas, das ihm wichtiger als Schlaf ist. Oder es ist eine Sucht. Schlafentzug kann s?chtig machen, da hirninterne ,,Drogen" freigesetzt werden. Genau wie beim Sport spezielle Hormone freigesetzt werden, die bei Profisportlern auch s?chtig machen. Profis k?nnen nicht so einfach direkt mit dem Sport aufh?ren, weil der K?rper sich daran gew?hnt hat. Er ist an die st?ndige regelm??ige Belastung und an Adrenalin gew?hnt. Pl?tzlicher Abbruch kann zu L?hmung f?hren und dann ist da ja noch die psychische Sucht.
    Wo wir sind, da ist immer auch Ägypten.
    ~☤~
  • Oha!

    Schlafentzug ist die wirkungsvollste Folter, um jemanden zu zerm?rben.

    Mich erinnert das ein wenig an eine Kindergeschichte, die ich in einem Pixi-Buch gelesen habe: Von dem Schaf das mehr erleben wollte! Es sparte sich den Nachtschlaf ein, um doppelt so viel pro Tag zu erleben. Nach drei Tagen war es so m?de, das es selbst tags?ber nichts mehr mitbekam.

    Wer schneller lebt, ist fr?her tot! Es ist ein Illussion mehr zu schaffen, wenn man nicht schl?ft. Man macht dann tags?ber mehr Fehler und hat so doppelte Arbeit. Au?erdem r?cht es sich mittelfristig durch Gesundheitssch?den. Aber wie hei?t es im Vereinswappen? Jeder ist seines Gl?ckes Schmidt und wir reden hier ?ber einen "erwachsenen" Menschen!
    nenn mich EO
    zu Ende denken
  • @ Illuminatus

    Oder er verwendet seine Zeit f?r etwas, das ihm wichtiger als Schlaf ist. Oder es ist eine Sucht. Schlafentzug kann s?chtig machen, da hirninterne ,,Drogen" freigesetzt werden.


    Das ist meine heimliche Bef?rchtung. Wie ich schon oben schrieb, seine Unternehmungen, Treffen usw. usw. sind ihm wichtiger als der Schlaf. Und dass da eine Sucht entstehen kann - ja, auch dieses ist meine Meinung.

    @ EO

    Es ist ein Illussion mehr zu schaffen, wenn man nicht schl?ft.


    Da stimme ich Dir voll und ganz zu. Und ..... "erwachsen" ..... vom Alter und k?rperlich ja, vom Kopf her muss ich das leider verneinen.

    Ich wei?, dass jeder seines Gl?ckes Schmied ist, nur ben?tigt er wirklich Hilfe, um da wieder herauszukommen und vern?nftig zu werden. Es w?re sehr sehr schade um ihn, wenn er k?rperlich oder psychisch Schaden nehmen w?rde.

    Ich danke Euch f?r Eure Mithilfe.

    Bluesoldier
  • "waterbrunn" schrieb:


    Schlafentzug ist die wirkungsvollste Folter, um jemanden zu zerm?rben.


    Schon richtig. Bei manchen Spezialeinheiten geh?rt der Schlafentzug und halbst?ndliches Wecken, glaube ich, zu einer besonderen Trainingseinheit. Kommando-Spezial-Kr?fte machen das glaube ich.
    Zu viel Schlaf ist nat?rlich auch nicht gut. Wie viel Schlaf man braucht, ist immer individuell und je nach Situation anders. Aber 1-2 Stunden ist sehr unnormal und ich glaube nicht, dass das wirklich reicht. Normal und gesund sind vielleicht 6 - 7 Stunden. Manchmal auch weniger.
    Wo wir sind, da ist immer auch Ägypten.
    ~☤~
  • Der Mensch braucht mehr Schlaf

    Schlafmangel f?hrt zu Reizbarkeit, Launenhaftigkeit und Depressionen. Dr. George Stevenson von der National Association for Mental Health (Gesellschaft zur F?rderung der geistigen Gesundheit) sagt: ?Es ist als erwiesen zu betrachten, da? zur Erhaltung der menschlichen Gesundheit ein Mindestma? von sechs Stunden Schlaf n?tig ist. Die meisten Menschen brauchen sogar mehr. Wer glaubt, mit weniger Schlaf auskommen zu k?nnen, betr?gt sich nur selbst.?

    F?hrende Mediziner, die sich der Erforschung des Schlafs und der Folgen des Schlafentzugs widmeten, entdeckten, da? schwere Schlafst?rungen vielfach zu Nervenzusammenbr?chen f?hren. Der Schlaf f?llt eben die seelischen Kraftreserven wieder auf und ist die Quelle der Lebenskraft und Lebensfreude.


    Die verheerenden Wirkungen des Schlafentzugs

    Robert O'Brian berichtet in einem in Reader's Digest ver?ffentlichten Artikel ?Vielleicht brauchen Sie mehr Schlaf?? von einem Experiment: ?W?hrend der letzten drei Jahre wurden im Walter Reed Milit?r-Krankenhaus und Forschungszentrum in Washington mit mehr als 100 Soldaten und Zivilisten, die sich freiwillig zur Verf?gung gestellt hatten, Schlafexperimente durchgef?hrt. Die Versuchspersonen wurden bis zu vier Tagen ununterbrochen wachgehalten. Tausende von medizinischen Tests hielten die Ver?nderungen ihres Verhaltens und ihrer Pers?nlichkeit fest. Die Wissenschaft gewann dabei ?berraschende Aufschl?sse ?ber die Geheimnisse des Schlafs.?

    Wir wissen nun, da? das ?berm?dete Gehirn offensichtlich von einem so unwiderstehlichen Schlafbed?rfnis befallen wird, da? es alles andere daf?r opfert. Bereits nach wenigen Stunden fehlenden Schlafs traten drei- bis viermal pro Stunde Bewu?tseinsst?rungen auf, die auch als ?Mikroschlaf? bezeichnet werden. Wie beim echten Schlaf verlangsamte sich dabei der Herzschlag, und die Augen fielen zu. Der Kurzschlaf dauerte jedesmal nur den Bruchteil einer Sekunde und war entweder von Traumbildern erf?llt oder hinterlie? keinerlei Erinnerung. Je l?nger die Versuchspersonen des Schlafs beraubt wurden, desto ?fter und anhaltender traten die Bewu?tseinsst?rungen auf und dauerten schlie?lich bis zu zwei, ja drei Sekunden. Selbst wenn die Versuchspersonen in einem schweren Gewitter ein Flugzeug gesteuert h?tten, so h?tten sie diesem ?berw?ltigenden Schlafbed?rfnis nicht widerstehen k?nnen. Kein Mensch ist von dieser Schw?che ausgenommen. Vielleicht wurden Sie selbst schon einmal im Auto kurze Sekunden vom Schlaf ?bermannt.

    Auch auf den Verstand und das Wahrnehmungsverm?gen wirkte sich der Schlafentzug verheerend aus. Viele Versuchspersonen waren nicht einmal mehr dazu f?hig, die Anweisungen zu befolgen, die ihnen w?hrend einer bestimmten T?tigkeit gegeben wurden. V?llig hilflos standen sie Situationen gegen?ber, in denen sie unter Ber?cksichtigung verschiedener Faktoren die richtige Schlu?folgerung h?tten ziehen und dementsprechend h?tten handeln m?ssen. Als Kraftfahrer w?ren sie also zum Beispiel nicht f?hig gewesen, unter Ber?cksichtigung der eigenen Geschwindigkeit, des auf sie zukommenden Wagens und der Fahrbahnbeschaffenheit, einen Zusammensto? zu vermeiden.


    Quelle: Dr. Joseph Murphy - Die Macht Ihres Unterbewusstseins
  • @ Shooter

    Es ersch?ttert mich wirklich, was Du berichtet hast. Ich werde alle Berichte von Euch sammeln und ihm zukommen lassen. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass er doch noch zur Vernunft kommt. Ich empfinde es als sehr schlimm, wenn sich ein junger Mensch durch solch einen "Irrsinn" so in gesundheitliche Gefahr begibt. Ich werde versuchen, ihm das alles klar zu machen.

    Gibt es eigentlich jemanden im Forum, der pers?nliche Erfahrungen damit gemacht hat?

    Ich hoffe, dass ich ihn in einigen Tagen wiedersehe und werde Euch berichten, ob ich etwas ausrichten konnte.

    Nochmals ganz herzlichen Dank an alle, die ihren Beitrag zu diesem Thema leisten.

    Bluesoldier
  • Also ich habe damit Erfahrungen gemacht in meiner Dienstzeit als Soldat, wo man z.B. bei ?bungen, Durchschlag?bungen, Biwaks etc sehr wenig oder sogar auch mal gar keinen Schlaf bekommen hat, aber trotzdem sowohl k?rperlich als auch geistig top Leistungen bringen musst.

    Nach einem 35km Marsch mit vollem Kampfgep?ck und neben dem Gewehr auch noch ne Panzerfaust die man schleppen musste, habe ich geduscht. 1 Bierchen getrunken und dann geschlafen wie ein Toter. Man kann auch gesund leben und geistig fit sein mit weniger Schlaf als 7 Stunden. Ich selbst schlafe in der Regel so 5-6 Stunden, manchmal auch weniger. Wichtig dabei ist das man sich ?fters am Tag Pausen nimmt wo man tief ein und ausatmet, sich seiner selbst bewusst wird und sich selbst in Ruhe, Einklang und Entspannung bringt.
    Macht man ?fters solch ein auftanken wie ich es nenne, dann kann man auch ohne Sport fit wie ein Turnschuh sein auch bei wenig Schlaf.

    Jedoch ohne zumindest solche Erholungsphasen zieht irgendwann der K?rper die Notbremse und man f?llt in ein Loch auf die Schnauze. Das ist dann nur eine Frage der Zeit.
    Die Vollkommenheit ist unerreichbar. Gewiß ist die Vollkommenheit unerreichbar. Sie hat nur den Sinn, deinen Weg wie ein Stern zu leiten. Sie ist Richtung und Streben auf etwas hin.
    - Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
  • Hallo @All
    auch wenn ich Gefahr laufe, "gesteinigt" zu werden :roll: :) ,
    bitte noch mal als n?chstes tief ein- UND ausatmen,
    und dann: es gibt keine Schlafnorm.
    Ein willentlicher Schlafentzug ist eine andere Sache und in dem kurz geschilderten Fall ist es besonders wichtig, nicht mit Sorgen, Panik, Angst etc. zu reagieren. Das ist wie ?l ins Feuer gie?en. Willentlicher Schlafentzug oder andere, nicht lebensf?rdernde Ma?nahmen geschehen vom Grunde zu meist eben aus Sorgen, Panik, Angst, etc. Ich kann bewusst weglassen, Askese etc. ?ben, wobei ich auch dort den Grundgedanken habe, unabh?ngig zu sein, also auch der Gedanke an Abh?ngigkeit latent vorhanden ist.
    Gerade in dem Fall in dem jemand sich selbstst?ndig macht ist die Frage der Unabh?ngigkeit ein Grundmotiv der Handlung. Und wer w?nscht sich nicht, unabh?ngig zu sein? Der Wunsch kann sich in verschiedensten Formen ausdr?cken und kann sich ganz individuell verwirklichen. Seine Grenzen immer wieder ein St?ck weiter zu r?cken, das geschieht auch sehr individuell.
    Wie viel Abh?ngigkeit habe ich noch, wo entscheide ich frei, wo sind meine Grenzen...?
    Willentlicher Schlafentzug kann als eine Art von Freiheit empfunden werden, n?mlich unabh?ngig von einem tats?chlichen Schlafbed?rfnis agieren zu k?nnen.
    Welche Freiheit ist das? Ist das die Freiheit, Unabh?ngigkeit die ich mir w?nsche? Wo kann ich meine Grenzen auf anderem Gebiet erweitern und f?hle mich dabei gut? Womit f?hle ich mich gut? ...
    Was sind meine wirklichen Sorgen? Erledigen sie sich mit dieser Strategie?
    Geht es mir wirklich besser dabei? Was erreiche ich damit?
    Nur mal so als Anregung.