Auch wenn ich es komisch finde das man das Wetter nie l?nger als 3 Tage konkret vorraussagen aber das Wetterszenario im Jahre 2470 darstellen kann.
Es wurde schon dr?ber diskutiert aber wollte nur mal diesen Bericht hier reinstellen.
Dazu dieser Bericht und der Link:
?Vorsicht, tiefes Wasser? warnt ein gelbgrelles Schild im Park. Dar?ber h?ngt ein ?berdimensionales Plakat, darauf tobt der letzte verheerende Hurrikan der Karibik. Dass mit dem tiefen Wasser nur der Ententeich vor dem neuen Klimaforschungszentrum in Exeter im S?dwesten Englands gemeint ist, mag vorerst beruhigen. Weniger beruhigend sind die Prognosen, die derzeit dort von den Klimaforschern aus aller Welt zum Besten gegeben werden.
?Wir k?nnten von heute auf morgen die Treibhausgase auf ein Niveau wie zu Zeiten vor der Industrialisierung zur?ckfahren, es w?rde die Ver?nderungen nicht mehr r?ckg?ngig machen k?nnen?, erkl?rt David King geradezu provokativ. King ist Umwelt- und Wissenschaftsberater der Blair-Regierung. Es ist nicht als Aufforderung zur Tatenlosigkeit sondern als ernste Warnung zu verstehen, unvermindert das Treibhausgas CO 2 in die Atmosph?re zu blasen. ?Die n?chsten 30 Jahre der Klimaentwicklung stehen schon fest?, behauptet David King. Und sein Kollege Geoff Jenkins, jahrelang Chef der Klimavorhersage in Gro?britannien, springt ihm zur Seite: ?Das, was in dieser Zeit das Klima bestimmen wird, ist doch alles schon in der Maschine drin.?
Diese Klimamaschine ist extrem langsam und durchaus stabil. Kommt sie aber erst einmal ins Stottern, dann ist sie so gut wie nicht mehr in Takt zu bekommen. In dieser Frage zumindest sind sich die Wissenschaftler so gut wie einig. Schwierig wird es nur bei der Antwort, wann dieser Punkt ohne Chance auf eine R?ckkehr zur Normalit?t ?berschritten sein wird.
Klimaforscher des Hadley-Centres, eines der f?hrenden Institute weltweit, haben ihre Thesen jetzt vorgelegt: Ab zwei Grad Erw?rmung, so erkl?ren sie, gibt es keine R?ckkehr zur Normalit?t. 0,6 Grad davon sind schon ?abgearbeitet?. F?r Geoff Jenkins sind es sogar mehr: 1,2 bis 1,3 Grad seien es wohl, die die Industrialisierung der Atmosph?re schon eingeheizt habe, w?ren da nicht ein paar gegenl?ufige Tendenzen.
Staubpartikel aus Abgasen und Schloten k?hlen die Erde durchaus. Aerosole nennen sie die Wissenschaftler, feinste Partikel, die bis in die hohen Schichten der Atmosph?re treiben. Sie reflektieren Sonnenlicht. Und sie lassen Wolken entstehen, die dann ebenfalls Sonnenlicht ins Weltall zur?ckschicken. Und diese Aerosole lassen nicht zuletzt die Wolken auch wei?er erscheinen.
Alles zusammen habe dies die eigentliche, vom Menschen gemachte Erw?rmung um etwa die H?lfte gebremst, erkl?rt Jenkins. Um welchen Preis und mit welchen bisher noch unbekannteren Nebenwirkungen in der Atmosph?re, bleibt bisher v?llig offen. So paradox es klingt, da hebt eine Umwelts?nde eine andere auf, ?und die Menschen glauben, sie haben ein stabiles Klima?. Nur, das kann sich mit einem Schlag ?ndern.
Genau danach fahnden die Klimaforscher. Nach den m?glichen und abrupten Kehrtwenden. Sie hat es in der Vergangenheit immer wieder gegeben. Eisbohrkerne aus Gr?nland belegen diese Berg- und Talfahrt der Temperaturen. Und im Eis eingeschlossen ist auch das Kohlendioxid. Doch in all den hunderttausenden Jahren, die sich zur?ckblicken lassen, stieg der CO 2 -Gehalt noch nie so rapide wie derzeit.
Die Konferenz will Zeichen zur Vermeidung des gef?hrlichen Klimawandels setzen, wie Tagungsleiter Dennis Tirpak ank?ndigt. Bis heute Abend noch werden die f?hrenden Klimaforschungsinstitute in Exeter mit neuen Daten aufwarten. Schwierig ist dabei nur, dass diese Daten nicht immer nah beieinander liegen. Mit einem Temperaturanstieg von 1,4 Grad bis zu 5,8 Grad rechnen die Wissenschaftler noch in diesem Jahrhundert.
Enge Netze f?r die Prognosen
Doch selbst die beste Variante sorgt schon f?r geh?rig Wirbel im System. ?Wir haben neue, h?rtere Beweise daf?r, dass der gr??te Teil der in den letzten 50 Jahren beobachteten Erw?rmung, durch den Einfluss des Menschen zu Stande gekommen ist?, macht Dennis Tirpak klar. ?Es geht nicht mehr um die Frage, ob wir den Treibhauseffekt aufhalten k?nnen, sondern wie warm wir es noch wollen.?
F?nf Jahre sind seit dem letzten internationalen Bericht zum Klimawandel IPCC inzwischen vergangen. Eine Menge Zeit, in der an den Weltklimamodellen gefeilt werden konnte. Ozeane und Tiefenstr?mungen, Gebirge und Vegetation, aber auch Besiedlung und Bebauung kommen nun darin vor. Dies macht sie zuverl?ssiger. Das derzeit wohl beste Modell liefert das Hadley-Centre in Exeter.
Dieses Modell teilt die Welt in ein Gitternetz. Doch mit Abst?nden von derzeit 250 Kilometern sei dieses Netz noch viel zu grob, um exakte regionale Prognosen geben zu k?nnen. Diese Gitter, die Quadranten darin auf nur 50 Kilometer zu verkleinern, ?das ist die Herausforderung der n?chsten Jahre?, erkl?rt Blair-Berater David King. Allenfalls die gr??ten Supercomputer werden diese engen Netze letztlich berechnen k?nnen. Einer davon steht im Hadley-Centre. Eine Etage dar?ber beraten derzeit die Klimaforscher aus aller Welt.
Sie wissen, was zu tun ist, auch wenn noch Details fehlen im Klimamodell. ?Sp?testens 2050 ist es an der Zeit, die Energiequellen in gro?em Stil zu wechseln?, sagt John Schellnhuber, Direktor des Potsdamer Instituts f?r Klimafolgenforschung und zugleich Chef des neuen Tyndall Centre in Gro?britannien. Und mit dem Blick auf einen eben erschienenen neuen Katastrophenroman erkl?rt der Klimaforscher: ?Ich schreibe das lieber selbst. Und ich kann eine noch viel bessere Story erz?hlen.? Realistischer vielleicht, aber keine wirklich gute Perspektive: ?Das Fenster, in dem wir etwas tun k?nnen, schlie?t sich in 15 Jahren.?
Kyoto nur als Anfang
Da weder Kernfusion die Kohle, und ebenso wenig Brennstoffzellen den Diesel bis dahin ersetzen werden, seien andere Dinge n?tig. ?Wir erarbeiten eine ganze Liste von M?glichkeiten?, sagt Schellnhuber. F?r London als Megacity ist ein Konzept in Arbeit. Es reicht vom ?ffentlichen Nahverkehr ?ber die W?rmed?mmung in H?usern bis zur Solarenergie. Abwarten, bis die ganz gro?en neuen Technologien serienreif sind, hie?e indes, das Fenster f?r eine R?ckkehr in die Normalit?t zuzuschlagen.
60 Prozent Reduzierung der Treibhausgase bis zum Jahr 2050 sieht die Klimavereinbarung von Kyoto vor. ?Das kann nur der Anfang sein?, erkl?rt Klimaforscher King mit Bestimmtheit. Seit Gro?britanniens Premier Tony Blair Ende letzten Jahres den Klimaschutz auf die Top-Tagesordnung gesetzt hat, soll nun trotz festgefahrener Debatten zum weltweiten Klimaprotokoll wieder Bewegung in diese Frage kommen. Den Klimaschutz, so k?ndigt Blair an, werde er w?hrend der britischen Pr?sidentschaft in der Gruppe der gr??ten Industriestaaten G8 zum zentralen Thema machen. Bereits im M?rz, zum n?chsten G8-Treffen sollen die Ergebnisse der Exeter-Klimakonferenz Basis einer neuen Debatte sein.
Link:http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=773622