[1984] Der Totale Überwachungsstaat

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  • [1984] Der Totale Überwachungsstaat

    Seit gestern (01.02.2005) l?uft der Kartenvorverkauf f?r die Fu?ballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland. Datenschutz wird bei dieser Veranstaltung winzig klein geschrieben

    Der Bielefelder Verein Foebud (Verein zur F?rderung des ?ffentlichen bewegten und unbewegten Datenverkehrs e.V.) warnte bereits mehrere Monate vor dem Beginn des Ticketvorverkaufes vor einem datenschutzrechtlichen Fiasko bei der WM2006. In der Kritik standen sowohl die Datenschutzbestimmungen beim Fragebogen als auch die Anwendung der RFID-Chips. Dem Foebud ist es zu verdanken, dass es dieses Thema ?berhaupt in die ?ffentliche Berichterstattung schaffte. Die Tatsache, dass nur ein Drittel der Karten in den offiziellen Verkauf gelangen, stie? dort auf weitaus gr??eres Interesse. Dabei hatte der mittlerweile von Thilo Weichert beerbte oberste Datensch?tzer Schleswig Holsteins, B?umler, sich zum Thema RFID bereits mehr als deutlich ge?u?ert:

    "Es kommt gar nicht mehr drauf an, wer die Karte hat, die Karte ist nicht das entscheidende. Welche Person ist im Stadion, das will man damit feststellen k?nnen. Und so sehr ich Verst?ndnis daf?r habe, dass man Fu?ball-Rowdies rechtzeitig abwehren und erkennen m?chte, hier sieht man ganz genau, wohin diese Technologie f?hrt, n?mlich zur ?berwachung von Menschen."

    So w?re es m?glich, Bewegungsprofile von WM-Zuschauern anzulegen, ohne dass diese es merken w?rden. Das ber?hrungslose Auslesen von RFID-Chips erm?glicht eine solche Methode. Nat?rlich wird versichert, dass es solche Ma?nahmen nicht geben w?rde. Ob man darauf vertraut ist eine andere Frage, wenn man bedenkt, dass bis heute trotz der diversen Proteste von Datensch?tzern weder von der Fifa noch vom DFB ?nderungen am bem?ngelten Fragebogen vorgenommen wurden. Dass in dem Fragebogen auch Daten verlangt werden, die ?berhaupt nicht notwendig sind, scheint ebenso wenig zu bek?mmern wie die Praxis, einen Widerspruch gegen die Weitergabe der Daten lediglich auf dem Postweg zu erlauben. Mein Ticket kann ich also online kaufen, dass meine Daten jedoch weiterverwandt werden, kann nur durch ein Schreiben auf dem Postweg verhindert werden? Dazu kommt noch, dass die Abgabe der Daten ja keineswegs sicherstellt, dass derjenige, der sich so "ganz freiwillig" zum gl?sernen Fan macht, auch ein Ticket bekommt. Auf Grund der gro?en Nachfrage werden die begehrten Eintrittskarten verlost. Aber dass die Daten derjenigen, die keine Karte erhalten, automatisch gel?scht werden, ist nicht vorgesehen.

    Da - anders als zum Beispiel bei Rabattkarten - der Fu?ballfan lediglich die Wahl zwischen WM-Verzicht und Aufgabe seines Datenschutzes hat, ist klar, wof?r sich die Mehrheit voraussichtlich entscheiden wird. Auch in Bezug auf RFID wird es im Nachhinein hei?en: Die Fu?ballfans haben die neue Technik positiv aufgenommen. Was blieb auch ?ber?

    Quelle: http://www.stop1984.org/index.php?text=hello_20050202wm.txt