Eine kleine Geschichte wie Geld funktioniert

  • Eine kleine Geschichte wie Geld funktioniert

    Eigentlich ist ein einziger, einzelner Mensch in der Lage, auch ohne besondere technische Hilfsmittel, ohne Kunstd?nger und ohne EU-Richtlinien soviel Land zu bewirtschaften, da? von seiner Ernte 20 Menschen satt werden k?nnten.
    Damit ist dieser Mensch aber noch nicht einmal das ganze Jahr besch?ftigt. Zwischen dem Einbringen der Ernte und der n?chsten Aussaat hat er ein paar Monate Zeit, um B?ume zu f?llen, Bretter zu schneiden und M?bel zu bauen, mit denen er ebenfalls den Bedarf von 20 Menschen befriedigen kann.

    Um ein einfaches Modell f?r das Funktionieren des Geldes zu konstruieren, lassen wir "diese" 20 Menschen in 4 Familien mit je 5 Mitgliedern organisiert sein, von denen jeweils nur ein Mitglied f?r Arbeiten frei ist, die nicht direkt den Bed?rfnissen der eigenen Familie dienen. So k?nnen wir neben dem Tischlerbauern vielleicht auch noch einen Weberschneider, einen Maurerfischer und einen T?pferschmied installieren, von denen jeder in seinen Gewerken soviel hervorbringt, da? der jeweilige Bedarf der ganzen 20-k?pfigen Gemeinschaft gedeckt werden kann.

    Solange man sich untereinander einig ist, braucht es ?berhaupt kein Geld, um die Ern?hrungsgrundlage zu sichern und dar?ber hinaus in arbeitsteiligem Wirtschaften einen immer gr??eren Vorrat an M?beln, T?pfen und Bekleidung anzusammeln, der in immer neuen Anbauten an die H?user aufbewahrt werden kann.

    Und mit Geld?

    Selbst wenn die vier Familien untereinander eine W?hrung einf?hren w?rden, um damit immer wiederkehrende ?rgernisse des Tauschens zu ?berwinden, dann m??te man nichts tun, als jeder Familie einmalig einen Geldbetrag von vielleicht 1000 Einheiten zur Verf?gung zu stellen. Das k?nnten zum Beispiel 1000 Zettelchen sein, auf denen alle 20 B?rger daf?r unterschrieben haben, da? das ein Original-Geld-Zettel mit dem Wert 1 ist. Solche Zettel kann man ?berall in Umlauf bringen. Es m?ssen keine Dollars daf?r herangeschafft oder gesammelt werden, es reicht, wenn dieses Zettel-Geld von denen akzeptiert wird, die mit diesem Geld ihren Tauschhandel modernisieren wollen. Dieser einmal in das System eingespeiste Geldbetrag von insgesamt 4000 Einheiten sollte eigentlich, wenn der Tauschhandel mit den Erzeugnissen der vier Familien weiterhin einen ausgeglichenen Verlauf nimmt, auf ewige Zeiten ausreichen. Mit diesen 4000 Einheiten k?nnen sich die 20 Menschen ?ber hundert Jahre und l?nger ern?hren, kleiden, ein Dach ?ber dem Kopf schaffen, und sich die H?user mit M?beln voll stellen. Schlie?lich kann man doch das gleiche Geld, das man gestern f?r eine neue Hose an die Familie Weberschneider weggeben hat, und das man heute f?r den Verkauf eines gro?en Tontopfes von den Weberschneiders zur?ckbekommen hat, morgen schon wieder benutzen, um damit Brot und Wurst vom Tischlerbauern zu kaufen.

    Erst wenn dieser Austausch gest?rt ist und in der Folge bei mindestens einer Familie das Geld regelm??ig zu knapp wird, dann mu? das als Hinweis darauf angesehen werden, da? das Preisgef?ge nicht stimmt, oder da? eine Familie begonnen hat, zu sparen.

    Nehmen wir den schlimmsten Fall: Die Gattin des Tischlerbauern hat ein ganzes Jahr kein St?ck Bekleidung gekauft, weder f?r sich, noch f?r ihre Kinder, noch f?r den Tischlerbauern selbst. Sie hat auch keinen neuen Topf geholt und keine Pfanne, und sie hat den Bauern dazu ?berredet, auf den von ihm so geliebten Fisch zu verzichten, und lieber die eigenen Kartoffeln zu essen, und auch den Anbau am Stall noch ein Jahr hinauszuschieben.

    Auf diese Weise hat sie es geschafft, da? nach einem Jahr alle 4000 Zettelchen, auf denen geschrieben stand, da? es sich um 1 St?ck Geld handele, im Besitz der Tischlerbauers waren. Sie d?rfen sich die Geschichte selbst weiter ausmalen.
    F?r das Ende gibt es die unterschiedlichsten M?glichkeiten:
    Die Tischlerbauers sehen ein, da? das Sparen ein Bl?dsinn war und verteilen die Zettelchen neu unter alle Familien und schw?ren, da? sie nie wieder einen solchen ?rger an-Zetteln werden.

    Die Weberschneiders, die T?pferschmieds und die Maurerfischer verlassen Haus und Hof und suchen anderswo Arbeit und Lohn...

    Die Weberschneiders, die T?pferschmieds und Maurerfischer rotten sich zusammen und holen sich mit Gewalt Brot und Wurst aus den Kellern der Tischlerbauern, die Tischlerbauerfamilie leistet erbitterte Gegenwehr, wird aber besiegt und mit Schimpf und Schande davongejagt

    Das alte Geld wird von den Weberschneiders, T?pferschmieds und Maurerfischers f?r ung?ltig erkl?rt. Es werden viertausend neue Geldscheine verteilt und die alten Scheine werden zus?tzlich im Verh?ltnis 4:1 in neue umgetauscht, so da? das Spiel mit jetzt 5000 St?ck Geld weitergehen kann.

    Die Tischlerbauern erh?ren das Jammern ihrer Nachbarn und leihen jeder Familie 1000 Scheine, mit der Auflage, nach genau 1 Jahr je 1.100 Scheine zur?ckzuzahlen, womit der Zins erfunden w?re.
    Wenn Sie die zuletzt genannte L?sung bevorzugen, weil die nach allem, was wir wissen, am besten funktionieren sollte, dann k?nnen Sie aus dem Fortgang der Geschichte unserer kleinen, ?berschaubaren Wirtschafts- und W?hrungsunion ermessen, wo die Reise hingehen wird:

    Das Geld, das bis vor Kurzem noch nichts anderes war, als 4000 gemeinschaftlich hergestellte Zettel, hatte eine neue Qualit?t gewonnen. Aus vorgefertigten Merkzetteln, die man sich zur Erinnerung und zum Nachweis dar?ber gab, da? zu einer Leistung noch die Gegenleistung fehlte, weil beispielsweise die zwei Tauschg?ter nicht gleichzeitig am gleichen Ort zur Verf?gung standen, war ein eigenst?ndiger, unabh?ngiger Wert entstanden, dessen Besitz pl?tzlich genauso wichtig war, wie der Besitz von Brot.

    Seit alles Geld im Besitz und Eigentum der Tischlerbauern steht, hat sich die Welt ver?ndert. Aus vier Familien mit gleichem Wohlstand und Lebensstandard ist in k?rzester Zeit ein Szenario entstanden, in dem eine Familie, die mit ihrem Geldbesitz alles kaufen kann, drei Familien gegen?bersteht, die verhungern m?ssen, wenn sie nicht schnellstens zu Geld kommen, obwohl sich am Arbeitsverhalten und der Produktivit?t nichts ver?ndert hat. Aber sehen wir weiter zu. Das Geld ist verliehen, jede Familie f?ngt wieder mit 1000 Einheiten an, alle wirtschaften wieder vern?nftig, so wie vor jenem schwarzen Jahr, das drei Familien an den Rand des Abgrundes getrieben hatte. Nach einem weiteren Jahr besten Einvernehmens und regen Handels hat auch wieder jede Familie 1000 Scheine im Kasten. Dummerweise kann damit am Ende des Jahres zwar der geliehene Betrag zur?ckgegeben werden, aber f?r die Zinsen ist kein Geld da. Wo h?tte es auch herkommen sollen?

    Es haben also alle ein Jahr lang vern?nftig gewirtschaftet, und die Situation ist prek?rer als zuvor. Da? einfach zus?tzliche neue Zettelchen geschrieben werden sollten, wollten die Tischlerbauern nicht mitmachen. Warum denn auch. Es sind ja genug da. Es w?re ja noch sch?ner, wenn man einfach neue Zettel schreiben k?nnte, wenn man alle ausgegeben hat.
    Weil nun zus?tzliches Geld nicht beschafft werden und die Zinsen nicht bezahlt werden konnten und sich jede Familie f?r das n?chste Jahr sowieso wieder 1000 Scheine von den Tischlerbauern leihen mu?te, sah sich die Tischlerbauerfamilie gezwungen, ein Schuldenbuch zu erfinden, in dem jede Familie eine eigene Seite bekam, auf der aufgeschrieben wurde, wieviel Geld sie den Tischlerbauern schuldete und wann das zur?ckzuzahlen sei und wie hoch die Zinsen inzwischen sind, die auch zu zahlen w?ren und wieviel Zinsen auf die ausstehenden Zinsen angefallen sind.
    Und schon wieder erleben wir eine Revolution. Zuerst war aus harmlosen Merkzetteln ein neuer, zus?tzlicher Wert entstanden, der alle anderen Werte ersetzte. Jetzt war die Geldmenge gewachsen, ohne da? man neue Scheine geschrieben h?tte, nur durch die Einf?hrung eines Schuldbuches, in das Zinsforderungen eingetragen werden konnten, f?r die die im Umlauf befindlichen Zettel nicht ausreichten. Obwohl es nach wie vor nur 4000 Einheiten Geld gab, hatten die Tischlerbauern ein Verm?gen, das nach dem ersten Jahr auf 4300 Einheiten angewachsen war und mit jedem weiteren Jahr dieses Systems weiter wuchs.

    Die Frau des Maurerfischers wurde nerv?s, sie hat sich lange mit ihrem Mann besprochen, und beide haben begriffen, da? dem Tischlerbauern auf diese Weise heute schon ein Teil der Fische geh?rte, die erst noch zu fangen waren, und da? dem Tischlerbauern auch schon jetzt ein Teil des Hauses zustand, das noch gar nicht errichtet war. In gr??ter Sorge vor dem Fortgang dieser Entwicklung, die doch nur dazu f?hren konnte, da? in wenigen Jahren der Punkt erreicht sein w?rde, an dem alle Fische, die der Maurerfischervater in seinem ganzen Leben noch fangen w?rde, und alle H?user, die er noch bauen k?nnte, schon dem Tischlerbauern geh?rten, noch bevor er auch nur einen dieser Fische gefangen und nur eines dieser H?user gebaut h?tte, suchten sie verzweifelt einen Ausweg.

    Endlich haben Sie dem Tischlerbauern angeboten, ihm ihr Haus und den Hof und das Fischerboot zu ?bereignen, wenn er daf?r die Schulden im Schuldenbuch l?schen w?rde.
    Nat?rlich m??ten sie vorerst weiterhin dort wohnen bleiben, bis der Maurerfischervater ein St?ck weit weg vom Dorf ein neues Haus gebaut haben w?rde, aber sie wollten ihm f?r dieses Wohnrecht einen monatlichen Zins bezahlen, ganz gewi?.

    Damit der Plan aufging, und die Maurerfischer nicht wieder ins Schuldbuch einzuschreiben waren, fing jetzt die Maurerfischerin an zu sparen und kaufte ein Jahr lang weder Topf noch Pfanne noch Tuch noch Kleid, und als das Jahr um war, war das neue Haus fertig, die Miete war bezahlt, und im Kasten lagen 1500 Zettel. Beim Tischlerbauern aber weinten der T?pferschmied und der Weberschneider, weil sie diesmal weder die Zinsen, noch die Tilgung bezahlen konnten, was der Tischlerbauer mit gro?em Stirnrunzeln in dem Schuldenbuch vermerkte, und vorsorglich schon einmal darauf hinwies, da? er im n?chsten Jahr das Risiko, die 1000 Zettel zu verleihen, wohl nicht mehr eingehen k?nne, wo doch immer deutlicher zu erkennen w?re, da? die beiden Versager ihre Schulden niemals w?rden abtragen k?nnen. Man m?sse gemeinsam dar?ber nachdenken, ob nun nicht die H?user ?bereignet werden m??ten.....



    So, und jetzt solltet Ihr kurz dar?ber nachdenken, was unser reales Geldsystem von der Zettelwirtschaft unserer Maurerfischer und T?pferschmiede unterscheidet.
    Solltet Ihr wichtige Unterschiede herausfinden, bitte ich um Nachricht
  • Was ist mit Zinseszinsen? Ansonsten keinen Unterschied (cih sehe ihn jedenfalls nicht)
    empfehle Internet Seite:
    http://www.goldseiten.de/content/kolumnen/artikel.php?storyid=2707&seite=1
    "Nehmt Eure Sprache ernst! Wer es hier nicht zu dem Gefühl einer heiligen Pflicht bringt, in dem ist nicht einmal der Keim für eine höhere Bildung vorhanden."
    "Es wurde bisher grundsätzlich immer nur die Wahrheit verboten."

    Friedrich Nietzsche
  • Tja Bobba, dar?ber habe ich auch schon sinniert und die Antwort ist: ich w?rde auf gar keinen Fall Gold kaufen und Schulden bezahlen? Wenn das Geld wenig wert ist, stehen die Schulden im Verh?ltnis dazu. Wenn man also ein Kredit bei einer Bank hat mit festverzinslichen sagen wir 5%, w?rde ich sagen, nein! Hat man jedoch einen Hypothekenvertrag, bei dem die Zinsen nach ein paar Jahren immer wieder neu geregelt werden, sieht die Sache schon anders aus oder bei einer Konto?berziehung, hier k?nnen die Zinsen ins unermessliche steigen (so habe ich es verstanden, Konto w?rde ich auf jeden Fall glatt halten!). Also w?rde ich Sorge tragen, dass ich nach M?glichkeit alles in einen Vertrag bek?me, in dem die Zinsen nicht mehr nach Gutd?nken der Bank (oder anderen) festgesetzt werden k?nnten. Aber die Krux ist, dass es bei Hypothekenvertr?gen mit Langlaufzeiten fast unm?glich ist.
    Sollte ich theoretische 10.000 ? haben, w?rde ich immer versuchen sie in eine feste W?hrung umzutauschen, in diesem Fall Schweizer Franken.
    Aber wie gesagt, dass ist nur meine Meinung und vielleicht hat jemand anderes eine viel bessere Idee!

    Ein Mini-Auszug aus einem Buch, das nat?rlich auf dem Index steht!
    ?Die Brechung der Zinsknechtschaft?
    Gottfried Feder erschienen im Jahre 1919

    (der Spruch am Ende d?rfte ja wohl jedem gel?ufig sein)

    Die Brechung der Zinsknechtschaft ist aber nicht das letzte Ziel der neuen Staatskunst, sie ist zwar die einschneidende Tat, die alle V?lker zu einigen vermag zu einem wahrhaften V?lkerbund, gegen die alle V?lker umspannende Gewaltherrschaft des Mammonismus. Aber sie ist nicht das Letzte. Dagegen mu? die Brechung der Zinsknechtschaft allen weiteren Schritten vorausgehen, weil sie, wie wir gesehen haben, das Welt?bel an der Wurzel fasst und zwar an der Hauptwurzel.
    Erst wenn die grundlegende Forderung nach Brechung der Zinsknechtschaft erf?llt ist, wird ?berhaupt erst der Weg frei zum sozialen Staat. Dies mu? klar erkannt werden und all den mammonistischen Gewalten zu Trotz durchgesetzt werden. Ein sozialistischer Staat auf mammonistischer Grundlage ? der Schrei nach Sozialisierung ist weiter nichts als der Versuch die Vertrustung aller Industrien herbeizuf?hren und ?berall Riesenkonzerne zu bilden, auf die nat?rlich auch in Zukunft wiederum trotz aller Verm?gensabgaben das Gro?leihkapital den entscheidenden Einflu? haben wird ? ist ein Unding und f?hrt mit Naturnotwendigkeit zu einem Kompromi? zwischen der bereits stark mammonistisch verseuchten Sozialdemokratie und dem Gro?kapital.
    ?..
    Diese Weltfrage ist nun vor Euch allen aufgerollt. Weltfragen werden nicht im Handumdrehen gel?st, aber die Idee ist klar wie der Tag. Und die Tat mu? sorgsam vorbereitet werden, wir m?ssen uns dar?ber klar sein, dass wir dem gewaltigsten Feind, den weltumspannenden Geldm?chten gegen?berstehen. Alle Gewalt auf der Gegenseite und auf unserer Seite nur das Recht, das ewige Recht der schaffenden Arbeit.
    Reicht mir die H?nde, Werkt?tige aller L?nder, vereinigt Euch!
    "Nehmt Eure Sprache ernst! Wer es hier nicht zu dem Gefühl einer heiligen Pflicht bringt, in dem ist nicht einmal der Keim für eine höhere Bildung vorhanden."
    "Es wurde bisher grundsätzlich immer nur die Wahrheit verboten."

    Friedrich Nietzsche