Ich war mal auf einem Vortrag von R?diger Nehberg, ein bekannter Survivalist (zumindest die Hamburger hier sollten ihn kennen). Das war auschlaggebend f?r mein weiteres Interesse in dieser Richtung, woraufhin ich mir das Buch ,Lexikon des ?berlebens - Das Survival-Handbuch f?r Krisenzeiten' von Karl L. von Lichtenfels gekauft habe. Ich w?rde es ja gerne scannen, aber das ist mir mangels funktionsf?higem Scanner und OCR-Software leider nicht m?glich.
Professioneller Schutzraumbau an sich ist nicht billig, die alternative ist der Eigenbau. Im Kriegsfall ist es dem T?V oder so auch egal, ob der Schutzraum den Vorschriften entspricht, Hauptsache man ?berlebt. Deswegen schreibe ich mal den Artikel zum Thema aus o.g. Buch ab.:
,,Schutzraum
Vorbemerkung: Bitte beachten Sie beim Bau eines Schutzraumes die gesetzlichen Vorschriften oder Empfehlungen (>>technisches Regelwerk<<) sowie etwaige F?rderungsm?glichkeiten Ihres Landes! Informationen dazu geben die im Adressverzeichnis erw?hnten Zivilschutzorganisationen.
In den letzten Jahren wurden Schutzr?ume vor allem im Hinblick auf die Gefahr eines Unfalls in einem nahen Kernkraftwerk diskutiert. Ein Schutzrsaum sollte seine Insassen aber nicht nur vor Strahlung, sondern auch vor Feuer, Explosionen, B- und C-Waffen, Auswirkungen von Erdbeben, St?rmen usw. sch?tzen. Er wird insbesondere in der von vielen Sehern vorhergesagten >>Staubnacht<< (dreit?gige Finsternis) von Bedeutung sein, in der die Luft durch giftige Gase verpestet ist.
Besteht die Gef?hrdung durch ionisierende Strahlung lediglich in einem besch?digten Kernkraftwerk, oder befinden Sie sich mehrere hundert Kilometer von der Kernwaffenexplosion entfernt, mag ein massives Haus, dessen Fenster gut schlie?en und mit breitem Klebeband abgedichtet werden, bereits gen?gend Schutz bieten. Die Strahlenbelastung verglichen mit der im Freien sinkt im Inneren massiver Geb?ude n?mlich auf unter 1%. Auch sprechen viele Seher davon, man solle die Fenster geschlossen halten, was bedeutet, dass auch manche H?user stehenbleiben und ein ?berleben des Impakts erm?glichen werden.
Im allgemeinen ist es aber sicherer, unter die Erde zu gehen. Ein bis zwei Meter feuchten Erdreichs geben einen sehr guten Schutz vor den Auswirkungen der Anfangsstrahlung ab, und wenn die Konstruktion durch Risse infolge der Beben undicht wird, ist dies unter der Erde ebenfalls weniger schlimm.
In den USA, dem Land der unbegrenzten M?glichkeiten, bauen >>Survivalists<< derzeit an den abenteuerlichsten Konstruktionen, um die kommenden Kataklysmen zu ?berleben. Geodesische Konstruktionen oder monolithische Kuppeln (besonders g?nstige Statik) aus Stahlbeton werden in den Boden eingelassen und mit Autositzen ausgestattet. Angeschnallt und mit Sturzhelm versehen, warten die Leute dann auf den >>Polsprung<<. Andere wollen sich in Gelee oder auf riesige Federn betten oder suchen in elastischen H?ngematten Schutz.
In Deutschland und ?sterreich verf?gen nur wenige Haushalte ?ber einen vorschriftsm??igen Grundschutzraum (Schutz gegen herabfallende Tr?mmer, Brandeinwirkung, radioaktive Niederschl?ge und B- und C-Waffen): Nur jedem Drei?igsten steht ein Schutzraum zur Verf?gung; im Vergleich dazu die Bev?lkerungsabdeckung der Schweizer Schutzr?ume: ?ber 95 %!
Mit einigen Ma?nahmen l??t sich ein bereits bestehender Raum zum Schutzraum ausbauen:
*Adaptierung eines vorhandenen Raumes als Schutzraum. Im Keller eines Hauses (oder notfalls im Hausinneren) versieht man einen fensterlosen Raum ohne Gas-, Wasser- oder Heizungsrohre mit einem h?ndisch zu betreibenden Schutzrauml?fter (Sandfilter). Ventilation ist nicht nur zum Sauerstoffaustausch wichtig, sondern - insbesondere bei warmem Klima - auch um W?rme und Wasserdampf abzuf?hren. Wenn n?tig, W?nde verst?rken. In R?umen mit mehr als 3 m Durchmesser die Decke mit Quer- und St?tzbalken (diesen auch am Boden fixieren) abst?tzen. Man rechnet 0,6 m? Fl?che bzw. 1,4 m? Luftraum pro Person. Liegt der Kellerraum teilweise ?ber Grundniveau, d?mmt man die entsprechenden Mauerteile bzw. Kellerfenster mit Sands?cken, gef?llten Wasserbeh?ltern (zugleich Trinkwasservorrat, wenn gut dichtend), Ziegeln oder einer Erdansch?ttung. Um der Erd-, bzw. Sandansch?ttung Halt zu geben, kann man auch Autoreifen stapeln und mit dem Material f?llen.
Eine brandbest?ndige, verwindungsfreie und gasdichte Schutzraumt?r w?re optimal. Sie soll sich nach au?en ?ffnen. Herk?mmliche T?ren werden m?glichst gut abgedichtet.
Ein Notausgang (Fluchtr?hre) ins Freie sollte zweimal abgewinkelt sein. Der einfachste Notausgang besteht aus einem Loch, das mit einer falschen Wand (Holzbrett) abgedeckt ist, hinter dem sich ein mit Schotter gef?ller Gang zur Oberfl?che befindet. Im Notfall l?sst sich die Scheinwand entfernen und der Gang freischaufeln, indem man den Schotter ins Innere des Schutzraumes gr?bt. Bei Reihenh?usern kann man mit dem Nachbarn als Fluchtweg einen Wanddurchbruch ins Nebenhaus planen.
Eine gewisse Grundausstattung des Schutzraumes ist sinnvoll, auch wenn im letzten Moment noch einiges aus dem Haushalt mitgebracht werden kann: Schlafgelegenheiten und Decken, Lebensmittel und Wasser (f?r mindestens drei Wochen), Radio, Campingtoilette, Hygieneartikel usw. (siehe dazu die Checklisten). Zum Ausbau sollten nur feuerfeste Baustoffe verwendet werden. Wenn die Bedrohungslage es erlaubt, sollte die Mitben?tzung anderer Kellerr?ume oder Wohnr?ume (K?che, Bad, WC) als bedingte Schutzr?ume mitbedacht werden. Das erleichtert die Zeit der Isolation.
*Erdbunker als Behelfsschutzraum: Ein einfacher Erdbunker bietet Schutz gegen radioaktiven Fallout, W?rmestrahlung und Splitter. Es besteht auch ein gewisser Schutz gegen die Einwirkung von chemischen und bakteriologischen Kampfstoffen bzw. gegen vulkanische Emissionen. Das Tragen von (improvisierter) Schutzkleidung und einer ABC-Schutzmaske ist dennoch anzuraten.
Der Waldviertler Seher sah sich in einer seiner Visionen einen solchen Erdbunker bauen und darin auch ?berleben, obwohl sein Gebiet anscheinend besonders gef?hrdet ist.
Cresson Kearny geht in seinem empfehlenswerten Buch Nuclear War Survival Skills von einer Flucht aus der Stadt in der letzten Minute aus. Das Buch enth?lt genaue Bauanleitungen f?r einfach zu errichtende Behelfsschutzbunker: Man sucht eine Stelle, wo man gut graben kann (wenig Steine und Baumwurzeln), und die m?glichst weit von H?usern, B?umen und anderen brennbaren Gegenst?nden entfernt ist. Die Erde darf jedoch auch nicht zu locker sein. Dann hebt man einen an der Basis ca. 1,10 m breiten, 1,4 m hohen Graben aus. Die L?nge richtet sich nach der Anzahl der Personen (ca. 5,5 m f?r sechs Personen). An einem Ende des Grabens gr?bt man im Boden weitere 70 cm tiefer, damit jeder Insasse ab und zu aufstehen und sich strecken kann. Man kann die W?nde innen mit Plastikfolien oder Bettzeug bedecken, das ist aber nicht unbedingt n?tig. Man f?llt eine Reihe von 2 m langen und 10 cm starken Baumst?mmen und schleppt sie (zu zweit, mittels Kette oder Seil) herbei. Die St?mme werden ?ber den Graben gelegt (siehe Abbildung 128 [zu sehen ist ein Graben mit quer dar?bergelegten St?mmen, nicht l?ngs des Grabens]) und mit einer Plane abgedeckt. Darauf kommt ein kleiner H?gel mit einem Teil des Aushubs, ?ber den eine weitere Plastikfolie (oder Rettungsdecke) als Dach gelegt wird. Diese wird mit dem gr??eren Teil des Aushubs bedeckt. An den beiden Enden des Aushubs bleiben Ausstiege frei, die mit Planen ?berdacht werden. Ein solcher Bunker kann den Schutzfaktor 300 aufweisen.
Statt der Baumst?mme kann man auch stabile T?rbl?tter verwenden, die man ?ber den Graben legt - oder im Extremfall einfach das Auto ?ber den Graben fahren. Zur L?ftung kann man den von Kearny beschriebenen KAP-L?fter bauen oder - erst bei akuter Atemnot - Luft durch Kunststoffrohre einleiten (Luft mit einem F?cher hinausdr?cken), wobei die ?ffnung des Ventilationsrohres au?erhalb des Schutzraumes zum Boden weisen muss, damit kein Fallout hineinf?llt.
Bunker, die auch die Druckwelle und die Hitzestrahlung einer nahen Detonation aushalten sollen (Expedient Blast Shelters), sind ein wenig aufw?ndiger zu errichten (Anleitungen im Buch von Kearny).
*Container als Schutzraum: Intermodale Frachtcontainer (ISO-Container, Connex-Container) stellen gasdichte, hochstabile Stahlkonstruktionen dar, die sich theoretisch mit den gleichen Methoden zu einem Schutzraum ausbauen lassen. Ma?nahmen gegen Rost sind notwendig. Dazu kann ein Anstrich mit Rostschutzfarbe oder Teer gemacht oder eine Opferanode angebracht werden. (Eine Opferanode ist einfach ein St?ck aus einer Zn- oder Mg-Legierung - z.B. 91 % Mg, 6 % Al, 3 % Zn -, die den Pluspol einer nat?rlichen elektrolytischen Zelle bildet. Dadurch flie?t ein Strom zum sch?tzenden Eisen- oder Stahlgegenstand und verhindert dessen Korrosion. Die Anode verzehrt sich dabei langsam und muss dann ersetzt werden.) Die Innenw?nde werden mit Styropor-Platten verkleidet oder mit speziellem Schaum ?berzogen. Erdeinlagerung ist ratsam. Der Ausstieg erfolgt dann ?ber einen senkrecht angebrachten Schacht mit zwei Luken. Bel?ftung ?ber ein Zu- und ein Abluftrohr und eine Sandfilteranlage.
*Monolithische Kuppel im Eigenbau: Ein kuppelf?rmiger Schutzraum kann beispielsweise auf folgende Weise gebaut werden: Man ben?tigt 65 gleich lange Stahlrohre. 30 davon beschneidet man auf 88 % dieser L?nge. Nach Abbildung 131 [zu sehen ist m.E. ein Pentagondodekaeder aus Stahlrohren, eine sog. geodesische Kuppel] beginnt man einen Kreis aus 10 Rohren mit 100 % der L?nge aufzulegen; die Rohre werden durch innen durchlaufende Seile zusammengehalten [innerhalb der Rohre, nicht innerhalb des Kreises]. Dann arbeitet man sich nach oben weiter. Sind alle Rohre verbunden, verkleidet man das Ger?st mit Drahtgitter und Plastikfolien und ?bergie?t es mit Beton, nicht ohne vorher noch T?r bzw. Luke und Ventilationsrohre einzubauen. Die Kuppel wird mit Schutzanstrichen versehen oder mit Plastikfolien abgedeckt und mit Erdreich zugesch?ttet. Details zu dieser Bauweise sind unter der angef?hrten Adresse im Internet zu finden.
http://www.monolithicdome.com/ "
Ich selbst empfehle auch den Ausbau einer Grube mit Fertig-Stahlbeton Teilen. So kann man das ganze etwas komfortabler gestalten.
Internet-Adressen betreffs Schutzraumbau und -technik, Bevorratung u.?.:
http://www.enforcer.de/
http://www.innova-zivilschutz.com/
http://www.seba.at/ = alles zum Thema Schutzraum
http://www.luwa.at/ = Filteranlagen
http://www.lunor.ch/ = Schutzraum-Teile, Zivilschutz-Anlagen etc.
http://www.mengeu.ch/ = Schutzraumtechnik
F.f.
P.S.: Ich wusste nicht, wo ich den Artikel sonst hinschreiben sollte. Also ans Schwarze Brett damit
Wo wir sind, da ist immer auch Ägypten.
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