Forrester untersucht Gr?nde f?r den Apple-Kult
Apples Kultstatus und dem enormen Erfolg in j?ngster Zeit versucht Harris Collingwood in einem Artikel des Forrester Magazine auf den Grund zu gehen. Er will darin die Frage beantworten, wieso die Jobs-Company trotz des derzeit vergleichsweise geringen Marktanteils bei Computern eine derart positive ?ffentliche Wirkung erzeuge.
Anzeige
Journalisten, die Apples Status als beste Organisation der Geschichte ankratzen, w?rden regelm??ig anschlie?end von selbsternannten "Mac Marines" mit E-Mails und Telefonanrufen bel?stigt, wundert sich Collingwood. W?hrend Microsoft jede ?ffentliche Kehrtwende oder eine Bedr?ngung der Konkurrenz angekreidet werde, komme Apple bei vergleichbaren Aktionen unbeschadet davon.
Dabei h?lt der Hersteller von Computern "for the rest of us" einfach nur einige Regeln ein, die Collingwood als die "Five Rules of Cool" bezeichnet:
1. Gro?artigkeit ?bertrifft alles
Steve Jobs' Gesp?r f?r herausragende Produkte mache einen Gro?teil der St?rke von Apples Marke aus. Auch der ein oder andere spektakul?re Fehlschlag wie beispielsweise der Newton, Vorl?ufer aller PDAs, oder der l?fterlosen G4-Cube sei Apples Image sogar noch zutr?glich.
2. Sich f?r eine Geschichte entscheiden und dabei bleiben
Das Selbstbildnis als permanenter Underdog entsprang dem legend?ren Werbespot f?r den Macintosh w?hrend des Super Bowls 1984, der vielen als der einflussreichste ?berhaupt gilt. Seitdem habe sich Apple das Image bewahren k?nnen, einfach anders zu sein als der Rest.
3. Sich seine Freunde gut aussuchen
Wenn U2-Frontmann Bono den iPod als sch?nstes Produkt seit der elektrischen Gitarre preist oder TV-Serienstars auf iBooks tippen, jedesmal profitiert das Apfelimage gewaltig. Durch die "Think Different"-Poster mit Einstein, Ghandi oder Miles Davis falle einiges von deren Glanz auch auf Apple.
4. Sich seine Feinde noch besser aussuchen
Als ersten Feind suchte sich Apple in den 1980er Jahren ausgerechnet den damaligen Computermonopolisten IBM aus. Als Nachfolger taugte Microsoft w?hrend der 90er auch nicht schlecht als Feindbild. Gegen derart unsympatische Mitbewerber lasse sich ein sp?rlicher Marktanteil als Tugend verkaufen.
5. Seine Verb?ndeten die Drecksarbeit ?bernehmen lassen
Apple sei nur selten selbst gegen Konkurrenten vorgegangen, sondern ?berlie? die unangenehme Aufgabe in der Vergangenheit lieber anderen. Als Microsoft 1997 Apple-Anteile f?r 150 Millionen US-Dollar ?bernahm und damit einer drohenden Pleite zuvorkam, sei Sun-CEO Scott McNealy den Part des lautstarken Microsoft-Bashers zugefallen ? die Erw?hnung der einzigen Alternative habe sich er?brigt.
?brigens m?sse ein gr??erer PC-Marktanteil Apple nicht unbedingt zum Vorteil gereichen: So hatte 1981 IBMs PC einen Marktanteil bei Microcomputern von 2,5 Prozent, der Apple II kam auf 15 Prozent und Atari konnte mit der 400/800-Serie 21 Prozent des Marktes beanspruchen. Dies entspricht noch nicht dem Underdog-Image von 1984. Ebenso wenig wie die derzeitige Marktdominanz von 75 Prozent bei MP3-Playern in den USA ? Tendenz steigend. Wie man an den diversen Verfahren gegen Microsoft sehen k?nne, sei ein Monopol im PC-Markt durchaus schwierig zu handhaben.
Collingwood glaubt, dass die f?nf Regeln zwar keine Garantie darstellten, aber CEOs dabei behilflich sein k?nnten, ihr Unternehmen au?erhalb des Mainstreams zu platzieren und es au?erdem jedweder Kritik zu entziehen. Allerdings m?ssten die Produkte dann auch ebenso gut sein wie die von Apple.
Und hier mal der Link zu dem "Legend?ren Werbespot":
apple-history.com/?page=gallery&model=1984&format=large