Wozu arbeiten? ;-)

Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

  • Wozu arbeiten? ;-)

    Hier mal ein Rundschreiben von till abele was garantiert zum diskutieren anregt.

    "G?tz Werner ist Unternehmer und Inhaber der DM-M?rkte. Weil seine Gedanken und seine Gesch?ftsf?hrung so fortschrittlich sind, bin ich der Meinung, dass sie gelesen werden m?ssen. Die Gedanken erinnern stark an Joytopia, doch sie sind meiner Meinung nach realistischer. Das Interview hat Herr Iwersen gehalten, doch ich wei? leider nicht, wer das ist. Doch zuerst eine kurze Vorstellung von G?tz Werner. Viel Freude beim Lesen.

    Seine au?ergew?hnliche Art der Unternehmensf?hrung l?sst daher heute bundesweit aufhorchen. Er wendet dar?ber hinaus ein betont unautorit?res F?hrungskonzept an, das er ?Dialogische F?hrung" nennt. Es beruht auf den Grundwerten von Verst?ndnis und Respekt: anstelle der Anweisung setzt man bei dm auf den Dialog. Hervorzuheben ist auch, dass alle Lehrlinge, bei dm Lernlinge genannt, w?hrend ihrer Ausbildung ein mehrw?chiges Theaterprojekt absolvieren. Sie sollen dadurch ?Team- und Kommunikationsf?higkeit, Konfliktf?higkeit, die F?higkeit, sich in andere Menschen hineinzuversetzen, zielgerichtetes wie situationsangemessenes und flexibles Handeln" ein?ben. Auf diese Weise werden sie mit einem Gesch?ftsmodell vertraut gemacht, das sich als ?lernendes Unternehmen" versteht, um wegen den permanent sich ver?ndernden Marktbedingungen flexibel und effizient handeln zu k?nnen. Als geradezu revolution?r zu bezeichnen ist auch die ausdr?ckliche Absicht Werners, "Offenheit f?r Neues" zu f?rdern. Im durchschnittlichen Betriebsalltag ist dagegen Offenheit v?llig unerw?nscht und wird denn auch meist als negativ empfunden. Wie eine arbeitspsychologische Studie ergeben hat [1], sind die meisten Mobbing-Opfer ?offen f?r neue Erfahrungen" (gewesen). Auch die Filialleiter von dm kamen am Anfang nur sehr schwer mit dieser Umstellung zurecht. Werner sprach sich 2005 ?ffentlich f?r ein Grundeinkommen aus.

    Werner ist ein bekennender Anthroposoph und richtet seine Unternehmensphilosophie nach den Prinzipien von Pers?nlichkeitsentwicklung, Vertrauen und Kreativit?t aus. Daher sieht er auch in seinen Mitarbeitern keine Personalkosten, sondern "Kreativposten" mit "Mitarbeitereinkommen". Pr?mien- und Bonussysteme betrachtet er als permanentes "Misstrauen" gegen?ber der Leistungsbereitschaft seiner Mitarbeiter (Stg. Ztg., 21.5.03). Dennoch wird am Ende eines jeden Tertials eine sogenannte "Tertialabschlusszahlung" (in variabler H?he) an diejenigen Mitarbeiter ausgezahlt, deren Filiale das geplante Ziel erreicht oder ?berschritten hat. Schlie?lich f?rdert Werner auch kulturelle und soziale Projekte wie den Hermann-Hesse-Literaturpreis.

    Heute bestimmen die dm-Filialen vor Ort selbst ihr Sortiment, ihre Dienstpl?ne, zum Teil die Vorgesetzten und sogar die Geh?lter. Keine deutsche Gro?handelsunternehmung ?berl?sst ihren Mitarbeitern soviel Spielraum f?r Entscheidungen. Die Ergebnisse sind u.a. die niedrigsten Preise bei vielen Produkten und eine hohe Zufriedenheit der Mitarbeiter und Kunden.

    Hier das Interview



    "Die Wirtschaft befreit die Menschen von der Arbeit" Deutschland braucht ein B?rgergeld und nur noch eine Steuer

    Alle Politiker sind sich einig: Das wichtigste in Deutschland ist die Bek?mpfung der Arbeitslosigkeit. Die Drogeriemarktkette DM ist ein Unternehmen, bei dem seit Jahren neue Stellen geschaffen werden. Doch im Gespr?ch mit S?nke Iwersen ?berrascht der Gr?nder G?tz Werner mit ungewohnten Ansichten.

    Herr Werner, wie wichtig ist Ihnen die Schaffung neuer Arbeitspl?tze?

    ?berhaupt nicht wichtig. Sonst w?re ich ja ein schlechter Unternehmer. Als solcher habe ich meine Aufgaben zu erf?llen.

    W?re es nicht Ihre vornehmste Aufgabe, Arbeitspl?tze zu schaffen?

    Ich muss wirklich sagen, dass ich dieses Gerede von der Schaffung neuer Arbeitspl?tze langsam nicht mehr h?ren kann. Warum wird dem so wenig widersprochen? Die Wirtschaft hat nicht die Aufgabe, Arbeitspl?tze zu schaffen. Im Gegenteil. Die Aufgabe der Wirtschaft ist es, die Menschen von der Arbeit zu befreien. Und das ist uns in den letzten 50 Jahren ja auch grandios gelungen.

    Sie finden Arbeitslosigkeit grandios?

    Moment. Noch keine Generation in Deutschland musste jemals so wenig arbeiten und hatte gleichzeitig einen solchen Lebensstandard wie wir heute. Als ich ins Gymnasium ging, hatten zwei Kinder in der Klasse einen Fernseher und bei zwei Kindern in der Klasse hatten die Eltern ein Auto. Bei meinen Kindern heute gibt es wahrscheinlich zwei Elternh?user, die keine zwei Autos haben. Und vielleicht zwei Elternh?user, die keine zwei Fernseher haben.

    Aber der Wohlstand kommt doch von Arbeit, nicht von Arbeitslosigkeit. Wie schaffen wir es, dass wieder mehr Arbeitspl?tze entstehen?

    Das ist nicht die Frage, die sich ein Unternehmer stellt. Kein Unternehmer ?berlegt sich morgens, wenn er in den Laden kommt: Wie kann ich heute m?glichst viele Menschen besch?ftigen? Allein die Vorstellung ist schon absurd.

    Die Frage lautet umgekehrt: Wie kann ich mit einem m?glichst geringen Aufwand an Zeit und Ressourcen m?glichst viel f?r meine Kunden erreichen? Wie kann ich den Laden besser organisieren? Und besser organisieren hei?t immer, Arbeit einzusparen. Das ist ein absolutes unternehmerisches Prinzip.

    Aber Herr Werner. Sie haben bei DM in den letzten Jahren doch selbst tausende von Arbeitspl?tzen geschaffen.

    Ja schon. Aber unser Unternehmen ist deswegen erfolgreich, weil es produktiver ist als andere. Weil es produktiver ist, w?chst es. Weil es w?chst, schafft es Arbeitspl?tze. Aber die gehen zu Lasten der Arbeitspl?tze bei den Unternehmen, die weniger produktiv sind. Volkswirtschaftlich gesehen f?hrt Erfolg bei ges?ttigten M?rkten immer zum Abbau von Arbeitspl?tzen.

    Sie halten f?nf Millionen Arbeitslose also f?r einen Beweis der Leistungsf?higkeit der deutschen Wirtschaft?

    Zumindest ist es ein Ausdruck der Produktivit?tsentwicklung. Und eine Produktivit?tsentwicklung ist immer ein Fortschritt. Ich erinnere mich daran, dass meine Mutter 1959 einen VW-K?fer bestellt hat. Da betrug die Lieferzeit 13 Monate. K?nnen Sie sich das heute noch vorstellen?

    Kaum.

    Sehen Sie. Und Anfang der 70er Jahre warb die Post mit dem Motto: Fasse dich kurz. Der Grund war, dass st?ndig die Leitungen belegt waren und die Leute sich die Finger wund w?hlten. Stellen Sie sich mal vor, die Telekom oder Vodafone w?rden heute mit solchen Werbespr?chen kommen. Das ist gar nicht denkbar.

    Sie wollen sagen, dass es uns heute besser geht als fr?her.

    Wir leben quasi in paradiesischen Zust?nden. Denn wir sind heute in der Lage, weit mehr zu produzieren, als wir sinnvoll verbrauchen k?nnen. Ein Beispiel: W?re die Wiedervereinigung 20 Jahre fr?her gekommen, h?tte es in Deutschland riesige Mangelerscheinungen gegeben. 1970 war die Wirtschaft noch nicht so weit, mal eben 17 Millionen Menschen mitzuversorgen. 1990 funktionierte das doch erstaunlich glatt. Niemand im Westen musste einen Mangel erleben.

    Daf?r sind heute im Osten 20 Prozent der Menschen arbeitslos.

    Ja, schlimm genug. Aber diese ganze Diskussion um die Bek?mpfung der Arbeitslosigkeit f?hrt ins Nichts. Und jeder, der etwas von Wirtschaft versteht, wei? doch eines: Die Zeit der Massenarbeit ist vorbei. Ich war gerade in Island. Doch hat mir ein Fischer erz?hlt, dass die Isl?nder heute dank Fabrikschiffen mit einem Viertel der Arbeiter vier mal so viel Fisch produzieren wie vor 30 Jahren. Verstehen Sie? 75 Prozent der Leute werden einfach nicht mehr gebraucht. Solche Beispiele gibt es ?berall. Unsere F?higkeit, Dinge zu produzieren, ?bersteigt unseren Bedarf, Dinge zu konsumieren. Das ist eine ganz einfache Tatsache, und keine Arbeitsmarktreform kann daran etwas ?ndern.

    Trotzdem fordern Politiker, Wirtschaftsverb?nde und Gewerkschaften st?ndig bessere Rahmenbedingungen, damit mehr Arbeitspl?tze entstehen k?nnen.

    Ich wei?. Aber wir m?ssen uns doch fragen: Was ist eigentlich die Aufgabe der Wirtschaft? Es gibt zwei Aufgaben.

    Die erste: Sie muss die Menschen mit G?tern und Dienstleistungen versorgen. Und nie in der Geschichte hat die Wirtschaft diese Aufgabe so gut erf?llt wie heute. Wir sehen doch den totalen ?berfluss. Obwohl die meisten Fabriken l?ngst nicht ausgelastet sind, wird alles produziert, was man sich w?nschen kann.

    Produziert schon. Aber die Leute haben nicht genug Geld, es zu kaufen.

    Aha! Jetzt kommen wir zur zweiten Aufgabe: Die Wirtschaft muss die G?ter nicht nur produzieren. Sie muss die Menschen auch mit ausreichend Geld ausstatten, um zu konsumieren.

    Ausstatten? F?r Geld muss man arbeiten.

    Ja, ja. Und wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen, nicht wahr? Dieses Denken sitzt immer noch tief in den K?pfen. Aber damit kommen wir heute nicht mehr weiter.

    Also wollen Sie das Geld einfach verteilen? Das ist doch naiv.

    Meinen Sie? Lassen Sie mich bitte auf folgendes Ph?nomen hinweisen: Warum gehen in Deutschland Baufirmen zu Grunde, obwohl es im Stra?enbau dringenden Bedarf gibt und wir die Leistung erbringen k?nnten?

    Weil der Staat kein Geld hat, die Firmen zu bezahlen.

    Ja. Aber dieser Irrtum kommt zu Stande, weil alles immer durch den Geldschleier gesehen wird. Der Lebensstandard einer Gesellschaft h?ngt doch davon ab, wie viele G?ter sie produzieren kann. Nicht davon, wie viele sie finanzieren kann.

    Nicht?

    Nein. Nehmen Sie die fr?here DDR. Dort gab es Geld im ?berfluss, aber man konnte sich nur sehr wenig kaufen. Also was ist wichtiger: Das Geld? Oder die G?ter?

    Was also schlagen Sie vor? Die Maschinen arbeiten, und der Staat verteilt das Geld, damit die B?rger konsumieren k?nnen?

    So ?hnlich. Wir brauchen das bedingungslose B?rgergeld. Eine Lebensrente f?r jeden B?rger. Selbstverst?ndlich k?nnen solche Ver?nderungen nur schrittweise ?ber einen l?ngeren Zeitraum eingef?hrt werden.

    Wie hoch soll dieses B?rgergeld denn sein?

    Hoch genug, um die Grundbed?rfnisse zu decken. 1300 bis 1500 Euro.

    Sch?ne Idee. Und wie wird das finanziert? Sagen Sie jetzt bitte nicht, wir brauchen mehr Steuern.

    Keine Angst. Ich bin daf?r, alle Steuern abzuschaffen. Bis auf eine: die Mehrwertsteuer.

    Und wie hoch soll die dann sein?

    Das k?nnten bis zu 48 Prozent sein.

    Sie machen Witze.

    Nein. Z?hlen Sie doch mal alle Steuern und Sozialleistungen zusammen. Da haben wir doch schon eine Staatsquote von rund 48 Prozent. Wenn die nur noch ?ber die Mehrwertsteuer zu finanzieren w?re, h?tte das riesige Vorteile.

    Welche denn?

    Die Mehrwertsteuer ist die einzige Steuer, die den Wertsch?pfungsvorgang nicht behindert, nicht bremst, nicht verzerrt. Das hei?t: die ganze Produktion wird steuerfrei gehalten und es kann unbehindert investiert werden.

    Also noch mehr Entlastung f?r die Unternehmen und noch mehr Belastung f?r die Verbraucher?

    Nein. Einfach mehr Klarheit und mehr Fairness. Ich wei?, dass Politiker unterschiedlichster Couleur fordern: Wir m?ssen die Reichen besteuern, die Unternehmen m?ssen wir besteuern und damit den kleinen Mann entlasten. Das ist eigentlich eine L?ge. Warum? Weil Unternehmer und Unternehmen faktisch keine Steuern bezahlen.

    Da werden Ihnen einige Unternehmerkollegen widersprechen.

    Jammern geh?rt zum Handwerk. Aber jeder Unternehmer wei?, was man mit Steuern macht: Man muss sie einkalkulieren. Alle Steuern, die die Unternehmen zahlen, flie?en in die Preise f?r die Produkte ein. Letzten Endes zahlt immer der Verbraucher.

    Was w?re also der Vorteil, alle Steuern in der Mehrwertsteuer zusammenzufassen?

    Na, der ganze gewaltige Verwaltungsapparat des Staates w?rde zusammenschnurren. Denken Sie mal daran, wie viele Beamte ihre Zeit damit verschwenden, die Steuern zu erheben, auszurechnen und zu ?berpr?fen. Das w?re alles ?berfl?ssig.

    Welche anderen Vorteile h?tte Ihr Plan?

    Dass die Importe endlich mal richtig besteuert werden. Die billigen Textilien aus China oder Rum?nien kommen doch nur so billig hier an, weil sie nur mit einer Mehrwertsteuer von 16 Prozent belastet sind. In jedem Produkt stecken Infrastrukturkosten. Aber die Infrastruktur in Deutschland ist nat?rlich teurer als die in China. Anders herum w?rden die deutschen Exporte extrem attraktiv, weil sie von Steuern v?llig unbelastet w?ren. Au?erdem w?rden die Arbeitskosten extrem sinken, weil ja das B?rgergeld auf die Einkommen angerechnet w?rde.

    Wie soll das funktionieren?

    Nehmen wir an, eine Krankenschwester verdient 2500 Euro. Nach Abzug des B?rgergeldes von 1300 Euro m?sste das Krankenhaus ihr noch 1200 Euro bezahlen. Sie h?tte danach gleich viel, aber ihre Arbeitsleistung w?re f?r das Krankenhaus viel leichter zu finanzieren. Das B?rgergeld w?rde die arbeitsintensiven G?ter und Dienstleistungen entlasten und dadurch den Arbeitsmarkt enorm beleben. Insgesamt w?rden die Preise dadurch gleich bleiben, denn der Staat m?sste ja das zu zahlende B?rgergeld ?ber die Mehrwertsteuer wieder refinanzieren.

    Aber wer wird denn in Zukunft noch arbeiten, wenn er f?r 1500 Euro auch zu Hause bleiben kann?

    Sie untersch?tzen den immateriellen Wert der Arbeit. Viele Menschen haben sehr viel Spa? an ihrer Aufgabe. Denken Sie auch an alle sozialen Berufe und die ganze Kulturarbeit. Da gibt es einen riesigen Bedarf in der Gesellschaft, der endlich finanzierbar w?re.

    Und die langweiligen, die unangenehmen Jobs?

    Die m?ssten dann eben h?her entlohnt werden, wenn wir sie ben?tigen. Nat?rlich wird es dann zuk?nftig Berufe und auch Unternehmen geben, denen es schwer fallen wird, Menschen zu finden. Warum? Weil ja die Menschen dann nicht mehr arbeiten werden, weil sie m?ssen, sondern weil sie in ihrer Arbeit eine Sinnerf?llung erleben. Und auch, weil es ihnen Spa? macht.

    Herr Werner, alle sprechen von der Krise. Wer Ihnen zuh?rt, k?nnte denken, es geht Deutschland ausgezeichnet.

    Das stimmt ja auch. Unser Land hat noch nie so viel Wohlstand produziert wie heute. Wir haben nur Schwierigkeiten, den Wohlstand zu verteilen. Das sind wir einfach nicht gewohnt.

    Also keine Krise?

    Jedenfalls keine Wirtschaftskrise. Die Frage, die mich wirklich umtreibt, ist eine andere. Wir steuern auf eine Gesellschaft zu, in der die Arbeit verschwindet. Und die Frage ist nur, was die Menschen dann alle mit ihrer Zeit anfangen. Das ist eine Kulturfrage. Das Problem, das wir haben, liegt nicht auf dem Arbeitsmarkt sondern eigentlich in der Kultur. Leider ist dieses Thema im Bewusstsein der Gesellschaft kaum vorhanden. Aber genau hier m?ssen wir ansetzen."
  • ... Da ist genau die richtige Politik. Ich habe gerade ein Mail an verschiedene wichtige Personen gesendet, die das mal lesen sollen...,wenn sie es nicht bereits kennen und ignorieren, da sie anderes im Kopf haben, als den B?rger zu helfen..
    "Mann muss das Wahre immer wiederholen, weil auch der Irrtum um uns herum immer wieder gepredigt wird.
    Und zwar nicht von einzelnen, sondern von der Masse"

    NON NOBIS DOMINE, NON NOBIS, SED NOMINI TUO DA GLORIAM
  • Ein sehr interessanter Ansatz... mit einer gewissen ?bergangszeit lie?e sich das glaube ich auch realisieren. Endlich mal jemand der mit neuen Ideen daherkommt und nicht nur am alten System festh?lt, das wie wir alle wissen ja nicht mehr wirklich funktioniert. Aber der Aufschrei der meisten B?rger w?re weit zu h?ren! *grins
  • Sch?ne Utopie!

    Hallo liebe Interessierte,

    meines Erachtens hat die obige Ausf?hrung gleich mehrere fette Haken.

    Als erstes die Argumentation: "Wir produzieren mehr, als wir verbrauchen k?nnen. Darum ist genug wirtschaftliche Leistungsf?higkeit da, um den B?rgern f?r ihre blo?e Existenz 1500 Euro zu zahlen"

    Unsere Produktion l?uft noch immer im gro?en Ma? auf Kosten der Umwelt. Noch immer wird die Devise "Wirtschaftswachstum" ausgegeben. Jetzt produzieren wir mehr, als wir verbrauchen und dieser Zustand soll dadurch zementiert werden, dass jeder B?rger mit einem Festgeld alimentiert wird?
    Wenn das erreicht ist, ist ein kleiner werden des Wirtschaftskreislaufs nicht mehr m?glich, denn wer soll denn dann mit einem kleineren B?rgergeld zurecht kommen? Eine h?chst verwerfliche Logik!

    Zweitens: Das Grundeinkommen, das gibt es schon, nur wird es Sozialhilfe genannt. Nebenher all die Staatskosten die in die Sozialsysteme flie?en, weil die Kosten ?ber Lohnbesteuerung der Arbeitnehmer nicht mehr getragen werden k?nnen.

    Drittens: Herr Werner geht von einer "freien " Marktwirtschaft aus, wo jeder nach seinen M?glichkeiten versucht das Maximum rauszuholen. Aber er vergi?t die Parasiten, die das Wirtschaftswesen l?ngst zu ihrem Nutzen verbogen haben und mehr Geld absch?pfen, als ihnen zusteht. Zu nennen w?ren da die Lobbyisten mit ihrem Zugriff auf Politiker und Gesetzgebung. Die Verbandsfunktion?re, denen der Erhalt und Ausbau ihrer Posten wichtiger ist, als im Sinne der Vertretenen zu DEREN Nutzen zu agieren, Politiker die Wissen, dass das System am Ende ist, aber weiterwursteln wie bisher, weil sie den Entg?ltigen Einkommenszusammenbruch f?r sich selbst noch Mal 4 Jahre rausschieben k?nnen. Na und zuletzt, die, die nicht genannt werden wollen, aber so viel Geld/Macht haben, das sie jedes florierende Staatswesen aufkaufen und destabilisieren k?nnen.

    Viertens: Eine Utopie mag f?r sich allein gesehen schl?ssig sein. Es gibt aber ein einfaches K.O.-Kriterium, n?mlich, kann ich die Utopie mit allen vorhandenen Menschen der Gegenwart umsetzen? Leider wird eine Ver?nderung nur von denen begr??t, die f?r sich selbst den h?chsten Nutzen aus dem neuen System ziehen k?nnen. Von allen anderen wird es erst Mal abgelehnt.

    F?nftens: Geld fliesst bergauf. Wir sind wegen dreier Parameter so in der wirtschaftlichen Schieflage. 1. Die Sozialkosten des Staates werden nur ?ber Lohnbesteuerung finanziert. Das macht Arbeit teuer. Je weniger Arbeit haben, desdo h?her werden die Lohnnebenkosten f?r die Arbeitnehmer.
    2. Wegen dieser Lohnnebenkosten rationalisieren die Unternehmer bei den Arbeitnehmern. Wo fr?her Lohn und die Nebenkosten f?r die breite Masse der Arbeitnehmer bezahlt wurde, investiert man jetzt Geld in die Automatisierung. Dieses Geld kommt den Banken zugute und den Unternehmen, die Roboter bauen. Und es werden weniger Menschen mit Roboterbau besch?ftigt, als durch Rationalisierung entlasen werden. Dieses umgesetzte Kapital verbleibt in den H?nden der Unternehmen!
    3. Nat?rlich begr??en die Gro?banken eine solche Entwicklung, da die Bank bei geringeren Kosten mehr Geld umsetzen kann. Lieber 10 Unternehmen betreuen mit 10 Mrd Geldwert, als 1 Mio Einzelkunden, die jeder nur 1000 Euro umsetzen.

    Sechstens: Die Parasiten, die ohne R?cksicht auf die Nation und die B?rger eine Gewinnmaximierung betreiben und wenn n?tig, ganze Volkswirtschaften vernichten.


    Ich denke es geht so, wie es Maik Beta schon vorgestellt hat:



    BeitragVerfasst am: Sa Dez 10, 2005 7:18 pm Titel: Lebensinseln
    Eine tolle Vision der sogenannten Lebensinseln.

    http://www.kent-depesche.com/Leseprobe2005.pdf

    nenn mich EO
    zu Ende denken
  • Re: Sch?ne Utopie!

    "waterbrunn" schrieb:

    ...
    Unsere Produktion l?uft noch immer im gro?en Ma? auf Kosten der Umwelt. Noch immer wird die Devise "Wirtschaftswachstum" ausgegeben. Jetzt produzieren wir mehr, als wir verbrauchen und dieser Zustand soll dadurch zementiert werden, dass jeder B?rger mit einem Festgeld alimentiert wird?
    Wenn das erreicht ist, ist ein kleiner werden des Wirtschaftskreislaufs nicht mehr m?glich, denn wer soll denn dann mit einem kleineren B?rgergeld zurecht kommen? Eine h?chst verwerfliche Logik!
    ...

    Was du gesagt hast ist alle richtig, nur das oben nicht. Dadurch das die Wirtschaft Geld hat und der B?rger kann tausend mal mehr in Umweltschutz investiert werden.

    Hannibal
  • Pferd verkehrt

    Hallo H@nnib@l,

    ich sch?tze, du z?umst das Pferd verkehrt rum auf! In der Art von: "Technik beseitigt Probleme, die ohne Technik gar nicht bestehen w?rden!"
    also: "R?cksichtsloses Wirtschaftwachstum erwirtschaftet Geld, mit dem wir einen Teil der verursachten Sch?den beseitigen."

    Eigentlich eine nachvollziehbare ?berlegung, wenn man f?r jeden Baum, den man f?llt auch gleich 10 neue pflanzen w?rde, also nachhaltige Wirtschaft. Nur leider sieht es so aus, das wenn du 3 Meter Baumstamm brauchst, 2 B?ume gef?llt werden m?ssen, weil dir ?ber Steuern, rechtliche Auflagen und anderen Betrug die Kosten f?r deine Holzverwendung so raufgetrieben werden, dass zum Schlu? nicht mal mehr Geld zum Pflanzen eines neuen Baumes ?ber bleibt.
    nenn mich EO
    zu Ende denken